piwik no script img

Dicker Protest am Anti-Diät-TagFett gedisst

Die letzte Minderheit, die ungestraft diskriminiert werden darf: Dicke. Zum Anti-Diät-Tag am Sonntag wehren sie sich und kämpfen um Barrierefreiheit.

Miryana Colton, Mitglied des Teams „Padded Lilies“ („Gepolsterte Lilien“), schwimmt gegen Diskriminierung. Bild: Frederic Neema/ laif

BERLIN taz | Es war eine einmalige Gelegenheit. Eine herausgehobene Stellung als Wissenschaftlerin an einer großen Universität. „So was kriegt man nur einmal im Leben“, sagt Franka Müller*. Doch vor der Einstellung stand die Untersuchung beim Amtsarzt. Der stellte die junge Frau auf die Waage und schrieb in sein Gutachten: Zwar sei sie „derzeit gesund“, doch wegen einer „chronischen Krankheit“ könnte sie irgendwann dienstunfähig werden. Zur Verbeamtung sei die Forscherin deshalb „ungeeignet“. Und ohne Verbeamtung sollte sie den Job nicht kriegen.

„Ich wusste überhaupt nicht, welche chronische Krankheit das sein soll“, sagt Müller. Der Arzt erklärte es ihr: Adipositas, Grad II, gleichbedeutend mit einem Body-Mass-Index von 35 bis 40. Sich für den Job herunterzuhungern, kam nicht infrage. „Schon als Kind habe ich immer Diäten gemacht, das war jedes Mal eine enorme psychische Belastung. Außerdem glaube ich, dass Diäten gesundheitsschädlich sind.“ Für Müller war klar: „Das tue ich mir nicht an.“

Stattdessen suchte sie Rat bei Stephanie von Liebenstein. „Zu uns kommen jedes Jahr Dutzende solcher Fälle“, sagt die Vorsitzende der Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung (GgG). Darunter sind nicht nur Polizisten oder Feuerwehrleute, deren Beruf Beweglichkeit erfordert, „sondern zum großen Teil Leute mit Schreibtischjobs“. Der Staat fürchtet die Pensionslast, wenn die Dicken krank und deshalb dienstunfähig werden – und verweigert ab einem BMI von 30 meist den Beamtenstatus.

BMI und Bariatrie

Der Body-Mass-Index ist eine Maßzahl, die das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körperoberfläche setzt. Er errechnet sich als Körpergewicht geteilt durch das Quadrat der Körpergröße.

Menschen mit einem BMI von mehr als 25,0 gelten als leicht übergewichtig, ab 30,0 sprechen Ärzte von Adipositas Grad I, ab 35,0 von Grad II, ab 40,0 von Adipositas Grad III.

Als bariatrische Chirurgie werden Eingriffe bezeichnet, die der Gewichtsreduktion dienen. Dabei werden oft gesunde Organe manipuliert. Beispiele dafür sind Magenverkleinerungen, das Einsetzen von Magenballons oder Magenbändern, die den Magen verkleinern und so den Appetit hemmen sollen.

Studien in den USA legen nahe, dass Patienten nach bariatrischen Eingriffen ein höheres Risiko für Erkrankungen, Unfälle und Suizid haben.

„Absoluter Unsinn“, sagt Liebenstein. „Keine Studie der Welt weist nach, dass selbst Menschen mit einem sehr hohen BMI nennenswert häufiger das Alter von 67 nicht erreichen oder vorzeitig dienstunfähig werden als Dünne.“ Der Forscherin sei es schließlich gelungen, ihre Einstellung durchzusetzen. „Aber das schaffen längst nicht alle.“

Willkürliche Grenzwerte

Rund die Hälfte aller Deutschen gilt als übergewichtig. „Diese Grenzwerte sind willkürlich festgelegt“, sagt der Sozialforscher Friedrich Schorb. Doch das Dicksein sei durchweg negativ besetzt: im Beamtenrecht, im Gesundheitswesen, in Medien und Alltag: „Dicke sind die letzte gesellschaftliche Gruppe, die man ungestraft diskriminieren kann“, sagt Schorb.

Die Gesellschaft zu ändern, nicht die Dicken, das ist das Ziel der GgG. „Wir wollen, dass die natürlichen Gewichtsunterschiede gewürdigt werden“, sagt von Liebenstein. Dabei könnten die Dicken „viel von der Schwulen- und Lesbenbewegung“ oder auch den Disability Studies – der Behinderungsforschung – lernen. Schließlich kämpfen auch die Dicken um Barrierefreiheit, etwa im Nahverkehr, oder um Schutz vor verbalen Angriffen.

Zum Anti-Diät-Tag am Sonntag hat die GgG den deutschen Medien geschrieben: Die würden Dicke „fast nur negativ“ zeichnen, zeigten sie als faul und gefräßig. „Fragen Sie sich einmal, ob nicht Ihre eigene Angst oder Abscheu vor dem Dicksein die Berichterstattung beeinflusst.“

Sechs Äpfel am Tag

Schließlich „brennen sich die Entwertungen in das Erleben dicker Menschen ein und werden unbewusst übernommen“, sagt die GgG-Aktivistin Sabine Fischer. Seit ihrem 6. Lebensjahr ist sie hochgewichtig. Schon im Grundschulalter habe die Familie sie von einer Diät in die andere gesteckt: sechs Äpfel am Tag, wochenlang. Mit elf Jahren kam sie in eine Kinderklinik, zur Nulldiät. „Ein Leben ohne Gewichtsdiskriminierung kenne ich in Ländern mit westlichem Einfluss nicht“, sagt Fischer. Beruflich habe sie Afrika bereist. Dort gilt Leibesfülle oft als Zeichen von Wohlstand – und als ansehnlich. „Dort zu sein, war eine unglaubliche und wohltuende Erfahrung“, sagt Fischer.

Beruflich trainiert die Pflegepädagogin Ärzte und Pfleger im Umgang mit Hochgewichtigen. „In meinen Seminaren stelle ich immer wieder massive Ressentiments fest. Dann heißt es: Die ’Fetten‘ sind ja eklig, die stinken, die machen nicht mit.“ Da sei es „manchmal schwierig, die Fassung zu wahren“ und in der professionellen Rolle zu bleiben. „Nach außen entsprechen viele Dicke dem Klischee: humorvoll und gesellig, gemütlich“, sagt Fischer.

Tatsächlich litten viele an einem „dramatischen Selbstwertverlust“: In ihre Beratungspraxis würden erwachsene Männer mit hohem BMI kommen, die „noch nie von einer Frau gestreichelt wurden“. Sie erlebe diese Klientel als „präsuizidal“, immer wieder hätten sie Interesse an sogenannten bariatrischen Operationen. „Das ist für sie die letzte Hoffnung, um dazuzugehören.“ Schwere Störungen des Körperschemas oder Zwangshandlungen sind mögliche Folgen solcher Eingriffe, sagt Fischer und nennt sie „mutwillige Verstümmelungen“. „Stattdessen müssen Dicke begreifen, dass sie trotz ihres Gewichts wertvolle Menschen sind.“

*Name geändert

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

64 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • D
    donnerblitz

    @sven-holger:

    Für einen Teil der Anführungszeichen bin ich gern bereit, mich zu entschuldigen. Aber kein Jota für alles, was direktes oder indirektes Zitieren bedeutete. Die darüber hinausgehenden Anführungszeichen sollten ein Betonungszeichen sein, da ich hier ja nicht auf Fettdruckbuchstaben zurückgreifen kann, und - Sie werden es kaum glauben - auch im Netz schon Kommentarvorschriften erlebt habe, bei denen Großschreibweise ganzer Worte (eben zur Betonung) auch nicht erlaubt waren! Das Verbot von Anführungszeichen habe ich bisher noch nicht erlebt (wahrscheinlich um das Guttenberg-Syndrom zu vermeiden ;)).

    Daher sehe ich nicht ein, dass bei jedem Medium, bei dem ich MAL einen Kommentar schreibe, ich vorher deren genaue (Sonder- und Exklusiv-)Bedingungen studiere oder sogar erst durch Nachfragen erfahre, aber riskiere, dass er deswegen (!) nicht veröffentlicht wird. Natürlich kann einem das (umständehalber) den Stil ganz schön versauen. Aber - Sie werden das vielleicht auch nicht glauben - es kommt mir eh´ mehr auf den INHALT an. Am Ende handelt es sich hier auch NUR um einen Kommentar, und nicht um eine Doktorarbeit.

    Und Sie werden doch sicher auch nicht zu den Personen gehören, denen es NUR auf Äußerlichkeiten ankommt!?

  • S
    sven-holger

    donnerblitz, wie "wärs", wenn "sie" auf ein "paar" "anführungszeichen" verzichten "würden"???

  • D
    donnerblitz

    @SabineC:

    "Ein Jahr lang überwachten die Forscher bei 439 Frauen mit über 50 Prozent Körperfettanteil die Entzündungs-Biomarker..."

    Ein(!) Jahr lang! Wenn ich das schon höre! Typisch für diese Zunft: sie verpasst sich selbst eine Kurzsichtigkeitsbrille! Aber nicht eine, die die Kurzsichtigkeit ausgleicht, sondern die nichts anderes als Kurzsichtigkeit zuläßt!

    Es gibt wahrscheinlich keinen radikaleren Eingriff gegen Übergewicht als die Adipositaschirurgie. Schließlich handelt es sich dabei um eine absichtliche Körperverstümmelung an eigentlich gesunden Organen. Aber dennoch feiert die "Branche" ihre ach so tollen Erfolge. Wieviele bei dieser Operation abkratzen oder in der Folge unter brutalen Folgewirkungen leiden, die z.T. nie wieder "reparabel" sind, wird meist "vergessen" zu erwähnen.

    "Viele operierte Patienten sind Diabetiker, deren Blutzuckerwerte sich nach der Operation erheblich verbessern bis hin zu einem scheinbar normalen Blutzuckerstoffwechsel." Das geht doch ganz in ihre ach so positive Richtung, oder? Nur leider geht der Satz in Wikipedia so weiter: "Zumindest vorübergehend schaffen die Chirurgen damit wesentlich bessere Behandlungergebnisse des Diabetes mellitus als Diabetologen. Eine Heilung des Diabetes mellitus aber konnte in Studien nicht gezeigt werden. Nach Jahren kommt es häufig zu einem Rezidiv der diabetischen Stoffwechsellage. Langfristige Studien fehlen bisher. Es sind auch noch keine Studien veröffentlicht worden, die Kontrollgruppen mit einbezogen haben."

    Das sagt sowohl etwas über die Kurzwertigkeiten der Erfolge der gesamten Abnehmbranche aus, als auch warum sie Studien teilweise wie die Pest meidet, die das Papier auch wert sind, auf dem sie stehen, weil sie ordentlichen Standards genügen: also eben "langfristige" (!) Untersuchungen und z.B. Studien mit Kontrollgruppen und weiteren sauberen Bedingungen. Ich weiß nicht, ob Sie ermessen können, was allein letzteres schon über die "Seriosität" von so vielen aussagt, die sich bei diesem wichtigen Thema "Gewicht" "auch" beteiligen wollen. Das "geht" nämlich gut, und mancher nimmt sicher nur ganz verschämt das "Nebenprodukt" an, das dieser "ehrenwerte" Bereich hervorbringt: nämlich klingende Münze. Von "der Wissenschaft" ist bekannt, "welche" Ergebnisse sie lieber publiziert, und welche sie - ganz aus Versehen - lieber mal unter den Tisch fallen lässt...

  • S
    SabineC

    Schon lange ist bekannt,

    dass das Bauchfett bei Männern weibliche Hormone produziert. Ergo schrumpft der Penis und die Kerle kriegen keinen mehr hoch!

    Dieses Phänomen (die Größe) kann man sehr schön in der Sauna beobachten.

    Ich bevorzuge ganz politisch unkorrekt meinen dünnen Mann.

    Auch im Bus neben mir bevorzuge ich dünnen Menschen

    und im Krankenhaus als kranke Schwester finde ich es immer wieder schön, wenn mich 150kg Patienten auffordern sie im Bett hoch zuhiefen....

    Schaue ich in ein Auto, sitzt fast immer eine übergewichtige Person drin.

    Von nix kommt nix und ich rede hier nicht von 5-10kg Übergewicht, sondern von Kohlehydratmonstern mit 150kg und mehr!

  • SA
    SabineC aus Darmstadt

    Heute im Darmstädter Echo

     

    http://www.echo-online.de/ratgeber/gesundheit/Abnehmen-bringt-mehr-als-Gelenks-Entlastung;art486,2871008

     

    Abnehmen bringt mehr als Gelenks-Entlastung

     

    Krebsforschung – Gewichtsreduktion wirkt tumorfördernden Entzündungen entgegen

    | Vergrößern | Viele Diäten zur Gewichtsreduzierung setzen auf strikte Kontrolle der Kalorien, andere auf Verbote bestimmter Nährstoffe. Foto: dpa-tmn

     

    Etwa 25 Prozent aller Krebsfälle gehen auf das Konto von Übergewicht und Bewegungsmangel. Zu den Krebserkrankungen, bei denen ein gesicherter Zusammenhang zu Übergewicht besteht, zählen Brustkrebs, Darmkrebs und Krebs der Speiseröhre. Beim Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gilt in 50 Prozent der Fälle Übergewicht als Ursache, ebenso in mehr als 20 Prozent der Fälle von Brustkrebs nach den Wechseljahren.

    Hinter diesem Zusammenhang stecken komplexe physiologische Ursachen. Neben hormonellen Veränderungen gilt vor allem der chronisch-entzündliche Zustand des Fettgewebes von Übergewichtigen als Risikofaktor: Entzündungszellen im Fettgewebe geben entzündungsfördernde Botenstoffe ab, die die Krebsentstehung begünstigen.

    Viele Entzündungs-Biomarker steigen mit dem Alter und mit dem Übergewicht stark an. Eine Gewichtsabnahme könnte also gerade für viele der Frauen, die nach den Wechseljahren mit ein paar Pfunden zuviel zu kämpfen haben, ein Beitrag zur Reduktion des Krebsrisikos sein.

    „Die Entzündungsmarker lassen sich zwar auch mit Medikamenten drosseln, aber das ist oft mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden“, sagt Cornelia Ulrich, die als Professorin die Abteilung Präventive Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen leitet. Die Epidemiologin und Forscher an US-Forschungseinrichtungen untersuchten, ob übergewichtige Frauen mit Diät, mit Sport oder mit beidem kombiniert dem risikoreichen Entzündungszustand entgegenwirken können. Ein Jahr lang überwachten die Forscher bei 439 Frauen mit über 50 Prozent Körperfettanteil die Entzündungs-Biomarker, darunter die Bluteiweiße Interleukin-6 und C-reaktives Protein (CRP), die weißen Blutkörperchen und die neutrophilen Leukozyten.

    Bei jenen Frauen, die auf schmale Kost gesetzt worden waren sowie bei jenen, die Diät und Sport kombiniert machten, sanken die CRP-Spiegel – und zwar im Maße der Gewichtsverringerung. Die Teilnehmerinnen, die nur Sport getrieben hatten, erreichten eine Verbesserung der wichtigen Laborwerte nur dann, wenn sie gleichzeitig ihr Gewicht reduzierten.

    „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Übergewichtige mit einer Lebensstilveränderung viel Gutes für sich tun und ihr Krebsrisiko senken können“, fasst Ulrich zusammen. „Eine Reduktion der CRP-Werte um rund 40 Prozent oder bei den Frauen, die erheblich Gewicht abgenommen haben, sogar um die Hälfte, lässt sich sonst nur mit Medikamenten erreichen. Und diese Medikamente haben Nebenwirkungen, die eine gesunde, fettarme Ernährung und Sport nicht haben“, erklärt Cornelia Ulrich. „Unser Ergebnis beweist, dass sich bereits verhältnismäßig moderate Abnehm-Erfolge von fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts drastisch auf krebsfördernde Faktoren im Körper auswirken.“

  • R
    rollgardina

    Mit den willkürlichen BMI -Einteilungen macht mit nem Federstrich Leute , die nicht mal allzuviel übergewichtig sind mal schnell, ganz willkürlich zu Fettleibigen. Herrlich ! Und das gibt anderen wiederum das Recht zum Fröhlichen Halali gegen die "Dicken" oder die "Fetten" ( sprich Faulen , Asozialen , Doofen,...) zu blasen.Und natürlich kann man mit all den vielen Angeboten, die Dicke angeblich brauchen , auch richtig Kasse machen.

     

    Ich kriege als runde Mutter die Krise ,wenn mich meine sehr schlanken Kinder fragen , ob sie nicht zu dick wären , weil das Bäuchlein sich wölbt und nicht eingezogen ist .....

     

    Wenn man meint , man müsse bei den Kindern anfangen - nur zu !

     

    1. Abschaffung der Ausstrahlung der Fernsehprogramme vor 17°° Uhr - zu meiner Zeit war vorher auch nix.

    2. Sofortige Einführung von Spielstraßen und Bolzplätzen

    3. Wiedereinführung von Hauswirtschaftsunterricht mit Kochen , und zwar für alle bis Klasse 10 !

    4. Abschaffung der Noten im Sportunterricht und Suspendierung aller bösartigen Sportlehrer , die dicke oder ungeschickte Kinder demütigen und ihnen den Spaß an der Bewegung versauen.

    5. Modemacher , die Models verwenden,denen man die Rippen zählen kann , gehören an den Pranger

    6. Und sofort Schluss mit den Beleidigungen. Die bringen gar nichts , höchstens Frust und Frustessen.

    7. Akzeptieren , dass es nun mal unterschiedliche Körper gibt.

    8. Den Kinder das Genieeeeeeeßen beibringen. ja gern mal was Süßes - aber lasst es auf der Zunge zergehen.....

     

    Und schmeißt alle dämlichen Diätpläne auf den Müll - die ständige Beschäftigung mit Essen in allen möglichen Formen ( Kalorienzählen , Ampeln, Esspyramiden ,...usw )macht noch mehr Hunger und Gier, wie ich selber mal erfahren durfte.

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

     

    „Gewichtige Gene liegen in der Familie

    Aktuelle Forschung stützt diese Ansicht. Mehr als 30 Gene, die das Gewicht regulieren, sind bereits bekannt. Ein internationales Forscherteam hat im Fachjournal "Nature Genetics" vor kurzem zwei neue beschrieben, nachdem es das Erbgut von Tausenden Kindern untersucht hatte. Wie Anke Hinney von der Universität Duisburg-Essen erklärt, führen diese Erbanlagen auch bei Erwachsenen dazu, dass sie zu viele Kilos auf die Waage bringen. Übergewicht sei zu mehr als 50 Prozent von den Genen bestimmt.“ Das stammt aus: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/heute-Nachrichten/4672/22384376/8cd3c5/Diaet-Lieber-rund-und-gesund.html)]

     

    Also vonwegen: “Die Voraussetzungen sind für alle ziemlich ähnlich.“ !!?

  • F
    Feodora

    Ich bin seit 24 Jahren strenge Vegetarierin.

     

    Ich bewege mich mehr als der Durchchnittsdeutsche.

     

    Fahre Fahrrad in der Stadt, manchmal mehr als 30 Kilometer am Tag, niemals Auto, weil ich keines habe!

     

    Ich habe einen "BMI" von 33!

     

    Ich finde mich schön so wie ich bin, aber ich leide unter denjenigen, die mich immerwieder daran erinnern daß sie selbst "besser" sind und sich ihre Herabsetzungen nicht verkneifen können.

     

    Menschen die andere diskriminieren um sich selbst zu erhöhen gibt es aber viel zu viele

     

    Und wenn ich eine Ärztin/Arzt aufsuche bekomme ich die ungefragte Diagnose "Adipositas"

    egal welche Symtome ich schildere.

  • A
    Anita

    Noch ein Punkt zum Thema Selbstdisziplin:

     

    Als ich noch schlank war, hatte ich nicht mehr Selbstdisziplin als jetzt.

    Ich hatte damals nur nicht diese ungeheuerliche Gier nach Suessem und Fettigem.

    Ich hatte einfach keinen Appetitt und nicht das Verlangen nach Essen, also hab ich nur mal sporadisch was eingeworfen.

    Jetzt muss ich mich bremsen um nicht staendig was einzuwerfen. Am Schlimmsten ist es, wenn die Kinder anstrengend sind.

    Ich wuerde es schon fast als Sucht bezeichnen.

    Als ich schlank war, hab ich nie begriffen, wo das Problem dabei ist, schlank zu sein.

    Jetzt weiss ich es.

  • S
    Sportler

    @Marathonläuferin

     

    In: http://www.hcm-magazin.de/schwere-knochen-an-den-genen-kann-es-liegen/150/2382/169049/

     

    Man legt erst stark an Gewicht zu, wenn weitere Genvarianten im Spiel sind und

     

    "wenn äußere Faktoren hinzukommen, etwa hochkalorische Ernährung und mangelnde Bewegung"

     

    Diese Tatsache liegt wahrscheinlich in den Genen jedes Menschen und läuft wieder auf den Energiehaushalt und seine Gesetzmässigkeit raus.

     

    Vielleicht haben ja manche Menschen eine genetische Disposition, sie setzt sich wohl aber nicht von allein durch, sondern muss getriggert werden von bestimmten Lebensumständen, welche in dem Zitat von oben genannt werden.

     

    Von mir aus kann jeder sein wie er will, dick, dünn,oder was auch immer. Es kann aber jeder selbst entscheiden. Das ist worauf ich hinaus wollte. Die Voraussetzungen sind für alle ziemlich ähnlich.

  • D
    donnerblitz

    @danny:

    Tausend Dank für Ihren beeindruckenden Beitrag! Sie halten unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Es sollte jede® an sich selbst beobachten, ob er/sie bereit ist hineinzuschauen.

  • HB
    heiliger bimbam
    Schon mal was vom Grundgesetz gehört? Und dem berühmten Satz darin? (Sicherheitshalber: "Die Würde des Menschen ist unantastbar.")

     

    @donnerblitz

    im GG steht aber nicht, dass ein mensch folgenden anspruch besitzt:

     

    Ich will einfach nicht mehr bevormundet, belächelt, bemitleidet und verspottet werden, sondern mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden - darauf hat ein jeder Mensch unabhänigig von seinem Aussehen ein Anspruch

     

    es gibt kein gesetz, dass verbietet, leute zu belächeln, zu bevormunden, zu bemitleiden, respektlos zu behandeln … usw.

    die menschenwürde ist keine dauerkarte fürs fantasialand.

  • I
    Ichschmeißmichweg

    Falls der Kommentar vor ca. einer Minute schonmal eingegangen ist, diesen bitte löschen. Das Leserbrief-Programm der taz spinnt wieder:

     

    Ist ja eine mächtig schräge Debatte, die hier läuft...

     

    1. Schonmal überlegt, daß Dicke ihre Krankenkassenbeiträge zahlen, damit Raucher und Säufer ihre kaputten Lungen/Lebern behandelt bekommen und ach-so-gesund-lebende Sportler die Kosten im Zusammenhang mit Sportunfällen (inkl. schwersten Knochenbrüchen, OPs, REHA-Maßnahmen etc.) bezahlt kriegen? (Nur um ein paar Beispiele zu nennen.)

    2. Wenn Dicksein so furchtbar ungesund ist, ist auf ein "sozialverträgliches Frühableben" (welcher Minister sagte das noch?) zu hoffen. Das entlastet Kranken- und Rentenkassen. Also mal schön den Ball flach halten.

    3. Es gibt so viele verschiedene Gründe dick zu sein (und zu bleiben), da könnte man DICKE Wälzer drüber schreiben. Durch die hier laufende Debatte wird das "Problem" (so es denn eins ist) nicht gelöst.

    4. MM Westernhagen: Den Song habe ich noch nie als ironisch angesehen. Hat MM das mal irgendwo selbst gesagt? Selbst als (wie ich mir einbilde) humorvoller Mensch habe ich den Text immer als höchstgradig beleidigend empfunden.

    5. Die Frau auf dem Bild ist dick! Und vielleicht obendrein schwanger. Mir hat mal eine Hebamme begeistert über den Bauch gestreichelt und mich gefragt, wann es denn soweit ist. Gröhl! War der DAS peinlich! Lach.

  • DM
    Die Marathonläuferin

    "Sie sagen also die Genetik ist verantwortlich für zunehmende Übergewichtigkeit. Haben sie sich mal angesehen wie schnell Übergewichtigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Wenn Gene so schnell auf unsere Lebensumstände reagieren und sich innerhalb kürzester Zeit anpassen, frage ich mich warum die ganze Evolution so lange gedauert hat.

     

    Wenn sie mir mit einer Studie das Gegenteilt beweisen können, werde ich meinen Standpunkt gerne ändern."

     

    - http://www.welt.de/wissenschaft/article2100800/Wie-Nahrung-unsere-Gene-beeinflusst.html

     

    - hhttp://www.hcm-magazin.de/schwere-knochen-an-den-genen-kann-es-liegen/150/2382/169049/

     

    - http://www.youtube.com/watch?v=GHiUSDV1pTw bzw. http://www.youtube.com/watch?v=_ArZ8mZ1Qtw&feature=relmfu

     

    - http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/1922.html?p=1

     

     

    Ich denke auch, dass Gene nicht allein für Fettleibigkeit verantwortlich sind. Aber ihren Einfluss einfach auszublenden, bedeutet das Problem (wenn es denn eins ist und nicht eher zu einem gemacht wird) sehr unvollständig zu betrachten und somit fettleibigen Menschen unrecht zu tun.

  • J
    Jörn

    Den Antidiätentag finde ich gut, weil der Umgang mit Abnehmdiäten ein Kennzeichen für die Essstörungen in unserer Gesellschaft sind. Von daher sehe ich auch den Antidiätentag nicht als Pro-Dickentag sondern als ein Tag, der dazu aufruft, eine vernünftige Ernährung und mehr Bewegung als Normalzustand zu sehen und damit Diäten überflüssig zu machen.

    Der Artikel dagegen ist etwas neben der Spur. Dick sein ist wie Alkoholismus. In geringem Masse hat es kaum oder keine gesundheitlichen Auswirkungen. Wenn es mehr wird, sind die körperlichen Einschränkungen und gesundheitlichen Risiken erheblich. Ab einem gewissen Mass ist es eine Krankheit und eine Sucht - eben wie Alkoholismus. Die Grenzen und Kriterien um das eine vom anderen abzugrenzen sind nicht klar definierbar und daher immer ein wenig willkürlich - aber nur im Detail.

    Die Gesellschaft muss auch für Behinderte offen und barrierefrei sein. Die Dicken wollen jedoch nicht als Behinderte gelten sondern ihr Dick sein als "normal" wahrnehmen. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer - auch wenn der Anteil der massiv Übergewichtigen ständig steigt - so ist dies eine Fehlentwicklung und keine Normalität - da ist Fettleibigkeit eben nicht wie Homosexualität (einfach nur anders) sondern wie Alkoholismus.

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

    Das Buch, in der die Studie(n) genau benannt waren, habe ich nicht zur Hand. Bei Wikipedia habe ich immerhin folgendes gefunden:

    "Ein Hinweis auf eine genetisch bedingte Begünstigung von Übergewicht findet sich in Untersuchungen an getrennt aufgewachsenen Zwillingen ("Zwillingsforschung"). Die untersuchten Zwillinge ähnelten in ihren Gewichtsmerkmalen eher ihren leiblichen Eltern als ihren Adoptiveltern."

    Und:“Letztendlich noch nicht verstanden sind einerseits die hormonellen Regelkreisläufe, die zur Entwicklung einer Adipositas führen, und andererseits die langfristigen Folgen der [Adipositas-]Operation mit teilweiser Entfernung neuronaler Organe und Unterbindung hormoneller Regulationsmechanismen (z.B. Hormone der pankreatischen Inselzellen, Peptidhormone des Magen- und Darmtraktes)."

    Ihrem weiteren Forscherdrang ist also Tür und Tor geöffnet!

  • W
    Wunderlich

    Was sich medizinisch Obesitas nennt, ist im Deutschen treffender benannt: Fettsucht.

    Die Stoffwechselforschung konnte jüngst eindeutig nachweisen, dass es sich tatsächlich um eine Sucht handelt, vom Willen ebenso schlecht zu beeinflussen wie Alkohol- oder Nikotinsucht.

    Wenn die ständig Aufforderung zu Kontrolle und Mäßigung bei Fettsüchtigen nicht wirksam ist, gilt es, kluge und vor allem wirksame Suchtprogramme gegen Fettsucht zu entwickeln.

    Einfach nur die Suchttoleranz zu erhöhen, ist der falsche Weg.

    Klar ist aber, wessen Interessen diese Pseudotoleranz dienen soll.

    Die Lebensmittelindustrie befindet sich noch im Stadium der Zigarettenindustrie der fünfziger Jahre -im Stadium der Leugnung eines Zusammenhanges zwischen ihren Produkten und der Fettsuchtepidemie.

    Inzwischen werden Zigaretten in Restaurants verboten.

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

    Das Buch, in der die Studie(n) genau benannt waren, habe ich nicht zur Hand. Bei Wikipedia habe ich immerhin folgendes gefunden:

    "Ein Hinweis auf eine genetisch bedingte Begünstigung von Übergewicht findet sich in Untersuchungen an getrennt aufgewachsenen Zwillingen ("Zwillingsforschung"). Die untersuchten Zwillinge ähnelten in ihren Gewichtsmerkmalen eher ihren leiblichen Eltern als ihren Adoptiveltern."

    Ihrem weiteren Forscherdrang ist also Tür und Tor geöffnet!

  • D
    Danny

    Hallo,

     

    ich möchte hier mal (m)eine etwas andere Perspektive zum Besten geben und beschreibe daher zunächst einmal mein Äußeres:

     

    Ich bin männlich, 194cm groß und wiege 86kg (sprich Astheniker). Damit bin ich laut dem gängigen Schönheitsideal zu dünn. Und zwar sehr deutlich sichtbar zu dünn. Ich kann essen was ich will, wann ich will und soviel wie ich will und nehme deswegen nicht nennenswert zu. Wäre ich als weiblicher Zweibeiner zur Welt gekommen, hätte ich mit meinem BMI vermutlich Modelmaße. Als Mann sieht das leider etwas anders aus. Schon interessant.

     

    Seit meiner frühesten Kindheit bin ich aufgrund meiner Statur geärgert, gehänselt, drangsaliert und beleidigt worden und insbesondere Letzteres setzt sich sogar nahtlos bis heute fort. Familie, Freunde .. sogar wildfremde Leute. Es vergeht keine Woche, in der ich mir nicht irgendwelche superlustigen Schlauheiten anhören darf.

     

    Inzwischen habe ich es aufgegeben, mich darüber aufzuregen und wehre mich meistens mit einem bissigen Kommentar. Natürlich bin ich empfindlich geworden ... dünnhäutig. (haha, Wortwitz)

     

    Warum erzähle ich das? Tja .. es ist schon irgendwie interessant. Zum einen kann man auf Leuten wie mir mitunter noch ungestrafter und selbstverständlicher herumhacken, als auf Übergewichtigen (das ist zumindest meine Erfahrung). Selten erlebe ich es, dass Übergewichtige in meiner Gegenwart anders als hinter vorgehaltener Hand beleidigt werden. Mir indes kann man offenbar alles völlig selbstverständlich um die Ohren hauen. Angefangen von "Iss mal 'n Kotlett mehr, Spargeltarzan." bis zu "Magerer Hämpfling" usw usf.

     

    Nun kenne ich auch viele übergewichtige Menschen und weiß auch um deren Leiden. Ich habe vllt irgendwie das Glück somit beide Perspektiven zu kennen, sowohl die Meine, als auch die von Leuten mit Übergewicht, ohne jetzt einen Wettbewerb anstellen zu wollen, wer wohl mehr zu leiden hat in dieser erbärmlichen Gesellschaft.

     

    Als Summe habe ich mir (nach sehr langem Hadern und Kämpfen mit mir selbst) die Erkenntnis errungen, dass es keine Rolle spielt, ob ich mit meinem Gewicht zufrieden bin oder nicht. Mein Problem liegt tatsächlich ganz woanders, ähnlich wie im Artikel auch angedeutet. Ich habe kein Selbstbewusstsein, bin übermäßig auf mein Äußeres fixiert und halte mich für unattraktiv (nicht nur wegen meines Äußeren). Selbst wenn ich nun 15kg mehr auf den Rippen hätte und hier und da ein paar mehr Muskeln, würde sich für mich und mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht kaum etwas ändern. Die vllt einsetzende positive Bestärkung wäre doch nichts weiter als eine Illusion. Als nächstes wäre ich dann mit meinen Zähnen unzufrieden (die könnten natürlich weißer sein), später gefallen mir meine Haare nicht, meine Nase ist auch komisch und bin auch noch leichenblass usw usw usw ...

     

    Es ist doch ein Muster, welches sich ständig im Geiste wiederholt. Wenn man in dieser Gesellschaft nicht das Glück hat mit dem (subjektiv emfpundenen) "ästhetischen" TV und Promi Aussehen auf die Welt zu kommen, dann hat man wohl Pech gehabt. Aber es ist nicht allein das Äußere, vielmehr was alles daraus gemacht wird und was (als Reaktion und Außenleitung) auf einen selbst zurückfällt und Geist und Seele belastet.

     

    Ich sehe nicht übel aus, bin umgänglich und halbwegs intelligent und kann gut kommunizieren. Und dennoch: Seit 14 Jahren wohne ich allein ... habe auch noch nie eine Freundin gehabt, obwohl ich mich inzwischen sogar 2x im Jahr traue, auf ein weibliches Wesen, das mir gefällt zuzugehen.

     

    So ist das offenbar in dieser Welt. Zu sagen das alles, was nicht der Norm, der Konvention, dem Zeitgeist, der Mode, dem Ideal usw. entspricht, seltsam, komisch, faul, träge, selbst schuld oder sonst was ist, ist mir zu billig. Wie so oft geht es doch nur um zwei Dinge:

     

    Offenbar brauchen die Meisten noch immer eine Randgruppe, an der sie sich gesund-vergleichen können und / oder dem sie die Schuld an irgendwas geben können oder zumindest noch wohlgefällig herabsehen können um sich selbst noch ein wenig besser zu fühlen.

     

    Einige Kommentatoren hier "argumentieren" doch allen Ernstes mit höheren Kostenbelastungen für die Krankenkassen und benutzen dabei im selben Kontext sogar noch das Wort "Solidargemeinschaft". Sollen wir wirklich anfangen, jedes unvernünftige (menschliche!) Verhalten gegen den Einzelnen zu kehren? Z.B. die Extremsportler, die Motorradfahrer, allein schon die Autofahrer, die Ohne-Gummi-Sex-Praktizierer, die Zuviel-vor-dem-Rechnersitzer usw...? Die Liste dürfte lang werden.

     

    Kranke Welt. Hauptsache es ist opportun und bequem sich auf irgendwen einzuschießen und draufzuhauen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

     

    Was kann man tun? Vermutlich nur wenig ... es bleibt nicht viel außer sich abfinden.

     

    Je eher man das tut... umso leichter wird es und man kann beginnen mit sich selbst ins Reine zu kommen. Und manchmal, vorausgesetzt das wenigstens alles andere, abseits von Liebe, Zuneigung, Partnerschaft, Geborgenheit halbwegs stimmt, vergisst man hin und wieder sogar, dass man irgendwie doch den ganzen Tag nur allein ist.

     

    Und nun viel Spaß beim Zerreißen :)

  • N
    Noncommittal

    "Nur leider haben sich viele Dicke selbst aufgegeben."

     

    @Frau B.: Sprechen Sie bitte nicht von "meisten Dicken". Sie können es gerne über sich selbst sagen. Von den "meisten Dicken" haben weder Sie noch ich keine Ahnung.

     

    Ich persönlich bin dick und habe mich keineswegs aufgegeben. Ganz im Gegenteil: Ich habe mich beruflich so weit qualifiziert, dass ich sehr gut verdiene, ich habe eine gute Familie und bin mit dem Leben sehr zufrieden.

     

    UND ich habe nich vor, mich mit Diäten zu quälen, denn dafür habe ich zu viel Selbstwertgefühl. Diäten sind oft mit Quälerei und Erniedrigung verbunden (wenn es bei Ihnen nicht der Fall war, um so besser für Sie). Diäten fördern Essstörungen und psychische Probleme.

     

    Was ich in den meiste Kommentaren hier lese, tut mir sehr weh. Jeder dieser feindlichen Kommentare hat mich verletzt. Ich frage mich, ob sich die Menschen, die dickenfeindliche Vorurteile so freimütig vor sich geben, dessen bewusst sind? Auf jeden Fall möchte ich abschliessend Folgendes sagen, vielleicht klingelt es dann bei jemanden von Ihnen:

     

    DICKE MENSCHEN SIND GENAUSO WERTVOLL WIE DIE DÜNNEN.

  • N
    Noncommittal

    "99% der Fetten sind fett weil sie keine Beherrschung haben." (horst)

     

    Na, endlich ist doch die Sonne auf dem Horizont der Wissenschaft aufgegangen, und endlich hat ein richtiger Experte den Dicken und den Duennen alles erklaert.

     

    Ich bin dick und habe Beherrschung. Und zwar, greife ich nciht Leute an, die ich nicht kenne, ich beschimpfe sie nicht und ich propagiere nicht meine eigene Meinung als die Wahrheit. Ich nehme auch an, dass ich mich irren koennte und lasse mich mit Fakten ueberzeugen, nicht mit Emotionen.

     

    Wenn Leute wie horst das auch machen wuerden... aber das ist zu viel gefragt.

     

    Uebrigens, liebe TAZ, wo ist bitte mein ironischer Kommentar von gestern? War zu politich unkorrekt, oder ist nicht angekommen? Wann werden Sie bitte endlich eine Bestaetigung in Ihr Kommentarsystem einbauen, dass der Kommentar auch tatsaechlich angekommen ist? Schade um meine (wirklich kostbare) Zeit.

  • M
    martin

    Dass die "schwereren" Menschen in unserer Gesellschaft sich für ihre Rechte einsetzen ist richtig. Denn niemand sollte wegen Abweichung von der Norm, aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Die Barrierefreiheit die die Dickeren fordern, ist die gleiche, die auch andere Gruppen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit brauchen. Bei einem Rollstuhlfahrer wird auch nicht zwischen selbstverschuldeter (z.B. mit einem Rennmotorad über die Autobahn brettern) und nichtselbstverschuldeter Behinderung unterschieden.

     

    Die Tatsache, dass extremes Übergewicht gesundheitliche Folgen hat, wird davon nicht berührt. Trotzdem sollte man diesen Menschen den täglichen Spießrutenlauf und Demütigung ersparen, soweit es möglich ist.

  • F
    fmann

    Ich sehe in meiner Umgebung "Dicke", die selbst 300m mit dem Auto fahren, sich abends noch eine Tüte Chips reinhauen oder Schnitzel XXL essen. Da finde ich schon, dass die meisten Dicken selbst Schuld an ihrem Aussehen/ ihrem Gesundheitszustand sind. Und das braucht mir keiner zu erzählen, dass Dicksein toll ist: Spätestens wenn die meisten potentiellen Partner sich von den Unattraktiven abwenden, fliegt die Lüge vom "tollen Dicksein" auf. Lächerlich - ein" Anti Diäten Tag". Was wichtig wäre, dass der Lebensmittelindustrie mal ordentlich auf die Finger geklopft würde.

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

    Das Buch, in der die Studie(n) genau benannt waren, habe ich nicht zur Hand. Bei Wikipedia habe ich immerhin folgendes gefunden:

    "Ein Hinweis auf eine genetisch bedingte Begünstigung von Übergewicht findet sich in Untersuchungen an getrennt aufgewachsenen Zwillingen ("Zwillingsforschung"). Die untersuchten Zwillinge ähnelten in ihren Gewichtsmerkmalen eher ihren leiblichen Eltern als ihren Adoptiveltern."

    Ihrem weiteren Forscherdrang ist also Tür und Tor geöffnet!

  • S
    Simon

    Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich es hart finde was hier in der Community für ein Ton herrscht.

     

    Und zum Artikel:

     

    Diäten sind der falsche Ansatz. Und deshalb finde ich den Anti-Diät Tag prinzipiell richtig. Das Gewicht sinkt zwar während der Diät, aber nach einem Gewissen Zeitraum wiegt man wieder so viel wie früher oder schlimmer, noch ein bisschen mehr. Außerdem nehmen Menschen mit den Diäten zuviel in zu kurzer Zeit ab, sie schädigen ihren Körper im schlimmsten Falle.

     

    Viel wichtiger ist es, einen, ich sage es mal so, nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln. d.h. Aktiv zu sein, sprich weniger Auto fahren, zum Sport und bewusst zu essen. Wenn man ein solches Denken manifestiert, dann gibt es keinen Jojo Effekt (oder die Wahrscheinlichkeit ist geringer)

     

    Übergewichtige Menschen dürfen nicht diskriminiert werden, dass steht außer Frage. Denn man muss den Lebenswandel anderer aktzeptieren. Egal wie schädlich er in den Augen anderer ist.

    Darüber ob Übergewicht schädlich ist braucht man auch nicht groß zu diskutieren. Mein braucht nur bei Google scholar die Schlagworte: Overweight oder heart diseases and overweight, einzugeben & man findet genügend Studien zum Thema.

     

    Aber die Argumentation des Artikel finde ich ein wenig fragwürdig z.B. das mit Afrika & der wohltuenden Erfahrung??? & auch das Interview (siehe Print Ausgabe)

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

    Das Buch, in der die Studie(n) genau benannt waren, habe ich nicht zur Hand. Bei Wikipedia habe ich immerhin folgendes gefunden:

    "Ein Hinweis auf eine genetisch bedingte Begünstigung von Übergewicht findet sich in Untersuchungen an getrennt aufgewachsenen Zwillingen ("Zwillingsforschung"). Die untersuchten Zwillinge ähnelten in ihren Gewichtsmerkmalen eher ihren leiblichen Eltern als ihren Adoptiveltern."

    Ihrem weiteren Forscherdrang ist also Tür und Tor geöffnet!

  • S
    Sportler

    Die Studie, die ihre Aussagen auf dem Gebiet welches unsere Diskussionsgrundlage bildet belegt, würde ich gerne einmal lesen.

     

    Sie sagen also die Genetik ist verantwortlich für zunehmende Übergewichtigkeit. Haben sie sich mal angesehen wie schnell Übergewichtigkeit in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Wenn Gene so schnell auf unsere Lebensumstände reagieren und sich innerhalb kürzester Zeit anpassen, frage ich mich warum die ganze Evolution so lange gedauert hat.

     

    Ich halte ihrer Argumentation entgegen, dass die genetischen Voraussetzunen bezüglich der Physiologie unseres Energiehaushaltes für den überwiegenden Teil der Menschheit sich nicht großartig unterscheiden.

     

    Aufnahme = Verbrauch = keine Gewichtszunahme

     

    Aufnahme > Verbrauch = Gewichtszunahme

     

    Aufnahme < Verbrauch = Gewichtsabnahme

     

    Wenn sie mir mit einer Studie das Gegenteilt beweisen können, werde ich meinen Standpunkt gerne ändern.

  • N
    Nadine

    @Wolfram: Sehe ich auch so.

    Es gibt Bonus von den KK, wenn man übergewichtig ist und abnimmt und dies hält oder wenn man Raucher ist und aufhört. Ich als Nicht-Raucher und nicht Nicht-übergewichtige, die schon von sich aus auf gesunde Ernährung & Sport achtet (von sich aus) bekommt dafür keinen Bonus. Ich muss mich also erst Fett fressen und Rauchen und dann aufhören.

    Wenn das keine Ungleichbehandlung ist?!

     

    "Die Gesellschaft zu ändern, nicht die Dicken, ist das der Ziel der GgG"

    Das muss man sich mal reinziehen!

  • D
    donnerblitz

    @horst:

     

    "Wer aufgrund irgendwelcher minimaler Ausnahmen von 0,1% der Bevölkerung bei der dicksein genetisch ist auf 30% faule Fresssäcke schließt hat in der Wissenschaft nix verloren."

     

    Wer von "faulen Fresssäcken" spricht, hat in der Wissenschaft auf jeden Fall etwas verloren! Bei deren heutigem Zustand schon!

    Allerdings soll es dort auch Untersuchungen über den Zusammenhang von Selbsthaß und Sündenbockfunktionen geben.

  • H
    horst

    So ein Mist dieser Tag.

     

    Morgen bitte einen Weltrauchertag, an dem schön zum Rauchen aufgefordert wird und übermorgen bitte den Weltalkoholtag, oder?

     

    Wem wird hier ei´gentlich ins Hirn geschissen?

     

    Man ist selbst für Bewegung und Essverhalten verantwortlich. Wer aufgrund irgendwelcher minimaler Ausnahmen von 0,1% der Bevölkerung bei der dicksein genetisch ist auf 30% faule Fresssäcke schließt hat in der Wissenschaft nix verloren.

     

    99% der Fetten sind fett weil sie keine Beherrschung haben. 1% hat evtl eine genetische Veranlagung. Ich kann das gerne mit einer Studie beweisen. Gebt mir 1000 Fette, ich teile sie in zwei Gruppen. Die eine Gruppe lebt weiter wie bisher, die andere Gruppe bekommt Sport und Diät.

     

    Wer dann nach dieser Studie immer noch irgendeinen Bockmist von Adoptiveltern erzählt hat einfach nicht alle aufm Kasten.

  • D
    donnerblitz

    @ Sportler:

     

    "Sind die Eltern übergewichtig wird es das Kind auch, nicht weil es genetisch dazu veranlagt ist, sondern weil es eine Ernährung erlernt welche dieses fördert."

     

    Komisch aber auch, dass uns die Adoptivkinderforschung dazu etwas ganz anderes erzählt! Zwischen Adoptivkindern und ihren leiblichen Eltern besteht gewichtsmäßig eine große Übereinstimmung. Zwischen Adoptivkindern und ihren Adoptiveltern: keine. (In Worten: KEINE)

    Wahrscheinlich erziehen die leiblichen Eltern per Telepathie ihre Kinder, die sie nach der Geburt z.T. nie wieder gesehen haben, zu "gesundem" oder "ungesundem" Gewichts-"Verhalten"?? Dafür haben dann in diesem Punkt die sie täglich umgebenden Adoptiveltern offenbar nichts "mitzureden" oder zu "erziehen"!

    Und als Wissens-Profi auf diesem Gebiet werden Sie die dazugehörigen Quellen sicher selbst finden. Mir sind sie jedenfalls schon öfter über den Weg gelaufen.

  • D
    donnerblitz

    @ heiliger bimbam:

     

    - Ich will einfach nicht mehr bevormundet, belächelt, bemitleidet und verspottet werden, sondern mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden - darauf hat ein jeder Mensch unabhänigig von seinem Aussehen ein Anspruch -

     

     

    "wie kommen sie darauf, so einen anspruch zu haben?

    woraus generiert sich so ein anspruch?

    wer soll ihn garantieren?"

     

    Schon mal was vom Grundgesetz gehört? Und dem berühmten Satz darin? (Sicherheitshalber: "Die Würde des Menschen ist unantastbar.")

    "wer soll ihn garantieren?" - Ich fürchte, Sie nicht!?

  • HB
    heiliger bimbam
    Ich will einfach nicht mehr bevormundet, belächelt, bemitleidet und verspottet werden, sondern mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden - darauf hat ein jeder Mensch unabhänigig von seinem Aussehen ein Anspruch

     

    wie kommen sie darauf, so einen anspruch zu haben?

    woraus generiert sich so ein anspruch?

    wer soll ihn garantieren?

  • H
    Horizont

    Anti Diät Tag bedeutet nicht, sinnlose Völlerei tagtäglich anstelle von Diäten auszuleben, sondern ein Nachdenken über die zahllosen Vorurteile, die dicken Menschen gegenüber geäußert werden. Ich will einfach nicht mehr bevormundet, belächelt, bemitleidet und verspottet werden, sondern mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden - darauf hat ein jeder Mensch unabhänigig von seinem Aussehen ein Anspruch; das ist eine Frage der Würde!

  • S
    Sportler

    @ tageslicht

     

    Ihre Argumentation widerlegt nicht im geringsten meine Aussage der Einfachhheit des Energiehaushalts.

     

    Selbst wenn die Stoffwechselrate sich so sehr unterscheiden würde, was ich anzweifle, würde die physiologischen Gesetzmäßigkeiten trotzdem bestehen bleiben. Es hieße nur, das manche etwas mehr Energie benötigen würden um ihn ausgeglichen zu gestalten.

     

    Es unterscheiden sich wohl eher die Bewegungsmuster und somit der Energieverbrauch bei gleicher Energieaufnahme und die Körperzusammensetzung. Zwei Menschen gleichen Gewichts verbrauchen unterschiedlich viel Energie wenn einer im Verhältnis mehr fettfreie Masse, sprich Muskeln hat, da diese mehr Energie benötigen. Dieser Unterschied in der Stoffwechselrate wäre dann aber auch nicht krankheitsbedingt, sondern durch den Lebensstil verursacht.

     

    Fettsucht ist aber eben in den meisten Fällen keine angeborene Krankheit, sondern wird erst mit zunehmendem Übergewicht ausgeprägt. Fettzellen werden mehr, vergrößern sich und wollen dann auch gefüllt werden. Desewegen ist aber noch lange nicht mit Krankheiten zu vergleichen, welche genetisch bedingt sind. Es ist eher ein sozialer Faktor, welcher sich bemerkbar macht. Sind die Eltern übergewichtig wird es das Kind auch, nicht weil es genetisch dazu veranlagt ist, sondern weil es eine Ernährung erlernt welche dieses fördert. Dazu entwickelt es von klein auf mehr und größere Fettzellen, welche es ihm erschweren, sein Gewicht zu regulieren.

  • A
    Anita

    @nino

     

    So weit hergeholt ist das Bild der Schwangeren nicht.

    Ich war mein Leben lang schlank und normalgewichtig.

    Dann wurde ich schwanger, hab gestillt und bin nochmal schwanger geworden.

    Ich habe innerhalb von nur 2 Jahren 30 kg zugenommen und die sitzen jetzt bombenfest.

    Natuerlich auch, weil ich kiloweise Schokolade esse.

