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Debatte Macchiato-MütterProjektkinder der Edeleltern

Anja Maier
Anja Maier
Kommentar von Anja Maier und Anja Maier

Die Macchiato-Eltern tun alles für ihre Kinder und versäumen, ihnen etwas Wichtiges zu vermitteln: Scheitern ist nicht das Ende der Welt.

Hier wird viel Kaffee getrunken: Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg Bild: dpa

I n Ostberlin, Stadtteil Prenzlauer Berg, macht sich, wer auf sich hält, am Samstagvormittag auf Richtung Wochenmarkt. Dort, zentral am Kollwitzplatz situiert, gibt es dann ein großes Hallo. Männer Ende dreißig, das sich bereits lichtende Haupthaar kunstvoll drapiert, belagern die Coffeebar. Gestiefelte Frauen in kurzen bunten Kleidchen sichten das Schnittblumenangebot und trinken den ersten Latte macchiato des Tages. Währenddessen umspielen zahllose Kinder, angezogen wie kleine Lords und Ladys auf Studienreise, ihre Knie, rasen mit dem Laufrad zwischen den Erwachsenen umher oder rütteln probehalber an den Auslagen des Gemüsehändlers. Beschwert sich jemand, gibt's böse Blicke.

Das große Missverständnis

Ja, auf dem Berliner Kollwitzmarkt lässt sich allwöchentlich sehr schön das neue Missverständnis beobachten, dem die urbane Elterngeneration, die so genannten Macchiatomütter und -väter, erlegen ist. Es lautet: Das Kind ist unser Lebensinhalt. Es ist alles in einem, muss es sein: Glück, Sinn, Statussymbol, Jungbrunnen. Das aber ist ein folgenschwerer Irrtum. Wer kein eigenes Leben hat, den wird eben dieser Lebensentwurf enttäuschen, enttäuschen müssen.

Selbstredend ist ein Kind etwas Wunderbares. Von niemandem wird ein Erwachsener so vorbehaltlos geliebt, kein anderer Mensch sieht so über offenbare Schwächen hinweg und schenkt für die bloße Existenz als Mutter oder Vater dermaßen viel Bewunderung. Großartig. Problematisch aber wird es, wenn das Kind herhalten muss für etwas anderes Sinnstiftendes – einen interessanten Job etwa oder die Frage, ob die eigene Beziehung noch trägt. Wenn es zur Ausrede wird dafür, sich beruflichen oder sozialen Konflikten nicht stellen zu müssen.

Gar nicht so selten entscheiden Frauen sich für ein weiteres Kind, wenn es beruflich gerade hakt oder die Beziehung einen Kick braucht. Anzunehmen, dass es seit der Einführung der Vätermonate auch bei immer mehr Männern diese Idee gibt. Ein Kind ist ja nicht nur ein gesellschaftlich akzeptierter Grund, eine Auszeit zu nehmen. Es macht in unserer demographisch gebeutelten Gesellschaft zugleich aus seiner Mutter und seinem Vater sozial höherstehende Edelwesen, die sich ihres privilegierten Status verdammt sicher sein können. Denn machen wir uns nichts vor – der Habitus, mit dem gerade in Großstädten Eltern mit ihren Tausendeurokinderwagen oder Hightechfahrradanhängern die Gehwege entlang pflügen, ist mitunter eine Zumutung. Er postuliert eine Hoppla-hier-komm-ich-Haltung und macht deutlich, dass hier aus dem Weg zu springen hat, wer sich nicht fortpflanzt.

Parkettkinderzimmer

Gemessen in Lebenszeit ist dies jedoch ein kurzer Triumph. Denn was Außenstehende nicht sehen, ist: hinter den Türen der Altbauwohnungen, in den Wohnküchen und Parkettkinderzimmern wächst eine Generation heran, die ihre Eltern fest im Griff hat. Kinder, die schon jetzt ihre Familie dominieren und die den Teufel tun werden, wenn es darum geht, später einmal Verantwortung für andere zu übernehmen. Denn für sie gilt stets: Me first. So erleben sie es Tag für Tag von ihren Eltern, die sich ihnen als Personal zur Verfügung stellen.

