: Die Dasa brütet
■ Konzern will niedersächsisches Rettungskonzept für Lemwerder „prüfen“
Das Ei „Rettungskonzept für Lemwerder“ ist der Dasa ins Nest gelegt, jetzt soll darüber gebrütet werden; und während der Brutzeit herrscht Schonfrist. Deshalb wollte Niedersachsens Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) gestern in Lemwerder keine Details zu dem Konzept verraten, das die Regierung aus Hannover der Konzernzentrale am 8. Dezember vorgelegt hat. Das Konzept sieht vor, Lemwerder als selbständigen Betrieb aus der Dasa auszugliedern und unter Regie einer Unternehmensgruppe unter Beteiligung des Landes Niedersachsen weiterzuführen (siehe Seite 6).
Welche Unternehmen sich beteiligen wollen und wie hoch das Land einsteigen will, wollte Fischer nicht sagen. Das Konzept sei machbar, denn die Wartung habe „als weltweite Dienstleistung für alle Flugzeugtypen eine realistische, unternehmerische Zukunft“. Die Regierung werde mit sich über alles reden lassen, „nur nicht über die Werksschließung“.
Das Vorschläge der niedersächsischen Regierung zu Lemwerder liegen „wesentlich konkreter als hier dargestellt“ der Dasa-Zentrale in München vor. Der Luftfahrtkonzern habe zugesagt, „das Konzept zu prüfen“, meinte Fischer. Das war dann aber auch schon das Positivste, was Fischer über die Resonanz aus der Münchner Konzernzentrale sagen konnte. Wirkliche Verhandlungen gibt es nämlich noch nicht. „Jetzt ist die Dasa am Zug“, hieß es gestern fast beschwörend in Lemwerder. Ob sich die Dasa- und Daimler-Spitze aber solchermaßen in die Pflicht nehmen läßt, ist völlig offen: Mitte November hatte die Konzernleitung noch auf stur geschaltet und Verhandlungen über die Schließung der sechs fraglichen Werke einfach abgelehnt.
„Es geht nur mit der Transall- Wartung und nur mit der Dasa“, meinte IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller, „wir können den Daimler-Konzern nicht aus seiner Verantwortung entlassen.“ Die geplante Schließung von Lemwerder sieht er als ersten Schritt zur „Aufgabe von Randaktivitäten“, die der Konzern bis zum Jahr 2000 plane. „Aber die Fortführung des Werkes nach diesem Konzept ist für die Dasa billiger als die Schließung.“ bpo
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