    2 Kinder sind ein enormer Stress. Jedesmal, wenn ich die Suessigkeiten streiche, werde ich fahrig, unglaublich uebel gelaunt und aggressiv.

    Mein Arbeitstag hat 14h und Suessigkeiten sind die einzige Moeglichkeit fuer mich, mich zu entspannen, weil fuer nichts anderes mehr Zeit ist.

    Und das hab ich bei sehr, sehr vielen Frauen mitbekommen.

    Schlanke attraktive Frauen werden durch die Schwangerschaft zu dicken Matronen.

  • T
    tageslicht

    So einfach ist das alles leider nicht. Fakt ist, dass die Stoffwechselrate zwischen den Menschen stark schwankt. Manche haben Glück, können sich ungesund und fettreich ernähren und bleiben trotzdem schlank, andere machen eine Diät nach der anderen und bleiben trotzdem dick, nichts scheint zu helfen. Fakt ist außerdem, dass Fettsucht eine Krankheit ist. Ein Fettsüchtiger kann ebensowenig für seine Fettsucht wie ein Schizophrener für seine Schizophrenie.

     

    Es geht überhaupt nicht darum, wer als "übergewichtig" gilt. Insofern hauen Sie die Begriffe durcheinander, denn nicht jeder Übergewichtige ist "adipös". Als "fett" werden aber genau die adipösen wahrgenommen. Der Artikel impliziert demgegenüber ja, dass jeder zweite Deutsche quasi wegen seines Übergewichts diskriminiert würde. Das ist Blödsinn. Und traurige Wahrheit ist auch, dass viele adipöse Menschen, ich möchte sogar behaupten, die Mehrheit, einen sehr ungesunden Ernährungsstil für sich selbst, und häufig leider auch für ihre Kinder haben. Dass Adipöse häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle erleiden, schlechtere Blutwerte haben, eher an Diabetes erkranken und schlussendlich auch früher sterben. Und die Behandlung all dieser Krankheiten kostet die Solidargemeinschaft jährlich viel Geld, Geld, das letztlich gespart werden würde, wenn mehr Menschen auf ihre Ernährung achten würden. Zum Beispiel schon einfach Wasser statt Cola oder Saft trinken.

     

    Es kann doch nicht das Ziel sein, zu erreichen, dass man sich einfach mit dem Fakt arrangiert, dass es immer mehr adipöse Menschen gibt. Man arrangiert sich ja auch nicht mit dem Fakt, dass tausende Raucher jedes Jahr an den Folgen sterben. Nein, man druckt schlimme Bilder und Warnungen auf die Packungen, führt Rauchverbote ein und so weiter. Ob das nun eine geeignete Maßnahme ist, sei dahingestellt, aber wieso sollte man die Akzeptanz von Adipositas denn fördern? Wichtig ist, dass man das Bewusstsein fördert, dass Adipositas eine Krankheit ist und genau so einer Behandlung bedarf wie beispielsweise eine Magersucht.

     

    Natürlich steht dem hier wieder der Reflex entgegen, Minderheiten unrelektiert zu schützen, aber dies kann in meinen Augen der Sinn nicht sein. Man stellt sich doch auch nicht hin und sagt "Akzeptiert Schizophrene so wie sie sind", stattdessen sagt man zurecht, dass diesen Menschen geholfen werden muss. Das tut man aber nicht, indem man ihnen ausredet, überhaupt an einer Erkrankung zu leiden, so wie es diese sogenannte Gesellschaft für Dicke tut. Sie sagt, es gibt natürliche Schwankungen im Gewicht, und diese seien so zu akzeptieren."Natürlich" ist schon lange nichts mehr. Wir leben in einer Zeit von Industrieprodukten und Massenware, Werbung und der Überflutung des Lebensmittelmarktes mit ungesunden, fettigen, krebserregenden und was weiß ich nicht alles für Produkten. Und jeder Verbraucher hat die Pflicht, sich zu informieren, waws er da in sich reinstopft, oder in seine Kinder. Es macht mich einfach traurig, 5-jährige Kinder zu sehen, die schon aussehen wie das Michelin-Männchen. Diese Gesellschaft versucht, die Verantwortung des Individuums auszuhebeln und die Gesellschaft stattdessen verantwortlich zu machen, für Diskriminierung und Ausgrenzung. Das ist mindestens genau so falsch, wie Adipöse pauschal zu verunglimpfen und zu verachten.

  • W
    Wolfram

    Übergewichtige, Raucher, Säufer, exzessiver Fleischesser, alle leben sie ihre Bedürfnisse und Lüste auf Kosten derer aus, die sich halbwegs gesund verhalten. Die Folgekosten ihres Fehlverhaltens (Krankheitstage, ortopädische Behandlungen, Fettsenker, Antidiabetika, Harnsäuresenker, usw.) werden von der Allgemeinheit bezahlt. Aber man darf niemanden wegen seines Fehlverhaltens bestrafen oder diskriminieren. Aber wäre es uns eigentlich erlaubt, wenigstens die zu BELOHNEN, die sich gesund verhalten und der Solidargemeinschaft nicht zur Last fallen? Warum führen die Versicherungen und Krankenkassen nicht ein Bonussystem ein, bei dem man durch freiwillige Teilnahme an einem Check (BMI, Blutfette, Harnsäure, Leberwerte, Nachweis von Nikotinabstinenz o.ä.) wenigstens einen Bonus für gesundes Verhalten bekommt? Ach so, ich vergas, weil 0,001 % der Leute mit hohen Blutfetten ja an einer erblichen Hypercholesterinämie leiden ... Ok., Leute, fresst, sauft und raucht weiter und lasst euch eure Willensschwäche von eurem Umfeld bezahlen!

  • S
    Sportler

    @ donnerblitz

     

    Wieso sollten die Ursachen denn umstritten sein?

     

    Die Physiologie des Menschen ist eigentlich in diesem Punkt so simpel, dass ich es manchmal nicht verstehe, warum dieser Sachverhalt als so komplex und kompliziert dargestellt wird.

     

    Wer mehr Energie aufnimmt als er benötigt, lagert diese als Fettreserven ein.

     

    Genetisch bedingt ist lediglich wie diese sich verteilen.

    Gesundheitlich schädlicher ist es, wenn sich dass Fett als Kugel vor dem Bauch anlagert, weshalb Männer gefährderter sind als Frauen, bei welchen es sich eher am Gesäß oder den Beinen verteilt.

     

    Wäre nett wenn du mich aufklärst welche Ursachen denn noch diskutiert werden?

  • WG
    Wohlfühl Gewicht

    Lauft einfach mal neben einem BMI > 30 die Treppen in den 5. Stock und überlegt nochmal, ob Fettleibigkeit vollkommen willkürlich festgelegt ist.

    Diskriminierung von Kranken Menschen ist grundsätzlich nicht richtig, ich würde aber behaupten, dass Dicke da keine Ausnahmen sind - gewisse Hautkrankheiten führen bestimmt auch dazu, das Menschen weniger gestreichelt werden als Andere. Es ist traurig, dass viele Leute schon in der Kindheit vollkommen gestörte Einstellungen zu einer vernünftigen Ernährung bekommen, wie man im Artikel lesen kann, allerdings darf man nicht Ursache und Wirkung vertauschen und daraus schlussfolgern, dass Gewichtskontrolle "krank" sei.

    Es lassen sich ganze wissenschaftliche Abhandlungen über die einfache These halten: wer zu Fett ist frisst zu viel; nur wird diese einfach Aussage komplexer formuliert. Neben zahlenmäßig geradezu vernachlässigbaren Störungen haben Dicke ein Problem mit einer angemessenen Nahrungszufuhr. Dass das die Hälfte unserer Wohlstandsgesellschaft trifft heißt nicht, dass es nochmal ist beim Schuh zu binden nicht mehr Atmen zu können. Wer schon mal richtig große BMIs gesehen hat weiß auch, dass die vermeintlichen Vorurteile zu Urteilen werden, denn wenn der "Bauch" auf der Fußbank vorm Sofa ruht, ist jedem denkenden Menschen klar, wie gut man sich (selbst) "unten herum" waschen kann - die Arme werden ja nicht länger und das riecht man auch. In den Falten, die es normalerweise nicht gibt, wachsen auch wunderbar Pilze, da muss niemand diskriminieren, das wird von ganz allein unangenehm. In diesem Atemzuge das Wort "Barrierefreiheit" in den Mund zu nehmen finde ich schon sehr gewagt. Dass es in den neuen Straßenbahnen XXL-Sitze gibt finde ich für mich mit Kleinkind auch ganz praktisch, aber wo soll das hinführen? Immer wieder werden Wände eingerissen um einen Adipositas permagna im Spezialtransport in die Klinik zu bringen. Gerade im Medizinischen Bereich ist es für Personal und Gerät einfach nur eine Zumutung solche Körper zu bewegen und stößt oft an die Grenzen des physikalisch machbaren - das hat nichts mit gewollter Diskriminierung zu tun. Im Rettungsdienst muss auch Dicken geholfen werden, deswegen gibt es die "Schwerlasttransporter" oder "XXL-Rettungswagen", dann kommen noch zusätzlich 6-8 Feuerwehrleute um beim Tragen zu helfen - eine Barrierefreiheit, die für die betroffenen verständlicherweise oft sehr peinlich ist. Und würden wir alles für diese BMIs auslegen, dann würden sich normalgewichtige und untergewichtige Menschen zu recht diskriminiert fühlen.

    Anstatt einen Anti-Diäten Tag sollte man lieber mal vernünftige Ernährungsgewohnheiten etablieren, schließlich gibt es auch genug Essstörungen auf der anderen Seite der BMI-Skala.

