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■ Die Mühen einer Schwangerschaft per In-vitro-Fertilisation beginnen viele Monate vor der erhofften BefruchtungOhne intensives Hormondoping gibt's kein Retortenbaby

Bei der In-vitro-Fertilisation findet die Befruchtung außerhalb des Körpers im Reagenzglas statt. Ihr geht eine Vorbehandlung der Frau von einigen Wochen voraus. Zunächst wird der natürliche Monatszyklus durch ein Medikament unterbrochen, das oft in Form eines Nasensprays verabreicht wird. Damit soll ein vorzeitiger Eisprung verhindert werden.

Die Patientin muß sich nun einige Tage einer Hormonbehandlung unterziehen, die in den Eierstöcken mehrere Eizellen reifen läßt. Per Ultraschalluntersuchung kann der Arzt bei einer Patientin verfolgen, ob und wie bei ihr jene Eibläschen wachsen, in denen sich die Eizellen befinden.

Etwa 36 Stunden vor der geplanten Entnahme der Eizellen wird das eisprungauslösende Hormon hCG gespritzt. Kurz vor dem Eisprung erfolgt die sogenannte Punktion: Die Eizellen in den Eibläschen werden mit einer Nadel aus den Eierstöcken abgesaugt.

Die Spermien des Mannes werden nach einer Samenwäsche, die die aktivsten und durchsetzungsfähigsten Spermien herausfiltert, zusammen mit den Eizellen in ein Reagenzglas, den Inkubator, gegeben. Eine spezielle Lösung versorgt Eizellen und Spermien mit den nötigen Nährstoffen. Hat die Befruchtung geklappt und die Ursprungszelle sich zwei- bis dreimal geteilt, wird der Embryo zwei Tage später zurück in die Gebärmutter eingesetzt.

Um das Einnisten des Eis in der Gebärmutter zu unterstützen, bekommt die Patientin nach der Punktion weitere Spritzen mit dem hCG-Hormon sowie Vaginalkapseln mit dem Hormon Progesteron.

Etwa zwei Wochen nach dem Embryonentransfer wird schließlich der erste Schwangerschaftstest vorgenommen. Niels Boeing

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