Deutsche Post will mehr Geld verdienen: Weniger Lohn, höheres Porto
Post-Vorstandschef Frank Appel denkt über niedrigere Löhne für neue Mitarbeiter nach. Außerdem soll im Herbst über ein höheres Briefporto entschieden werden.
BONN/MÜNCHEN dpa/afp | Die Deutsche Post denkt offen über niedrigere Gehälter für neue Mitarbeiter nach. „Wir zahlen heute unseren Mitarbeitern teilweise doppelt so viel wie unsere Wettbewerber“, sagte Vorstandschef Frank Appel der Süddeutschen Zeitung. „Deshalb werden wir uns damit beschäftigen müssen, ob neue Mitarbeiter das gleiche Gehaltsniveau haben können wie die, die schon 30 Jahre dabei sind“, sagte Appel.
Auch heutige Mitarbeiter könnten ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten. „Das wird nicht allen gefallen“, räumte der Manager ein. Im kommenden Jahr stehen bei der Post Tarifverhandlungen an. Appel sagte, er wolle seine Ziele nicht gegen, sondern mit den Beschäftigten erreichen.
Das Kernproblem seines Konzerns, der weltweit fast 500.000 Mitarbeiter beschäftigt, beschrieb der Vorstandsvorsitzende wie folgt: „Unsere Umsätze wachsen in Deutschland, aber die Gewinne nicht. Die Marge sinkt sogar.“ Die Gewinne müssten aber steigen, um investieren und neue Arbeitsplätze schaffen zu können. Appel deutete an, dass die Post künftig etwa ihre „sehr interessanten“ Datensätze über Waren- und Verkehrsströme besser geschäftlich nutzen könnte.
Ob ferner bei der Bundesnetzagentur ein Antrag auf Portoerhöhung gestellt werde, solle im Herbst entschieden werden. „Die Regel ist, dass wir das Porto erhöhen dürfen, wenn die Inflation höher ist als 0,2 Prozent“, sagte Appel der Zeitung. „Das ist der Fall.“ Er habe auch keinen Zweifel daran, dass höhere Briefpreise genehmigt würden, falls sich die Post zu einem Antrag entscheiden sollte.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Start der Münchner Sicherheitskonferenz
Kulturkampf gegen Europa
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
ZDF-Sendung „Klartext“
Weidel gegen Weidel
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Proteste gegen AfD-Besuche an Schulen
Heul weiter