: Die Namen der Opfer sollen mahnen
■ Ausstellungen, Mahnwachen und Diskussionen zum Antikriegstag. An Opfer des Femdenhasses wird erinnert
Mit Ausstellungen, Mahnwachen und Gedenkminuten wollen Gewerkschaften heute den Antikriegstag begehen. Neben der Erinnerung an vergangene Gewalttaten auf deutschem Boden thematisieren die Veranstaltungen auch aktuelle Probleme in den Entwicklungsländern und in Europa, teilten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit.
Der DGB lädt gemeinsam mit der Berliner Friedenskoordination zu einer Veranstaltung (18 Uhr) ins DGB-Haus in der Keithstraße ein. Dort sprechen DGB-Vizechef Bernd Rissmann und Laura von Wimmersperg von der Friedensinitiative Wilmersdorf. Nach einem Vortrag zum Thema „Nato-Osterweiterung – Fluch oder Segen für Europa?“ des ehemaligen polnischen Vizeaußenministers Marian Dobrosielski besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Dazu ist im DGB-Haus die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht in Jugoslawien“ zu sehen. Sie kann bis 4. September besichtigt werden.
Als Antwort auf aktuelle fremdenfeindliche Tendenzen organisiert die GEW vor der Gedächtniskirche eine Veranstaltung (19 Uhr). Dabei werden Jugendliche die Namen von Menschen verlesen, die in Deutschland seit 1990 Opfer rassistischer Gewalt wurden. Die Lesung dauert etwa drei Stunden, zum Gedenken wird eine Mahnglocke läuten. Zugleich rief die GEW alle gewerkschaftlich organisierten Lehrer auf, im Unterricht stärker auf das Thema Fremdenfeindlichkeit einzugehen.
Anläßlich des 58. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkrieges findet in der Gedächtniskirche ein deutsch-polnisches Festkonzert (17 Uhr) statt. Die Schirmherrschaft haben die Außenminister beider Länder, Klaus Kinkel (FDP) und Dariusz Rosati, übernommen, wie die Berliner Außenstelle der polnischen Botschaft mitteilte. Die Darbietungen der deutschen und polnischen Solisten sollen ein Zeichen der Verständigung setzen und die Hoffnung auf eine gemeinsame, friedliche Zukunft zum Ausdruck bringen. ADN
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