Es gibt sie tatsächlich, Mütter und Väter, die sich den Urlaub sparen, weil sie meinen, ihrer Charlotte unbedingt die bilinguale Privatschule zahlen zu müssen. Freiberufler, die sich keine Unfallversicherung leisten, weil Jonathan sich die Reitbeteiligung offenbar so sehr wünscht. Vollzeitmütter, die kein eigenes Leben mehr haben, weil sie wie eine amerikanische Soccer Mom das ihrer Kinder organisieren und optimieren. Jederzeit verfügbar. Heraus kommen Hochdruckkinder, die Mandarin lernen und Schlagzeug, und deren Mütter nur noch andere Mütter kennen und die alles dafür tun, dass das Leben ihres Kindes gelingen möge. Weil sie wenigstens das zufrieden machen könnte.

Und was ist mit ihrem Leben? Was mit Arbeit, eigenen Freunden, erwachsenen Interessen, der Beziehung? Warum sind Eltern bereit, für ihre Nachkommenschaft alle eigenen Träume fahren zu lassen? Es ist das Politische, das hier ins Private schwappt. Eine Gesellschaft, der die Sinnhaftigkeit von Arbeit verloren gegangen ist, die keine einigermaßen planbaren Biographien mehr kennt und als Ersatz für berufliche Entwicklung sich selbst aufgebende, steuerfinanzierte Elternschaft anbietet, ist tief verunsichert.

Verunsicherte Hedonisten

Das Kippelige ist ja exakt das Gegenteil von dem, was sie von zu Hause kennen. Und wie dramatisch wird es erst, wenn der eng gestrickte Familienplan auch noch scheitert – weil einer arbeitslos wird oder krank, oder weil vor lauter Happy Family das Paar selbst auf der Strecke bleibt. Sex, Humor, sowas. Da heißt es dann, wenigstens die Sache mit den Kindern gut hinbekommen.

Diese neuen protestantischen Hedonisten bringen Bestimmerkinder hervor. Kinder, die es gewöhnt sind, dass alles in ihrem Sinne entschieden wird. Für die es das Normalste ist, dass, für sie das Beste gerade gut genug ist. Die andere, die dysfunktionale Versagerwelt da draußen, soll mal schön draußen bleiben, das kann dann später der Sozialkundelehrer erklären.

Seit der Wende sind achtzig Prozent der ursprünglichen Bewohner aus dem Prenzlauer Berg weggezogen. Statt ihrer sind vor allem jene gekommen, die der kleinstädtischen Enge ihrer Eltern entfliehen wollten. Sie haben in den Neunzigern noch ein bisschen Party gemacht und was mit Medien. Unterwegs ist ihnen, und zwar meist den Frauen, irgendwie der Studienabschluss aus dem Blick geraten, erst recht, als die Kinder kamen. Dann haben sie halt das gemacht. Und sie haben Schulen gegründet, Tempo-30-Zonen erstritten, Wohnungen gekauft und schließlich sind sie wieder in die Kirche eingetreten.

Samstags ziehen sie sich und den Kindern was Hübsches an und brechen auf zum Kollwitzmarkt. Großes Hallo. Kleinstadt halt. Abends wird mit befreundeten Elternpaaren Biowein getrunken. Und wenn spätnachts besoffene Touristengruppen die Kollwitzstraße entlangmarodieren, reißen sie die Energiesparfenster ihrer Eigentumswohnung auf und kreischen „Ruhe, hier schlafen Kinder!“ Oder sie holen gleich die Polizei.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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107 Kommentare

 / 
  • O
    Ostberliner

    … ich kann diesem Artikel in Allem nur beipflichten und all denen die so empört reagieren nur sagen: Angegriffene Hunde bellen.... ich wohne seit 35Jahren in dieser Gegend mit kurzen Unterbrechungen. Es gehört dazu, zu aktzeptieren das die Welt sich weiter dreht, aber das Vielen die Heimat genommen wird, mit dem was hier passiert muss verbalisiert werden dürfen. Diese Menschen die hier ursprünglich lebten oder noch leben werfen ja keine Molotow-Cocktails auf Eure Boogaloos, aber das sie Euch noch kommentarlos das feld überlassen ist doch ein wenig viel verlangt.

