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Die Lobbyistin der WocheDie Frau, die Trump zum Sieg verhalf

Foto: reuters

Seit August war Kellyanne Convay(Foto) das Fernsehgesicht von Donald Trump. Jetzt ist die 49-Jährige die Erste, die von sich aus bestätigt hat, dass sie in Trumps Weißem Haus einen Job übernehmen wird, auch wenn sie noch nicht sagt, welchen.

In jedem Fall hat sie jetzt schon Geschichte geschrieben – als erste weibliche Wahlkampfmanagerin, die ihrem Kandidaten zur Präsidentschaft verholfen hat.

Zum politischen Establishment gehört Convay schon seit einem Jahrzehnt mit ungezählten TV-Auftritten als Expertin und Beraterin konservativer Politiker. Dabei stand Convay nicht immer zu Trump. Bis Ted Cruz, Trumps letzter Konkurrent in den republikanischen Vorwahlen, ausschied, hatte sie für diesen gearbeitet.

Sie wuchs in New Jersey in einem italokatholischen Frauenhaushalt mit ihrer Mutter, Großmutter und zwei Tanten auf, studierte Politologie und Jura, wollte eigentlich Richterin werden, bevor es sie in die Politikberatung zog. Mit 28 gründete sie ihre eigene Firma, die sowohl Markt- als auch Meinungsforschung für große Unternehmen und Politiker betreibt.

2005 gab sie gemeinsam mit einer demokratischen Beraterin das Buch „Was Frauen wirklich wollen“ he­raus – eine Lobpreisung der wachsenden Rolle von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Sie sei „vollkommen für eine weibliche Präsidentin, aber nicht diese“, sagte sie jetzt in Fernsehauftritten über Hillary Clinton. Immer lächelnd, nie aus der Rolle fallend und in scharfen Sätzen ohne beleidigende Sprache griff sie Clinton an und verteidigte Donald Trump.

Seit August lenkte sie Trumps damals schwächelnde Kampagne in neue Fahrwasser. Sie habe ihn gezähmt, heißt es, ihn fokussiert. Ob das stimmt oder nicht: Es hat funk­tioniert, für Trump und für sie. Bernd Pickert

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