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Debatte Scharia und Arabischer FrühlingEine westliche Fehlinterpretation

Kommentar von Mathias Rohe

Die Scharia ist ein vielfältig auslegbares Normenbündel – für und auch gegen mehr Demokratie. Islamistische Parteien sind nicht per se eine Gefahr für den Arabischen Frühling.

Alles so schön bunt hier: Wahlveranstaltung der Muslimbrüder in Ägypten. Bild: dapd

I st alle Hoffnung vergebens, wenn in Libyen Gesetze im Widerspruch zur Scharia fortan nichtig sein sollen? In fast allen Verfassungen der arabisch-islamischen Welt wird auf die Scharia als Prüfmaßstab für das Recht verwiesen. In Libyen ist das Familien- und Erbrecht schon lange von Schariagrundsätzen geprägt. Also: Was genau ist die Scharia?

In der westlichen Debatte, auch unter manchen Muslimen, wird sie meist als Gegensatz zu demokratischer Rechtsstaatlichkeit gesehen. Das ist jedoch weniger als die Hälfte der Wahrheit. In einem weiten Verständnis, das viele Muslime haben, beinhaltet die Scharia das gesamte, höchst komplexe und flexible System islamischer religiöser und rechtlicher Normen und deren Interpretation.

Sie beinhaltet religiöse Ritualvorschriften wie Gebet und Fasten ebenso wie Rechtsnormen. Die Rechtsregeln sind maßgeblich von den Umständen von Zeit und Ort abhängig und entsprechend interpretationsbedürftig – bei der Scharia handelt es sich also um alles andere als ein Gesetzbuch, in dem alle Paragrafen in Stein gemeißelt sind.

Manches, aber bei Weitem nicht alles steht in krassem Gegensatz zu den Menschenrechten, etwa drakonische Körperstrafen oder die Ungleichbehandlung der Geschlechter und Religionen, wie sie auch in Europa über lange Zeit herrschten. Die in Libyen angekündigte Einführung eines islamorientierten Finanzsektors ist dagegen völlig unspektakulär. Das Spekulationsverbot des islamischen Rechts findet sogar Lob im Osservatore Romano – die Tageszeitung des Vatikans dürfte über jeden Islamismusverdacht erhaben sein.

Gegenwärtig stehen demokratiefeindliche und menschenrechtswidrige Umsetzungen wie in Saudi-Arabien oder dem Iran anderen Interpretationen entgegen, die Demokratie und Menschenrechtsschutz eben aus der Scharia heraus begründen möchten. In Tunesien hat man so 1956 die Polygamie verboten, indem die widersprüchlichen koranischen Aussagen hierzu neu gelesen wurden. Marokko hat 2004 immerhin die Zustimmung der Erstfrau verpflichtend gemacht.

dpa
Mathias Rohe

ist Professor für bürgerliches Recht und Internationales Privatrecht. Er leitet das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa. Erläuterungen zum Text finden sich in "Islamisches Recht. Geschichte und Gegenwart", 3. Aufl., 2011 (C. H. Beck).

In Libyen soll die schon bestehende Möglichkeit polygamer Ehen erleichtert werden, indem das Zustimmungserfordernis der Erstfrau entfällt – ein (umstrittener) Rückschritt als Zugeständnis an islamistische Richtungen. Wohin also könnte die Reise in Nordafrika gehen? Das weiß im Moment niemand genau.

Islamisch orientierte Parteien erhalten bei demokratischen Wahlen breiten Zuspruch. Ihre Attraktivität gerade in Armenvierteln und auf dem Land beziehen sie vor allem aus sozialem Engagement und dem seltenen Ruf, nicht korrupt zu sein. Politische Konflikte entwickeln sich zwischen stark säkular und religiös ausgerichteten Parteien, vor allem aber zwischen extremistisch-intoleranten Religiösen wie den Salafiten einerseits und demokratiewilligen, rechtsstaatsorientierten Religiösen andererseits.

Türkische AKP als Vorbild

So kann die "Scharia" auch den Einsatz gegen Folter, Korruption und staatliche Willkür gegen BürgerInnen begründen. Die Partei der ägyptischen Muslimbrüder (HHA) setzt Scharia in ihrem Programm mit Demokratie gleich, im Gegensatz zu Gottesstaat und Militärherrschaft. Das steht zunächst nur auf dem Papier.

Andererseits: Die großen religiösen Parteien Nordafrikas nehmen sich heute die türkische AKP zum Vorbild. Diese wiederum hat während ihrer Regierungszeit trotz mancher Rückschritte in jüngster Zeit weit mehr für den Menschenrechtsschutz getan als die angeblich laizistisch-moderaten Kemalisten in Jahrzehnten. Sie sieht sich heute als eine Art "islamische CDU".

Nicht zuletzt verbirgt sich hier ein sozialer Konflikt – säkulare Hauptstadtelite gegen aufstrebendes, religiös gesinntes Kleinbürgertum und Arme. Es waren scheinmoderate Diktaturen, die ihre geflissentlich übersehenen Menschenrechtsverstöße mit der Angst vor den Religiösen begründet haben. Die demokratischen Rechtsstaaten dieser Welt haben durch jahrzehntelanges Paktieren viel an Glaubwürdigkeit verspielt. Deshalb können tragfähige Reformen nur von innen kommen. Guter Rat von außen hilft nur, wenn er erbeten wird.

Gegenwärtig spricht vieles für breite Übereinstimmung, demokratische Mechanismen und Freiheitsrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit und Schutz gegen staatliche Willkür durch die (auch in Ägypten) immer noch herrschenden repressiven Regime zu etablieren. Auch die Verbesserung der sozialen Lage der vielen Armen, von Kinderrechten, Bildungszugang etc. steht auf der Agenda.

Zweifelhafte Perspektiven im Privatrecht

Zweifelhafter ist die Perspektive für Frauen im Privatrecht und die Rolle der Religion im öffentlichen Raum. Immerhin wollen auch die tunesischen Wahlsieger nach eigenen Aussagen die vergleichsweise weitreichenden Frauenrechte nicht antasten. Weitere Fortschritte zeichnen sich aber noch nicht ab. Religionskritik nach europäischen Maßstäben dürfte weiterhin unmöglich, jedenfalls gefährlich bleiben.

