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Debatte Unser Israel (4)Eine komplizierte Geschichte

Kommentar von Micha Brumlik

Deutschland steckt gegenüber Israel in einem Dilemma. Kein anderer befreundeter Staat verletzt so andauernd Völker- und Menschenrecht.

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Autor und Kolumnist
1947 in der Schweiz geboren, seit 1952 in Frankfurt/Main. Studium der Philosophie und Pädagogik in Jerusalem und Frankfurt/Main. Nach akademischen Lehr- und Wanderjahren von 2000 bis März 2013 Professor für Theorien der Bildung und Erziehung in Frankfurt/Main. Dort von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust. Forschung und Publikationen zu moralischer Sozialisation, Bildungsphilosophie sowie jüdischer Kultur- und Religionsphilosophie. Zuletzt Kritik des Zionismus, Berlin 2006, Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts, Weinheim 2006 sowie Kurze Geschichte: Judentum, Berlin 2009, sowie Entstehung des Christentums, Berlin 2010.Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik.“
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12 Kommentare

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  • OK
    Oma Kruse

    Zunächst einmal sollten die Hanebüchenen Behauptungen bezüglich der israelischen Menschenrechtsbilanz nicht unwidersprochen hier stehen bleiben. Das Land befindet sich nun mal seit 60 Jahren in einem Konflikt mit Gegnern, die sich um Völker-, Kriegs- und Menschenrechte herzlich wenig kümmern. Angesichts dieser Herausforderungen sieht die israelische Bilanz nicht schlecht aus. Zudem werden Menschenrechtsverletzungen staatlicher Organe von kritischen Israelis selber sehr genau beobachtet und angeprangert.

     

    Warum kümmern wir uns also so intensiv um israelische Menschenrechtsverletzungen – statt um deutsche?

     

    Erinnert sich noch jemand an Oberst Klein? Der gute Mann hat mal eben 100 Menschen töten lassen. Einfach so. Ohne dass diese Menschen auch nur deutsche Einheiten bedroht hätten. Und er hat einen Freispruch erster Klasse bekommen!

     

    Warum also das verlogene Israel-Bashing, wenn wir selber in Deutschland genug Dreck am Stecken haben? Woher nehmen wir die Gewissheit, dass wir uns in einer ähnlichen Bedrohungssituation wie die Israelis, gelassener verhalten würden?

  • DS
    David Serebrjanik

    Herr Le Mec,

     

    eine Bitte: lassen Sie doch bitte den Mock, der Ihnen hochkommt nicht auf dieser Seite raus.

  • G
    gvhorst

    sehr redlich,ohne zeigefinger und hasskappe, dennoch bewusst sich seiner deutschen brille stellend.cool!

  • S
    suzette

    offenbar wird im großen stil diesmal zensiert, mein kommentar fehlt jedenfalls. was hat das eigentlich noch mit "gegenöffentlichkeit" zu tun, die sich die taz, in abgrenzung zu den "bürgerlichen medien" doch einst in fetten lettern auf die fahnen geschrieben hatte?

  • M
    Mark

    Kurzgesagt, Autor befindet sich auser Kompetenz dieses Problems. Er schreibt einen Unsinn. Ich nehme mir Zeit und dementiere alle seine Thesen Schritt für Schritt. Wie ich es verstehe, war er niemalls in diesem Region, hat keine Historische Annung und schreibt rein Theoretisch und sammelt die Aussagen aus ausgewählten Medien. Ich werde mit den Fakten und Dokumenten auftretten. Es geht überhaupt um keinen Fall über die Geschichte des Deutschlands in ner nazis Zeiten und hat damit nichts zu tun.

    Und als erster Schritt ohne Kommentar. Erste Lüge. "Humanitäre Kriese im Gasa Streifen. Sehen Sie bitte selber an.

  • M
    Moritz

    Der lange Artikel von Herrn Brumlik lässt viele wichtige Aspekte aus. Das Verhältnis zu Israel wird derart verworren dargestellt, dass es scheinbar keinen Ausweg gibt. Letztlich wurden aber im Holocaust Juden ermordet und keine Israelis. Daher steht die Verantwortung für die deutschen Juden im Mittelpunkt. Das man diese Verantwortung nun aber auf einen Staat überträgt, der wiederum die palästinensische Bevölkerung vertrieben hat und völkerrechtswidrig handelt, ist nicht schlüssig. Nach dem Massaker an den bosnischen Muslimen in Jugoslawien, bei dem die Blauhelmsoldaten tatenlos zugesehen haben, leitet man auch nicht die Verantwortung ab, die islamischen Staaten der Welt besonders vorkommend zu behandeln. Nun kann man einige tausend Opfer nicht mit 6 Mio. Opfern vergleichen, doch wurden im Holocaust auch Kommunisten, Zeugen Jehovas und Sinti und Roma ermordet. Wenn man nun einem Opferteil des Holocaust jegliches völkerrechtwidriges Verhalten gestattet, dann muss man es auch den anderen Opfern zugestehen. Oder man lässt es ganz.

