: Deutsche goes East
■ Größte Deutsche Bank will mit DDR-Monopolist kooperieren
Berlin (taz) - Nun ist die Katze also aus dem Sack: Nach langem Rätselraten und diversen Dementis der Geschäftsleitung hat jetzt die Deutsche Bank erklärt, daß sie sich großflächig in der DDR engagieren will. Mit der „Deutschen Kreditbank AG“, die die Geschäftsbankensparte der aufgelösten alten „Staatsbank der DDR“ weiterführt, hat die größte deutsche Bank jetzt eine Absichtserklärung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens unterzeichnet. Damit zeichnet sich nach den bereits getätigten Absichtserklärungen für Elefantenhochzeiten (Allianz Staatliche Versicherung der DDR, Lufthansa - Interflug, VW bzw. Opel bzw. Daimler - IFA-Automobilbau) eine weitere Zusammenarbeit nach dem Schema „M“ ab: Der Monopolist oder Marktführer geht mit dem ehemaligen Staatsmonopolisten der DDR zusammen. Die Rechtsgültigkeit all dieser Verträge bedarf der Zustimmung der DDR-Regierung. Nach anfänglichen Spekulationen über eine geplante Übernahme der Kreditbank hatte die Deutsche Bank schnell dementiert - sie will sich nicht die Schulden des DDR-Institutes in dreistelliger Milliardenhöhe ans Bein binden. Dieses Risiko muß sie bei einem gemeinsamen Tochterunternehmen nicht tragen. Laut Vertrag bringt die Kreditbank ihr Filialnetz ein, die Deutsche Bank das Know-how, die Ausbildungskapazitäten sowie die Organisation, die für die anvisierte Tätigkeit als Universalbank nötig ist, als da sind Kreditvergabe, Kontoführung, Investmentbanking (Beratung und Finanzierung bei Fusionen aller Art).
ulk
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