Bemerkenswert aber auch hier: Die ägyptische Muslimbrüder-Partei hat einen christlichen Vizepräsidenten. Im Programm wird der Beitrag der Christen zum gemeinsamen Wertefundament des Landes hervorgehoben – das ist neu und weit mehr als die traditionelle bloße Duldung. Zudem: In Ägypten sind die Menschen nicht als Religiöse, sondern schlicht als ÄgypterInnen auf die Straße gegangen.

Wer aber über die Grenzen liberalsäkularer Eliten hinaus in die breite Bevölkerung hineinwirken will, wird sich ohne Bezugnahme auf islamische Kultur und Scharia schwertun. Muslimische Vorkämpfer der Menschenrechte wie Schirin Ebadi oder Nasr Hamid Abu Zaid befürworten deshalb eine kulturelle Übersetzung der Menschenrechte in die herrschende Denktradition, die sie als etwas "Eigenes" erfahrbar machen.

Die Klimakatastrophe, die dem Arabischen Frühling tatsächlich droht, ist nicht die Scharia per se, sondern weitere Destabilisierung im wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Hier kann Europa über wohlfeilen Rat hinaus wirksam helfen: Durch Öffnung von Märkten hier und nachhaltige Investitionen vor Ort.

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57 Kommentare

 / 
  • PT
    Peter T.

    Was kommen wird ist Iran 2.0 Wetten?

  • D
    Der-grausame-Lästerer

    Es wäre einmal sehr interessant zu wissen, ob und wieviel Fördergelder ('Drittmittel') Herr Rohe aus Nah- und Mittelöstlichen Staaten bzw. diesen nahestehenden Organisationen zufließen.

     

    Wes brot ich ess, dess Lied ich sing -

    dafür schmeißt man schon gerne mal Frauenrechte und Demokratie über Bord und drückt bei fanatischem Judenhass, religiös-fundiertem Imperialismus und Hinrichtungen Homosexueller beide Augen zu.

     

    Und die TAZ unterstützt das auch noch - Irrenaus Deutschland! Wenn ich daran denke, auch einmal auf dieser Wellenlänge gleichgeschaltet gedacht zu haben, schäme ich mich abgrundtief!

  • A
    ATLAS

    @Conni

     

    Ich wünschte Sie könnten als Drittfrau eines Saudis mal einen Einblick in diese Frauenverachtenden Regime erleben.

     

    Aber ihnen ist der Kampf gegen den Kapitalismus wohl eher wichtiger, als Grundrechte und Gleichberechtigung von Frauen.

     

    Die Menschen in Nordafrika kennen keine Demokratie.

     

    Der Sozialismus ähnelt dem Islamisum nunmahl mehr als der Kapitalismus. Viele haben vergessen was zu Zeiten des Kalten Krieges hinter dem Eisernen Vorhang von statten lief. Mao oder Stalin sind für mehr Menschenleben verantwortlich als Hitler.

    Aber was solls. Das rote Regime ist was Gutes. Der Grundgedanke von Marx war ja durchaus positiv, nur die Umsetzung hinkte ein wenig. Aber was stören schon ein paar Millionen Menschenleben für eine vermeitlich gute Sache.

    Freie Wahlen? Die Muslimbruderschaft wird sicherlich keine mehr zulassen nachdem sie an der Macht sind. Warten wir es ab.

     

    Kämpfen Sie weiter gegen Windmühlen ala Don Quijote.

  • K
    kto

    @ von @ Socke 83:

     

    "Im Islam haben Frauen von Anfang an Wahlrecht, das Recht auf Wiederverheiratung nach einer Scheidung, Recht auf Berufstätigkeit, uneingeschränkte Verwaltung ihres Vermögens (egal ob sie es erarbeitet oder zur Hochzeit als "morgengabe" bekamen), usw."

     

    Ihr sehr pastoses "usw." beinhaltet nur nicht das Recht, sich einen nichtislamischen Partner bei der Wiederverheiratung auszusuchen, das Recht, die Haare, den Hals, die Ohren zu zeigen, das Recht, den Glauben und nach Belieben den Partner zu wechseln...

     

    Im Islam hat die Frau nämlich gerade so viele Rechte, dass sie den Rest gar nicht nutzen kann!

  • A
    antiantiantianti

    @09.11.2011 13:30 Uhr

     

    Wie unqualifiziert ist denn ihr Beitrag? Klar haben Frauen das "Wahlrecht" in diesem Kulturkreis, weil der Mann das vorher für sie festlegt oder gar ihre Stimme abgibt. Klar hat sie das "Recht" auf Wiederverheiratung in diesem Kulturkreis, wobei beide Ehepartner von Männern für sie ausgesucht werden. Klar hat eine Frau Recht auf Berufstätigkeit in diesem Kulturkreis, solange sie nicht einem Mann Befehle geben darf oder gleichgestellt wird. Klar hat eine Frau uneingeschränkte Verwaltung ihres Vermögens in diesem Kulturkreis, und zwar in der Sekunde in der ihr geschiedener Mann ihr dieses auszahlt worüber er vorher die Ganze zeit verfügt hat, bis - wie sie schon richtig sagen, sie dann direkt wiederverheiratet wird.

     

     

    @suswe

     

    Hagen Rether ist ein Kabarettist? Er ist ein Unterhalter, mehr nicht. Seine Ausführungen muß er sich schon selber zusammen lügen. Finde es interessant wie er die türkischen Taxifahrer Berlins anpreist, wenn er zu seinem Wohnort nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof benötigt, wo man in kein Taxi mehr einsteigen kann, bei dem der Fahrer mehr als 20 Worte Deutsch kann und nie Wechselgeld hat.

     

    @Dieter

     

    Wer hat denn die Schulen abgebrannt, die Lehrer verstümmelt, die Gesichter der Mädchen verätzt, die Bewässerungsanlagen der Bauern zerstört, weil dies alles nicht in einem Buch erwähnt wird? Und wer hat da bisher nie protestiert oder dies für Unrecht erklärt? Alle die, die jetzt in Nordafrika zur Mehrheit gehören weil sie dort seit Jahren hin emigrieren.

