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Der Landvermesser

■ Ein Ökomärchen-Musical aus Äthiopien für Kinder in der UFA-Fabrik

Bedelu, dessen Name in der Übersetzung aus der äthiopischen Muttersprache des Schauspielers soviel wie „Der vom Glück Begünstigte“ bedeutet, ist ein Junge, der zusammen mit seiner Freundin, dem Spinnchen, auf und mit einem Baum lebt. Gleich daneben liegt ein kleiner Tümpel. Eines Tages erscheint ein Landvermesser, der Bedelu einen Vertrag des Grafen von Para überbringt, nach dem Bedelu ihm das Wasser des Tümpels zwecks Füllung des erlauchten Swimmingpools überläßt, wofür der Graf ihm seinen Baum schenkt.

Der Haken an der Sache ist bald klar: kein Wasser – kein Baum – kein Leben für Bedelu und seine Freundin. Das Recht des Grafen wird über Paragraphen definiert, die dem manchmal etwas zu sehr aus dem Mustopf kommenden Helden natürlich äußerst fragwürdig erscheinen. Also zieht er los, um sich beim König zu beschweren und die Abschaffung der Paragraphen zu fordern. Mit von der Partie sind dann noch Bedelus andere Freunde, das Echo, das Feuer und der Schatten.

Wie fördert man unpenetrant bei Kindern ökologisches Bewußtsein? Was bedeutet Wasser für Mensch und Spinne, wo kommt es her, wo geht es hin, wieviel gibt es davon, wenn doch einfach der Wasserhahn aufgedreht werden kann? Das Musical „Bedelu und das wertvolle Wasser“ gibt den Kids ein paar plausible Antworten.

Obwohl die ganze Geschichte, die immerhin fast anderthalb Stunden dauert, von nur einem Schauspieler (Daniel B. Reinsberg) und zwei Musikern realisiert wird, kommt kaum Langeweile auf. Die Texte der schönen Lieder von Ansgar Schwenk sind manchmal schwer zu verstehen, werden danach aber noch einmal spielerisch erklärt.

Und auch die verschiedenen Figuren, die Reinsberg oft nebeneinander verkörpert, sind leicht zu erfassen. Die fünfjährige Probandin hielt es beim Schluß-alles-wieder- gut-Lied nicht mehr auf ihrem Sitz, auch die anderen Kinder honorierten das Stück mit Beifall, Füßetrampeln und vielen Fragen hinterher. Politisch korrektes Kindertheater für alle, die ihren lieben Kleinen „Kuck mal, wer da jetzt spricht“ ersparen wollen. Anja Maier

Noch bis zum 8. Mai, Freitags 10.30 Uhr und Samstag/Sonntag jeweils 15 Uhr in der UFA-Fabrik, Viktoriastraße 13. Vorbestellungen: 755030

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