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Die Frauenquote in der UnionProgressiv oder doch nicht?

Die Parlamentarier im Bundestag sollen frei entscheiden können, fordern die Unionsfrauen. Sie appelieren an das „frauenpolitische Gewissen“ der Kollegen.

Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer findet den Antrag nicht wirklilch progressiv. Bild: dpa

BERLIN afp | Im Streit um die Frauenquote fordert die Gruppe der Unionsfrauen, die Parlamentarier sollten im Bundestag frei entscheiden können. „Ich werde darauf drängen, dass der Fraktionszwang aufgehoben wird“, sagte die Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Rita Pawelski (CDU), dem Magazin Focus. Sie setze auf das „frauenpolitische Gewissen“ der Kollegen.

Der Bundesrat hatte am Freitag beschlossen, dass die Spitzengremien deutscher Großunternehmen künftig bis zu 40 Prozent mit Frauen besetzt werden sollen. Die Einführung der Quote soll in zwei Stufen erfolgen: ab Januar 2018 eine Mindestquote von zunächst 20 Prozent und ab Januar 2023 eine Mindestquote von 40 Prozent.

Die Quote gilt demnach für Aufsichts- und Verwaltungsräte von Unternehmen, also für Kontrollgremien. Für Vorstände hingegen - also das eigentliche Management - werden die Regeln nicht eingeführt.

Die Vorlage fand eine Mehrheit, weil auch die großen Koalitionen unter Führung der CDU im Saarland und in Sachsen-Anhalt dafür votierten. Dem Entwurf der Länder Hamburg und Brandenburg stimmten auch alle anderen von SPD und Grünen regierten Länder zu. Nach dem Bundesratsbeschluss muss der Entwurf nun auch im Bundestag behandelt werden. Ein Gesetz käme aber nur zustande, wenn auch das Parlament zustimmt, in dem Schwarz-Gelb die Mehrheit hat.

Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) erwartet, dass seine Fraktion dem Gesetzentwurf nicht zustimmen wird. Der Antrag sei inhaltlich „nicht besonders progressiv“, sagte er am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Er könne sich nicht vorstellen, „dass dieser Antrag, so einfach er gestrickt ist, im Bundestag eine Mehrheit bekommt, zumal die FDP und die CSU davon, glaube ich, nicht so viel halten“.

Grosse-Brömer räumte ein, dass es innerhalb der Union unterschiedliche Auffassungen zu einer Frauenquote gebe. Zugleich betonte er, in der CDU/CSU-Fraktion sei „eigentlich der Weg so weit absehbar, dass wir sagen, wir wollen keine starre Lösung, sondern wir wollen passgenaue Lösungen, also eine individuelle, sachgerechte Frauenförderung, aber unter Beachtung unternehmerischer Freiheiten“. Damit würden beide Aspekte berücksichtigt: Frauenförderung auf der einen Seite, aber auch „die unternehmerische Freiheit, die wir brauchen in unserem Land, um erfolgreich wirtschaftlich tätig zu sein“.

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5 Kommentare

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  • D
    Demokratie-Troll

    Die Oberschicht macht den Reibach, sie macht sich die Gesellschaft zu ihrer Beute. Wenn Spitzengremien deutscher Großunternehmen künftig bis zu 40 Prozent mit Frauen besetzt werden, kann das die Gesellschaft nicht verbessern, sondern wird nur die privilegierte Herrschaft einer Minderheit noch weiter zementieren. Die gleichberechtigte Partizipation der Frauen der Oberschicht an den Privilegien der Besitzer- und Herrschaftsklasse, macht die Gesellschaft nicht insgesamt gerechter. Das Gegenteil ist richtig. Wenn nicht nur Papa die Bonusmillionen kassiert, sondern die Bonusmillionärin heiratet, haben deren Kinder ihren Reichtum verdoppelt und heben sich noch weiter vom Rest der Bevölkerung ab. Da werden Monster gezüchtet, die allen Reichtum der Gesellschaft auf sich vereinen, bis allen andern die Luft zum atmen wegbleibt. Solange für das Versagen der Oberschicht eh die Allgemeinheit bezahlen muss und hunderte von Milliarden in die Sicherung der Investitionen der Reichen fließen, statt in den sozialen Ausgleich, sind Frauenquoten für Spitzenjobs ein reines Ablenkungsmanöver. Gerecht ist nur die Beseitigung der Diskriminierung der Frauenunterschicht. Dort wird gelitten, nicht in der Oberschicht!^^

  • M
    manfred (60)

    "...die Parlamentarier sollten im Bundestag frei entscheiden können..."

     

    Können sie nicht nur, müssen sie sogar. Steht im Grundgesetz. Diese Forderung bedeutet, daß dem i. d. R. nicht so ist. Das wiederum würde bedeuten, daß die meisten der bisherigen Abstimmungen im Bundestag grundgesetzwidrig waren. "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht...". Eine fürwahr "ehrenwerte" Gesellschaft, dieser Bundestag.

  • J
    joy

    Wer die Quoten und Statistiken fälscht, hat die Macht!

    Frauenquoten sind nicht progressiv,

    denn was progressiv ist, bestimmen die

    Meinungsmacher.

    Frauenquoten sind Männerdiskriminierungsquoten und

    behindern den Wettbewerb und die soziale Gleichheit.

    Frauen konnten auch so ohne Frauenquote

    ihre Ziele verwirklichen!

     

    Und Männer müssen

    das genauso können!!! Eine Kommissarin

    darf hier nicht die Gerechtigkeit definieren!

    Letzlich ist es ein Kuschen vor der EU-Kommissarin

    Reding. Denn Deutschland ist zu feige

    Widerstand gegen deren Bevormundung zu leisten!

    Deutschland ist zu feige überhaupt

    bei irgendetwas dauerhaft der EU Paroli zu bieten

    oder den Laden einstürzen zu lassen und

    echte Demokratien in Europa wiedererstehen zu lassen!

     

    Die EU-Diktatur muss aufhören!

  • HL
    Harry Lang

    Die BerfürworterInnen der Einführung einer gesetzlichen Frauenquote haben eine genaue Vorstellung davon, wie die Gesellschaft sein sollte. Und wenn die Gesellschaft diesen Vorstellungen nicht oder nicht schnell genug nachkommt, dann muss man sie eben zwingen.

     

    Die jetzt vorgesehene Aktion reicht aber bei weitem nicht aus. Eine gesetzliche Quote soll nur verordnet werden den großen Aktiengesellschaften, und auch da nur für den Aufsichtsrat, nicht für den Vorstand, das mittlere Management oder gar die Gesamtbelegschaft.

     

    Da fragt man sich doch, ob es wirklich hinnehmbar ist dass folgende Organisationen von den Segnungen der Quote ausgeschlossen werden sollen: Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Kirchen, Genossenschaften, Vereine, Behörden, Firmen in öffentlichem Besitz, private Firmen außerhalb des DAX.

     

    Man sieht, es ist noch viel zu tun.

  • F
    firehorse

    Was ist mit gleichem Lohn bei gleicher Arbeit?

    Das wäre viel wichtiger als eine Frauenquote bei... Aufsichtsräten und in Vorständen.

     

    Jetzt kann ich mir auch vorstellen warum selbst konservative Frauen aus der Politik gerade hier dafür...

     

    Das ganze Quotengequatsche dient doch nur dem Selbstzweck.