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Debatte um Pferdefleisch-VerwertungFür die Armen gut genug?

Sollte man die falsch etikettierten Produkte mit Pfedefleisch Bedürftigen geben? Oder ist das menschenverachtend? Darüber streiten Dirk Niebel, Renate Künast und andere Politiker.

Mit Fleischbeilage: Armenspeisung in der Wiesbadener Stephanus-Gemeinde.

BERLIN dpa | In Deutschland ist nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums bis Freitagabend in 67 Fällen Pferdefleisch in falsch etikettierten Fertigprodukten nachgewiesen worden. Ein Sprecher von Ministerin Ilse Aigner (CSU) sagte Bild am Sonntag, bisher seien von den Kontrollbehörden der Länder insgesamt 830 Analysen auf Pferde-DNA gemacht worden.

An der Spitze bei den positiven Labortests ist danach Nordrhein-Westfalen mit 27 Fällen, gefolgt von Hessen (13), Baden-Württemberg (8) und Bayern (8). Weitere betroffene Länder sind Mecklenburg-Vorpommern (5), Brandenburg (4) und Hamburg (2).

Die Tests der Länderbehörden dauerten weiter an. Ministeriumssprecher Holger Eichele sagte dem Blatt, dass bisher bei keiner Analyse das für Menschen gesundheitsschädliche Pferde-Medikament Phenylbutazon nachgewiesen worden sei.

Unterdessen geht der Streit um den Vorschlag weiter, aussortierte Lebensmittel mit Pferdefleisch an Arme zu verteilen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hartwig Fischer hatte angeregt, aus den Läden genommene Produkte wie Lasagne mit undeklarierten Pferdefleisch-Anteilen nicht voreilig zu vernichten. Er schlug vor, die Produkte, die nicht gesundheitsgefährdend seien, korrekt zu deklarieren und Hilfsorganisationen zur Verfügung zu stellen.

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) unterstützte diesen Vorschlag: „Über 800 Millionen Menschen weltweit hungern. Und auch in Deutschland gibt es leider Menschen, bei denen es finanziell eng ist, selbst für Lebensmittel. Ich finde, da können wir hier in Deutschland nicht gute Nahrungsmittel einfach wegwerfen“, sagte er der Bild.

Evangelische Kirche gegen Essensvernichtung

Auch die Evangelische Kirche (EKD) warnt vor voreiliger Vernichtung der Pferde-Lasagne. Prälat Bernhard Felmberg: „Lebensmittel zu vernichten, die ohne Risiko genießbar wären, ist ähnlich schlimm wie Etikettenschwindel.“

Es sei eine „Scheindebatte“, sagte hingegen Ministeriumssprecher Eichele am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. „Die Weitergabe der Produkte ist völlig ausgeschlossen.“ So lange Hersteller und Handel nicht in der Lage seien, die einwandfreie Herkunft aller Zutaten zu belegen, sei eine Weitergabe rechtlich unmöglich. Der vorbeugende Verbraucherschutz sei einzuhalten, auch wenn es bedauerlich sei, Lebensmittel wegzuwerfen, so Eichele.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles bezeichnete Fischers Vorschlag als menschenverachtend und unwürdig. „Das ist eine Beleidigung für Menschen mit wenig Einkommen. Ich erwarte, dass er sich dafür entschuldigt“, sagte sie der Bild. „Die Produkte, die schadstoffhaltiges Fleisch enthalten können, müssen entsorgt werden.“

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast meinte: „Hinter der absurden Idee von Fischer steht, dass es beim Essen Menschen zweiter Klasse gibt. Wir wollen aber gute Qualität für alle.“

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41 Kommentare

 / 
  • IH
    ich habe fertiggericht

    Fertiggerichte machen uns fertig. Und wenn das mal publik wird, soll man das Dreckszeug den "Armen" vorwerfen. Schäbiger gehts sicher noch, aber es wird schwer sein das zu schaffen.

  • LL
    Lecker Lasangne

    Ich habe (da faul und (laut Statistik) "arm") diverse "Fertigprodukte" mal im Selbsversuch getestet.

    Auf der Verpackung sieht es ja noch aus "wie bei Muttern".

