Die Gesellschaftskritik: Das Leben der Pinguine
WAS SAGT UNS DAS? Im Internet kann man Pinguine zählen. Das ist Wissenschaft
Das Internet ist berühmt für seine Katzenvideos. Jetzt bekommen die Miezen Konkurrenz – von Pinguinen. Auf der Website penguinwatch.org können Pinguinfans die tollpatschigen Tiere zählen, markieren und beschreiben. Und zwar stundenlang, denn unter penguinwatch.org gibt es sehr – sehr – viele Bilder. Ein neues Computerspiel? Die Fortsetzung von Mohrhuhn? Im Gegenteil, die Seite ist Teil eines wissenschaftlichen Projekts: Die Forscher der Universität Oxford sitzen auf einem riesigen Berg an Bildern von Pinguinen aus der Antarktis. Und 26.397 Hobbywissenschaftler helfen dabei, dieses auszuwerten und markieren fleißig Eier, Küken und ausgewachsene Tiere.
Penguinwatch ist damit auch Teil einer partizipativen Form der Wissenschaft: Citizien Science. Das Konzept holt die Wissenschaft aus ihrem Elfenbeiturm und bring sie unter die Menschen. Was könnte ihr Besseres passieren? Weg vom Image der staubtrockenen Parallelwelt, hin zum coolen Mitmachprojekt. In Zeiten von Big Data werden Wissenschaftler langfristig sowieso nicht ohne breite Unterstützung bei der Auswertung auskommen. Und um die komplexen Zusammenhänge der Welt auszuhalten, hilft es sicher, am Prozess des Verstehens und Erklärens mitzuwirken.
Direkte Wissenschaft braucht das Land – vielleicht kommen Katzenfans auch bald zum Zug.
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