  • SS
    @ Socke 83

    Lächerlich und zynisch!

     

     

     

    ----@frau

    Was ist das den für ein unqualifizierter Beitrag??!!

    Ihre Behauptung ist erlogen! Quellenangabe?

     

    Im Islam haben Frauen von Anfang an Wahlrecht, das Recht auf Wiederverheiratung nach einer Scheidung, Recht auf Berufstätigkeit, uneingeschränkte Verwaltung ihres Vermögens (egal ob sie es erarbeitet oder zur Hochzeit als "morgengabe" bekamen), usw.

     

    Falls Sie schon was kritisieren möchten, dann bitte konkret!

  • R
    Rizo

    @ licky:

     

    Ich hatte eigentlich gedacht, dass aus meinem Kommentar hervorgeht, dass ich durchaus etwas gegen Islamisten (und sonstige totalitäre Strömungen) habe, und dass mich das diesbezügliche (vor allem linke) Appeasement verärgert.

     

    Im übrigen frage ich mich, was denn so widersprüchlich an meiner Aussage sein soll - man kann sich doch auch aus freien Stücken für die Unfreiheit entscheiden, oder? Als ob jeder Diktator durch Putsch an die Macht gekommen wäre! Mir fällt da grad ein inländisches Beispiel ein...

    hat also auch mit Rassismus nix zu tun.

     

    Für mich PERSÖNLICH ist eine demokratische Grundordnung das einzig akzeptable - aber das kann man nun mal auch ganz anders sehen...Geschmackssache!

  • S
    suswe

    Man sehe dazu den Kabarettisten Hagen Rether.

  • SB
    S. Bemper

    Ebenso witzig wie pervers, wie die Linke eine mittelalterliche, menschenverachtende und unrefomierte Religion wie den Islam rechtfertigt und verteidigt. Hauptsache, man ist gegen den "Westen" und Isreal. Nach der iranischen Revolution hingen übrigens die Linken mit als Erste an den Laternen.

  • S
    suswe

    Dumm gelaufen ist insbesondere in diesem zusammenhang, dass westliche Demokratien in Sachen Menschenrechte nicht soviel Glaubwürdigkeit in der arabischen Welt und anderswo haben.

  • HS
    Hans Stoffel

    Diese hier immer wieder zu lesenden Gleichsetzungen von Islam und Nationalsozualismus sind absolut indiskutabel und ein Fall für den Volksverhetzungsparagraphen.

     

    Ich bin ziemlich erschrocken, das die TAZ solche "Diskussionsbeiträge" hier zulässt ...

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • D
    dieter

    @antiantichianti

    Ich bin genauso gegen den Islam, wie ich gegen das Christentum bin. Ich bin kein Faschist.

    Ich bin für weltweit geltende Menschenrechte, ohne das irgendeine Religion da reinpinkelt. Aber ich bin Demokrat, und wenn die Mehrheit so wählt ist es erstmal so. Leider brauchen viele Menschen Religion noch. Wir sind noch nicht so lange hier, wir sind Alle ein bißchen überfordert mit der Geschwindigkeit die uns "geschichtenerzählende Affen" zum Internet und Atomwaffen usw. gebracht hat. Wenn die Gegend jetzt Frieden und ein kleines bißchen Wohlstand bekäme für die nächsten Jahre. Schulen gebaut würden, die Leute zu essen hätten... Es gibt eine kleine Wahrscheinlichkeit für berechtigte Hoffnung.

  • OK
    oma Kruse

    Zitat:

    "liberalsäkularer Eliten"

     

    Das sind die Menschen in der arabischen Welt, die denken wie wir und die auf unsere Unterstützung hoffen. Sie sollen wir preisgeben für 30 Silberlinge, um weiter mit den Islamisten, die uns hassen und verachten Geschäfte machen zu können.

  • MM
    Michael Marx

    von keetenheuve:

    Da bin ich aber beruhigt, dass "manches, aber bei Weitem nicht alles steht in krassem Gegensatz zu den Menschenrechten" steht. Und dann ist das ganze ja auch noch "vielfältig auslegbar". Toll. Man bekommt nach solchen Ausführungen immer mehr die Überzeugung, dass Alice Schwarzer, Theo van Gogh und Gert Wilders recht haben mit ihren Warnungen. Und der alte Giordano mit seiner NS-Erfahrung hat schon vor Jahren erkannt: "Der Islam ist das Problem", und damit müssen wir uns alle endlich auseinandersetzen anstatt über die "vielfältige Auslegbarkeit" von Scharia-Islam sinnlose Gedankenspielereien anzustellen. Und dass der AKP-Staat Türkei mit seinem Führer Erdogan die Möglichkeit von Islam und Demokratie beweist, kann doch im Ernst keiner behaupten wollen.

     

    Danke 100% Zustimmung.

    Darauf wird es im Konsens in der gesamten westlichen Welt hinauslaufen. Und das ist wahrlich gut so.

    Alle Akteure welche das verhindern wollen handeln verantwortungslos!

    Wie Diebe die haltet den Dieb rufen!

  • L
    licky

    An Rizo:

    Zitat:

    "Jedes Volk hat das Recht, sich seine Staats- oder Regierungsform selbst zu wählen. Es ist westliche Arroganz, zu erwarten, dass jede Nation unbedingt demokratisch regiert werden soll und will."

    Fällt Ihnen was auf? Immer wieder stoße ich auf diesen krotesk unlogischen Satz!

    Vor allem im linksorientierten paternalistischen Islam appeasment Millieu, hört man sowas ständig.

    Der Rassist sagt übrigens dasselbe, nur mit anderen Worten:"Der Musel der kann nicht anders, der ist halt so!"

    Ich frage mich ernsthaft wie das möglich ist, einen solchen Satz zu schreiben ohne das man da was merkt. Da muss man das Denken komplett runterfahren anders geht das gar nicht.

     

    Auch eine wunderschöne Blaupause für die politische Diskussion, wer was gegen arabische Regime hat ist halt "westlich Arrogant"!

     

    vielleicht hilft das:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxon

    aber ich habe da wenig Hoffnung.

