piwik no script img

Demos für und gegen sexuelle Vielfalt„Gender ist Gotteslästerung!“

In Baden-Württemberg gehen wieder die Kritiker sexueller Vielfalt auf die Straße - bald wird gewählt. Aber es gibt eine Gegendemo.

In Stuttgart wird um Genderfragen heftig gestritten, in Vermont ist man da schon einiges weiter Foto: ap

Stuttgart taz | Kurz nach 14 Uhr: großer Applaus für Hedwig von Beverfoerde auf dem Schillerplatz in Stuttgart. Die baden-württembergische Landeshauptstadt ist das Zentrum der von ihr mitinitiierten „Demo für alle“ gegen eine vermeintliche Frühsexualisierung und angebliche Auflösung der Familie. Zum siebten Mal begrüßte Beverfoerde mehrere Hundert Teilnehmende: „Sie lassen sich nicht beeindrucken, Sie lassen sich nicht einschüchtern, nicht abschrecken“, sagte die Koordinatorin der „Demo für alle“.

Nicht ohne Grund: Wenige Wochen vor der Landtagswahl ist die Kritik an der Kundgebung lauter geworden. Eine Stunde vor der „Demo“ hatte auf dem Schlossplatz ein Aktionsbündnis „Shakespeare in Love – ein Kulturfest für alle“ eine Kundgebung begonnen –mit vielen Regenbogenfahnen. An einzelnen Zugängen des Schillerplatzes, der gleich um die Ecke liegt, standen später die Gegendemonstranten und machten Lärm.

Rund um den Platz hängen Plakate von der Piratenpartei mit einen Slogan, der sogleich missfiel: „Vater, Vater, Kind“. „Das ist eine Provokation“, sagt eine Frau. Nicht ohne zu erwähnen: „Wir haben sieben Kinder, da haben wir wohl nichts falsch gemacht“.

Kinder und Jugendliche sind auch hier auf dem halb gefüllten Platz. „Gender ist Gotteslästerung“ steht auf einem Plakat. Auf der Bühne begrüßt von Beverfoerde mittlerweile Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz. „Er hat zehn Kinder und ist von hier“ hob sie unter Applaus hervor.

Die AfD mischt auch mit

Die neuen Bildungspläne der grün-roten Regierung unter dem Titel „Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte“, in denen es unter anderem um die Anerkennung von Homosexuellen geht, sind für Steeb immer noch eine „gottlose Kulturrevolution von oben“.

Als weitere Rednerin wurde die christliche Publizistin Birgit Kelle erwartet, die die Bildungspläne bereits bei einer früheren Demonstration als „Ende der Meinungsfreiheit“ bezeichnet hat.

Auch aus der Politik gibt es Sympathie: „Wir unterstützen die Ziele eindeutig“, sagte Alfa-Landeschef Bernd Kölmel unlängst. Die AfD fordert „ein unverzügliches Ende der Gender-Ideologie“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

19 Kommentare

 / 
  • Speiti, mein Lieber, nicht anfangen rum zu schlampen, Der Kölmel aus Deinem Artikel ist schon lange nicht mehr bei der AfD. Der ist jetzt bei den harmlosen Rechthabern die sich ALFA schimpfen...

     

    Also korrigier mal und immer schön akkurat den Job machen....

  • Die AfD mischt auch mit? Es waren keine Redner der AfD auf der "Demo für alle" am 29.2.16 eingeladen und gleich zu Anfang der Demo stellte Beverfoerde auch klar, dass eine Unterwanderung scharf abgelehnt wird (Verbot Partei-Werbung, Transparenten, Fahnen in diese Richtung - es gingen Ordner durch die Reihen). Auch aus der offen einsehbaren Organisatorenliste der Demo ist kein Eintrag der AfD zu finden - keine Organisation die ich spontan mit der Afd oder ähnlichen in Verbindung bringe. Beverfoerde spricht sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Anfeindungen von Homosexuellen aus. Ganz im Gegenteil unter den Rednern sprach ein Homosexueller über seine Sicht der aktuellen politischen Entwicklungen.