  • D
    donnerblitz

    "Ich möcht so gerne diskriminier´n"

    Viele hier schreiben, dass sie - selbstverständlich - niemanden diskriminieren wollen. Schreiben es, und tun es dann: diskriminieren. Wer heutzutage noch nicht mitbekommen hat, dass es, um es noch gelinde auszudrücken, mindestens "umstritten" ist, welches die wahren Ursachen von "Übergewicht" sind, beweist doch, dass ihm sein vermeintliches "Recht" zum Diskriminieren (selber schuld, schädlich, nicht zu vergessen für die "Gesellschaft"...) wichtiger ist als sein Scheren um die Wahrheit. Dann hätte er nämlich zumindest schon mal mitbekommen, dass sich ein seriöser Mensch heute nicht mehr so weit aus dem Fenster lehnt beim Abspulen der üblichen Behauptungen; haben sich doch zu viele schon ad absurdum geführt bei nicht nur neueren Untersuchungen. Nur ein kleiner Hinweis: wie lange hat es gedauert, bis es einigermaßen Allgemeingut wurde, dass "Diäten" schlecht sind und in Wirklichkeit das Zunehmen befördern. Trotzdem findet man auf den Titelblättern nicht nur von Frauenzeitschriften immer noch großgeschriebene "Diättipps", die immer noch dazugehören wie "sex sells". Und der Rest nennt Abwandlungen von "Diäten" einfach generelle Diät, äh Verzeihung, "Nahrungsumstellung". Wen von vielen Schreibern hier interessieren denn die Ergebnisse von "Langzeituntersuchungen (!)" zu JEGLICHER Form von Diäten oder Nahrungsumstellung? Wer von vielen ach so netten Schreiberlingen hier kennt sie denn überhaupt?

  • S
    Sportler

    Die Diskussion über Diäten vernachlässigt völlig, dass Abnehmen nicht nur durch weniger essen geschehen kann. Mehr Bewegung reicht völlig aus um das Gewicht zu senken. Wer sich bei gleicher Kalorienaufnahme mehr bewegt, nimmt automatisch ab. Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun, die Abnehmen wollen und sich durch mehr Bewegung und bewußtere Ernährung dieses Ziel erreichen. Zu mir hat noch niemand danach gesagt, also mit 20 Kilo mehr ging es mir wirklich viel besser.

    Außerdem muss man denke ich zwischen etwas mollig, dick, und wirklich überwgewichtig unterscheiden. Wenn jemand so übergewichtig ist, dass er sich nicht mehr selber die Schuhe binden kann, ist das eine Behinderung die doch sehr einschränkt.

    Desweiteren ist der BMI als Indikator für Übergewicht ziemlich veraltet. MehrAussagekraft über ein mögliches Gesundheitsrisiko hat die Waist to Hip Ratio, oder der Körperfettanteil.

    Eine differenziertere Betrachtungsweise dieses Themas wäre sehr wünschenswert.

  • O
    Obelix

    Guter Witz: Diät als Grundschüler 6 Äpfel pro Tag. Wisst Ihr eigentlich, wieviel Zucker das ist? So sind Diäten mit Sicherheit ungesund.

    Dann lieber meine Diät: 6 Wildschweine pro Tag ;)

  • E
    emil

    ich finde es äußerst irritierend, wie hier mit dem begriff diät jongliert wird.

    diät bedeutet lediglich, eine bestimmte ernährungsweise einzuhalten.

     

    wenn das jeden tag pommes und pizza ist, dann handelt es sich auch um eine diät. so zu tun, als sei eine diät grundsätzlich mit wenig oder gesundem essen verbunden ist ein trugschluss.

     

    insofern weiß ich nicht, was ein antidiättag soll. viele menschen sind etwa aufgrund von nahrungsmittelunverträglichkeiten zu bestimmten diäten gezwungen, diese an ihrer diät zu hindern ist wohl sicherlich nicht im sinne der antidiät-bewegung?

  • FB
    Frau B.

    Ich bin selbst noch leicht übergewichtig und ich weiß aus eigener Erfahrung und von vielen übergewichtigen Bekannten: von nix kommt nix. Nur in ganz seltenen Fällen ist Übergewicht krankheitsbedingt.

     

    Durch eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung habe ich ca. 25 kg abgenommen, da ebenfalls meine Verbeamtung auf dem Spiel stand. Ich denke, das könnten die meisten auch hinbekommen.

     

    Übergewicht mit einer Behinderung gleichzusetzen ist meines Erachtens falsch, da man was dagegen tun kann. Nur leider haben sich viele Dicke selbst aufgegeben.

  • G
    Gast

    Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Hetze, der HIV Infizierte ausgesetzt waren(sind). Bei Adiposita sprechen wir von einem definiertem Krankheitsbild und nicht von Verhaltensmustern und somit geht es auch hierbei nicht um Schuldzuweisungen sondern um medizinische Fragen, die, so sollte man Annehmen dürfen, in einer kultivierten und aufgeklärten Gesellschaft sachlich betrachtet werden müssten. Dies Stigmatisierung ist wieder ein Beispiel von Diskriminierung und Ausgrenzung, die einer kultivierten Gesellschaft nicht würdig ist. Der Verdacht drängt sich auf, dass unsere Gesellschaft - WIR zu dieser Transferleistung immer noch nicht in der Lage sind.

     

    Welch Zielgruppe wird wohl als nächstes ins Visier genommen?

     

    Wenn wir schon unbedingt einen Schuldigen brauchen, um unser eigenes Unvermögen zu kaschieren, sollten wir nicht die Opfer diskriminieren sondern bei den Ursachen ansetzen z.B. bei der Lebensmittelindustrie aber deren Lobby hat einfach den besseren Zugang zu Entscheidungsprozessen - siehe Ampelkennzeichnung von Lebensmittel und und und….

     

    Ich empfinde diese Ausgränzung einfach beschämend und primitiv.

  • R
    Realist

    Ich war selber längere Zeit übergewichtig. Mir braucht keiner der Leidensgenossinnen zu erzählen das man/frau sich dabei wohlfühlt. Es war einfach nur eine Dauer-Qual!

     

    Hört auf euch selber zu belügen, wenn ihr euer Essverhalten nicht in den Griff bekommt. Am Ende zahlt jeder selbst die Zeche. Die mit ziemlicher Sicherheit entstehenden Krankheiten, sind hinlänglich bekannt. Die Behandlungskosten kann dann aber wieder die Gemeinschaft zahlen.

  • US
    Ulrich Stähle

    Auch ich finde es wichtig, dass Dicke nicht diskriminiert werden. Aber dass die Taz nun umgekehrt Selbstkontrolle beim Essen als lustfeindlich und moralisierend diffamiert, geht weit über das Ziel hinaus. Dick zu sein ist doch alles andere als ein erstrebenswertes Ziel.

     

    Besonders problematisch finde ich das Interview von Frau Dribbusch mit Frau Barlösius in der Printausgabe. Frau Barlösius beklagt sich, dass siebenjährige Kinder Süßigkeiten als "Form der Sünde" wahr nehmen würden. Sie idealisiert, dass in türkischen Familien "das Nötigen zum Essen ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung" sei.

     

    Ja, es ist schlicht notwenidig, dass Kinder früh ein Bewußtsein für falsches Essen bekommen. Das war in meiner Kindheit und in der Kindheit meiner Eltern sicher nicht notwendig. Weil das damals noch relativ arme Zeiten waren. Da gab es schlicht weg nur selten Süßigkeiten. Da gab es auf Grund des Mangels keine Notwendigkeit zur Selbstkontrolle. Der Mangel verhinderte für breite Schichten der Bevölkerung übermäßiges Essen.

     

    Das selbe gilt für die kulturelle Norm des türkischen "Nötigen zum Essen". Die Menschen kommen aus ganz armen Gesellschaften. Es waren seltene Gelegenheiten im Jahr, an denen das möglich war. Da war das sicher kein Problem, mal zuviel zu essen.

     

    Aber heute leben wir in einer Überflussgesellschaft. Die Kinder von heute können grundsätzlich unbegrenzt über Süßigkeiten verfügen. Selbst Harz 4 Empfänger haben jeder Zeit die Möglichkeit, sich dick zu essen. Die Masse der Menschen in Europa lebte über Jahrtausenden in Mangelgesellschaften. Es ist historisch neu, dass die Masse der Menschen in Europa im Überfluss Nahrungsmittel zur Verfügung hat und sich jeder ohne weiteres jeden Tag den Bauch mit Torten vollschlagen könnte.

     

    Beim Essen brauchen wir eine Kultur der Selbstbeschränkung. Das ist historisch neu. Dick sein ist wie Alkoholismus oder Rauchen weder persönlich noch gesellschaftlich etwas wünschenswertes. Aber es darf sicher auch kein Grund sein, jemand zu diskriminieren, der Dick ist.

  • F
    Felix

    Einen Anti-Diäten Tag find ich gut. Aber wieso werden denn andere Opfer des Diätenwahns ausgeschlossen? Was ist mit all den Leuten die jedes Jahr der Brigitte-Diät wie eine Bibel heilige Schrift behandeln und trotzdem nicht "diese 5 Kilo" loswerden?

    Ein Tag gegen künstlich und medial vorgeschriebenen Körperkult würde mehr Verständnis und Unterstützer finden und nicht Errinnerungen an das weinende dicke Kind auf dem Schulhof hervorrufen ;)

    Im Gegensatz steht dazu dieser Anti-Diät/pro Chipstüte(?)-Tag.

    Und warum darf ich im Flugzeug nur genauso viel Gepäck mitnehmen wie mein Sitznachbar der 2mal Handgepäck auf den Hüften hat?

    Pro gesundes und selbstbewusstes Leben und contra Alleinstellung und Jammerei.

  • W
    Wolf

    Ist jemand sonst körperlich gesund nur zu fett,

    dann liegt es in erster Linie an ihm selbst !!!

     

    Die größten Verführer zur ungesunden Ernährungs-Lebensweise sind Politaffen und die Lebensmittelindustrie.

     

    Politheinis hätten schon vor Jahrzehnten der unverantwortlichen und nimmersatten Lebensmittelindustrie durch entspr. getzl. Reglementierungen das schmutzige Handwerk legen müssen.

     

    Die, wie z.b. in anderen Ländern übliche sehr gut sichtbare Ampel-Kennzeichnung von Lebensmitteln bzw. Genussmitteln hätte hier längst eingeführt sien müssen.

     

    Warum wohl nicht, weil Politiidioten in der EU Jahr für Jahr von der Industrie geschmiert werden, so die Presseberichte dazu !

  • W
    Wolf

    Fettleibigkeit, wenn nicht krankhaft bedingt, ist

    Dümmlichkeit/Gleichgültigkeit !!!

     

    Die Übergewichtigen sollten sich die Scheibe von

    Marius Müller-Westernhagen "Dicke" anhören.

    Mehrmals am Tag auf Monate reingezogen, ist das u.a. absolut die Super-Entfettungshilfe !

     

    Habe mit Hilfe des Songs, Ernährungstabelle und mehr Bewegung vor Jahren binnen 6 Monaten 20 kg abgespeckt

    und mein Idealgewicht bis dato erhalten können

    Und das ganz ohne Jo-Jo-Effekt bis dato !

  • X
    Xanadu

    Ich bin sehr gerne "dick", denn mein Bauch gehört mir und ist ein wunderbarer Distanzhalter gegen vorschnelle Abschätzigkeit.

     

    Wenn schon mehr als 50% der Leute übergewichtig sind, sind wir die Mehrheit und sollten endlich die Regierung stellen. Ja, wir sind das Volk - und das Gold der Supermärkte und Restaurants. Unser Appetit ist eine scharfe ökonomische Waffe. Wer sich um uns nicht bemüht, bei dem kaufen wir nicht mal billige Reiswaffeln !

     

    Die Erfahrung des Abgelehntwerdens treibt einen in die Reflektiertheit der kulturellen Fundamentalopposition, und Dicke untereinander verstehen sich.

     

    Diät hat nur durch die unsinnige journalistische Verknüpfung etwas mit Dicksein zu tun. Dicke denken nicht an Diät, sie akzeptieren sich und leben ihre kulinarischen Vorlieben.

     

    Diät ist die Marketingantwort des Kapitalismus auf das Dicksein à la "Welches Dummpulver kann man Dicken am besten verkaufen ?"

     

    Dicke Menschen haben eine andere, ja beruhigende Ausstrahlung: Sie sind ein wandelndes Mahnmal gegen die Hektik der Hungerharken und ruhen in sich, ihr Leben verläuft voll und rund.

     

    Die Einseitigkeit des Magermenschenideals ist längst abgelebt: eine kulturelle Mehrwertigkeit tritt an seine Stelle. Es wird Zeit, dass sich die Restgesellschaft der Dünnen den Veränderungen anpasst.

  • N
    nino

    weshalb wird als bild zum text eine schwangere frau genommen? schwangere haben für kure zeit einen dicken bauch, die anderen gegenden wie arme oder beine bleiben, wie sie waren.was sagt das denn über dissy dicke oder dünne aus? ich wei das nicht, ich will mir darüber auch keine gedanken machen - jedenfalls finde ich das bild zum thema sehr schräg.

  • Y
    yberg

    mit 50 kg übergewicht,die letzten 30 jahre angefuttert und gut verteilt,hab ich mein durchschnittsalter erheblich gesenkt,ein aspekt,den man nicht vernachlässigen sollte

     

    im übrigen bin ich im leben standhaft und nicht auf der flucht wie "bohnenstange" vom stamme der muffigen vollpfosten

  • N
    NichtGut

    Äh... ja.

     

    Erstens sind 50 Prozent der Menschen keine Minderheit, und zweitens muss ich Michael zustimmen, wenn er sagt:

     

     

    "Aber dass ein extremes Übergewicht nicht sonderlich gesund ist, daran wird ja kaum jemand zweifeln. Wenn sich jemand persönlich entscheidet, nichts gegen sein Übergewicht zu tun und die gesundheitlichen Folgen zu akzeptieren, ist das eine Entscheidung, die ich respektieren kann. [...]

     

    Aber einen "Anti-Diäten-Tag" auszurufen - das finde ich schon ziemlich schräg. Das ist ja ein Aufruf zu ungesundem Verhalten. Dass viele Diäten ungesund sind ist keine Neuigkeit, vor allem die meisten "Wunderdiäten", die kurzfristige Erfolge versprechen. Aber deswegen gleich jede Form von Ernährung, die darauf abzielt, Übergewicht abzubauen, pauschal und polemisch zu verdammen, finde ich schon sehr grenzwertig."

     

     

    Gut auf den Punkt gebracht! Übergewicht ist ja in fast allen Fällen keine Krankheit, sondern das Resultat einer bewussten Entscheidung zu ungesunder Ernährung, die der Geselltschaft Geld kostet. Wer sich fürs dick sein entscheidet, soll sich nicht beklagen.

     

    Nichtsdestotrotz habe ich keine Toleranz für Diskriminierung.

  • P
    pummelchen

    @"hetze gegen menschen, die wohlgeformt sind" unter uns: den kommentar von "bohnenstange" würde ich nicht als "hetze" verstehen. der kommentar ist in songzitat von marius müller westernhagens song "dicke". damals wie heute wird leider die ironie des songs gerne übersehen.

  • E
    Elster

    Das Lied von BOhnenstange stellt keine Eigenproduktion dar, sondern ist ein Auszug aus dem Lied "Dicke" von Marius Müller-Westernhagen. Ich bin mir schon als Kind nie sicher gewesen, ob man Text ernstzunehmen hat. Ich denke, dies zu zitieren fällt nicht unter Hetze, sondern unter die Rubrik Meinungsäusserung.

    @Michael: ich denke nicht, dass irgndjmd bestreitet, dass krankhaftes ÜBergewicht etwas ist, das schöngeredet werden muss. Aber angesichts des gesellschaftlichen Drucks, gewissen körperlichen Normen zu entsprechen und einer großen Anzahl an z.T. abstrusen Diätmodellen bis hin zur Nulldiät, die existieren, finde ich solche einen Tag zum Nachdenken über solche Aspekte sehr gut. Ich habe aus dem Artikel nicht herausgelesen, dass pauschal maßvolle Ernährun abgestraft wird.

     

    Grüße

    E.

  • T
    tazitus

    Nachtrag, da erst nach meinem vorigen Kommentar gelesen:

     

    Bei Bohnenstange fehlt der Hinweis darauf, dass der Text von Marius Müller-Westernhagen isst. Heiko Werning hat diesen Text in seinem Kommentar schon kritisiert. Natürlich ist Diskriminierung zu verachten. Sachlich über mögliche Ursachen von Lungenkrebs, Diabetes, Übergewicht usw, muss und darf diskutiert werden.

     

    Da ja kürzlich über die schreckliche Vernichtung von Lebensmitteln diskutiert wurde, sei der Hinweis erlaubt, dass unmäßige Verschwendung von Lebensmitteln auch über den Verdauungstrakt statt findet. "Deutschland" wäre mit der Hälfte der Lebensmittel. die hier verbraucht werden, sicherlich gut ernährt. Weniger essen gegen den Hunger in der Welt ist eine Ernst gemeinte Empfehlung. Und denjenigen, die behaupten: "Was hier eingespart wird, kommt in Afrika nicht an.", möchte ich entgegnen: "Vertrauen Sie mal der Marktwirtschaft."

  • T
    tazitus

    Minderheit?

  • HG
    Hetze gegen Menschen, die wohlgeformt sind

    Die taz veröffentlicht Hetze (siehe hämische Worte vom Leserbreifschreiber 'Bohnenstange') gegen Menschen, die wohlgeformt sind und von denen sich sicherlich ein Großteil äußerst wohl fühlt in ihrem / seinem So-Sein.

     

    Dass die taz-Redaktion Hetze veröffentlicht, spricht dafür, welch' Geistes Kind die tazler heutzutage sind und wie sie mithetzen. Mit Meinugnsfreiheit und deren Veröffentlichung hat das, meiner Meinung nach, nichts mehr zu tun.

     

    Da die taz mithetzt, hat sich ein Abo der taz für mich ein für alle Mal erledigt. Liebe böse tazler; selber schuld!

     

    @Anonymous 'Bohnenstange': Bitte nicht vergessen; auch über Superschlanke kann man hämisch schreiben. Und woher wollen Sie wissen, dass Schlanke attraktiver sind als Menschen, die wohlgeformt sind und eben nicht 'dünne'?

  • ND
    Nicht dick

    Kommentar von Gast, 6.05.2012, 09:42 Uhr:

     

    So ist es. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass tatsächlich kleine Männer die letzte Minderheit sind, die ungestraft diskriminiert und der Lächerlichkeit preisgegeben werden darf. Siehe auch Sarkozy, dessen Körpergröße immer wieder gern (zumeist in Verbindung mit negativen Eigenschaften) thematisiert wird.

  • B
    Bohnenstange

    Ich bin froh

    Daß ich kein Dicker bin

    Denn Dicksein ist 'ne Quälerei

    Ich bin froh

    Daß ich so'n dünner Hering bin

    Denn dünn bedeutet frei zu sein

     

    Mit Dicken macht man gerne Späße

    Dicke haben Atemnot

    Für Dicke gibt's nix anzuziehen

    Dicken sind zu dick zum fliehen

    Dicke haben schrecklich dicke Beine

    Dicke ham'n Doppelkinn

    Dicke schwitzen wie die Schweine

    Fressen

    stopfen in sich 'rin

     

    usw.

  • G
    Gast

    Noch eine Gruppe:

     

    Kleine Männer mag frau/man auch nicht so gern. Es gilt btw auch als Beweis der Lächerlichkeit/Unmännlichkeit kleiner Männer, wenn sie sich dagegen wehren.

  • M
    Michael

    Ich finde die Darstellung ein bißchen problematisch. Klar ist es richtig, sich gegen Diskriminierung jeder Art, auch Diskriminierung gegen Übergewichtige zu wehren.

     

    Aber dass ein extremes Übergewicht nicht sonderlich gesund ist, daran wird ja kaum jemand zweifeln. Wenn sich jemand persönlich entscheidet, nichts gegen sein Übergewicht zu tun und die gesundheitlichen Folgen zu akzeptieren, ist das eine Entscheidung, die ich respektieren kann. Und es wäre schön, wenn solche Personen nicht zusätzlich gesellschaftliche Diskriminierung erfahren würden.

     

    Aber einen "Anti-Diäten-Tag" auszurufen - das finde ich schon ziemlich schräg. Das ist ja ein Aufruf zu ungesundem Verhalten. Dass viele Diäten ungesund sind ist keine Neuigkeit, vor allem die meisten "Wunderdiäten", die kurzfristige Erfolge versprechen. Aber deswegen gleich jede Form von Ernährung, die darauf abzielt, Übergewicht abzubauen, pauschal und polemisch zu verdammen, finde ich schon sehr grenzwertig.