     

    Das Problem Israels ist die eklatante Doppelmoral. Auf der einen Seite stellen sich die Israelis immer wieder als Opfer dar, auf der anderen Seite gehen sie ohne Rücksicht auf die Palästinenser los. Wegen der großen Doppelmoral war auch G. W. Bush so unbeliebt. Dieser hat sich auch immer als guten Christen und überzeugten Demokraten in Szene gesetzt, und gleichzeitig völkerrechtwidrige Kriege mit hunderttausenden Opfern angezettelt. Bei einem Ahmadinejad gibt es keine Überraschungen und somit auch keine Heuchelei. Er ist sicherlich ein Extremist der verantwortungslos handelt. Dennoch steht er zu dem was er macht. Häufig sind es nicht die Taten die die Menschen aufregen, sondern die Heuchelei und die Lügen.

  • T
    Tajmahal

    Ein Staat als 'enger Freund', Herr Brumlik? Ich bin lieber mit Menschen befreundet, nicht mit Staaten. Die Staatstreue ist seit der NS-Zeit diskreditiert. 'Gute moralische oder politische Gründe für die ständigen Verstöße Israels gegen die Menschenrechte'? Schon allein diese Frage! Fragen sie nicht sich oder uns, fragen sie die Gequälten, Gefolterten, Ermordeten bzw. deren Angehörigen, ob sie gute moralische Gründe erkennen. Vielleicht diejenigen Palästinenser, deren erschossenen Angehörigen von Seiten Israels Organe entnommen wurden. Die Taz hatte darüber berichtet. Sie sprechen vom 'Islamofaschismus', ich spreche bei Praktiken, die an Mengele erinnern, von einem israelischen Faschismus der dortigen Rechtsextremen.

  • V
    vantast

    Scheint so, als sei Israels Endzeit angebrochen, ironischerweise durch zu viel martialen Egoismus. Alles für uns, right or wrong, sollen die anderen sehen, wo sie bleiben, wir lassen uns nicht noch einmal demütigen. Aber so verprellt man nur die besten Freunde. Vor etwa 20 Jahren gab es eine Sendung im WDR5 zur Meinung über Israel. Selbst die hartlaibigsten Philosemiten sagten, daß die große Zuneigung verschlissen ist. Nur der anwesende Jude wollte davon nichts bemerkt haben. Aber so ist es oft im Leben.

  • J
    jensmichael

    Kompliziert wie "die Geschichte" nur, wenn man wie Brumlik so phänomenal um die Ecke denkt und nach langem argumentativen Elaborieren zu den absurdesten Folgerungen komt.

     

    Wer über Israel diskutiert, betreibt also Vergangenheitsbewältigung, und wer das nicht akzeptiert, soll schweigen? Für die deutsche Politik muss "der vielstimmige, oft gegensätzliche Diskurs von Juden über diese Politik auch weiterhin eines ihrer zentralen Themen sein"???

     

    Wie wärs, wir sagten statt Juden oder Deutsche schlicht Menschen. Alle Menschen haben das Recht, Menschenrechtsverstöße und rassistische Politik anzuprangern - überall auf der Welt. Punkt.

  • B
    Bert

    Da gibt es weitaus mehr Positionen, wie ich finde.

     

    Die mit am weitesten verbreitete Position scheint mir die in der westlichen Linken seit Jahren gepflegte grundsätzliche israelkritische Haltung zu sein.

    Diese Haltung reicht von (durchaus legitimer) Kritik an ,,der" Politik Israels über das trendige Israel-Bashing (vom naiv-unpolitischsten ,,Free Gaza"-Poster auf Facebook bis zum eklärtesten Antikapitalisten), bis hin zu subtilem oder offenem Israelhass und Antisemitismus.

    http://www.spiked-online.com/index.php/site/article/8947/

  • PD
    PD DR. Birgit Reime

    So ein langer Artikel und keine Erwaehnung der 5 Millionen nicht juedischen Ermordeten des Naziregimes. Sind Roma und Sinti, Gewerkschafter und Homosexuelle, um nur einige Gruppen zunennen, keine Erwaehnung wert? Was haben wir fuer Roma und Sinti getan, die proportional den gleichen Anteil ihrer Familienangehoerigen verloren haben? Es wird Zeit, dass wir uns mal darum kuemmern.

  • LM
    le Mec

    Es ist wirklich ein sehr langer Artikle notwendig um gleichzeitig zu sagen, dass jemand einerseits verdammt viel Dreck am stecken hat und zu den größten Menschenrechtsverletztern der Welt gehört (für mich ist Israel auf die Größe des Landes gesehen sogar der Größte) und andererseits das doch irgendwie darf und Leute, die das stört sich da besser rauszuhalten haben, weil wir uns ja hier in Deutschland lieber selbst einen Maulkorb zu dem Thema zu verpassen habemn, wenn wir als neutral und moralisch gelten wollen.

     

    Mir kommt der Mock hoch!