    Vielleicht sollte man diese »Hoppla jetzt komm ich« Mentalität noch einmal unter dem Gesichtspunkt der Siegermentalität der 90er Jahre sehen.

     

    Man kann nur hoffen, das ihr Euch bald langweilt in Euren durchsanierten Strassen und das Euch Eure Gören den wildesten Punk vorleben werden…

  • AE
    auch eine Mutter

    Auch weil ich schon über 15 Jahre im prenzlberg lebe, selbst zwei Kinder habe, kann ich mir erlauben, der Autorin zuzustimmen.

    Mich nervt die Entwicklung hier immer mehr, nicht nur die Mütter mit ihren megabreiten Kinderwägen, die einem keine Handbreit Platz auf dem Trottoir machen oder die verzogenen Gören mit Konsumüberfluß und der Zukunftsoption „nach mir die Sinntflut“, auch weil sie meinen Kindern einen Lebensstil vorleben, der mit meinen Prinzipien – die ich meinen Kindern vermitteln möchte (nennt man Erziehung) – schlichtweg nicht zu vereinen ist. Hat jemand eine Ahnung, wie schwer es ist, gegen andere mitzuhalten, deren Kinder alles dürfen, ständig vorgehalten zu bekommen, die anderen würden viel mehr Taschengeld bekommen ect.

    Dabei würde ich – selbst wenn ich könnte – meinen Kindern nicht viel mehr geben wollen. Aus Prinzip, weil ich nicht glaube, dass es gut ist, wenn Kinder alles haben.

    Vor mir wächst eine Generation auf, die nichts mit Politik oder Ökologie am Hut hat, die das Wort „Nachhaltigkeit“ grundsätzlich nicht versteht und der es an Respekt vor anderen Menschen einschließlich der eigenen Eltern mangelt.

    Mir gruselt ehrlich gesagt davor.

  • T
    torben

    Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel.

    Er spricht mir aus der Seele.

    Ich wohne selbst im P-Berg und anfangs war der Stadtteil ein kreativer Schmelztigel der anscheinend allen dort Wohnenden den nötigen Freiraum gab - um dessen eigenen Freiraums willen.

    Er verkommt aber mehr und mehr zu einem kleinbürgerlichen Bezirk in dem man den Eindruck gewinnen könnte: "Berlin ist so toll mit all ihren Kreativen und deren Aktionen - ganz zu schweigen vom Nachtleben. ABER bitte nicht vor meiner neu erworbenen Eigentumswohnung."

    Die dort neu hinzugezogenen Bewohner fordern von allen anderen Toleranz und Verständnis für ihr Sein und Handeln, sind aber nicht bereit nur ein Zugeständnis zu machen. Nicht umsonst redet man beim Thema P-berg auch sehr schnell über militante Kampfmuttis und - vatis.

    Kinder sind wunderbar aber das eigentliche Problem der dort "neureichen" Bewohner ist die Grundhaltung.

    Sie lassen sich Wohnungen andrehen in Gebäuden die seit Jahren eine Kneipe, Kino oder Club beherbergen und beschweren sich dann, dass es zu laut ist und erwarten dass alle zur Seite springen. Anderslebende und -denkende werden vielleicht akzeptiert aber nicht respektiert.

    Manchmal wünscht man sich die Regel:Wer zuerst da ist, malt zu erst. Stattdessen wird die Kultur im Prenzlauer Berg stetig geschmälert, gar zerstört.

    Und somit der eigentliche Beweggrund Vieler, die damals nach Berlin gekommen sind.

     

    Abschliessend sei gesagt, dass ich nicht alle im P-berg über einen Kamm schere. So sind nicht alle nur Grün, rot, braun, schwarz, gelb, lila, gute mutti, schlechte mutti usw usw.

    Als aller erstes sollte das Schubladendenken aufhören. Es gibt auch nette Eltern - aber p-berg ist Kleinbürgertum par excellence.

  • KS
    Konstantin Seefeldt

    Ich las den Artikel und wollte mich nun auch äußern, ich las einige Kommentare und dachte, ach wieso muss ich nun auch noch. Ich dachte kurz darüber nach und nun bleibt mir zu sagen, neben den Diskrepanzen der Standpunkte die ich im übrigen beide teilweise nachvollziehen kann (nun rate jeder, zu welchem Klientel ich nun selbst gehöre) möchte ich festhalten, das die hier angeprangerten verwöhnten Kindern auf anderer, nicht weniger sozial inkompetenter Ebene, im Westen des Landes in den 80er herangezüchtet wurden. Dies hat reichlich Buchseiten gefüllt und zum heutigen gesellschaftlichen Stand in Sachen sozialer Kompetenz geführt. Warum nun erneut eine Generation, ein Klientel herausgreifen und angreifen? Was ändert das?

  • S
    susanne

    Liebe Anja Maier,

     

    verschonen Sie die Menschheit doch bitte in Zukunft mit Ihren Erkenntnissen über Elternschaft. Kann es sein, daß Sie ein Problem damit haben, daß Ihre eigenen Kinder nun flügge sind und Sie deshalb auf alle einschlagen müssen, die noch kleinere Kinder haben? Wie war das neulich in einem anderen "schönen" Beitrag über eine Spätgebärende? "Du bist alt und ich bin mit allem durch". Ist das vielleicht Ihr eigentliches Problem, daß Sie jetzt "mit allem durch" sind? Sind es die Wechseljahre, die Sie plagen? (Wer austeilt, muss auch einstecken können): Verschonen Sie doch bitte endlich die Öffentlichkeit damit. Jemand, der über sein Leben mit den eigenen Kinder Bücher schreibt (sind Sie nicht Autorin von "die Pubertistin"?) und dann andere angreift, weil die ihre Kinder zu wichtig nehmen, bei dem stimmt doch was nicht.

    Ich mag das ganze Eltern-bashing, ob es sich nun um Alleinerziehende, Spätgebärende, Mittdreißiger, Kleinstädter, Prenzlberger oder was immer handelt, einfach nicht mehr lesen, ist echt unter taz-Niveau. Ich dachte Ihr seid so liberal und tolerant? Was soll der Quatsch? Und wieso nimmt das so viel Raum ein?

  • P
    Police

    @ Friedrich:

     

    Ich studiere Grundschulpädagogik. Und wenn ich Ihnen so zuhöre, dann müssten laut Bildungsstandard sämtliche Kinder am Ende der 4. Klasse alle Kompetenzen erreicht haben, die Ihnen scheinbar fehlen. So Sozialverhalten und so... Und ich glaube, Aishe und Kevin wird das leichter fallen, als Ihnen mit Mitte 30...

  • H
    hage

    Kollwitztaz

     

    Zuerst habe ich mich geärgert über die Polemik von Frau Maier. Ich fühlte mich angegriffen – auch wenn ich nicht am Kollwitzplatz wohne und mein Kind auf eine staatliche Schule gehen wird. Ich fing schon an ellenlange Verteidigungsreden für den Prenzlauer Berg zu schreiben. Wollte gar schreiben, dass die taz eben auch nicht besser ist als Sarrazin – nur eben mit anderem Feindbild.