     

    Schade, dass dennoch starke Anfeindungen (Ein Brandanschlag auf Beverfoerde-Firmengebäude – Geschäftsadresse von Demo für alle) und zahlreiche Morddrohungen bei Ihr eingehen.

     

    Mit Homophobie und Fremdenfeindlichkeit hat Frau Beverfoerde auf jeden Fall nichts gemeinsam.

  • Naja, immerhin sind die im Artikel angesprochenen Personen wenigstens konsequent und setzten sieben oder gar zehn Kinder in die Welt ;-) Ich finde deren Positionen zwar ekelhaft, aber im Gegensatz zu Eva Herman, die ja ebensolche Positionen vertritt, aber als Frau Karriere machte (was sie laut ihrer eigenen Positionen gar nicht hätte machen dürfen, denn sie meinte ja, die "Natürliche Rolle" der Frau wäre, Heim und Herd zu versorgen) und kein einziges Kind in die Welt setzte, sind diese Personen wenigstens konsequent;-)

    Ich frage mich nur, was passiert, wenn eines von den zehn Kindern des Herren schwul, lesbisch oder bi, Kommunist oder Punk wird ? Wird bestimmt enterbt oder in ein Umerziehungslager oder zur "Therapie" geschickt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Gerald Bauer:

      die chancen dafür, das ein kind davon homosexuell oder bi wird, stehend statistisch gesehend gut.

       

      abgesehen davon, frage ich mich als vater von zwei kindern ernsthaft, ob es heutzutage moralisch wirklich vertretbar ist 7 kinder in die welt zu setzen. meine beiden kinder nehmen mich schon voll in beschlag, bei 7 kindern müssen doch einzelne davon zwangsläufig von den eltern vernachlässigt werden.

      hinzu kommt noch die überbevölkerung der welt, die uns in ein paar jahrzehnten vor ernsthafte probleme stellen wird

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Bei sieben oder gar zehn Kindern vermute ich viel eher, dass da irgendeine, wie auch immer geartete Leere im eigenen Leben kompensiert wird.

         

        Oder die Erklärung ist viel einfacher, und die Paare durften selbstauferlegt aus religiösen Gründen keine Verhütungsmittel benutzen (hört sich an wie ein Witz, würde ich bei solchen Menschen aber nicht per se ausschliessen)

  • Absolut spannend. Die Geschichte schlägt zurück. Unlängst kramte ich in der Mottenkiste meiner Handbibliothek und fand Michel Foucaults „Diskurs und Wahrheit“ , 6 seiner Berkely-Vorlesungen, wieder. In Berkely entstand das Free Speech Movement, unter anderem gegen den Vietnam-Krieg. Im Kern geht es um Parrhesia, der freien Rede. Platon, wer sollte es auch anders sein, betrachtete die Parrhesia grundsätzlich als eine Gefahr für die Demokratie. Sie bricht nämlich mit Sprachregelungen: wer darf reden, wer muss schweigen?

     

    Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts konnten wir eine kopernikanische Wende im öffentlichen Diskurs beobachten, den Einfluss einer auch außerparlamentarischen Opposition, welche Positionen der Restauration aufweichte und in neue Bürgerrechte mündete, auch die Anerkennung anderer sexueller Orientierungen. Die Figur der Parrhesia bedeutete auch eine Erneuerung der demokratischen Zivilgesellschaft.

     

    Was wir nun, im dritten Jahrtausend, beobachten können, ist eine ptolemäische Konterrevolution. Repressive, neurotische, kleinbürgerliche Positionen bedienen sich nun ihrerseits der freien Rede und inszenieren eine APO von rechts, von Pegida bis hin zur „Demo für alle“.