    Nach der Behandlung im Ofen oder der Mikrowelle, sieht das Ganze dann schon völlig anders aus (mehr wie 1970 in der Jugendherberge). Beim Versuch das ganze dann zu Essen: Es ist UNGENIESBAR!

    Ich esse seitdem lieber 4 Tage Käsebrot um mir am 5. Tag eine wirklich leckere selbstgemachte (dauert auch nich sooo lange und ist nicht wirklich kompliziert) Lasagne mit frischen Zutaten (auch richtig "Bio") leisten zu können.

    Mein Fazit:

    Ich (als "Bedürftiger") möchte diesen Industriefraß nicht einmal geschenkt haben.

  • I
    ion

    @ Wolfgang Banse,

    wü, wä, wö? Wem wird Pferdefleisch "verabreicht"!‽

    "Bedürftige" sind "Menscchen", "und besitzen [sic!] wie alle Menschen auch [sic!] eine [sic!] Würde"?

    Pah! Bedürftig an Pope? Ansonsten (noch) alles supi in Norderstedt?

  • D
    D.J.

    @Wolfgang:

     

    Es ist ja immer wieder amüsant, was Sie schreiben, Aber kleiner freundschaftlicher Tipp: Sie wirken etwas peinlich.

  • S
    Sire

    Ich schlage vor, die falsch deklarierten Nahrungsmittel in der Kantine des Bundestages zu verwenden. Von der Entlastung des Haushaltes würden alle BürgerInnen profitieren. Außerdem werden auf diese Weise Fehlsteuerungen vermieden: Wenn man immer eigenes Versagen (wie hier fehlende Kennzeichnungspflicht) andere ausbaden lassen kann, gibt es keinen Anreiz, zukünftig besser zu regieren.

     

    Anders sieht das mit den Rheumamitteln in den Produkten aus. Wegen der Nebenwirkungen würde deren Weitergabe an Körperverletzung grenzen. Diese Produkte sollten daher ausschließlich an diejenigen verfüttert werden, die solche abartigen Vorschläge machen.

  • K
    Kimme

    Hier zeigt sich, dass Künast und Nahles nur aus politischen Kalkühl reagieren.

    Na bisherigen Erkenntnissen handelt es sich lediglich um eine Falschetikettierung und weiter wurden keine schädlichen Substanzen in den Produkten gefunden. Eine kostenlose Weitergabe an Bedürftige halte ich für völlig in Ordnung und einen guten Vorschlag. Eine Diskriminierung ist das nicht, vor allen Dingen da Pferdefleisch in der Regel qualitativ hochwertiger ist als Schweinefleisch.

    Wer von den Betroffenen sich dadurch als Mensch zweiter Klasse empfindet kann die Lebensmittelspende einfach ablehnen... gleiches gilt dann übrigens auch für andere Sozialzuwendungen wie Wohngeld, Hartz4 ect. denn diese sind dann ebenso diskriminierend.

  • V
    vic

    Ich denke, nicht das Perdefleisch ist das Problem, sondern die falsche Deklarierung.

    Wenn die Ware mittels Aufkleber nachdeklariert wird, kann sie m.E. normal weiterverkauft werden. Ohne Medikamentenzusätze und an alle, für die Pferd kein Problem ist.

    Ich esse übrigens keine Tiere.

  • OM
    Olaf Mertens

    Hätte ja alles gleich viel besser geklungen, wenn der Herr Fischer von den Christdemokraten gesagt hätte: Das Zeug ist ja so gesehen nicht schlecht, wir nehmen das für die Bundestagskantine.

  • M
    Marco

    Ich bin sicher die verhungernden Kinder dieser Welt lassen lieber ihre Baeuche vor Hunger aufschwellen als falsch etikettierte Lebensmittel zu essen. Am besten dort entsorgen wo auch Butterberge, Milchseen und krumm gewachsenes Gemuese entsorgt wird. Allein der Gedanke es koennte etwas kosten diese Lebensmittel in ferne Laender zu versenden ....denkt doch bitte an unsere Sparpolitik.

    Im Ernst: sind wir noch ganz dicht? Es handelt sich um Lebensmittel die wahrscheinlich so seit Jahren von allen gegessen wurden. Gut, sicher und voellig in Ordnung. Klar, die Industrie wuerde uns Gift verkaufen fuer Shareholder-Value , wenn sie damit davon kommt aber das ist hier nicht der Fall sondern ein reiner Etikettenschwindel. Aber im Sinne der Imagepflege koennen wir mit Versand in arme Laender ja auch warten bis falsch ausgezeichnete Schwarzwaelder Kirschtorte zur Verfuegung steht, damit die ewigen Gleichmacher ihre Prinzpipien erhalten.

  • E
    EuroTanic

    Es gab sie immer, und gibt sie auch heute. Die Mehrklassengesellschaft. Wer HartzIV oder eine gleichhohe Armutsrente bekommt kann sich nie ausreichend und hochwertig ernähren, sondern muss Billigstprodukte kaufen, oder den Müll essen, den andere bei den Tafeln entsorgen. Ich weiss was ich sage, ich arbeite bei einer Tafel und sehe täglich die Arbeitslosen und Rentner. Ja sogar Mensche, die mit einem 40 Stunden Job ihre Famlie nicht mehr ernähren können. Und es werden täglich mehr.

  • BI
    Bertram in Mainz

    Hier wird ein Problem künstlich gemacht. Die betroffenen Lebensmittel sind falsch deklariert. Dadurch erscheinen sie "minderwertig". Dadurch kann man sie nicht verschenken, weil das "Minderwertige" eine Beleidigung für den Empfänger wäre. Lasst doch die Empfänger selbst entscheiden!

     

    Man kann die Lebensmittel bei den Tafeln zusätzlich anbieten. Wer will, kann 1 oder 2 Packungen zusätzlich mitnehmen. Oder man lässt die Packungen gleich im Supermarkt. Man braucht dann nur einen Aufkleber "kann Anteile von Pferdefleisch enthalten" und einen Sonderpreis. Es ist eine Demütigung, die Betroffenen zu bevormunden! Das macht derjenige, der zwangsweise vernichten will!

     

    Vor Jahren war Samstag Mittag bei meinem Supermarkt an der Kasse ein Haufen nicht mehr ganz gute Bananen zum extrem reduzierten Restepreis. Da habe ich mich gerne bedient. Kein Mensch käme auf die Idee, das als Beleidigung aufzufassen, weil dann der Arme mit wenig Geld die Gammel-Bananen kaufen muss. Mir ging es gar nicht ums Geld. Mir reichten sie, und ich wollte ganz bewusst, dass die Reste verwertet werten.

     

    Ich bin Vegetarier. Aber gerade deshalb regt mich das Thema erst recht auf. Erst wird geschlachtet, dann ist man sich zu fein, das Zeug zu (fr)essen. Also vernichtet man alles Verdächtige und schlachtet noch mal neu.

  • P
    philip

    Nahles beschädigt ihre Glaubwürdigkeit und Künast ihr Realotum. Ich frage mich ob die ihre Entscheidung auch Familien ins Gesicht sagen würden, die jeden Monat das geschmackloseste Essen essen müssen weil sie kein Geld haben.

  • VV
    Verus Votum

    Heuchelei und Verlogenheit von allen Seiten:

    Den Politikern der einen Klasse, die plötzlich nach "Guter Qualität" schreien aber ein Ministerium auf die Beine gestellt haben, dass Industrie und Verbraucherinteressen zugleich bedienen soll.

     

    Von den Politikern der anderen Klasse, die von schadhaften Stoffen im Essen sprechen, aber die 300 Antibiotika und Aufputschmittel für Mastvieh ignorieren (so wie naive Verbraucher ja auch).

     

    Von den Politikern der dritten Klasse, die es für menschenverachtend halten, genießbare und bekömmliche Lebensmittel lieber wegzuwerfen weil die Oberschicht dank Bild (sic!!!) angewidert ist.

     

    Die Armen die genauso sensationsheischend ist wie BILD, Spiegel und Stern, siehe der Titel dieses Artikels "Für die Armen gut genug?" - als wenn das Fleisch schlecht wäre, nur weil statt dem Mastochsen das Pferdchen verarbeitet wurde.

    Das kommt eben davon, wenn man zu weit oben steht um noch zu wissen wie tief man fallen könnte.

  • P
    PeterWolf

    Drei Gedanken zu dem Thema.

     

    1. Früher mehr, heute seltener gab/gibt es Menschen, die aus Prestigegründen nicht bei Discountern einkaufen.

    Nicht etwa, weil die Arbeitsbedingungen bei einigen Discountern schlecht waren, das war diesen Idioten egal.

    Heute ist ein Mercedes auf dem Discounterparkplatz völlig normal. (Wobei deren Ökobilanz, was die reine Distribution betrifft, natürlich hervorragend ist)

    Um die Tafeln von Ihrem "Menschen zweiter Klasse" Image zu befreien, sollten wohlhabende Menschen dort auch einkaufen. Mit dem Jaguar zur Tafel fahren ist aber noch etwas gewöhnungsbedürftig.

     

    2. Ich esse auch gelegentlich Fertigprodukte, Lasagne aber nicht, das Pferdefleisch ist mir egal, aber die weisse Glibbersosse find ich grauenhaft.

     

    3. Der Gipfel der Perversion ist aber Amerika.

    Dort können bald in einigen Bundesstaaten keine zum Tode Verurteilten mehr hingerichtet werden, weil das Haltbarkeitsdatum des Pentobarbital abläuft und der Hersteller kein neues für Hinrichtungen liefern will.

    Ist klar, die Todesstrafe abschaffen kommt nicht in Frage und durch das abgelaufene Haltbarkeitsdatum könnten die Hinzurichtenden ja körperlichen Schaden nehmen und anschließend die US-Justiz verklagen.

     

    P.S. gibts eigentlich noch echte Probleme?

  • WB
    Wolfgang Banse

    Auch Bedürftige sollte man kein Pferdefleisch verabreichen.Sie sind Menscchen und besitzen wie alle Menschen auch eine Würde und diese sollte ihnen auch zu Teil werden.

  • E
    e.a.

    ich wäre dafür das Fleisch an notleidende Banken zu spenden. Wenn wir es an Arme verfüttern, dann werden sie noch fauler und machen es sich bei den Spenden bequem. Banker jedoch gehen bereits auf dem Zahnfleisch, diese armen Geschöpfe...

  • I
    ich.

    ....und vielleicht sollte sich mal Frau Nahles und Frau Künast Gedanken machen aus welchen Gründen es soviel Menschen in Deutschland gibt die am Ende des Monats keinen Cent mehr für Lebensmittel haben. Soviel ich weiss haben die SPD UND die Grünen durch die Hartz4 Gesetzgebung diese Asoziale Scheisse produziert.

  • I
    ich.

    Hätten wir einen wirklich funktionierenden Sozialstaat wäre diese Diskussion überflüssig. Der Gedanke allein ist erbärmlich.

  • PU
    Peter Urban

    Ob ein Pferd oder ein Rind ins Gras beißen muss und Fleisch gibt, ist aus tierischer Sicht egal. Ich war schon vier Jahre Vegetarier und mache es seit einem halben Jahr wieder so.

     

    Was man alles essen kann: Kuchen. Vanilleeis (die Riesenpackungen:) mit Erdbeermarmelade. In Tomaten und Kaffee sind übrigens gute Stoffe gegen Krebs. Risipisi ...:)

     

    Ciao

     

    Peter

    Sozialdemokrat

  • SK
    Stephan Kirchner

    Fakt ist: Enthaltenes Pferdefleisch macht die Lebensmittel nicht schlechter, sondern sind eigentlich vielmehr eine Veredelung des (Fertig-)Gerichts.

     

    Kurzum: Mit korrekt deklarierten Inhaltsangaben spricht rein gar nichts gegen eine Weitergabe der Lebensmittel.

     

    Die Entsorgung der Lebensmittel ist ethisch hingegen sicher nicht vertretbar.

  • G
    gundi

    Testballon

    Die verbreiteten Vorschläge dienen offensichtlich der Abschätzung gesellschaftlicher Einstellungen zu Maßnahmen der "Sozialpfege" und die Parteipräsidien danken für lautstarke Unterstützung aus den üblichen Foren. Offensichtlich ist der Deklarationsbetrug hier das kleinste Problem.

  • W
    Wolfgang

    Bemerkungen zur bundesdeutschen Realität in der Reichtumsgesellschaft der Bourgeoisie und deren politischen Administration 2013

     

    Der Nahrungs- und Lebensmittelmafia und der gehobenen korrupten Beamtenschaft aus Parteien und Ministerien, aus der Lobby-Bundesregierung und dem Lobby-Parlament, geht es nicht um das Wohl der Armen. In ihrer menschenverachtenden sozialdarwinistischen Hartz-Gesinnung wären sie auch dazu bereit, die Armen einer "Schweinemast" auszusetzen, um deren Lebenserwartung weiter zu reduzieren und um die "Krankheitsindustrie" und deren Aktiengesellschaften weiterhin erfolgreich und profitabel zu mästen!

     

    Dieser gesellschaftspolitische Gesinnungsschmutz wird von allen spätbürgerlichen Hundtschen und Quandtschen Parteien als "Demokratie" und "Freiheit" an die Bevölkerung verkauft!

     

    Diese ungeschminkte Wahrheit wird auch weiterhin erfolgreich geleugnet und gegebenenfalls juristisch-strafrechtlich verfolgt!

  • L
    Linkspopulismus

    Frau A.Nales will eine Entschuldigung für den Vorschlag, Waren zu verschenken?

  • N
    Nsame

    Diese Debatte kann man überhaupt nicht ernst nehmen. Käme der Vorschlag von SPD und Grüne, was genauso gut hätte sein können, gäbe es auf Seiten der Union und FDP die gleichen Gegenargumente. Das ist Profilierung der Parteien im Wahlkampf. Mehr nicht.

  • R
    Rellüm

    Man sieht wieder einmal, wie weit "unsere" regierenden

    Politiker von der Realität der Lebensbedingungen des Volkes entfernt sich, am besten sie essen ebenfalls die Pferdefleischfertigerichte.

  • S
    sellsee

    naja fragt mal die die aus den Mülleimern fressen müssen. Die freuen sich sicher über Pferdefleisch ...

     

    dämliche Scheinheiligkeit.

  • VB
    Volker Birk

    “Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade.”

     

    Johann Heinrich Pestalozzi

  • T
    thoschi

    Aber im hochgelobten sozialistischen Frankreich ist das verteilen von Pferdefleisch an die Armen kein Problem:

     

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/falsch-deklarierte-tiefkuehlgerichte-frankreich-verteilt-pferdefleisch-an-arme/7814630.html

     

    In Deutschland geht da gleich die Welt unter wenn Bedürftige kostenlos Essen bekommen.

     

    Es geht uns einfach noch zu gut, solange bis auch wir die wohlersehnte Sozialistische Endlösung verpasst bekommen.

     

    Mahlzeit!

  • GH
    Go home

    Wer ist denn bedürftig? Und vor allem wessen bedürftig?

     

    Unser Sprachgebrauch ist dermaßen herabwürdigend. Wem fällt das noch auf?

     

    Wessen ist denn Frau Merkel bedürftig? Oder Herr Niebel?

    Was haben die für Bedürfnisse?

     

    Ich kann dieses Gelaber nicht mehr hören.

     

    Opfer, Arme, Bedürftige...

     

    Verteilt das Bedürftigen Essen im Bundestag. Die sind bedürftig nach Hause zu gehen und uns mit ihrem hoch dotierten Mist und ihrer Verlogenheit zu verschonen.

  • V
    Vorschlag

    Zwischen falsch deklariert und schadstoffhaltig ist ja tatsächlich noch ein Unterschied. Stellt das Zeug doch einfach irgendwo hin, und wer will, kann es sich holen, und wer nicht will, läßt es eben stehen. So wie abgelaufene Supermarktprodukte ja auch von einigen noch gern genommen werden. Menschenverachtend wäre es, das ganze dann als Hilfspaket zu deklarieren.

  • N
    Normalo

    Das ganze ist doch bloß Show. Die meisten Lebensmittel, die in Frage kommen würden, sind doch längst vernichtet.

     

    Im Übrigen aber: Falsch etikettierte, aber nicht mit gesundheitsschädlichen Zutaten verseuchte Lebensmittel sind keine Lebensmittel zweiter Klasse, sondern lediglich Lebensmittel, die nicht den FORMALEN Anforderungen an den Einzelhandel entsprechen. Pferdefleisch an sich ist - auch wenn es von ach so süßen Hottehühs stammt - nichts Schlechtes.

     

    Deshalb ist umgekehrt zu fragen, mit welcher ethischen Berechtigung die Damen Künast und Nahles sich dafür einsetzen, diese Lebensmittel von Staats wegen Menschen vorzuenthalten, die sie vielleicht brauchen könnten. Es soll ja niemand gezwungen werden, diese Lebensmittel zu essen. Lasst doch einfach die betroffenen Leute entscheiden, ob das unter ihrer Würde wäre. Ich finde die da wieder reinspielende linke Entmündigungskultur eigentlich viel entwürdigender.

     

    Gilt natürlich nicht für schadstoffbelastete Lebensmittel. Die müssen weg.

  • E
    Ernst

    Ich nehm des Fleisch, wenns gut ist und umsonst, kein Problem...

     

    Leute wie Nahles die sagen das sei unter der Würde von geringverdienern, denen kann ich nur sagen, woher weiss sie was unter der Würde von geringverdienern ist?

     

    Von solchen Leuten regiert zu werden ist unter meiner Würde, aber trotzdem tun sie es seit Jahren...

  • J
    Jonathan

    gebt´s mir!

     

    was ist denn an Pferdefleisch so schlimm? Habs auch schon freiwillig in nem Dorfrestaurant bestellt - hat gut geschmeckt!

     

    Nen bisschen Respekt auch vor den Tieren bitte! Die sind wohl hoffentlich nicht umsonst gestorben! Und was soll daran denn bitte menschenverachtend sein??!!? Menschenverachtend sind allein diejenigen, die von sich behaupten sie könnten entscheiden was für andere Menschen besser ist ;-)

     

    Ist doch ganz einfach: Richtiges Etikett drauf und ab damit in den Supermarkt, in die Armenküche oder was weiss ich.

     

    Aber bis die fertigdiskutiert haben ist es sowieso schon schlecht geworden... so ein Zirkus.

  • I
    ion

    Solange gewährleistet werden kann, dass definitiv keine Medikamenten-Rückstände u./o. andere nahrungschemischen Mängel ausser der insofern zu korrigierenden Falschettikettierung an den Fertiggerichten zu monieren wären, dürften sich nicht wenige über eine freie Weitergabe freuen, vermutlich auch Gut-Betuchte.

    Sofern die "SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (....) Fischers Vorschlag als menschenverachtend und unwürdig" bezeichnete: "„Das ist eine Beleidigung für Menschen mit wenig Einkommen. Ich erwarte, dass er sich dafür entschuldigt“, wäre wohl eher darauf zu verweisen, dass die von der SPD mitverschuldet zustande gekommenen Einkommensverhältnisse in D "menschenverachtend und unwürdig" sind!

    Allerdings erwartete ich dann, dass der Handel, der Staat auch die gleiche Menge Fertiggerichte für Vegetarier zur freien Verteilung an nachgewiesenermaßen Bedürftige drauflegt (Refinanzierung ggf. durch die Strafzahlungen aus den anstehenden Klageverfahren).

     

    PS

    Was Kirchen dazu meinen, hätte man gerne weglassen können.

  • M
    mato

    Also solange das verwendete Fleisch nicht Gesundheitsgefährdend (mit Medikamenten belastet) ist könnte es meines Erachtens richtig etikettiert wieder in den Handel gebracht werden.

     

    Vielleicht könnte man die Fertigprodukte regulär verkaufen und der Erlös geht an die Tafeln. Ich für meinen Teil hätte damit kein Problem. Ich erwarte eh nicht viel wenn ich mir ein fertig Gericht kaufe. Gesund sind sie nicht und geschmeckt haben sie bis jetzt auch nur in den seltensten Fällen.

     

    Naja, in jedem fall ist wegschmeißen eine ... Idee. Und ich finde es doch sehr schade das sich die Grünen (naja, zumindest Frau Künast) dafür aussprechen.

     

    Also ich würde so ne Gratis-Lasagne nehmen.

  • A
    Andreas

    So ein Blödfug! Da steht zum einen, dass das Fleisch nicht dieses Medikament enthielt, also scheinbar zum Verzehr geeignet war, aber es wird geschrien, dass "schlechtes" Fleisch nicht an die "Armen" gegeben werden darf.

     

    Das scheint doch absolut genießbar zu sein - nur ist es falsch deklariert. Am einfachsten wäre doch, es korrekt zu deklarieren und dann günstiger zu verkaufen. Ich würde mich nicht wundern, wenn es trotzdem gekauft wird. Warum auch nicht? Gründlicher getestet geht ja kaum, und ich nehme an, die Pferde kommen nicht aus der Massentierhaltung.

     

    Würde ich noch Fleisch konsumieren - ich hätte gar kein Problem damit. Besonders, wenn ein Pferd nicht für die Fleischgewinnung gezüchtet und gehalten wurde, kann man ja vielleicht sogar davon ausgehen, dass es ein etwas würdigeres Dasein gefristet hat als eine übliche Aldi-Steak-Kuh.

     

    Viel gruseliger finde ich, dass die "tollen" Qualitätskontrollen, die auf fast jedem Produkt prangen ja offensichtlich nicht mal im Stande sind, festzustellen, dass das richtige Tier in der Packung ist. Damit haben sich ja wohl sehr viele Versprechen der Lebensmittelindustrie in Luft aufgelöst, oder?

  • D
    D.J.

    Das Wegwerfen von Lebensmitteln, nur weil sie ein paar Gramm Pferdefleisch enthalten, und das dazugehörige Betroffenheitsgerede von Künast und Co. ist von solch einer Wohlstandsdekandenz, dass mir der Kamm schwillt. Deutschland, hast du keine anderen Probleme? Wir sind ein Volk von hysterischen Hosensch...

  • BP
    B Peuchet

    Brr, was für ein furchtbare Idee. Da sollen Lebensmittel, die unter nicht geklärten Umständen hergestellt werden, an die im wahrsten Sinne des Wortes "armen Schweien" verfüttert werden. Das ist wirklich wiederlich.

     

    Man stelle sich vor, ein Landwirt würde seinen Tiere Futter von ähnlich ungeklärter Herkunft und Zusammensetzung geben. Der könnte doch seine Laden dicht machen, wenn es heraus käme.

     

    PS: Gab es nicht mal den badenden Klaus Töpfer im Rhein, der mittels Selbstversuch dessen Reinheit unter Beweis stellen wollte? Ich fordere die beteiligten Politiker auf, sich dem Selbstversuch zu stellen und eine Woche lang von Billig-Lasagne zu leben oder für immerdar zu schweigen.

  • T
    T.A.

    Ach plötzlich interessiert man sich für die Armen und was sie essen oder nicht essen? Diese ganze "Diskussion" stinkt nach Heuchelei.

     

    Tag für Tag landen Unmengen an noch einwandfreien Nahrungsmitteln im Müll (privat und gewerblich) und unsere Politiker kümmert das überhaupt nicht. Die plötzliche Grosszügigkeit kann ich daher nicht ernst nehmen.

     

    Andererseits sind die Heuchler, die "Menschenverachtung" schreien und von verletzter Menschenwürde und Menschen zweiter Klasse faseln, keinen Deut besser. Weder erkennen sie, dass Hunger im Industrieland Deutschland viel menschenverachtender ist als falsch etikettierten Produkte, noch dass wir politisch gewollt eine Klassengesellschaft mit Menschen ohne jegliche Würde/Selbstbestimmung haben.

  • W
    Winfried.Janssen

    ...

     

    Es ist möglichwerweise "verachtend" die Lebensmittel zu vernichten wenn sie - abgesehen von der Deklarierung - in Ordnung sind. (Beim Metzger oder Bäcker wird auch nicht deklariert was in der Wurst bzw. im Brot ist).

     

    Winfried Janssen

  • TS
    Tim Sroka

    Wie wäre es denn, so ganz abwegig, die Betroffenen selbst entscheiden zu lassen?