     

    licky

  • S
    sarah

    Die taz läuft mit ihrem Professor Rohe zu Hochform auf, wenn es darum geht zu verniedlichen, zu relativieren und letztlich mit den Islamisten zu appeasen.

    Ist denn alles vergessen, wofür Ihr einmal angetreten seid? Für die Gleichberechtigung der Frauen, für freie sexuelle Orientierung, für Menschenrechte im allgemeinen? SHARIA - NEIN DANKE!

  • M
    Montse

    Das in einer linken Zeitung überhaupt über eine abergläubische Wüstenideologie gesprochen wird, die Verachtung von Juden, Frauen, Homosexuellen, Atheisten, ja überhaupt anders Denkende zum Kern hat, finde ich beängstigend und traurig.

    Warum wird uns immer wieder aufgezwungen diesen barbarischen anti-fortschrittlichen Unfug auch noch zu beklatschen?

    ich habe mich nicht von der Kirche befreit um mir jetzt etwas noch viel Dümmeres aufdrängen zu lassen.

    Früher wäre die linke Doktrin gewesen die Muslime zur ratio zu führen, heute soll uns dieser Humbug schmackhaft gemacht werden.

    Die Scharia entspringt den religiösen Dogmen eines intoleranten Warlords, sie hat in keinem Staat etwas zu suchen.

    Statt für Freiheit und Aufklärung zu kämpfen, bemüht sich die heutige verdrehte "Linke" Sympathie für diesen Quatsch zu gewinnen, der Judenhaß in Deutschland bei der Linken, die Götz Aly treffend beschrieben hat, fusioniert mit tribalistischen Blut- und Boden-Ansprüchen des orthodoxen Islam.

  • MH
    Mme. Haram

    paul nellen auf achgut:

    "“Nicht die Scharia per se” ist von Übel. Auch die 25 Punkte der NSDAP sind nicht “per se” abzulehnen, sie wären unter Strasser bestimmt anders ausgelegt worden als unter Hitler. Es kommt eben immer drauf an, was man draus macht. Und wer es macht."

     

    Lesenswert sind die Essays von Daniel Greenfield als Sultan Knish über "Linke und Islam"

     

    Wie wenig Berührungsängste diese haben, welche Gemeinsamkeiten es gibt, und dass die Linken IMMER sehr bald von den Religiösen augeschaltet werden. Siehe Iran. Lernen tun sie's aber nie.

     

    http://sheikyermami.com/2011/05/25/sultan-knish-how-the-left-went-wrong-on-islam/

  • DP
    Daniel Preissler

    Man bekommt beim Lesen der Kommentare nicht gerade den Eindruck, dass die Mehrheit der Beteiligten vorher den Text komplett gelesen hätte. Schade!

     

    möglichst kurz und allgemein: Jüdisches und christliches Recht an sich ist mit "der Demokratie" (welcher) erstmal auch unvereinbar. Es kann aber zusammenwachsen, ebenso verhält es sich bei islamischem Recht. Die islamisch geprägten Länder sind da noch lange nicht so weit wie einige Länder im Westen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Deutschland und Frankreich jeweils nach Kriegen, in denen ihr Staat zerstört wurde, das Frauenwahlrecht eingeführt haben (1918 bzw. 1945 im Falle Frankreichs), dass in den USA nicht einmal die demokratische Wahl des Staatsoberhauptes sichergestellt ist und dass Italien ein höchstens halbdemokratischer Staat und Spanien ein von Franco wiederhergestelltes Königreich ist. Das Spannungsverhältnis zwischen Christentum und Demokratie in Ländern wie Jamaika, Uganda und Polen ist auch immer mal einen Blick wert.

     

    Ach ja, Stefan, kleiner Vorschlag: Setze doch "Machtergreifung" bitte wenigstens in Anführungsstriche, dann kann dir niemand Nazi-Jargon vorwerfen.

  • M
    Maik

    @SimYerushalaim: Sorry, aber Ihre Gleichsetzung von kritischer Scharia- und Islamreflexion mit "Islamhass" ist dumm. Ob Sie nun in Israel sitzen, in Kairo oder in Berlin.

  • A
    antiantiantianti

    @ Dieter

     

    kurze Frage, sie erkennen den Faschisten in sich selbst, darf man dann auch den Faschisten in anderen erkennen oder ist das ihr christliches Erbe, dass man nur jemanden anschuldigen darf wenn man frei von Sünde ist?

  • R
    Rizo

    Jedes Volk hat das Recht, sich seine Staats- oder Regierungsform selbst zu wählen. Es ist westliche Arroganz, zu erwarten, dass jede Nation unbedingt demokratisch regiert werden soll und will.

     

    Allerdings: Zu behaupten, dass die Scharia irgendwas mit unserer Vorstellung von Demokratie und Menschenrechten zu tun hat, ist völlig grotesk und geradezu lächerlich.

    "Manches, aber bei Weitem nicht alles steht in krassem Gegensatz zu den Menschenrechten" - das kann man auch über den Nationalsozialismus sagen, und es wäre nicht mal gelogen!

  • D
    dieter

    Die christlichen Kirchen haben in Deutschland immernoch sehr viel Macht. Wir werden regiert von Leuten die das "C" im Parteinamen haben. Der Staat treibt Steuer ein für die Christen. Und wie sind wir Deutschen nochmal zu unserem Rechtsstaat gekommen, wenn wir den Krieg nicht verloren hätten, wären wir heute höchstwahrscheinlich alle Nazis. Mit dieser Ausgangslage sollte man vielleicht etwas weniger hochnäsig auf andere Kulturen schauen. Wir haben unsere christlich-faschistischen Werte immernoch intus...

  • I
    Islamwissenschaftler

    Oh weh, das war wohl ein Griff...

    Herr Rohe ist doch selbst bekannt als personifizierte Fehlinterpretation. Seine kontinuierlichen Erklärungen sind schon Spitzenklasse, insbesondere, wenn er einige Zeit später erklären muss, weshalb es nun doch nicht so gekommen ist...

  • M
    Marik

    "...kulturelle Übersetzung der Menschenrechte in die herrschende Denktradition, die sie als etwas "Eigenes" erfahrbar machen". Übersetzt heißt dies wohl, die Menschenrechte an die Vorgaben der Scharia anpassen. Sorry taz, ihr habt sie nimma alle.

    Ach ja, aus welchem Grunde sagt uns die taz nichts über den Angriff auf den Islam-Hinterfragenden Moslem in dessen fahrendem Auto in Berlin? Waren die Angreifer Leser der taz?

  • F
    Fatima

    Da freuen sich aber die Menschenrechtler in den arabischen Ländern und besonders auch die Frauen, die unter den Terrorgesetzen der Scharia in ihrem Alltag vielfältig im Namen einer Religion drangsaliert werden, dass Ihnen ein Professor aus seinem fränkischen Elfenbeinturm endlich einmal die "vielfältigen positiven Seiten" dieses menschenverachtenden Regelwerkes erklärt. Danke, lieber Professor Rohe, Ihre Naivität, Ihre "wissenschaftliche" Dummheit und Ihre Blindheit für die brutale Realität des Alltagslebens der beherrschten Menschen in den Ländern, in denen die Scharia das Leben "regelt" sind unübertroffen.

  • T
    taztest

    WAS SIND DIE ALTERNATIVEN?

     

    Es ist natürlich richtig, die den Menschenrechten und Aufklärung entgegenstehenden Dimensionen (insbesondere Frauenrechte!) der Scharia zu geisseln.

    Und das muss auch immer Bestandteil jeglicher Diskussion "zwischen den Kulturen" sein, hier gibt es, aus humanitär-aufgeklärter Sicht, keinen Millimeter zurückzuweichen.

     

    Aber es ist trotzdem nur die halbe Wahrheit. Die Frage lautet nämlich IN DEN KONKRETEN LÄNDERN: Was ist/war die Alternative?

    "Aufgeklärter" Neokolonialismus in Tunesien?

    Fortführung der Ben-Ali-Diktatur? Des totalitären Gaddafi-Regimes in Libyen? Wie war denn die Türkei unter der Regierung säkularer türkischer Nationalisten? Waren letztere wirklich die Speerspitze des Feminismus? Oder von Folterverbot und Meinungsfreiheit? (Natürlich gibt es nun die existierende Alternative, liberalhumanistisch-säkulare Strömungen zu unterstützen, was auch ich letztlich jedem empfehle.)

     

    Es ist das Verdienst des Autors, den unvermeidlichen Dialog bzw. Streit mit islamisch orientierten Kräften in der vorgenannten Diskursrichtung voranzutreiben, OHNE professoral-romantisch zu wirken. Der arabische Frühling bietet im Zeitalter des Internets letztlich auch gar keine Alternative dazu.

    Jede/r, der/die im arabischen Frühling islamische Parteien wählt/unterstützt, tat dies AUCH vor dem Hintergrund der leidvollen historischen Erfahrungen, die er/sie mit den totalitären Diktaturen gemacht hat. Dies ist ein Gesichtspunkt, der in Deutschland leider oft zuverlässig unterbelichtet wird.

     

    Und noch ein weiterer Aspekt: In Tunesien gab es freie Wahlen. Mit 90% Wahlbeteiligung. Frauen haben auch eine Eigenverantwortung, wenn sie dort einer islamischen Partei mit zur relativen Mehrheit verhelfen.

    Aufklärung, der ich mich verpflichtet fühle, kommt nur mit ruhigem Tonfall an - nicht mit der Emphase der absoluten Verdammung ALLER Gesichtspunkte, die irgendwie mit Islam zu tun haben. Letzteres geht zuverlässig nach hinten los.

  • PN
    Paul Nellen

    Ja, im 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920 steht "manches, aber bei Weitem nicht alles in krassem Gegensatz zu den Menschenrechten": "Kein Jude kann Volksgenosse sein", heißt es da zum Beispiel in Punkt 4, oder "Volksverbrecher, Wucherer, Schieber usw. sind mit dem Tode zu bestrafen" (Punkt 18).

     

    Aber es kann dieses Programm auch den Einsatz zur "Brechung der Zinsknechtschaft" (Punkt 11) begründen - das will der Vatikan so ähnlich ja auch, meint Rohe. In Punkt 12 sagt die NSDAP: "Im Hinblick auf die ungeheuren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom Volke fordert, muß die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen am Volke bezeichnet werden: Wir fordern daher restlose Einziehung aller Kriegsgewinne". Das könnte so ähnlich auch von den Ostermarschierern gefordert werden.

     

    Man sieht: Das Geschrei um das Programm der NSDAP beruht auf seiner einseitigen Interpretation jener Teile, die "meist als Gegensatz zu demokratischer Rechtsstaatlichkeit gesehen" werden.

     

    Neonazis, die Parteiprogramme schreiben und sich dabei an den "25 Punkten" der NSDAP orientieren, sollten im Lichte der Roheschen Scharia-Beurteilung auf eine milde, ja wohlwollende Bewertung ihres Tuns hoffen dürfen. Und so, wie die ägyptischen Muslimbrüder einen christlichen Vizechef haben, könnte die NPD demnächst vielleicht sich einen jüdischen Parteivize zulegen, sagen wir Gerard Menuhin, den Sohn des großen Geigers und ständigen Kolumnisten der Freyschen Nationalzeitung. Denn merke:

     

    "Nicht die Scharia per se" ist von Übel. Auch die 25 Punkte der NSDAP sind nicht "per se" abzulehnen, sie wären unter Strasser bestimmt anders ausgelegt worden als unter Hitler. Es kommt eben immer drauf an, was man draus macht. Und wer es macht.

     

    Die Scharia passt, so gesehen, vorzüglich in eine offene, tolerante, freiheitliche Gesellschaft.

     

    Ohne Scharia bleibt unser Grundgesetz das Dokument einer globalisierungsfeindlichen islamophoben Gesinnung. Ohne Scharia keine Integration. Danke, Herr Rohe, für Ihren Beitrag!

  • C
    Charlene

    Ach, hat Mathias Rohe mal wieder ein Blatt gefunden, wo er seine einsamen Ergüsse über die Scharia ablassen kann? Wenn man 2 oder 3 seiner Artikel gelesen hat, kann man sich den Rest eigentlich sparen. Es ist immer wieder das selbe Gefasel und er erklärt immer noch nicht, warum aus dem Islam bis heute nichts Vernünftiges geworden ist.

