piwik no script img

Die Grünen und ihr EU-Skeptizismus

■ Bündnisgrüne fordern Nachbesserung von Maastricht II

Bonn (taz) – Die Bündnisgrünen übten gestern Kritik am bisherigen Entwurf zum Maastricht-II- Vertrag. In der jetzigen Form werde er Europa „nicht zukunftsfähiger machen“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Claudia Roth.

Insbesondere die Bestimmungen zur Rechts- und Sicherheitspolitik bedeuteten einen Verlust an parlamentarischer Kontrolle. Das Europaparlament erhalte bei der Einwanderungs-, Asyl- und Flüchtlingspolitik nur eine beratende Rolle, ebenso wie bei den Agraretats, die 50 Prozent der EU- Mittel verschlingen. Roth monierte, daß auch das Schengener Abkommen – das die Abschottung vor Flüchtlingen und Kontrollen an den Außengrenzen regelt – ohne inhaltliche Veränderungen angehängt werden soll und somit ebenfalls der parlamentarischen Mitbestimmung entzogen werde. Skeptisch blicken die Grünen dem kommende Woche anberaumten Treffen der EU-Ministerpräsidenten in Amsterdam entgegen. Ob sie im Bundestag Maastricht II zustimmen werden, machte der Sprecher des Bundesvorstands, Jürgen Trittin, von der endgültigen Fassung des Vertragswerks abhängig. Trittin und Roth forderten die Bundesregierung auf, ihren Widerstand gegen eine EU-Beschäftigungsklausel aufzugeben. sev

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen