: Der Triebwerkstriade erster Teil
Die MTU Motoren- und Turbinen-Union und Pratt + Whitney (P+W) haben eine engere Zusammenarbeit im Triebwerksbau jetzt vertraglich besiegelt. Die Führungsspitzen der über die Deutsche Aerospace AG zum Daimler-Benz- Konzern gehörenden MTU und P+W, die zur United Technologies Corporation (UTC) zählt, haben den Vertrag am Freitag abend in Frankfurt unterzeichnet. P+W ist neben General Electric (GE) ein international führender Triebwerkshersteller. Bereits im März 1990 war ein Grundsatzabkommen über die Kooperation getroffen worden. Im Triebwerksbau plant Daimler außerdem, mit Mitsubishi zu kooperieren. Zur weltweiten Triebwerkstriade fehlt also nur die Zusammenarbeit Mitsubishi-P+W.
Noch nicht festgelegt wurde die gegenseitige kapitalmäßige Beteiligung zwischen MTU und P+W. Über den „gleichwertigen Austausch von Minderheitsanteilen“ werde zwischen den beiden Unternehmen weiter gesprochen, teilte MTU mit. Voraussetzung dabei wäre, daß P+W in eine juristisch selbständige Tochtergesellschaft der UTC umgewandelt wird. Als erstes wollen die neuen Partner ein Triebwerk für das neue Großraumflugzeug Boeing 777 bauen. Die Systemführerschaft übernimmt P+W. MTU ist mit 12,5 Prozent beteiligt. Parallel dazu hat MTU die Option erhalten, mit Unterstützung von P+W Systemführer beim Triebwerksprogramm für das geplante europäische Regionalflugzeug mit 80 bis 130 Sitzen zu werden, das von der Deutschen Aerospace zusammen mit Aerospatiale und der italienischen Alenia entwickelt werden soll. Für künftige Programme stufen sich P+W und MTU gegenseitig als „bevorzugte Partner“ ein. Verträge mit Dritten würden aber vollständig erfüllt. Diese beziehen sich vor allem auf die Zusammenarbeit mit General Electric im CF6-80C/E-Triebwerksprogramm, an dem MTU mit zehn Prozent beteiligt ist. Daimler-Benz und General Electric, der schärfsten Konkurrent von P+W, hatten im vergangenen Mai ihre Auseinandersetzung über die MTU/ P+W-Kooperation in einem außergerichtlichen Vergleich beigelegt. Foto: Poly Press
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