: Demo-Blocker MKS
Niedersachsens Agrarminister ruft Bauern zum Demoverzicht auf. Schweine werden en gros verkauft
HANNOVER/LONDON ap/rtr ■ Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels hat alle Landwirte aufgerufen, sich aus MKS-Vorsorgegründen nicht an Treckerparaden gegen den Castor-Transport zu beteiligen. „Noch ist Niedersachsen frei von Maul- und Klauenseuche. Nur wenn wir alle gemeinsam weiterhin konsequent jedes nur erdenkliche Risiko vermeiden, haben wir vielleicht eine kleine Chance, von MKS verschont zu bleiben“, erklärte der SPD-Politiker.
Aus Angst vor MKS verkaufen deutsche Landwirte und Mäster massiv Schweine an Schlachthöfe und Metzger. Dieser Trend sei insbesondere in Regionen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu beobachten, die nahe an den Niederlanden lägen, erläuterte Dietmar Weiß von der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle gestern in Bonn. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der Tiere gehe immer weiter zurück. Die Schweine würden angesichts der MKS-Risiken möglichst früh verkauft, da schlimmstenfalls eine Sperre oder Totalverlust drohe. Anfang dieser Woche erhielten Bauern im Schnitt nur noch 3,77 Mark pro Kilo Schlachtgewicht, sagte Weiß. Vor zwei Wochen lag der Preis noch bei mehr als 4 Mark.
Britische Soldaten haben gestern zur schnelleren Beseitigung tausender Tierkadaver mit Baggern und Radladern Massengräber ausgehoben. Die Vernichtung der Tiere auf einem früheren Luftwaffenstützpunkt im Nordwesten Englands soll die weitere Ausbreitung von MKS verhindern. Die Zahl der Infektionsherde erhöhte sich gestern auf 607. Die Regierung zeigte sich besonders darüber besorgt, dass drei neue Fälle weit entfernt von den bislang betroffenen Gebieten aufgetreten sind.
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