     

    Damals war der Kapitalismus resilent. Die Schleife des Fordismus funktionierte. Jetzt, wo ökonomische Gewissheiten wegbrechen, suchen viele wieder Trost nicht nur im Konsum, sondern auch in einem Glauben, der als wahr erachtet wird. Das Gespräch mit den besorgten Bürgern jedoch wird sich schwieriger gestalten. Die vollgepisste Jogginghose, die brennenden Häuser, grölende Menschen waren nur der Anfang. Die Büchse der Pandora ist nun offen, und auch sie wird instrumentalisiert werden.

     

    Nichts weniger als das Maßverhältniss des Politischen steht auf dem Spiel.

     

    Der Schlaf der Vernunft wird weitere Ungeheuer gebären.

    • @higonefive:

      Deepdenkern - geit chlor!;)

       

      (ps & Danke für den Walter Serner

      Biblio-tipp…da da…da;)

    • @higonefive:

      Sie sind spät dran, die "repressive[n], neurotische[n], kleinbürgerliche[n] Positionen".

       

      Bis vor ein paar Jahren sind sie über Platon nicht hinaus gekommen. Sie haben sich den Mund verbieten lassen von denen, die die Regeln machen. Aus Angst davor, was Falsches zu sagen. Dann allerdings haben sie erkannt, dass heutzutage keine Sprachpolizei mehr jeden umgehend verhaftet und zum Scheiterhaufen führt, der spricht, obwohl er besser geschwiegen hätte. Nun trauen sie sich auch - und geben Sätze von sich wie: "Wir haben sieben Kinder, da haben wir wohl nichts falsch gemacht" oder "Er hat zehn Kinder und ist von hier".

       

      Ist das eine Gefahr für die Demokratie, hat Plato also Recht? Nicht, wenn nicht zu viele Leute, die laut Reglement reden dürfen, ebenfalls Blödsinn schwafeln – und was noch schlimmer wäre: vollkommen falsch entscheiden. Was leider immer wieder vorkommt, wenn man der taz glaubt.

       

      Gut möglich also, dass die deutsche Demokratie anno 2016 nicht viel reifer ist fürs freie Wort als die des antiken Griechen Platon 400 vor Christus.

  • Mehr Demokratie wagen!

    Vor ein paar Jahren war in Deutschland, Homosexualität (von Männern - sic!) strafbar. Ein paar Jahre später hat immerhin das Bundesverfassungsgericht noch gemeint, dass die Diskriminierung homosexueller nicht nur mit dem Grundgesetz vereinbar sondern wegen des Schutzes von "Ehe und Familie" sogar geboten wäre. In Russland werden Homosexuelle wieder verfolgt und in vielen arabischen Staaten, gilt gar die Todesstrafe. Wer also gegen die vollständige Gleichstellung von Homosexuellen plädiert ist nicht rechtsextrem oder homophob - sondern befindet sich in einer Gesellschaft von Bundesverfassungsrichter (a.D.) und kann sich trotzdem gegen die unsägliche massive Verfolgung von Homosexuellen in anderen Ländern wenden. Müssen wir die Leute, die für den gesellschaftlichen Konsens von vor 10 Jahren eintreten, wirklich so sehr in die Extremistenecke stellen? Wer sich nicht weiterentwickelt hat, ist nicht gefährlich oder homophob. Was spricht da gegen eine offene Diskussion - statt blöder Diffamierung?

    • @Velofisch:

      "Vor ein paar Jahren war in Deutschland, Homosexualität (von Männern - sic!) strafbar."

       

      Vor ein paar Jahren? Die grundsätzliche Strafbarkeit homosexueller Handlungen zwischen Männern wurde bereits 1969 aufgehoben, das war vor 47 Jahren - danach folgten noch zwei Anpassungen der Altersgrenzen für legale Homosexualität, 1973 und 1994.

      • @Yadgar:

        Das Gesetz von 1969 ("Lex Bundeswehr") war verfassungswidrig. Um einem Urteil de BVG zuvorzukommen wurde die Novelle von 1973 unter SPD-Führung erlassen. Die SPD hätte die Möglichkeit gehabt, das Schicksal der Homosexuellen zu erleichtern. Stattdessen wurden nur die Fehler des Gesetzes von 1969 repariert. Einziger Zweck der Novelle 1973: Die Strafbarkeit zu sichern.

