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Deutsche TugendenNeid, Missgunst, Hass

Die Opfer des "Nationalsozialistischen Untergrunds" arbeiteten als Migranten in harten Jobs an ihrer Integration. Von ihren Mördern lässt sich das nicht sagen.

Freundwärts? Eher feindwärts. Etwa mit Neid auf die Ausländer, die nicht dauernd abhängen und die faule Haut für eine falsche halten. Bild: kallejipp / photocase.com

Die Empörung über das Versagen von Polizeien und Verfassungsschutzämtern bei ihren Ermittlungen zu den acht Morden an Bürgern mit sogenannt migrantischem Hintergrund und dem an einer Polizistin in Baden-Württemberg geht ins Schockierte: Eine solche Ignoranz neonazistisch inspirierten Tatkräften gegenüber haben offenbar selbst konservative Kommentatoren nicht für möglich gehalten.

Plötzlich wirkt die Titulierung der Taten als "Döner-Morde" ekelhaft und beschämend am Falschen interessiert: Nicht um Mafiaangelegenheiten ging es, nicht um Delikte innerhalb eines sogenannten Milieus, sondern um rassistisch unterfütterten Hass. Aber wovon lebte diese krasseste Form von Aversion, die in Hinrichtungen mündete - Morde, die wie Exekutionen ausgeübt wurden? Was haben die Opfer gemeinsam?

Die sieben Männer türkischer Herkunft und der eine, der für die allermeisten Deutschen so aussah, wie sie sich einen Türken vorstellen, der aber Grieche war - einte diese sieben Männer für die mutmaßlichen TäterInnen allein, dass sie nicht urdeutsch-mischblond aussahen? Dass sie wie Ausländer gesehen wurden, die im Inländischen verschwinden sollten, und sei es um den Preis ihrer Auslöschung?

Naheliegenderweise: auch das. Dieser Teil des Skandals um verfehlte Aufmerksamkeiten durch die Sicherheitsbehörden ist in den vergangenen Tagen gut und immer noch nicht ausreichend ausgeleuchtet worden. Diese Perspektive lebte in den späten Solidarisierungen von ethnischen Zuweisungen: Die armen türkischen Angehörigen - wie konnte ihnen das bloß widerfahren. Soll bitte nicht wieder passieren: Eilfertige Gesten wie der Besuch von SPD-Chef Sigmar Gabriel in der Kölner Keupstraße oder der Fototermin von Maria Böhmer, regierungsamtlich bestellte Integrationsbeauftragte, mit Bürgern aus der Integrationsszene waren in der vergangenen Woche die Folge.

Onkelwirtschaft? Respekt!

Aber auffällig ist darüber hinaus, dass die Opfer sehr wohl etwas gemeinsam haben, das über die ethnische Wahrnehmung weit hinausgeht: Es waren keine zufällig in einer Caystube sitzenden Männer, keine Erols und Ahmeds, die irgendwo flanieren - sondern Handwerker und Kleinunternehmer.

Und zwar dort, wo sie arbeiten.

Orte wie Frisör- und Gemüseläden symbolisieren aber mehr als Migration. Wer diese betreibt, arbeitet extrem hart und fleißig an der eigenen bürgerlichen Existenz. Der will es in der neuen Heimat unbedingt schaffen, und zwar mit Arbeitszeiten, die vom frühen Morgen bis in den späteren Abend reichen. Zehntausende MigrantInnen leben diesen bürgerlichen Traum vom Aufstieg durch Fleiß und Strebsamkeit. In Internetcafés, mit Frisörsalons, in Spätkaufkiosken, mit Gemüse- und Obstläden.

Das allein müsste allen, die diesen knochigen Weg des Ankommens und Existenzsicherns nie gehen mussten, Respekt abnötigen, mindestens.

In der Debatte um Thilo Sarrazins Thesen ging dieser Aspekt weitgehend unter: die Verachtung des Exfinanzsenators von Berlin für diese "Onkel-Ökonomie", für all jene, die sich - wie MigrantInnen es überall auf der Welt zu tun versuchen - abschuften. Um nicht unterzugehen, um es zu schaffen, und das allermeist aus Verantwortung für die eigene Familie. Um nicht zu sagen: Auf dass die eigenen Kinder es besser haben und es zu noch mehr bringen werden.

Arbeitsscheues Gesindel

Was aber den einen Respekt abnötigt, ist anderen nur Missgunst und Neid wert: Das Gros der Fellows von rechtsradikalen Zirkeln mag diese Gefühle gehegt haben - Hass auf jene, die aus ihrem Leben etwas zu machen versuchen, und zwar mit Erfolg. Neid auf die Ausländer, die nicht dauernd abhängen und die faule Haut für eine falsche halten, auf die man sich legen könnte.

Von den drei mutmaßlichen MörderInnen aus Thüringen ist nicht überliefert, dass sie mit Ehrgeiz und Fleiß aus ihren Leben etwas Anständiges machen wollten.

Wir wissen noch zu wenig über das Trio, über all die anderen, Biografieforschung überhaupt zu Neonazis gibt es eher wenig. Der eine der drei war ein Professorensohn, Uwe Mundlos, der auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur machen wollte; der andere, Uwe Böhnhardt, ein Hilfsarbeiter, die Frau, Beate Zschäpe, gelernte Gärtnerin ohne bekannt gewordene Ambition, den Meisterinnenbrief zu erwerben.

Der Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma umriss mit Blick auf die Freunde der linken Roten Armee Fraktion die These, ihr dauernder Kampfmodus deute auf eine gewisse Unfähigkeit zum bürgerlichen Lebensentwurf hin. Mit dem wichtigeren Blick nach rechts ließe sich sagen: Beim Topos vom arbeitsscheuen Gesindel, das Rechtsradikale gern in Ausländern sehen, meinen sie sich meist nur selbst.

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50 Kommentare

 / 
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  • S
    suswe

    @ Peter Alexa, @ Phillip Reemtsma, @ Rest der Welt: Der Vergleich RAF und Nazis hinkt bekanntermaßen auf mehreren Millionen Beinen.

    Wollte da nur noch mal in Erinnerung bringen.

  • S
    suswe

    @ immigrant: Interessanter Forschungsansatz. Ich werde mich updaten.

  • Z
    zirkuspferdchen

    dieser artikel hätte auch in der BLÖD stehen können. wie schon kommentiert wurde: gut gemeint, aber voll nach hinten losgehend, unreflektiert, ahistorisch, rassistisch ...

    meine zusammenfassende meinung zum inhalt: elitärer bockmist.

     

    besonderen dank an @wie jetzt und @Peter Alexa! bin getröstet ...

  • N
    Nachtrag

    Klassisch könnte die Interpretation aus Sicht der Neonazis doch auch lauten:

     

    "Die nehmen uns die Arbeit weg!"

     

    Es kann also gedreht und gewendet werden wie mensch will, nachvollziehbare Gründe wird es für die Taten dennoch nicht geben können.

  • WJ
    wie jetzt?

    haben etwa die falschen neonazis die falschen "einwohner mit migrationshintergrund" umgebracht?

     

    soll dieser artikel/kommentar ein aufruf an erwerbstätige neonazis mit mindestens meisterbrief sein erwerbslose "migranten" zu morden?

     

    der text ist vielleicht gut gemeint, aber gut gemeint kann bekanntlich voll nach hinten los gehen.

     

    mit diesem text wird deutlich, wie sehr der rassismus in der sog. mitte deutschlands angekommen ist! der rassismus ist sozusagen "gut integriert". "wir sind ja so sozial und politisch korrekt...haben abitur und eigenheim..."

     

    danke für das outing!

     

    genau in dieses bild der sog. mitte passt noch nicht einmal die vorstellung, dass ein sohn eines "professors" ein mordender neonazi sein kann. "so was machen doch eigentlich nur erwerbslose und deren kinder..."

     

    deswegen bemüht sich die selbsternannte mitte auch so sehr, dass die erwerbslosen erwerbs- und ansehenslos bleiben und dass deren kinder ja kein abitur machen (zumindest nicht gemeinsam mit ihren eigenen kindern und denen der "migranten").

     

    hallo? es gab sowohl in der ns-zeit sowie in der ddr etliche professoren und andere akademiker! hat das was an der qualität der dikatatur geändert? hat das morde verhindert? nein, sie haben zumindest mit"geforscht" und -vernichtet.

     

    ich habe auch abitur, aber mir ist seit meiner schulzeit (im westen) schon bewusst, dass eine gymnasiallaufbahn mit abschließendem abitur kein garant ist für einen aufrichtigen, guten menschen (was auch immer das eigentlich sein mag). nur die, die schließlich ein abitur haben, fühlen sich selbst so geil und besser, dass ich es schon immer beängstigend fand. keine anderen schulabgänger feiern sich bei bestandener prüfung so selbstherrlich wie die abiturienten.

     

    ich schätze und respektiere (auch) menschen, die eine berufsausbildung absolviert haben und von denen auch die, die keinen meisterbrief haben. ist der meisterbrief das abitur der handwerker vom blick eines mittelschichtkindes und journalisten aus? wie peinlich! auf den einzelnen menschen und sein wesen kommt es doch an und nicht auf seinen schulabschluss.

     

    groß wird derzeit in deutschland versucht das thema inklusion zu bearbeiten. die meisten verstehen das als neuen begriff für integration von behinderten menschen. alleine diese sichtweise ist auch schon wieder rassistisch und diskriminierend: inklusion soll bedeuten, dass jede und jeder mit seinen eigenschaften und fähigkeiten in der gesellschaft respektiert und anerkannt wird. sprich alle, auch menschen ohne erwerbsarbeit, menschen mit dunkler hautfarbe und/oder behinderung. die leisen und die lauten, die fleißigen und die pragmatischen...

     

    inklusion als lebensmotto und prinzip einer gesellschaft wird in deutschland vermutlich noch lange eine illusion bleiben. leider.

  • PA
    Peter Alexa

    Die Inkarnation "deutscher" Tugenden und damit verbundener Sekundärtugenden war mit Sicherheit Rudolf Höß, über den Wolfgang Pohrt schrieb:"Höß ist das lebendig gewordene Stelleninserat, die gelungene Synthese aller Charaktereigenschaften, die sich Personalchefs und Volksschullehrer bei einem Menschen wünschen." Dass Herr Reemtsma diese Tugenden hochhält, wundert nicht, wären sie im Bewusstsein der Menschen nicht so internalisiert und gäbe es mehr von dem, wie Herr Feddersen sagt: "arbeitsscheuen Gesindel", dann hätten Leute wie Reemtsma und seine Klasse bald nichts mehr zu fressen.

    Bevor Sie sich also auf die zweifelhaften Moralvorstellungen eines Milliadärs beziehen, Herr Federten, (wer hat das Reemtsma Vermögen erwirtschaftet? z.B. Zwangs- und Sklavenarbeiter auf der Krim, während der nationalsozialistischen Raubzüge.) und sich im geschichtslosen Selbstverständnis eines Spießbürgers um Kopf und Kragen quasseln, sollten Sie zur Kenntnis nehmen, dass es in der deutschen Geschichte sehr wohl eine Linie gibt, die von der Aussage des Bauernverräters Luther, "das der Mensch sein Brot im Schweiße seines Angesichts essen soll" bis hin zu den Menschenschlachthäusern der Nazis, über deren Toren stand "Arbeit macht frei", reicht.

    Bekanntlich sind Analogien, Inflationär gebraucht und falsch angewendet, das Brot der Dummen, Denkfaulen und Demagogen. Also Neonazis, Linksradikale und die RAF in einen Topf werfen und dann gut umrühren, fertig ist die Extremismustheorie. Bei aller berechtigten Kritik an der RAF und ihren Aktionen, gibt es da allerdings einen wesentlichen Unterschied. Es ist nicht das Gleiche, ob jemand die mächtigsten und bestgeschützten Eliten dieses Landes angreift und dabei sein eigenes Leben in die Waagschale wirft, oder ob jemand arg- und wehrlose Menschen, die in diesem Land über keinerlei Lobby verfügen, hinterrücks abknallt.

  • A
    abby_thur

    Eine Gärtnerin ohne Ambitionen (oder vielleicht auch nur finazielle Mittel?) zum Meisterbrief ist also zu verurteilen?

    Warum?

    Sie kennen doch die Situation der Menschen gar nicht!Kommen Sie, lieber Autor, aus Jena, Zwickau oder Görlitz um die Situationen, in der sich die drei entschieden gegen alles Fremde rigeros umzugehen,zu kennen?

    Ich sage Ihnen mal was: wären Sie in der ostdeutschen Pampa aufgewachsen, hätten Sie sicher eine andere Sicht auf die ein oder andere Sache.

  • M
    maoam

    @Cornelia

     

    ein bekennender Neo-Nazi hat kein Recht zu existieren.

     

     

    Warum?

     

    Was ist den das Ziel von Nazis?

     

    Zuffällig minderwertiges Leben auszulöschen und der HERRENrasse die HERRschaft über die Welt zu sichern?

     

    Ja.

     

    Daher gibt es mit Nazis auch nichts zu diskutieren. Was will man mit ihnen diskutieren? Über Wahrheiten die sie zu Lügen stilisieren?

    Oder darüber, wieviel besser die Germanen im Vergleich zu anderen Völkern sind?

    Oder vielleicht über eine Abwanderung rassischer Untertanen verhandeln?

     

     

    Nazis sind keine Politiker, sondern Menschenhasser. Noch nicht erkannt?

     

    Danke Taz, dass du meinen Kommentar wieder nicht veröffentlichst, aber den Rassisten ein Plattform bietest.

  • I
    ixypsilon

    Sehr geehrter Herr Feddersen,

     

    Wiedermal sind sämtliche Deutsche die Bösen, wenn

    3 Personen Serienmorde an Zuwanderern begangen haben.

    Sie haben wohl zuviele Western gesehen, in denen die amerikanischen Ureinwohner ("Indianer") die Bösen waren.

     

    Andererseits ist es für die Taz kein Problem, wenn

    mal wieder Deutsche von Mihigru-Jugendlichen zusammengetreten werden.

    Schließlich müssen sie das Land verteidigen, das sie erobert haben.

     

    Ach Herr Feddersen, regen Sie sich nicht so auf über uns achso bösen Deutschen, trinken Sie einen Kamillentee aus biologischen Anbau, oder machen Sie bei einer Lichterkette mit.

    Aber bitte mit einer Kerze aus echtem Bienenwachs!

     

    Genau solche Leute wie Sie geben den Rechtsradikalen

    Vorschub!

  • MF
    Max F

    Ich kann der kleinen Nachhilfestunde insbesondere im ersten Kommentar von Frau Holtmann nur beipflichten nur beipflichten. Dieser Artikel birgt mehrere gefährliche Implikationen .Vielleicht kann man Nazis auf diese Weise satirisch den Spiegel vorhalten; sie also an ihrem eigenen Maßsstab messen, wie sie es in ihrem Artikel tun; sie zunächst selbst zum Ziel ihres Hasses machen, ihnen somit zu zeigen, dass ihre argumente/meinungen nur vorgeschoben, nur symptome sind. Das wäre jetzt die ganz wohlwollende Auslegung. Aber was bringt es in einem seriösen Artikel deren Integrität in Frage zu stellen, zumal sie jetzt tot sind? Das ist ein törichter Reflex nach dem Motto: "Guck mal wie doof die sind!", bzw. in ihrem Artikel wohl eher "Guck mal, wie schwach die sind" oder am besten gleich "Nazis haben kleine Schniedel"

  • F
    Fritz

    Der schlechteste und dümmste Artikel, der je in der taz erschienen - menschenverachtend, zutiefst rassistisch, offen ausländerfeindlich, einfach nur ekelerregend. Den Begriff "Arbeitsscheues Gesindel" zu nutzen, zeigt, wes Geistes Kind die taz ist.

     

    Die taz steht offenbar in der Tradition des kleinen Schnauzbart-Trägers aus dem schönen Braunau am romantischen Inn. Da ich diesen Schnauzbartträger nicht mag und eine offen rechte Zeitung nicht weiter unterstützen werde, ist die Kündigung des Abos seit ca. 15 Minuten im Briefkasten.

  • M
    Marina

    Ein ultra-rechter, hochgradig rassistischer Artikel - was soll man dazu noch sagen? Der Autor weißt mit seinem eigenen Rassismus und seinem grenzenlosen Hass die Wahrheit seiner eigenen These nach. Schlimm, dass so ein Ultra-Rechter in einer angeblich linken Zeitung einen Artikel schreiben darf. Pfui!

     

    Muss man eigentlich Nazi sein, um bei der taz Redakteur werden zu dürfen? Scheint mir so.

  • K
    Kommentator

    Da mein erster, längerer Kommentar wohl nicht durchkam, hier ein weiterer (pointiert-polemisch):

     

    Schön, dass Sie sich derart um den deutschen Volkskörper kümmern, Herr Feddersen.

     

    Die Durchleuchtung desselben in der Bewertung menschlichen Lebens nach den Kategorien "nützlich/produktiv" und "unnütz/unproduktiv" nehmen die Ideologen aus dem Umfeld der Attentäter übrigens mindestens so ernst wie Sie.

     

    Viele ihrer Opfer sind nämlich sog. "Asoziale" (Obdachlose, Unangepasste) oder anderes angeblich "lebensunwertes Leben" (z.B. Behinderte).

     

     

    @suswe: Genau!

  • A
    andreas

    "Die LINKE" treibt hier ein besonders makabres Spiel als Nachfolgeorganisation der SED.

    Wie die DDR und somit die SED mit Ausländern umgegangen ist brauch ich wohl keinem gestandenen ehemaligen DDR-Bürger erzählen.

    Ausländer sollten möglichst keinen Kontakt zu den DDR'lern haben, die wurden quasie eingekauft und nach Verrichtung wieder in ihre Heimatländer geschickt ob sie wollten oder nicht.

    Wer dann als Vertragsabreiter ein Kind zeugte mit einer DDR'lerin wurde sofort rausgeschmissen.

    Auf der anderen Seite durften z.B Menschen aus Sambia aus der DDR heraus in den Wesetn reisen, was uns Einegsperrten bis 1989 verschlossen blieb.

    Was ich damit sagen will, der Samen des Hasses wurde ausgrechent in einem sozialistischen Land Namens DDR gelegt !!! Der HASS mußte dann nur noch organisiert werden, was dann nach der Wende aus dem Westen geschah..

    Das spricht die Mörder nicht frei (wirklich nicht), zeigt aber wieder das Menschen nicht in einem Luftlehren Raum leben...

     

    P.S Wer Menschen als "Arbeitsfaules Gesindel" beschreibt ist selbt ein NAZI

     

    Ein Demokrat

  • W
    Webmarxist

    Da arbeiten diese Migranten hart um Geld zu verdienen und damit ihre Familien zu ernähren und werden dann von Nazis ermordet. In was für einer Welt leben wir ?

     

    Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

  • S
    schake_it!

    hey tazis,

     

    auch ich habe einen beitrag zu diesem artikel geschrieben. nun ist ja kommentare schreiben, laut diederichsen eher ein unterschichten phänomen aber das ist mir egal.

     

    ich verstehe nicht, warum der nicht veröffentlicht wurde. es ärgert mich aber irgendwie. dümmer und unreflektierter als die meisten anderen kann er wohl kaum gewesen sein.

     

    vielleicht ist es dem autor einfach unangenehm, das er im grunde die selbe rechnung aufmacht, die er den neonazis vorhält. und das er das von den lesern seines beitrags unter die nase gerieben bekommt. die frage nämlich ob ein menschenleben das verloren geht, einen irgendwie vorbestimmten wert braucht. das habe ich geschrieben: es ist eine rechnung. es ist eine skandalöse art zu denken. - und eine sehr deutsche.

  • S
    suswe

    Habe auch einen längeren Kommentar geschrieben, ist wohl untergegangen. Übrig bleibt für mich die Frage, welche deutschen Tugenden wohl die berufstätigen Nazibengel, die die Obdachlosen erschlugen, angetrieben haben.

  • CB
    Chris B.

    Selbstverständlich waren -alle Maßstäbe von Integration angelegt und zuvor ihre Prämissen geschluckt- die Opfer 'integrierter' als die wie auch immer motivierten Mörder, die in ihrer ideologischen Segregation von jeglicher Tugend unberührt geblieben sind.

     

    Die taz sollte sich die Mühe machen, die Begriffe nicht zu verwischen - Tugend ist Tugend, Untugend ist Untugend.

     

    Einen Resonanzboden gibt es für derlei Untaten in der deutschen Bevölkerung mit Sicherheit nicht - auch wenn die journalistischen Hofnarren dies feststellen zu können meinen. Das sie durchfütternde politische System der Bunten Republik, das -wie man sieht- ziemlich hässlich sein kann, wird dabei nur sehr zurückhaltend kritisiert.

    Der Begriff 'Döner-Morde' ist schließlich auch nicht am so gern lächerlich gemachten Stammtisch ersonnen, sondern von eben den Medien in Umlauf gebracht worden, die heute umso eindeutiger dem großen Lümmel 'Volk' die Schuld in die Schuhe zu schieben versucht...

    Das ganze ist eine Farce.

    Die Politiker können sich ihre verordnete Trauer sparen und sollten zusehen, dass humanistische Herzensbildung, wahre Tugenden, ein edler Geist in Deutschland heimisch werden können. Dann klappt's auch mit der Integration auf allen Seiten.

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Sehr geehrter Herr Feddersen,

     

    ich habe zu Ihrem Artikel bereits einen längeren Kommentar geschrieben.

     

    Der Ausdruck "Arbeitsscheues Gesindel", den Sie in Ihrer Zwischenüberschrift verwenden, ist mir aber erst beim erneuten Lesen Ihres Artikels aufgefallen, und ich kann nur sagen: Meine Verwunderung wächst.

     

    Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, wer in unserem Land diesen Ausdruck mit Vorliebe verwendet hat. Erscheinen Ihnen ähnliche Wendungen zur Analyse der gesellschaftlichen Lage in Deutschland ebenfalls angemessen?

     

    Ihr Kommentar liegt eine (wohl unbewusste) menschenverachtende Gesinnung zugrunde. Auch die Täter bleiben - trotz der Ungeheuerlichkeit und Verabscheuungswürdigkeit ihrer Taten - Menschen! Es ist verständlich, wenn Angehörige der Opfer dies vergessen. Wenn aber Sie sich dieser Tatsache nicht bewusst sind, leisten Sie einer Meinung Vorschub, die eine rechtsstaatliche Be- und Verurteilung der Taten zu verhindern sucht.

     

    Cornelia Holtmann

  • RM
    Ralf Michael

    Abseits vom Thema: Der Artikel liest sich wirklich schrecklich. Ich würde mir wünschen, dass hier eine erneute Prüfung des Textes vorgenommen wird.

  • AR
    Apokalyptischer Reiter

    Neid, Missgunst und Hass sind nicht nach dem Fall der Mauer aus dem Vakuum entstanden. Es ist der gleiche Geist, der die Stasi ermöglichte, der nun mit neuen Ausrichtung aber alter Kontinuität auf die Gesellschaft wirkt.

  • CH
    Cornelia Holtmann

    Als zumindest irreführend ist die Formulierung "Deutsche Tugenden" zu bezeichnen, die Sie Ihrem Artikel "Hass, Neid, Missgunst" voranstellen. Diese Formulierung suggeriert, dass diese Gefühle spezifisch "deutsch" seien, dass diese Gefühle also das Denken und Fühlen der deutschen Bevölkerungsmehrheit prägen.

     

    Es ist vollkommen klar, dass jeder redliche Mensch durch das Leid der Angehörigen zutiefst erschüttert ist. Ich gehe davon aus, dass es nur eine verschwindend kleine verblendete Minderheit ist, die nicht so empfindet.

     

    Nicht ganz klar ist mir allerdings, was genau Sie in Ihrem Artikel ausdrücken wollen. Geht es Ihnen um eine (Hobby-)Psychoanalyse der Opfer- und Täterpersönlichkeiten? Dies lassen nämlich die Kategorien, die Ihrem Artikel gedanklich zugrundeliegen, vermuten (selbst wenn ich Ihnen inhaltlich durchaus folgen kann). Sie betonen - vollkommen zu Recht -, dass die Mordopfer sich durch Ihren Willen, hart zu arbeiten, ausgezeichnet hätten. Sie tadeln den mangelnden Fleiß und Ehrgeiz der Täter. Als Beweis führen Sie an, dass die Frau als Gärtnerin nicht den Ehrgeiz gehabt habe, den Meisterinnenbrief zu erwerben. Verstehe ich Sie richtig? Jeder Handwerkergeselle, der nicht den Meisterbrief anstrebt, ist moralisch zu verurteilen?

     

    Eine weitere Frage: Wären die Morde weniger zu verurteilen, wenn fleißige Deutsche ausländische Mitbürger umbringen würden, die "aus ihren Leben nicht etwas Anständiges machen wollen"?

     

    Für weitere Artikel rate ich Ihnen:

    1. Machen Sie sich klar, welche Gesinnung Ihren Formulierungen und Aussagen zugrundeliegt (Ahmeds, Erols, Caystube).

    2. Überlegen Sie, welche Absicht Sie mit einem Artikel verfolgen, vor allen Dingen, wenn Sie über Ereignisse nicht nur berichten, sondern wenn Sie diese kommentieren.

     

    Mit freundlichen Grüßen

     

    Cornelia Holtmann

  • IS
    Ihr seid nicht besser

    Deutsche Tugenden:

    Neid, Missgunst, Hass

     

    Ich bin Deutscher. Das über mich zu sagen ist glatte Volksverhetzung. Es ist rassistisch, unwahr und völlig hasserfüllt. Deutsche werden mit Nazis gleichgesetzt. Punkt. Wer solche Aufmacher hat ist nicht weit von den Mördern der 6 Türken und des Griechen entfernt. Sie wurden ermordet weil sie nicht ins Schema passten. Jetzt bringt die taz also ihr Schema. Deshalb wohl auch keine Berichte wenn Deutsche oder sonstige nicht ins Bild passende Menschen ermordet werden. Ich habe die Häme vieler Linker nicht vergessen als 3000 Amerikaner ermordet wurden weil sie Amerikaner waren und am 9/11 in Manhatten arbeiteten. Ungläubige für die Einen, Systemfeinde für die Anderen. Menschenverachtung hat viele Gesichter. Die taz zeigt nun ihres. Es ist die Einstellung eines Kreuzberger Integrationsbeauftragten, der meinte "Scheißdeutscher" sei nicht volksverhetzend weil die Deutschen die Mehrheit seien und Minderheiten nicht von Minderheiten unterdrückt würden. Solcher Einstellung folgten dannGerichtsurteile die dazu passten. Villeicht sollte jemand Nelson Mandela erzählen, daß das "Scheißnigger" der rassistischen Minderheit damals ja gar nicht so böse war.

    Wer so redet und handelt, der produziert nur Hass. Jetzt anscheinend den "richtigen". Es ist diese Doppelmoral die Nazis nutzen um neue Leute zu rekrutieren, die dann diskrinmienieren, hetzen und schlimmstenfalls morden. Die taz hilft dabei. Ob aus Dummheit oder aus ideologischer Verblendung ist eigentlich egal.

  • RK
    radi karl

    ach liebe taz, einmal mehr muss ich mich über die unreflektiertheit einiger eurer redakteur_innen wundern... ihr wollt euch von der konservativen presse abheben, schreibt dann aber sachen wie "arbeiteten als Migranten (sic!) in harten Jobs an ihrer Integration". Integration wo rein denn?! in die ach so tolle "deutsche leitkultur"? auch satzteile wie "keine erols und ahmeds die irgenwo flanieren" suggerieren ja, das dieser stereotyp durchaus auf viele menschen mit migrationshintergrund zuträfe... desweiteren ist es völlig nebensächlich, wie die opfer sich zu lebzeiten benommen haben - wenn sie staatliche stütze bekommen hätten wäre das ja wohl trotzdem kein grund sie zu erschießen, oder...?

  • Z
    Özgür

    Der Titel bringt die deutschen Charaktereigenschaften treffend zum Ausdruck.

  • E
    end.the.occupation

    Genau. Alles nur Neider - und das kennen wir doch schon?!

     

    Es heisst doch auch - 'National-SOZIALISTEN' - also Sozialisten - also Linke -, n'est pas?

    Und die RAF war ja auch so ähnlich aufgestellt, sagt Reemtsma.

     

    Mit Feddersen heisst es nun nicht mehr 'Ausländer raus' - sondern nur noch 'Ausländerparasiten raus'.

     

    Welch ein Fortschritt in der taz.

  • M
    Mario

    Lieber Jan Feddersen,

    danke für die Richtigstellung.

    Aber nach Thilo Sarrazin ist ein türk-arabischer-kurdischer Gemüseladen ja nur eine Tarnung, um sich Hartz-IV zu holen und zuhause eine gigantische Schar von Kindern zu produzieren. Dass viele solcher Geschäftsleute eine unglaubliche Selbstausbeutung betreiben, wird gerne ignoriert, vor allem von Leuten, die sich ihre Rente politisch vergolden lassen konnten. Wahrscheinlich leben manche Kiosk- und Genmüseleute von einem Zwanzigstell oder fünfzehntel, was diese Elitemenschen erhalten (und damit zum China-Restaurant gehen, wie man den Medien entnehmen konnte).

     

    Schlimm ist nur, wie viele normale Menschen solchen Schwachsinn blind kaufen und nachplapern.

  • H
    Harry

    Es ist irgendwie erstaunlich. Alle sind überrascht, versuchen sich in Erklärungen. Dabei sind diese feigen Morde doch nur die Spitze des Eisberges. Die Sicht auf den alltäglichen Rassismus wird damit nur verdeckt.

     

    Wenn diese Morde als "Dönermorde" bezeichnet werden, dann ist das ebenfalls rassistisch. Rassismus beginnt dort, wo man anfängt zwischen Deutschen und "Türken" (die oft aber die deutsche Staatsbürgerschaft haben) zu unterscheiden und ihnen unterschiedliche Eigenschaften zuzuschreiben. Wenn Migranten keinen Zugang zu "deutschen" Gaststätten erhalten, wen sie weniger bezahlt bekommen, wenn die Nachbarn hinter ihrem Rücken hetzen, weil sie anders aussehen dann ist das Rassismus, der letztendlich zu solchen Auswüchsen führt.

     

    Aber, und das müssen sich manche Migranten-Vertreter gefallen lassen, wenn der türkische Ministerpräsident hier zu "seinen Landsleuten" spricht, dann ist das ebenfalls Rassismus. Wenn der Vater der Tochter den "deutschen" Freund verbietet, oder wenn "Türkinnen" und "Türken" hier ausschließlich so genannte "Landsleute" als Lebenspartner suchen oder sie sogar aus dem Land der Großeltern "importieren" ist das ebenfalls Rassismus.

     

    Es bleibt leider noch viel zu tun, bis niemand mehr danach fragt, welche Abstammung man hat.

  • T
    T.V.

    Und ich dachte, spätestens seit der Inquisition wäre klar, daß Tugend ein Schimpfwort ist.

  • M
    mittagesser

    herr feddersen, gratuliere, der erste kommentar aus ihrer feder, dem ich nur zustimmen kann!

    genau an dem punkt, wo dann deutsche leistungsscheu von migrantischem fleiß überholt wird und etabliertenvorrechte eingefodert werden, da brennt doch gerade im zusammenspiel mit sozialräumlicher segregation und vor dem hintergrund notwendiger kulturänderungen (bosch) bei deutschen handwerksmeistern.

    ich erlaube mir zu zitieren:

    "Ja, die Handwerker sind stark organisiert in Kammern, in Gilden […] deutscher geht's eigentlich nicht von der ganzen Tradition und die Handwerksmeister sind stark verankert in traditionellen Strukturen der deutschen Gesellschaft und haben ganz große Schwierigkeiten, junge Ausländer anzuwerben." Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1521590/

    er drückt das sehr höflich aus, ich könnte da noch andere anekdoten bieten, die auffalend ins bild passen.

    und von den studis und promovendInnen (mit kopftuch und ohne) berichtet auch keiner, leider auch nicht, wie sich szenen im uni-alltag splitten (in der zeit wurde pikanterweise vor einigen jahren ein illustrierendes beispiel aus der ude gewählt: hie saßen die migranten, dort die deutschen aufstiegsaspiranten).

     

    und genau an dem punkt gilt es jetzt nachzufassen und publizistisch wie wissenschaftlich lichter ins dunkel zu richten: der rassistische normalbetrieb muß vorgeführt werden, npd kann man immer noch verbieten, die läuft nicht weg, da seien die gewerkschaften ob der v-männer vor.

  • G
    godzilla

    "MörderInnen" - grotesk.

     

    Godzilla

  • S
    Staatsbürger

    Wie treffend! In der Analyse und bestmöglich ins Herz der selbsterklärten Übermenschen!

  • H
    Heiko

    Ich finde, das die Überschrift "Deutsche Tugenden Neid, Missgunst, Hass" sehr einseitig ist. So etwas schreibt nur jemand, der für sein Land nicht viel übrig hat. Diese negativen Eigenschaften gibt es in allen Teilen der Welt, das hat es schon im alten Rom gegeben und das wird auch leider wohl auch in der Zunkunft geben - mit Deutschland hat das überhaupt nichts zu tun.

    Solche rechtsradikalen Fanatiker sind in der Bevölkerung eine exotische Ausnahme, auch Anhänger des konservativen Spektrums verurteilen diese Taten.

     

    Auf Grund der sehr großen kulturellen Unterschiede wird es wohl bei islamischen Mitbürgern nie eine erfolgreiche Integration geben - die Differenzen in Sachen Wertevorstellungen und Religion sind einfach zu groß. Hier sollte man mal mehr Realismus walten lassen und sich nicht nur dadurch leiten lassen wie man es "gerne hätte". An dieser Realitätsverweigerung ist 1989 auch die DDR gescheitert und auch die Linken (wie eigentlich JEDER Mensch)sollte doch mal aus der Geschichte dazulernen.

  • R
    raumgleiter

    wer hat denn das geschrieben....sind ja doch einige patzer drin, gell...

  • I
    Immigrant

    In einem Land, wo die hegemonialen sozio-kulturellen Milieus unwidersprochen Einwanderer nach deren Nützlichkeitskategorien einteilen, sollte das niemand wundern.

     

    Nicht nur die üblichen Verdächtigten die Nazis sind das Problem, sondern auch die soziale Semantik des statischen, essentialistischen Multikulturalismus, das den Anderen als kulturelle Bereicherung kommodifiziert.

     

    Wenn Differenzen essentialisiert werden und warenförmig konsumiert werden als Döner, China-Food, Weltmusik, black music, interracial porn, Henna Tatoo, dann werden die damit verbundenden Imaginationen lebensgefährlich für die phänotypisch markierten Menschen. Denn die Produzenten können objektiviert werden als Döner-Türken, Chinaman, Blumenvietnamese etc.

     

    Die taz mit ihrer Schützenhilfe für das rot-grüne Meinungsspektrum ist Teil des Problems. Nicht erst seit dem unsäglichen Islam-Diskurs wissen wir, dass die BRD dringend auf den Stand der Forschung der us-amerikanischen "postcolonial studies" modernisiert werden muss, um solche Prozesse der Stereotypisierung zu verstehen in der Literatur, Film, Musik, Werbung, Medien, Geschichtsschreibung und Pädagogik.