    Ich gebe selten den Rat, in ein islamisches Land zu ziehen, aber dieser Mann sollte das endlich tun. Er soll endlich erleben, wie die Scharia Gesellschaften von innen heraus lähmt und zerstört und das Menschliche verbannt.

    Geh endlich, Rohe und bespaße diejenigen mit Deinen Texten, denen Du beständig nach dem Maul redest!

  • S
    SimYerushalaim

    Oh man, dieser Islamhass hier in den Kommentaren erinnert an den Faschismus vor der Nazizeit. Oder von einem sogenannten "Linken" den Islam mit dem Nationalsozialismus verglichen zu sehen, das ist schon beinahe eine abschwächung der Verbrechen.

     

    Da schämt man sich fast Linker zu sein.

     

    Wieso soll man etwas verurteilen, was seit 1200 Jahren Teil der arabischen Kultur ist? Genauso war das Christentum 2000 Jahre teil der europäischen Kultur.

     

    Wieso ist die mehrheit der hier vertretenen Hohlbratzen so panisch vor der "islamischen Weltrevolution" ? Warum wird nicht darauf gewartet, was sich aus einem Neo-Islamismus entwickelt? Ich meine, dass die (800 Jahre ältere Christliche Kirche) heute keine Demokratie blockiert, obwohl auch im alten Testament und im neuen keine Rede von Demokratie ist.

     

    Daher einfach mein Aufruf, dem Islam Zeit zu lassen sich zu entwickeln!

     

    Grüße aus Jerusalem,

    Simon

  • I
    Immigrant

    Die Scharia müssten die minoritären Moslems erst einmal gegen die majoritären Migrantengruppen durchsetzen.

     

    Sicherlich sind liberale oder kommutaristische Rechtstheorien weitaus populärer als die Scharia bei den Einwanderern.

     

    Die mediale Diskussion hat sich schon wieder viel zu sehr auf minoritäre Moslems fokussiert.

     

    Die Einwanderproblematik ist aber die soziale Frage im 21. Jahrhundert. In vielen anderen Ländern der Welt von Europa, Afrika, Nord- und Südamerika bis Asien und Australien wird dies diskutiert.

     

    Nur eine taz - rot-grüne Bildzeitung - kann eine solch wichtiges Thema aus der Perspektive einer special interest group darstellen.

     

    Das ist tendenziös.

  • A
    Achso

    "Deshalb ist ja der Islam die einzig richtige Religion."

     

    Ah, danke, das hab ich immer übersehen, da konvertier ich doch gleich mal zum Islam. Haha.

     

    Interessante Geisteshaltung, so offen, multikulturell und tolerant. Außer natürlich man ist A oder Polytheist oder will als Muslima einen Juden heiraten oder oder oder . . .

     

    Ihr links-naiven Trottel bekommt genau das was ihr verdient, frühe Neuzeit 2.0, schade nur dass es den Rest auch erwischen wird und wir dabei die Aufklärung aus dem Fenster schmeißen. Aber hey, was macht man nicht alles für die Toleranz.

  • W
    WaltaKa

    Ach, das Kampagnenblatt taz. Während die taz permanent in widerlichster Weise gegen das Christentum und die gläubigen Christen hetzt, vom evangelischen Kirchentag bis zum Papstbesuch usw usf,fährt das Kampagnenblatt wieder einmal eine Pro-Islam-Kampagne. Während das taz-Bättchen gegen jede/n hetzt, der/die auch nur ansatzweise den Islam kritisiert, wird uns von der taz zunehmend die Scharia als so toll verkauft. Am 14.09.2011 ("Keine Angst vor der Scharia") lobpreiste Herr Bax die Scharia in Libyen "auch wenn es auf Kosten der Frauen- und Menschenrechte geht"(so Bax). Nun wird uns die Scharia als gar nicht so schlimm dargestellt, ohne zu erwähnen, dass die Scharia und die gläubigen Moslems kein anderes Recht anerkennen neben der Scharia, sondern diese über jedem weltlichen Recht steht. Also hören sie auf, uns hier zu veralbern und zu manipulieren und uns die Scharia als Demokratiekonform zu verkaufen. Welchen Staat will die taz?

  • R
    ruelfig

    Scharia = Gottgegebenes Gesetz. Menschenrecht = vom Menschen gegebenes Gesetz.

    Islamisches Menschenrecht (http://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte_im_Islam) = Menschenrecht unter Vorbehalt gottgebenen Gesetzes. Um mal zu zitieren: Geht's noch?

  • S
    Stefan

    ...und was sagen die Anderen dazu:

     

    Und das liest man im Perlentaucher: „In der taz meint der Jurist Mathias Rohe: keine Angst vor der Scharia, denn sie ist ein “vielfältig auslegbares Normenbündel”.“

    Ein vielfältig auslegbares Normenbündel ist auch der Jurist Mathias Rohe, aber das gerade macht ihn ja so furchtbar, dass es die grundgesetzlich garantierte Würde verlangt, von ihm verklagt zu werden, weil man ihm die Scharia an den Hals gewünscht hat und ihn für das hält, was er ist.

    Bislang hat das Grundgesetz vielfältig auslegbare Normenbündel nicht als rechtsstaatlich angesehen, abgesehen davon, dass die Scharia keine Rechtsquelle ist. Diese Neodreiunddreißiger sind es, die uns vormachen, wie die Machtergreifung möglich wurde und wieder sein wird.

  • K
    KuKa

    Die meisten Kommentare legen den Schluss nahe, dass das Argument von Herrn Rohe nicht ganz angekommen ist. Sonst könnten sich meine MitkommentatorInnen zur Rettung des Abendlandes strategisch kalkulierend für eine Option entscheiden. Was erscheint erfolgversprechender, bringe ich einen Gläubigen von seinem Glauben ab, oder versuche ich demokratische Normen in den Glauben „einzubauen“? Es gibt auch eine dritte Variante, es lässt sich auf Unterdrückung, Repression und Vernichtung setzen. Diese Variante wird in den Kommentaren favorisiert, wenn ich die Situation richtige verstehe, ist sie allerdings bis auf weiteres gescheitert. Eines ist sicher, wir können nicht nochmal zehn Jahre auf dem hier durchgehaltenen, immer gleichen Niveau weiter diskutieren. Ich dachte immer, es gibt einen Unterschied zwischen Bild und taz Lesern.

