„Der Landser“ wird eingestellt: Bauer-Verlag ohne Weltkriegsfolklore

Die immer wieder heftig kritisierte revisionistische Heftreihe ist am Ende. Zuletzt hatte das Simon-Wiesenthal-Zentrum die Verherrlichung der Wehrmacht angeprangert.

Bauer zieht sich endgültig aus dem Sumpf. Bild: dpa

HAMBURG dpa | Die Heft-Reihe „Der Landser“ wird nach Kritik des Simon-Wiesenthal-Zentrums eingestellt. Zwar habe eine unabhängige Prüfung ergeben, dass die Wehrmacht-Reihe im Einklang mit deutschen Gesetzen stehe, teilte die Bauer Media Group am Freitag in Hamburg mit.

Die Geschäftsleitung habe die Prüfung aber zum Anlass genommen, die Reihe mit Soldatengeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg unter dem Aspekt der Portfolio-Strategie zu bewerten. Man habe entschieden, sie nicht fortzuführen. Bauer hatte die Publikation „Der Landser“ 1970 mit dem Erich Pabel Verlag erworben und seitdem weitergeführt.

Die Menschenrechtsorganisation Simon Wiesenthal Center hatte ein Verbot der „Landser“-Hefte gefordert. Sie verherrlichten den Krieg und verstießen gegen die gesetzlichen Verbote von Nazi-Propaganda und Holocaust-Leugnung.

Die Bauer Media Group erklärte dagegen, der Hamburger Strafrechtler Otmar Kury sei in einem Gutachten zu dem Ergebnis gekommen, dass in den Heften der Nationalsozialismus weder verherrlicht noch verharmlost werde. Auch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien habe die Publikation wiederholt überprüft und seit mehr als 25 Jahren nicht beanstandet.

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