Demonstrationen in Russland: Dutzende Regierunskritiker verhaftet

Bei den Kundgebungen für Versammlungsfreiheit der Opposition in Russland sind dutzende Demonstranten festgenommen worden. Die USA äußerten Besorgnis über deren Behandlung.

Kampf um die Versammlungsfreiheit: Demonstrant in Moskau wird von der Polizei festgenommen. Bild: dpa

MOSKAU afp | Bei Demonstrationen von russischen Regierungskritikern für das Recht auf Versammlungsfreiheit hat die Polizei dutzende Teilnehmer festgenommen. Rund 80 Menschen seien bei den Kundgebungen in Moskau und in St. Petersburg am Montagabend festgesetzt worden, meldeten russische Nachrichtenagenturen. Die USA zeigten sich besorgt über den Umgang Russlands mit Oppositionellen.

In Moskau hätten 500 Regierungskritiker an den Protesten teilgenommen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Insgesamt seien 20 Menschen festgenommen worden, darunter der Schriftsteller und Gründer einer linksnationalistischen Bewegung, Eduard Limonow. In St. Petersburg demonstrierten den Angaben zufolge fast 300 Menschen, etwa 60 von ihnen seien festgenommen worden. Russische Oppositionsgruppen und Menschenrechtler organisieren an jedem 31. Tag entsprechend langer Monate öffentliche Proteste, um an Artikel 31 der russischen Verfassung zu erinnern, der das Demonstrationsrecht garantiert.

Bei der Kundgebung in Moskau wurde auch der Chef der oppositionellen Linksfront, Sergej Udalzow, nach eigenen Angaben vorübergehend festgenommen. Auf dem Weg zu der Kundgebung auf dem Triumfalnaja-Platz hätten Polizisten ihn in einer Metro-Station wegen eines angeblich gefälschten Fahrausweises mitgenommen, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax. Nach etwa einer Stunde sei er freigekommen.

Das Weiße Haus in Washington äußerte "Besorgnis" angesichts der Festnahmen in Russland. Zudem habe die US-Regierung Berichte erhalten, wonach einige Festgenommene misshandelt worden seien, sagte Sprecher Tommy Vietor. Die russischen Behörden hätten Bürger festgenommen, die sich friedlich für ihr Versammlungsrecht hätten einsetzen wollen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.