     

    Das Eintreten der taz für den Kampfbegriff "Integration" weist die taz abermals als immigrantenfeindliche Zeitung aus. Es geht nicht um Integration, sondern um den Kampf um Rechte, um eigene "minority departments" an der Universitäten, um eine eigene transnational orientierte Wirtschaftspolitik, postolonial orientierte Pädagogik, um endlich dem Integrationissmus und dem weissen Multikulturalismus mit seiner unsäglichen interkulturellen Pädagogik entgegentreten zu können.

     

    Dieses Land hat ein Demokratiedefizit.

  • R
    reproduktion

    ich ärgere mich ziemlich darüber wie hier argumentiert wird. die ermordeten waren fleißig und entsprechen nicht dem - mit sicherheit unrealistischen - klischee. aber diese morde sind unabhängig von arbeitsleistung etc zu verurteilen. auch wer nicht arbeiten kann/will/... hat das recht nicht (rassistisch) diskriminiert zu werden!!!

  • K
    Kommentator

    So, so, "arbeitsscheues Gesindel" waren sie also, die Nazi-Mörder.

    Demgegenüber die Opfer "extrem hart und fleißig an der eigenen bürgerlichen Existenz" arbeitende Entrenepreneurs.

     

    These: Wer die Leistungsgesellschaft selbst in diesem Fall als derart wichtig ansieht wie Herr Feddersen, befindet sich in einer gefährlichen ideologischen Nähe zum Nationalsozialismus:

    der sozialdarwinistischen Unterscheinung von nutzlosem, da unproduktiven Gesindel und fleißigen Schaffern.

     

    Die einzige elemtare Abgrenzung von Herrn Feddersen ist, dass er seine Ideologie mit Multikulti garniert. Guten Appetit!

     

    PS: Ich gehöre leider auch dem Gesindel an. Nein, definitiv nicht den Nazis.

  • H
    Helge

    Was für ein schlechter, schlichter und peinlicher Artikel. Seit Wochen veröffentlich die taz 23 Leitartikel pro Tag, die alle nur ein immer gleiches Thema haben: "Alle Deutschen sind Nazis, alle Ausländer sind ganz toll und alle ganz friedlich." Was soll das? Ist den taz-Redakteuren langweilig? Ist das echt das einzige Niveau, dass die taz zu bieten hat? Oder hofft man, durch dieses bewusste Ausschlachten des Themas die Auflage zu steigern und die Profite zu erhöhen?

  • LB
    Lisa B.

    "Es waren keine zufällig in einer Caystube sitzenden Männer, keine Erols und Ahmeds, die irgendwo flanieren - sondern Handwerker und Kleinunternehmer."

     

    hätten die es mehr verdient, oder was?! Warum reproduzieren Sie hier Vorurteile und suggerieren in Ihrem Artikel durchweg unterschiedliche Wertigkeiten von Menschen mit Arbeit und ohne?

     

    Viel mehr sollte der Blick auf eine Gesellschaft gerichtet werden, der erst jetzt urplötzlich auffällt, dass es hier Rassismus und rechte Gewalt gibt. Die kaum Reaktion auf die einzelnen Morde und täglich passierende Übergriffe auf People of Colour zeigt und erst aufhorcht, wenn es wie in einem Actionfilm zugeht (das Haus brennt, die zwei Täter sind tot, die andere stellt sich usw.).

  • K
    Karlai

    "Deutsche Tugenden

    Neid, Missgunst, Hass". Die neue Kampagne der taz rollt; es wird generalisiert, was der Teufel her gibt. Zu gut allerdings erinnere ich mich an die Bagatellisierungen von SPD, Grünen und taz zu den Autobränden, Anschlägen auf die Bahn. Und der Angriff von vermutlichen taz-Lesern auf den muslimischen Islamkritiker in Berlin wird uns ganz verschwiegen. Leider sind alle drei Augen, links, rechts und das für die Mitte, nicht gleich weit offen. So ist das hier Heuchelei.

  • B
    baum22

    und wenn sie als penner auf der straße gelebt hätten, wo läge der unterschied? diese, sehr deutsche art, zu denken, dass menschen von geringerem wohlstand am gesunden volkskörper nagen ist zuletzt durch die sehr ausufernde debatte um den sozialstaat hervorragend konserviert worden.

     

    ich war überrascht es ausgerechnet in einer sendung wie kulturzeit zu hören, und die moderatorin war es wohl auch, wo eine befragte völlig unaufgeregt sagte, die deutsche sei eine zutiefst rassistische gesellschaft. und sie hat recht.

     

    wenn ich auch manchmal geschockt bin, wie offen sich der rassismus in frankreich, meiner zweiten heimat, zeigt, so scheint mir seine deutsche variante ungleich gefährlicher weil er so tief unterdrückt ist bis ins unbewusste hinein. "man wird ja wohl noch sagen dürfen (...)" es geht nicht um das was man dabei sagen will, sondern darum was man verschweigt. wofür steht historisch dieses "trotzdem"? in deutschland muss jede debatte quasi psychoanalytisch geführt werden. anders kommt man an demagogen wie sarrazin garnicht heran. bei irren wie marine le penn weiß man wenigstens, wo die front verläuft.

  • H
    hellfish

    "Es waren keine zufällig in einer Caystube sitzenden Männer, keine Erols und Ahmeds, die irgendwo flanieren - sondern Handwerker und Kleinunternehmer."

     

    Und wenn es doch jenen, hier stereotyp als Erol oder Ahmed bezeichnet, getroffen hätte, und der tatsächlich arbeitsscheu gewesen wäre, was dann?

     

    Wer Daseinsberechtigung an Fleiß und Parizipation des bürgerlichen Lebens knüpft, der greift bereitwillig die Ideologie von Nazis und Sozialchauvinisten auf.

  • P
    P.Haller

    Gut, dass das mal jemand so klar ausspricht !!

    Schon in den 70ern war überall in Berlin (und ich denke nicht nur dort) auf Hauswänden zu lesen "Türken raus", "Kanaken raus" usw.

    Am Sonntag aber, wenn kein Deutscher Lust hatte seinen Laden zu öffnen, ging man eben "Zum Türken", wo meist die ganze Familie den ganzen Tag in ihrem Laden ackerte und freundlich dem Deutschen seine Kartoffel und seinen Korn verscherbelte.

    Und dann stellt sich so ein blöder Hund wie Sarrazin hin und beschimpft diese Leute abfällig als "Gemüsehändler" (wo doch ein Gemüsehändler überall sonst auf der Welt ein wichtiger Beruf ist).

    Wo wohl die Schnapsnase Thilo S. am Wochenende seinen Schnaps herhatte ??

  • W
    womue

    Das trifft es schon einigermaßen. Irgendwie erscheint mir das aber noch zurückhaltend, oder habe ich dafür eine schlechte Antenne? Wenn junge Leute in einer vornehmen Wohngegend in einem größeren Appartement leben, dann würden sich hier in Durchschnittsdeutschland alle Nachbarn dafür interessieren, womit die ihr Geld verdienen und wer eventuell ihre reichen Eltern sind. Andererseits, so lange es nicht mehrere solche Gruppen gibt, sehe ich keinen Anlaß für Hysterie und Aktionismus. Ich meine, wenn es jetzt echte Milleu-Morde gewesen wären und die Banküberfälle wären von anderen Gangstern begangen worden, wäre das kriminelle Geschehen doch kein anderes als mit diesen drei. Bei einem kriminellen Albaner oder Russen interessiert sich doch auch niemand dafür, welche politischen Ansichten einer hat. "Terrorzelle" ist da wirklich etws hochgestapelt. Es wird immer ein paar Prozent Nationalgesinnte geben, ich hielte es für extrem unklug, deren öffentliche Sammlungsbewegung zu verbieten und einen Teil von ihnen dadurch in den extremen Untergrund zu treiben. Im Übrigen gibt es verschiedene andere extreme Sekten, die weit von der Verfassung entfernt auch Straftaten verüben, denen unter dem Label der Religionsfreiheit kein Haar gekrümmt wird.

  • BV
    Beate Villigst

    Zitat:

    "gelernte Gärtnerin ohne bekannt gewordene Ambition, den Meisterinnenbrief zu erwerben".

     

    Gelernte Gärtnerin ohne Meisterambition bin ich auch, vielleich ist es bei mir aber so daß ich trotzdem "mit Ehrgeiz und Fleiß aus meinem Leben etwas Anständiges machen will".

     

    Sind wir Arbeiter jetzt auch bei der TAZ auch nur noch Menschen zweiter Klasse, muss man denn im mer akademiker sien, wie die TAz-Redakteure ?

  • S
    spin

    es mag verführerisch sein, den spieß umzudrehen und die nazi-rede vom faulen pack einfach nur zu spiegeln. aber mal ehrlich, ist die fähigkeit zum bürgerlichen lebensmodell, zu fleißigen arbeit und zur anpassung wirlich so toll?

     

    hinter jeder dieser anpassungsleistungen lugt das ressentiment gegen jene hervor, die sich einen "lenz" machen (was bei gerechter verteilung von arbeit und ressourcen ohnehin kein problem wäre). das ist bei türken durchaus nicht anders. so wird mit der verachtung der "faulen", die sich zurecht nicht in jede ausbeutungsmschine einfügen wollen, etwas naives und zutiefst menschenfeindliches sichtbar, das die nazis nur radikalisieren müssen.

    nichts, was man propagieren sollte.

  • A
    anonym

    "Von den drei mutmaßlichen MörderInnen aus Thüringen ist nicht überliefert, dass sie mit Ehrgeiz und Fleiß aus ihren Leben etwas Anständiges machen wollten. "

     

    Ich dachte zwei von denen waren männlich... So kann man sich täuschen.

  • H
    hdgfjdsgfjdsgfj

    Ich würde die Kirche mal im Dorf lassen.Nicht für alle Menschen ist ein bürgerlicher Lebensstil( Schaffe, Schaffe, Häusle bauen) das non plus ultra.Was soll das überhaupt genau sein?

    Und ist nicht gerade Hitler besonders von der Mittelschicht gewählt worden?Das eine hat mit dem anderen gar nicht zu tun, denn es gibt sehr viele Neo-Nazis, die genauso hart arbeiten,infolgedessen ist das überhaupt kein Argument.Vorsicht mit solchen Äusserungen.Sarrazin macht es genau so.

  • M
    Mandolina

    Und wenn sie nicht "hart an ihrer Integration" gearbeitet hätten, dann wäre das alles nicht so schlimm? Die Nazis haben ein paar unserer "guten Türken" umgebracht, die "hart an ihrer Integration" im Gemüsehandel und in Frisörsalons arbeiten...?!

     

    Und warum bezeichnet man hier eigentlich einen türkischen Gemüsehändler als jemanden der "hart an seiner Integration" arbeitet? Er arbeitet ganz einfach um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wie alle anderen auch. Er ist, in diesem Sinne, in den Arbeitsmarkt integriert. Darüber hinaus muss er sich auch gar nicht in die deutsche "Leitkultur", was auch immer die ist, integrieren...

  • S
    suswe

    Neid, Missgunst und Hass als Bestandteil der deutschen Gewaltkultur braucht keinen Grund, ausagiert zu werden. Ob Migranten/andere herumhängen, arbeiten, in Deutschland leben, im Ausland leben, ist egal. Sie werden Ziel von Projektionen und von Gewalt, weil der panische Vergeltungswunsch deutscher Art den Menschen hier oft genug durch Gewalt, Verachtung und sinnlose Erziehungsideale anerzogen wird. Der Rassismus/Sexismus/Nationalismus ist dann nur noch die Ablaufrinne für die Psychokacke, die wir alle in diesem Scheißsystem mit uns tragen.

    Übrigens wird die politische Funktion von Diskriminierung in diesem Artikel nicht beleuchtet.