  • S
    Socke38

    @frau

    Was ist das den für ein unqualifizierter Beitrag??!!

    Ihre Behauptung ist erlogen! Quellenangabe?

     

    Im Islam haben Frauen von Anfang an Wahlrecht, das Recht auf Wiederverheiratung nach einer Scheidung, Recht auf Berufstätigkeit, uneingeschränkte Verwaltung ihres Vermögens (egal ob sie es erarbeitet oder zur Hochzeit als "morgengabe" bekamen), usw.

     

    Falls Sie schon was kritisieren möchten, dann bitte konkret!

  • MW
    Michael Westhofen

    legt mal bitte die gleichen Maßstäbe an die Islamisten , wie an die deutschen Pfaffen an und ihr werdet euch wundern wie euch geschieht. Angst bekommen? Klar....war und ist jaauch einfach in einer fortschrittlichen Demokratie über Satire lachen zu können...viel Spass in der Türkei oder in Saudi Arabien damt...und überlegt mal wie viele Beamte des AA euch da wieder raushauen......

  • J
    Jazz

    Guter Artikel, danke.

    Und allen die ihre polemischen Auswürfe bzgl. der Scharia hier posten, sei geraten, dass sie sich mit "dem" Islam und der Scharia etwas näher auseinandersetzen und vielleicht auch noch den ein und anderen wissenschaftlich fundierten Text dazu lesen, nicht nur Spiegel-Artikel, pi-posts und andere Möchtegern-Islamkennende. Eine wichtige Voraussetzung dafür, ist es vielleicht, die eurozentristische/abendländlich-christliche Brille abzusetzen.

    Versuchts doch einfach mal und öffnet Euren Geist für mehr Wissen!

  • M
    Mann

    Ich erwarte sehnsüchtig den Tag, wenn Deutschland endlich das total demokratische Scharia-Recht bekommt. 4 Frauen, jede ist 2 mal pro Woche dran; immer schön das Haupt und Augen gesenkt - nur ich darf an meine Frauen. Züchtigen ist prima und wenn Eine Cellulitis bekommt, trenn ich mich von ihr. Die Kinder, mein ganzer Stolz, bleiben natürlich bei mir. Dann guck ich nach was Neuem, jungen, Knackigen....oh man, muss aufpassen das meine Hose nicht feucht wird..endlich eine Rechtsform wo ICH noch Mann sein kann. All die dusseligen Feministinnen und Lesben (eine meiner Frauen könnte ja auch lesbisch...) werden schon sehen was sie von der Gleichberechtigung haben...so sehen Männerparadiese aus...TAZ, weiter so!

  • R
    Radikalfeminist

    Hoffentlich gelten die hier gemachten positiven Aussagen über das Staatsrecht unter der Scharia auch noch, wenn wir uns über Asylgründe unterhalten.

  • A
    anke

    Wer "über die Grenzen liberalsäkularer Eliten hinaus" in die "breite Bevölkerung" der arabischen Welt "hineinwirken" will, der wird sich ohne Bezug auf die islamische Kultur und die Scharia schwertun, das glaube ich gern. Wer den Bezug allerdings mit Blick auf die "breite Masse" riskiert, der wird es noch um einiges schwerer haben. Doppelt schwer, sozusagen. Mit den linkssäkularen Eliten nämlich, die sich dadurch provoziert fühlen. Und mit den Islamisten, die ihn plötzlich mit einem Freund und Kampfgenossen verwechseln.

     

    Das einzige, was "die da oben/vorn" und "die da unten/hinten" gemeinsam haben, scheint mir, ist der starke Wunsch nach wechselseitiger Abgrenzung und Abwertung des jeweils anderen. Das ist weder typisch arabisch noch ist es typisch islami(sti)sch. Es ist typisch menschlich und im Westen schon lange üblich.

  • HS
    Hans Stoffel

    Gratulation!

     

    Der erste sachliche Text zum Thema Scharia, den ich seit langer Zeit in der deutschen Presse gelesen habe.

     

    Vielen Dank!

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • CG
    Coo Gy

    Die taz meint anscheinend, dass es an der Zeit ist ihre Leserschaft auf die Einführung der Scharia auch in Deutschland vorbereiten zu sollen!?

     

    Dieses Land lebt bereits in einem Wahnzustand!

  • D
    Djibrila

    Die Tatsache, daß die ägyptische Muslimbrüder-Partei einen christlichen Vizepräsidenten hat, erstaunt nur den Westen.

    Wer sich mit dem Islam auskennt weiß daß der Koran ALLE vorausgehenden monotheistischen Religionen BESTÄTIGT. Deshalb ist ja der Islam die einzig richtige Religion.

    Das Adjektiv "muslim" heißt auf deutsch nichts anderes als "gottergeben".

    Der iranische Präsident Ahmadinedschad hat übrigens eine jüdische Mutter. Für Muslime die die Salaf als Vorbild haben ist das problemlos, denn sogar der Prophet Mohammed (sas) war mit eine Jüdin und einer Christin verheiratet.

  • P
    paul

    die scharia ist für mehr demokratie? hallo?

  • CB
    Cephalin Blum

    Hier ist noch einer, der denkt, wenn ich nur oft genug wiederhole, dass der Islam lediglich eine andere Erscheinungsform unserer Demokratie ist, dann wird das irgendwann einmal geglaubt. Mit der gleichen Berechtigung, mit der hier der Islam reingewaschen werden soll, könnte man argumentieren: Nationalsozialismus ist an sich gar keine schlechte Sache, nur das mit den Juden, den KZs und dem WkII usw. usw. usw, das hätte nicht sein müssen. Aber sonst ... Für wie blöd hält man uns eigentlich?

