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Debatte RundfunkstaatsvertragDie große Schlacht ums Internet

Kommentar von Tobias Schmid

Die Debatte um die Online-Zukunft von ARD und ZDF geht jeden Gebührenzahler an. Es geht schließlich um sein Geld - und sein Recht auf ein vielfältiges Medienangebot.

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3 Kommentare

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  • G
    Günther

    Für mich ist es sehr ärgerlich, dass die taz einem Lobbyisten des Privatfernsehens unkommentiert ein Forum bietet. Spielt hier wohl Eigeninteresse eine Rolle? Dann sollte sich die taz aber überlegen, mit wem sie dabei ein Bündnis eingeht. Herr Schmid, als Hüter des "vielfältigen Medienangebotes", sollte sich öfters die niveaulosen Darbietungen seines Senders ansehen. Vielleicht kommt er dann auch zum Schluss, dass es sich eher um ein "einfältiges Medienangebot" handelt. Ich erhoffe mir vom Ausbau des öffentlich-rechtlichen Auftritts im Internet eine qualitative, notwendige Verbesserung des Informationsangebotes. Leider scheint es so, dass die Politik wieder die finanziellen Interessen der Verleger und des Privatfernsehens bedient und die öffentlich rechtlichen Möglichkeiten beschneidet. Da bleibt auch der viel beschworene Begriff der "Bildung" auf der Strecke, wenn man seine "Bildung aus der Bild", aus RTL, Sat1 und 9Live beziehen muss.

    Ich zahle die Gebühren gerne und freiwillig. Sehr ungerne zahle ich aber die "Zwangs"-Finanzierung des Privatfernsehens über die Werbung und über den Preisaufschlag auf die Waren, die ich konsumiere.

    MfG

    Günther

  • M
    Matze

    Mir gefällt der Kommentar. GErade der Beweis, daß Julia-Wege zum Glück meist abgerufen wird zeigt doch: Sowas kann man privat, mit Werbung finanziert, dazu braucht es keine dutzende ÖR Kanäle.

     

    Eigentlich müßte doch durch digital alles billiger werden, oder? Nicht teurer!

  • D
    Dirk

    lieber tobias schmid,

     

    ihr kommentar ist recht einseitig und zeugt nicht von besonderer weitsicht.

    dass die öffentlich rechtlichen im internet stark präsent sein wollen (und meiner meinung nach auch müssen), sollte jedem, der auf qualität und meinungsvielfalt aus ist, am herzen liegen. denn sowohl tv als auch rundfunk werden in den nächsten jahren sehr sehr stark an bedeutung verlieren, das internet wird zum informationsmedium nummer eins werden. gerade bei jungen leuten zeigt sich das überdeutlich. wenn nun also die öffentlich rechtlichen auf ein rumpfprogramm im internet gestutzt werden (wie es sich die privaten wünschen) hat dies unweigerlich zur folge, dass medienunternehmen wie bertelsmann und springer aufgrund ihrer finaziellen durchsetzungsmöglichkeiten die meinungsführerschaft im kommenden leitmedium internet übernehmen (ich möchte in diesem zusammenhang an die ziele erinnern, die von der bertelsmannstiftung exekutiert wurden und werden: hartz4, privatisierung der kranken- und rentenkasse sowie kommunaler versorgungsleistungen, studiengebühren, public private partnership, etc...).

    mir als für tv tätigem kameramann wird jeden tag der riesige unterschied zwischen arbeit für private und öffentlich-rechtliche sender bewusst, in der qualität der redakteure, der qualität der journalistischen arbeit, und nicht zuletzt auch im umgang mit freien mitarbeitern (sprich mir). in all diesen punkten liegt der ö-r bereich um längen vorne.

    wir werden uns die aus heutiger sicht noch nach dümmlichen soap-serien zurücksehnen, wenn es erstmal keine ö-r sender mehr gibt, denn nach unten ist bei den privaten sendern die skala weit offen. da wird einem dann "julia, wege zum glück" retrospektiv wie intellektuelle unterhaltung vorkommen.

     

    mfg

    dirk