piwik no script img

Der MiethaiMieter wie andere auch

Eve Raat­schen ist Juristin beim Hamburger Mieterverein Mieter helfen Mietern

Mieter von Wohnungsgenossenschaften haben ihrer Genossenschaft gegenüber eine Doppelrolle: Sie sind Anteilseigner und Wohnungsmieter zugleich. Auf ihren Verträgen steht zwar „Nutzungsvertrag“, inhaltlich steht dort aber nichts anderes als in einem normalen Mietvertrag. Eine Wohnung wird für eine bestimmte Miete überlassen.

Auch rechtlich entsprechen sie normalen Mietverträgen. Auch ein Genossenschaftsmieter kann die Miete mindern, wenn erhebliche Mängel vorliegen. Bei Mieterhöhungen ist eine Genossenschaft an die Regelungen zu Modernisierungen oder aber bei der Anpassung an den örtlichen Mietenspiegel gebunden. Die Praxis einiger Genossenschaften, eine selbstgestrickte Wohnwertmiete zu verlangen, ist nicht zulässig.

Einem Mieter von Genossenschaftswohnungen kann gekündigt werden, wenn er die Miete nicht zahlt oder andere erhebliche Vertragsverstöße vorliegen. Eine Kündigung ist auch möglich, wenn die Mitgliedschaft in der Genossenschaft beendet ist und der Vermieter die Wohnung anderen Genossen zur Verfügung stellen will. Diese Gefahr besteht dann, wenn der Insolvenzverwalter eines Mieters die Mitgliedschaft kündigt.

Anders ist es bei der Kündigung wegen Eigenbedarfs. Die meisten Nutzungsverträge schließen dies schon vertraglich aus. Wird eine Genossenschaftswohnung verkauft, darf auch der Käufer nicht kündigen.

Mieter helfen Mietern, Bartelsstraße 30, Hamburg, ☎040/431 39 40

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen