Debatte über Einwanderungsgesetz: CDU und CSU weiterhin uneinig
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU wirbt für ein Einwanderungsgesetz. Der CSU-Generalsekretär sieht dafür keinen Bedarf.
Scheuer forderte vielmehr, die Einwanderung stärker einzuschränken. Die Kommunen hätten bei der Aufnahme von Flüchtlingen ihre Belastungsgrenze bereits überschritten, sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen.
Der CDU-Chef von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, wirbt hingegen für ein Einwanderungsgesetz. Die bestehenden Vorschriften für die Einwanderung nach Deutschland seien zu kompliziert und wirkten auf qualifizierte Menschen nicht gerade einladend, sagte Laschet der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. „Deswegen brauchen wir ein Einwanderungsgesetz aus einem Guss, das zudem flexibel auf den Arbeitsmarkt reagiert“, forderte er stellvertretende Chef der Bundes-CDU.
„Bisher wurden vor allem Ingenieure gesucht; heute erleben wir, dass Pflegekräfte knapp zu werden drohen“, sagte Laschet. Er setze sich dafür ein, dass der CDU-Bundesvorstand im September und der Bundesparteitag im Dezember dem Bericht seiner Programmkommission zustimmten, der sich für ein Einwanderungsgesetz ausspreche.
Der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann wirbt für ein Einwanderungsgesetzt, inzwischen lenkte auch die CDU ein. Der CDU-Parteivorstand will am 14. September über ein solches Gesetz diskutieren und einen entsprechenden Antrag an den Parteitag beschließen. Hintergrund ist offenbar ein Kurswechsel von Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die sich in der parteiinternen Debatte auf die Seite der Befürworter eines Einwanderungsgesetzes geschlagen haben soll. Bislang ist die Zuwanderung durch viele einzelne gesetzliche Vorschriften geregelt.
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