        Die SPD war damals wie auch vor 1933 homophob. Erst viel später entdeckte sie Ihre Liebe zu den Schwulen.

        Die endgültige Straflosigkeit schaffte erst das Gesetz von 1994, das von einer Kohl-Regierung erlassen wurde.

        • @liberalissimo:

          Uuuh, sind mal wieder die Geschichtsfälscher und Heuchler unterwegs...

           

          Fangen wir mal hinten an: Die Streichung des §175 im Jahre 1994 war einzig und allein der Schaffung von Rechtseinheitlichkeit im wiedervereinigten Deutschland geschuldet, mit dem Zusammenschluss beider deutscher Staaten 1990 durfte der "175er" (und auch einige andere Strafrechtsparagraphen) gar nicht mehr zur Anwendung kommen, die DDR hatte ihn nämlich bei im Rahmen ihres Strafrechtsänderungsgesetzes bereits 1957 de facto ausser Kraft gesetzt und bei der großen Strafrechtsreform 1968 endgültig gestrichen. Es handelte sich also keinesfalls um eine Initiative einer bürgerlich-konservativen Regierung zur Entkriminalisierung von Schwulen und Lesben, sondern um die schlichte Notwendigkeit, eine einheitliche Rechtsprechung in Ost und West zu garantieren.

           

          Die SPD/FDP-Koalition strich bereits 1973 das konservativ-klerikale Werturteil „Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit“ und ersetze es durch die auch heute noch gültige Formel „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“, womit der Fokus von einem abstrakt-völkischem Begriff weggenommen und das Opferinteresse in den Mittelpunkt gestellt wurde. Der religiös aufgeladene Terminus der „Unzucht“ wurde durch die neutrale Umschreibung der „sexuellen Handlungen“ ersetzt. Im §175 blieb nur noch der Sex mit Minderjährigen als „qualifizierendes Merkmal“ zurück, wobei man das sogenannte Schutzalter bei Jungen von 21 auf 18 Jahre absenkte, bei Mädchen blieb es bei 14 Jahren.

          • @cursed with a brain:

            (Fortsetzung)

             

            Durch den Wandel der Begrifflichkeiten wurde dem Wandel im gesellschaftlichen Verständnis Rechnung getragen. Nicht die Gesellschaft hatte in der Mutmaßung eines Verstosses gegen "Anstand und Sitte" einen allgemeinen "Opferanspruch" auf Strafverfolgung gegen alle Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung, sondern lediglich und in streng geregelten Sonderfällen fehlender Adoleszenz durfte es noch zur Strafverfolgung kommen. Das war nicht weniger als ein Meilenstein auf dem langen und noch keinesfalls beendeten Marsch für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben.

             

            Der Fehler des Reformversuches der Großen Koalition von 1969 war es nämlich durch zwei verschiedene Schutzaltersbestimmungen (einerseits 18, andererseits 21 Jahre, sog. "Lex Bundeswehr") für sehr unterschiedliche strafrechtliche Einordnungen gesorgt zu haben, bei der gleichaltrige Männer bis zum 18. Lebensjahr und ab dem 21. Lebensjahr straffrei blieben, während der drei Jahre dazwischen aber beide verurteilt werden konnten.

             

            Bis zu dieser ersten Reform, die Homosexualität nicht mehr grundsätzlich unter Strafe stellte, wehrten sich CDU und FDP einträchtig sogar gegen die Rücknahme der Strafverschärfungen des §175 durch die Nationalsozialisten von 1935 (Neudefinition als "Verbrechen" statt "Vergehen", dadurch bedingt eine Anhebung des Strafrahmens, und daneben eine Ausweitung des Straftatbestandes von "beischlafähnlichen Handlungen" auf ein diffuses "das allgemeine Schamgefühl verletzend", was praktisch bedeutete, dass eine subjektiv wahrgenommene "wollüstige Absicht" bereits ausreichend für eine Verurteilung war, ohne dass es zu gegenseitigen körperlichen Berührungen gekommen sein musste).

