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Die Kampfbereitschaft ist hoch

betr.: Berichterstattung zu längeren Ladenöffnungszeiten

Bereits das veränderte Ladenschlussgesetz von 1996 hat dem Handel große Verluste und den Beschäftigten Einschnitte in ihrem Umfeld gebracht.

Immer mehr kleine und mittlere Betriebe mussten schließen. Vor allem Betriebe, die sich noch um die Ausbildung von Jugendlichen kümmerten. Aber auch in den Großbetrieben ging der Arbeitsplatzabbau extrem rasch voran, was sich unter anderem in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Kollegen zeigt. Verschiedene Seminare konnten mangels Teilnehmerzahl gar nicht mehr stattfinden, weil die Personaldecke in den meisten Geschäften inzwischen zu dünn ist.

Aber auch die sozialen Umstände der Kolleginnen und Kollegen leiden bereits jetzt an den Folgen der Öffnungszeiten bis 20 Uhr. Kulturveranstaltungen, Sportvereine oder Volkshochschulen sind für die Beschäftigten im Einzelhandel heute schon kein Thema mehr, weil sie nicht mehr regelmäßig besucht werden können. Extrem hohe Belastungen sind auch für die Familien entstanden, und es würden noch größere entstehen, sollte sich der Vorschlag der Landeswirtschaftsminister für eine Veränderung des Ladenschlussgesetzes durchsetzen.

Hierbei geht es um mehr als um ein oder zwei Prozent mehr Lohn oder Gehalt, hier geht es um Lebensqualität. Und hier ist die Kampfbereitschaft bei den Kolleginnen und Kollegen extrem hoch, und die macht weder bei Azubis, Führungskräften noch bei Aushilfen Halt.

Als Vater einer acht Monate alten Tochter, der im Einzelhandel beschäftigt ist, fordere ich den Bundesarbeitsminister Walter Riester auch im Namen meiner Kollegen auf, seinen Einfluss und seine Kompetenz geltend zu machen und diesen Vorschlag der Wirtschaftsminister zu unterbinden. ALFRED LIEBSCHER

Betriebsrat Galeria Kaufhof Nürnberg

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