  • K
    keetenheuve

    Da bin ich aber beruhigt, dass "manches, aber bei Weitem nicht alles steht in krassem Gegensatz zu den Menschenrechten" steht. Und dann ist das ganze ja auch noch "vielfältig auslegbar". Toll. Man bekommt nach solchen Ausführungen immer mehr die Überzeugung, dass Alice Schwarzer, Theo van Gogh und Gert Wilders recht haben mit ihren Warnungen. Und der alte Giordano mit seiner NS-Erfahrung hat schon vor Jahren erkannt: "Der Islam ist das Problem", und damit müssen wir uns alle endlich auseinandersetzen anstatt über die "vielfältige Auslegbarkeit" von Scharia-Islam sinnlose Gedankenspielereien anzustellen. Und dass der AKP-Staat Türkei mit seinem Führer Erdogan die Möglichkeit von Islam und Demokratie beweist, kann doch im Ernst keiner behaupten wollen.

  • F
    frau

    TAZ interessiert ihr euch nicht mehr für Feminismus? Müssen Menschenrechtsverletzungen gegenüber Frauen schnulzig relativiert werden. Sorry, laut Scharia ist die Frau minderwertig. Punkt. Aus. Keine Diskussion.

     

    Ganz schlimme Nummer!

     

    P.S. gibts noch Frauen in der TAZ Redaktion die wissen was ihre Mütter und Grossmütter für sie erstritten haben? Mit dem Grundgesetz: Alle Menschen sind gleich im Rücken?

  • DI
    Das ist echt witzig . . .

    . . . wie die taz bei jedem CSUler der Homosexualität nicht als das Beziehungsbild der Zukunft abfeiert auf die Barrikaden geht, aber vollkommen unkritisch den mittelalterlichsten, reaktionärsten Mist als "Fortschritt" hochjubelt solange er in der arabischen Welt geschieht (is ja schön bunt, immerhin). Ist das der lange Schatten von Arafat und der an blanken Hass grenzenden Ablehung Israels ?

     

    Quran lesen hilft, Hadithe lesen noch viel mehr, arabische Fernsehprediger schaden auch nicht, genausowenig wie sich die Ansichten des Durchschnittsarabers anzuhören. Aber egal, immer schön weiter Humus essen und Mintee trinken und sich die Welt machen wie sie euch gefällt . . . progressiv . . . dass ich nicht lache . . .

  • M
    Mirko

    Wenn die Scharia so toll ist, warum lebst du nicht dort, wo es sie gibt?

     

    Professoren können nicht ohne romantische Betrachtungsweisen arbeiten.

     

    Den Kindern, denen nach Scharia nach Diebstahl die Hand abgehackt werden soll, nützt Romantik nichts.

     

    Kant, Hegel, Marx, Lessing, Goethe, Schiller, Shakespeare, Lenin, Jefferson, Engels, und auch Liebknecht haben sich immer gegen Religiöse Rechtsprechung ausgesprochen und gegen sie gewirkt.

     

    Demokratie durch Kirchenrecht geht nicht.

  • H
    HamburgerX

    Zustimmung zum letzten Absatz.

     

    Ansonsten möchte ich festhalten:

     

    Es gibt Hoffnungszeichen, aber auch Gründe für Pessimismus. Die weitere Entwicklung ist unklar.

     

    Das heißt: In diesen Staaten läuft das Experiment ab, inwiefern sich der real existierende Islam modern gestalten lässt, modern im Sinne von Demokratie und Menschenrechten.

     

    Das gleiche Experiment läuft, wenn auch fokussiert und im noch kleinerem Rahmen, in Europa und Deutschland ab, der Grund liegt in der Zuwanderungspolitik der letzten Jahrzehnte.

     

    Ehrlicherweise bedauere ich dies. Denn der soziale Frieden und die demokratischen Errungenschaften unseres Landes sind es mir nicht wert, solchen Experimenten ausgesetzt zu werden.

  • K
    Kati

    Die Scharia steht, mit all ihren Inhalten, nicht neben sondern als höchstes Recht über dem weltlichen. An diesem Punkt gibt es nichts zu interpretieren. Somit ist dieser Artikel - pure Volksverdummung. Gefährlich wird diese Art Volksverdummung, wenn man weiß, dass deutsche Gerichte bei straffälligen aus Scharialändern auf die Rechtssprechung der Scharia Bezug nehmen (können).

  • A
    antiantiantianti

    Mit der Behauptung die AKP würde auch nur irgendetwas für Menschenrechte tun diqualifizieren sie sich für die TAZ zu schreiben. Es wurden so viele Journalisten ins Gefängnis gesteckt und auch gefoltert, ihre Aussagen sind untragbar und auch unertragbar.

     

    Außerdem bin ich es langsam leid hier täglich über ein Thema zu lesen, welches für einen aufgeklärten, intellektuellen und sozial ausgerichteten Menschen unvereinbar ist. Es wird Zeit dass dies auch ein Professor und vor allem auch die TAZ begreift.

  • P
    PwnReligion!

    LOOOOOOL, wie sich Dumpf-Linke immer krümmen, um Religionen anderer Länder und deren extremen politischen/ juristischen Einfluß zu verteidigen. Im speziellen natürlich den die Welt so bereichernden politischen Islam. Weswegen es auch massive Flüchtlingsströme in diese Länder gibt. Ich seh die turk- und arabostämmigen jeden Tag in Heerscharen in ihre ethnischen Herkunftsländer rennen :DD

     

     

    Danke für den Lacher des Tages und die Bestätigung meines Weltbildes, ihr Trottel! :D

  • C
    Conni

    Europa wird nicht helfen. Zu groß ist der Hass auf Muslime und zu groß ist die Verschuldung der europäischen Länder. Israel wird alles dafür tun, die Demokratisierung in den arabischen Ländern aufzuhalten. Israel und die USA arbeiten lieber mit korrupten Diktatoren die manipulierbar sind, als mit demokratischen Staaten die Zugeständnisse verlangen.

  • WB
    Wolfgang Bieber

    Das Geschrei um die Scharia besteht auf einem Missverständnis. Tatsächlich brauchen sich Deutsche vor der Scharia nicht mehr zu ängstigen als vor rabbinischen Schiedsgerichten oder der Eheberatung der evangelischen Kirche:

    http://bit.ly/ufeoSI