bully: Die Eisbären qualifizieren sich endlich für die Play-offs
3:2-Sieg gegen Oberhausen
Ende gut, alles gut für die Eisbären. Sie haben es richtig spannend gemacht, die Berliner. Erst im letzten Drittel konnten sie mit dem Siegtreffer zum 3:2 über die Revierlöwen Oberhausen die Qualifikation für die Play-offs um die deutsche Meisterschaft sicherstellen. Marc Fortier war der Schütze des entscheidenden Treffers in der 48. Minute und sorgte somit dafür, dass die Fans das bereitgestellte Freibier auch ausgeschenkt bekamen. Es herrschte Feststimmung im Sportforum Hohenschönhausen.
Dabei hatte es lange Zeit gar nicht gut ausgesehen. Die Stimmung unter den Eisbärenfans war nicht sonderlich gut. Viel mehr als ein paar verklärte Gesänge auf den geliebten Wellblechpalast in Hohenschönhausen war nicht zu vernehmen. Auch den Spielern des EHC war nicht unbedingt anzumerken, dass es um etwas geht in diesem Spiel. Die Eisbären produzierten ein Reihe von eher peinlichen Fehlpässen und wirkten bei ihren Torchancen äußerst unkonzentriert. Da war es nur folgerichtig, dass die Gäste in der 13. Minute durch Derek Cormier in Führung gingen. Erst ein Doppelschlag kurz vor der Pause leitete dann die Wende ein. Nur 15 Sekunden nachdem Ed Patterson den Puck ins Tor gestochert hatte, brachte Marc Fortier den EHC wieder auf Play-off-Kurs.
Im zweiten Drittel zeigten dann beide Mannschaften, wie schlecht ein Eishockeyspiel in der DEL sein kann. 18 Minuten passierte nichts Erwähnenswertes. Die Eisbären hatten sich wohl mental schon in die Drittelpause verabschiedet, als die Revierlöwen plötzlich den Ausgleich erzielten (39. Lasse Kopitz). Und so manch Zuschauer erinnerte sich: Genau, für die geht es ja auch noch um etwas. Bei einer Niederlage hätte Oberhausen noch auf den vorletzten Platz der Tabelle abrutschen können, was zur Folge gehabt hätte, dass sie in den Play-downs um den Abstieg hätten spielen müssen.
In Schlussdrittel zeigten die Eisbären dann doch noch das nötige Engagement und gewannen am Ende verdient. Auch die Revierlöwen feierten. Durch die Niederlage der Capitals in Mannheim waren sie gerettet. Am Ende gab es noch eine weitere gute Nachricht für die Eisbärenfans: EHC-Frontmann Billy Flynn kündigte an, dass das erste Play-off-Heimspiel in Hohenschönhausen ausgetragen werde. Über den Gegner im Viertelfinale dürften die Berliner weniger glücklich sein. Gegen die Adler aus Mannheim haben sie sich in den Play-offs noch nie durchsetzen können. Ein Blick auf die Auswärtstabelle könnte den Eisbären dafür Mut machen. Von allen für die Endrunde qualifizierten Mannschaften ist der EHC die einzige, die auswärts mehr Punkte gewonnen hat als zu Hause.
ANDREAS RÜTTENAUER
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