            • @cursed with a brain:

              (Fortsetzung 2)

               

              Vorläufer dieser Verschärfung war eine Gesetzesinitiative des bürgerlichen Lagers aus den Zeiten der Weimarer Republik, gegen welche sich damals noch die linken Parteien, SPD, KPD und DDP durchsetzen konnten. Allerdings stimmten DDP und SPD im Kompromiss für die Einführung besonders strafwürdiger Formen ("qualifizierte Fälle") homosexueller Handlungen, wie männliche Prostitution und Sex mit Jugendlichen unter 21 Jahren oder Schutzbefohlenen. Die SPD hier als "homophob" zu bezeichnen entbehrt jeglicher Grundlage. Der erste Vorsitzende des "Bundes für Menschenrecht" (BfM), der in den zwanziger Jahren größte und politisch einflussreichste Interessenverband der Schwulen und Lesben in Deutschland, Friedrich Radszuweit, bekannte kurz vor seinem Tod 1932 offen seine langjährige Mitgliedschaft in der SPD, die er nur aufgrund der selbstauferlegten parteipolitischen Neutralität als Vorsitzender des BfM ruhen liess.

              • @cursed with a brain:

                (Fortsetzung 3)

                 

                Zurück zur Gegenwart.

                 

                Im Jahr 2002 beschloss die Regierungskoalition aus SPD und Grünen eine Ergänzung zum "Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile", mit der alle Verurteilungen wegen homosexueller Handlungen während der Zeit des Nationalsozialismus für nichtig erklärt und die Verurteilten rehabilitiert wurden. Gegen die Stimmen von CDU/CSU und FDP.

                 

                In den letzten acht Jahren sind zahlreiche Versuche und Gesetzesinitiativen von SPD, Grünen, Linken und Piraten zur Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe gescheitert, sie wurden allesamt von der schwarzgelben Regierungskoalition abgeschmettert. Die FDP argumentierte dabei regelmäßig damit, dass ihr die Bündnistreue zum Koalitionspartner wichtiger sei, als die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare. Obwohl sie regelmäßig entsprechende Vorlagen auf ihren Parteitagen öffentlichkeitswirksam beschliesst und damit populistisch Wahlkampf betreibt, bleibt es mit der FDP nur bei rhetorischen Gesten. Sie ist damit zum devoten Steigbügelhalter eines fundamentalistischen Konservatismus degeneriert, für den die umfassende Gleichstellung von Schwulen und Lesben grundsätzlich ausgeschlossen bleibt und der mühsam und mit Unterstützung des Bundesverfassungsgerichtes zur Einhaltung der Verfassung gezwungen werden muss.

      • @Yadgar:

        Da kann man mal sehen, wie rasch und nachhaltig "Kulturrevolution[en]" wirken, wenn sie "von oben" angeordnet werden - und wie weit man in BaWü mit Gottlosigkeit kommt. (;-D)

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines von Herrn Steebs Kindern schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender wird oder ist, liegt bei über 50%. Da hoffe ich doch, sein Gott verhilft ihm zur Akzeptanz!

    • @Jared J. Myers:

      Ich fürchte, eine Statistik, an die er nicht glaubt, ist Herrn Steeb völlig egal. Im Zweifel wird er wohl versuchen, eventuell abtrünnige Kinder mit Feuer und Schwert zum wahren Glauben zurückzujagen. Und wenn das schief geht, ist das auch kein großes Drama. Er hat ja genug davon.

  • Hanoi - bisch zur Kenntlichkeit entstellt ~>

     

    "… Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz. „Er hat zehn Kinder und ist von hier“ hob sie unter Applaus hervor.…"

     

    Anderes hätt ja auch schwer verunsichert! - Gell!