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Der Sommerloch-Senator

■ Vom Bad in der Alster bis zur Biomüll-Verwertung: Umweltsenator Fritz Vahrenholt, der Nessie vom Steindamm, hat einen prallen Terminkalender

Natürlich ist das mit der Biomüll-Verwertungsanlage irgendwo schon sinnvoll. Auch in der taz-Redaktion gibt's da keine Gegenstimmen. Und der Öko-Redakteur setzte durch, darüber 30 hartrecherchierte Zeilen verfassen zu dürfen (siehe unten).

Aber daß ausgerechnet er nun wieder... Umweltsenator Fritz Vahrenholt, der Star des Sommerlochs. Energiegeladen kehrte er vor Wochenfrist aus dem Urlaub zurück und riß die Initiative an sich. Erst verhängte er das Tempolimit auf Hamburgs Autobahnen (Dienstag), dann weihte er drei Luftmeßschautafeln ein, die uns anzeigen sollen, wie gesund oder giftig die Luft ist, die wir einatmen müssen (Donnerstag), und erläuterte die positiven Seiten seines Etats für das kommende Jahr (Freitag).

Den Knaller des Sommers hatte Vahrenholt bereits am Mittwoch gezündet: Rechtzeitig zum Eintreffen der regnerischen „Winnie“, die das subtropische Hamburg auch gestern noch erschauern ließ, em-pfahl er ein erfrischendes Bad in der Alster und löste damit die heißeste Diskussion des Sommers aus.

Ein Tag ohne Fritz ist für Hamburgs Redakteure kein guter Tag. Der Nessie vom Steindamm füllt die Zeitungsspalten im Alleingang. Das harsche Wort von der „Selbstinszenierung“ soll schon gefallen sein; andere vermuten, da baue sich jemand eigenhändig auf als Kandidat für höhere Aufgaben, so Bürgermeister Voscherau in nicht allzuferner Zukunft... In diesem Fall ist uns vor dem nächsten Sommerloch nicht bange. smv

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