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Debatte um StromlückeErneuerbare Energien angegriffen

Die Warnung vor einer Stomlücke, sei eine reine Angstkampagne, so die erneuerbaren-Energien-Branche. Und klagt über steigende Rohstoffpreise und schmale Förderung.

Die Exportbilanz von Windkraftleistung bricht ein. Bild: dpa

BERLIN taz In der Debatte um eine vermeintliche Stromlücken in Deutschland hat nun die Branche der erneuerbaren Energien nachgelegt. Die Warnung vor einer Stromlücke sei eine "Angstkampagne" der konventionellen Energiebranche mit dem Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu behindern, so der Vorwurf der Branchenvertreter am Mittwoch in Berlin.

"Die erneuerbaren Energien werden einen entscheidenden Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, man muss sie nur lassen", sagte der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbarer Energien, Dietmar Schütz. Sein Ziel: Im Jahr 2020 mindestens 200 Milliarden Kilowattstunden Strom zu produzieren. Im vergangenen Jahr waren es noch 87,5 Milliarden. Mit 200 Milliarden Kilowattstunden - so rechnet es die Branche vor - würden bei leicht sinkendem Gesamtverbrauch 35 Prozent des Strombedarfs von den Erneuerbaren gedeckt.

Dennoch, nicht alles ist eitel Sonnenschein. So ist trotz positiver Exportbilanzen die neu installierte Windkraftleistung in Deutschland im vergangenen Jahr um 25 Prozent gegenüber 2006 eingebrochen. Und die Betreiber von Bioenergieanlagen ächzen zusätzlich unter den gestiegenen Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt.

Um die Preise abzufedern, fordern die Hersteller deshalb nun Maßnahmen von der Politik. Die Fördersätze für Ökostrom, die zuletzt 2004 festgelegt wurden, müssten angepasst werden, um die Preissteigerungen zu kompensieren, sagte der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Herrmann Albers.

Trotz der schwierigen Situation seien die Preise beispielsweise für Strom aus Windkraft im vergangenen Jahr um 6 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Strom aus konventioneller Produktion verteuerte sich 2007 um knapp 7 Prozent. Die Branche blickt trotzdem optimistisch in die Zukunft. Mit dem derzeitigen Wachstum von 15 Milliarden Kilowattstunden im Jahr würden jährlich ein bis zwei konventionelle Kraftwerke überflüssig werden.

Ob sich die Verbände mit ihren Zielen und Forderungen durchsetzen können, wird sich Anfang Mai zeigen. Dann berät der Bundestag über die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.

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