     

    Aber Moment mal – mir geht der Kolle doch auch auf den Keks. Nicht so sehr die die Edeleltern. Die sind doch harmlos. Eher die ganzen älteren gutbetuchten Paare, Schauspieler, etc., die jetzt langsam ihre SUVs in Stellung bringen und die Wohnungen von den Edeleltern kaufen, die aufs Land ziehen und dort versauern. Die kleinen lustigen Läden verschwinden dort gibt es dann noble Restaurants und Weinläden. Die letzten Brachen werden mit Townhouses zugebaut in die dann Menschen ziehen, die auch am urbanen Dorfleben um den Kollwitzplatz teilhaben wollen (auch wenn das schon vor 10 Jahren nur schon ein Mythos war der in der Form nie existierte). Es sind eben nicht nur nur die letzten verbliebenen Machiatoeltern die ihre Umgebung verspießern. Das ist einfach ein normaler, großstädtischer Prozess der überall in der Welt stattfindet (ohne dass ich das in irgendeiner Weise gutheissen möchte).

     

    Das eigentlich entnervende an dem Artikel ist nicht seine Polemik (die ist eher erschreckend schwach – Ol / "Die Mütter vom Kollwitzplatz" ist viel schärfer und sehr viel lustiger), sondern der Hass auf die Machiatioeltern. Und meiner Meinung nach ist es Selbsthass. Wenn ich andere Artikel von Frau Maier lese, erfahre ich, das sie eine Tochter hat, im Supermarkt nach Biowaffeln fahndet und so weiter – also auch ihr Projekt Kind am laufen hat. Nur eben nicht am Kollwitzplatz, sondern eben am Planufer oder am Camissoplatz oder sonstwo in Kreuzberg, wo es gute Schulen, nette Kitas, Tempo 30 Zonen, kleine türkische Spätkaufläden und leckeren Milchkaffee im kleinen Café an der Ecke gibt.

     

    Klickt doch mal auf "TAZCAFE" – keiner muss mehr zum Kollwitzplatz – den Machiato gibt es auch im Erdgeschoss der taz-Redaktion (und auch noch fair gehandelt) – besser, hedonistischer und protestantischer geht es nun wirklich nicht.

  • A
    Außenstehende

    @andreas suttor: danke für eine objektive und richtige aussage, endlich bringt es mal jemand auf den punkt.

    @friedrich: ihre selbstgerechtigkeit widert mich an.

  • WS
    Wendula Strube

    An alle Bioloser

     

    Mein jüngster Sohn (7), hat mir am Samstag, 28. August 2010, mit folgender Anekdote mal wieder gezeigt, wie toll ich bin!!! Er meinte, da ja gesagt würde, dass Gott die Menschen erschuf, sei ich wohl eine Göttin und somit seine Göttin. Alleine diese Aussage dürfte genügen, um zu wissen, warum man unbedingt Kinder haben sollte!

     

    @Friedrich

     

    Sie tun mir einfach nur leid. Anscheinend sind sie dermaßen frustriert, dass Sie ihre letzten Kröten für den Privat-Reindeutschen-Kindergarten ausgeben müssen, dass Sie auf mich und andere Menschen so einschlagen müssen. Möge es ihnen bald wieder besser gehen und mögen Sie nicht von diesem rechtsradikalen Gedankengut, das z. Z. in ihnen brennt, verschlungen werden. Wenn Sie irgendwann bemerken, wie viele Menschen Sie mit ihrer Hetze verletzt haben, z. B. mich, da ich sehr sensibel geblieben bin, dürfen Sie gerne mit mir einen Ausflug in die Welt der Farben machen. Ich wünsche ihnen und ihren Kindern viel Liebe, Glück und Zufriedenheit.

  • MV
    Mr Vertigo

    Bin auch Vater von zwei Kindern, eines heißt sogar Charlotte! Kaufe gerne Biolebensmittel ein und muss täglich Grabenkämpfe mit meinen Töchtern ausstehen.

     

    Heute morgen habe ich dann mal Filterkaffee mit Dosenmilch getrunken. Schmeckt super, erinnert mich an meine 80iger Kindheit im kleinbürgerlichen Mief in der westdeutschen Provinz (wohne jetzt in der Großstadt im Altbau!).

     

    Also für uns ab sofort nur noch Filterkaffee!

  • T
    Tali

    *ironie"Nicht die Bürger von dort stören mich, sondern dieses ganze Hartz4 Gesocks!!! *ironie ende*

     

    Oder sind die Macchiato-Eltern lebensunwürdig im Gegensatz zu den Hartzis?

     

    Diese Menschenverachtung in der taz gegenüber bestimmte Bevölkerungsgruppen sind einfach zum kotzen. Ihr seit nicht besser als Faschisten!

  • W
    W.B.

    Ein sehr guter Artkel zum Thema (was man schon an einigen Beißreflexen bei einigen Kommentaren herauslesen kann ...).

     

    > woher kommt nur all dieser Hass und die Verachtung welche hier stets gegen die Bewohner -Familien des Prenzlauer Bergs [...]

    Welche® Hass und Verachtung denn? Das ist einfach nur eine Beschreibung der Situation! Auch wenn jene einigen nicht gefallen mag.

    Muss dass schlimm sein, wenn einem langsam klar wird, das der Umzug in eine Großstadt einem nicht von der eigenen(westdeutschen?) Kleinbürgerlichkeit befreit ...

  • E
    ELieb

    Huh, da fühlen sich aber einige auf die Füße getreten...

    Als Kenner einer vergleichbaren Szene in einer mittelgroßen westdeutschen Großstadt habe ich mich jedenfalls köstlich amüsiert. Ein bisschen vorgehaltener Spiegel hat noch nie geschadet: Hat schon mal jemand versucht, mit einem vollbeladenen überbreiten Fahrradanhänger hinterm Rad auf einem zu schmalen Radweg einen anderen zu überholen?

     

    Von der Schöpferin der "Pubertistin" wünsche ich mir durchaus noch mehr Ein- und Ausblicke in den privaten Alltag und Wahnsinn mit Kindern und Jugendlichen!

  • E
    ELieb

    Huh, da fühlen sich aber einige auf die Füße getreten...

    Als Kenner einer vergleichbaren Szene in einer mittelgroßen westdeutschen Großstadt habe ich mich jedenfalls köstlich amüsiert. Ein bisschen vorgehaltener Spiegel hat noch nie geschadet: Hat schon mal jemand versucht, mit einem vollbeladenen überbreiten Fahrradanhänger hinterm Rad auf einem zu schmalen Radweg einen anderen zu überholen?

     

    Von der Schöpferin der "Pubertistin" wünsche ich mir durchaus noch mehr Ein- und Ausblicke in den privaten Alltag und Wahnsinn mit Kindern und Jugendlichen!

  • MV
    Matt von Damon

    Sehr schön der Punkt mit der kleinstädtischen Enge, genau das fällt mir auch immer und immer wieder auf. Bei den verbissenen Monologen der Neu-Berliner über Klein- und Mittelstädte und die dort lebenden Menschen habe ich immer den Eindruck, dass da noch kräftig etwas verarbeitet wird.

  • M
    Malu

    Zur Frage von TereseLeDuc:

     

    Dann müsstest Du diese geballte Selbstgerechtigkeit einmal erleben: "Ich habe den richtigen Lebensstil, ich gehöre dazu und etwas anderes kommt auch gar nicht in Frage." Deshalb ist es auch so schwer,da wieder rauszufallen.

    Leider wird in dieser ganzen Diskussion nicht thematisiert, dass es einfach an Teilzeit-Arbeitsmöglichkeiten für Männer/Väter mangelt. Vollzeit von beiden Eltern bedeutet für Kinder u.U. sehr viel Verzicht. Sind wir soweit davon entfernt uns bessere Umstände für alle- auch für Väter!- zu erkämpfen, dass wir uns lieber selbst zerfleischen???!!!

  • A
    AnnA

    Langweilig. Der Artikel und die Argumente langweilen, sogar mehr als das: es bringt mich dazu einen Kommentar zu schreiben.

     

    Wie wäre eine Gesprächsrunde mit ein paar so genannten "Macchiato- Eltern" (die einen oder anderen haben sicher auch ein TAZ- Abo) zu genau diesen Themen: Kind als Lückenfüller, ehrgeizige Eltern, das Leben neben der Familie?

     

    Das würde mich interessieren!

    Und vielleicht kämen Antworten dabei heraus, die überraschen. Nachdenklich machen. Und etwas erahnen ließen, das hinter der Heilen- Family- Welt liegt.

     

    Aber das hinzubekommen wäre eben nicht ganz so einfach..

  • UF
    Ulrich Fuchs

    @TereseLeDuc: In Kurzfassung: Frustration der Autorin, irgendwie cool, weil alternativ und super emanzipiert zu sein, aber gleichzeitig Angst zu haben, vielleicht doch das, worauf's möglicherweise ankommen könnte im Leben, zu verpassen.

  • P
    Polonius

    Der Prenzleuer Berg ist - zum Glück - nicht der Nabel der Welt. Langsam geht mir diese permanente Berliner Nabelschau und die Arroganz einiger taz- Redakteure, die sich aus welchen Gründen auch immer für etwas besseres halten gehörig auf die Nerven.

     

    Ist eigentlich schon mal jemandem in den Sinn gekommen, dass es Millionen von Frauen gibt überall in der Republik, die einfach nur versuchen ihr Leben bestmöglich zu leben und ihre Kinder einfach nur bestmöglich groß ziehen möchten? Und dass es einfach viel zu wenig Arbeit gibt in dieser Republik - zu wenig qualifizierte Ganztagesstellen oder - und ganz besonders - qualifizierte Teilzeitstellen, weil man/frau eben nicht 60 Stunden arbeiten kann (die bei Stellen mit akademischem Abschluss einfach vorausgesetzt werden)? Von einer adäquaten Infrastruktur für Kinderbetreuung ganz zu schweigen (und die ist im überwiegenden Teil Deutschlands eben keineswegs so gut wie in Berlin). Und dass eben die wenigsten Frauen in den luxuriösen Situation von Frauen stecken, die aufgrund ihres Einkommens sich die Infrastruktur durch genügend Personal selbst schaffen können - und die dann entweder prima Bücher schreiben können über die Zustände im Nachbarland oder Familienministerin werden.

     

    Der Kommentar von Barbara Dribbusch war tatsächlich der sympathischte und zielführendste in der ganzen Reihe. Es sollte endlich daran gearbeitet werden, dass Frauen tatsächlich eine Wahl haben, anstatt die einen Schmähartikel nach dem anderen zu veröffentlichen über ein oder zwei kleine Viertel und seine Bewohner in Berlin.

  • M
    Moritz

    Bei diesem Artikel die Kernaussage wohl etwas auf der Strecke geblieben. Oder etwa nicht?

    Das Problem das Frau Maier wohl ansprechen will liegt in der modernen Familienführung des wohlhabenden Bildungsbürgertums. Das Kind zum Non-Plus-Ultra zu erklären ist dabei jedoch nicht das Hauptproblem, schließlich wollen wir doch mehr für die Bildung tun und unserer Kinder fördern.

    Vielmehr kommt es jedoch vor, das heutzutage ohne Rücksicht auf den Rest der Gesellschaft, den Kindern das Motto "Hab Erfolg, oder du landest auf der Straße" eingeprügelt wird. Deren Leben ist von kleinauf bis zum Einstieg in den Beruf durchgeplant und sie werden mit Mode und Konsumwahn aufgezogen. Freie Entfaltung der Persönlichkeit ist da fehl am Platz...!

    Das führt dazu, dass wir eine karrieregetriebene Gruppe von Menschen in unserem Land bekommen, die in keinster Weise mehr über den berühmten Tellerrand hinausschauen kann, obwohl genau das in der heutigen globalen Welt so wichtig wäre.

     

    lg Moritz

  • V
    Veronika

    Vorweg: Ich will auch nicht im Prenzlauer Berg wohnen. Aber der Artikel nervt einfach nur. Warum ist soviel Papier in der Taz frei, um sich über einen winzigen Teil der Gesellschaft derart raumgreifend aufzuregen? Latte macchiato, Bionade - ich kanns nicht mehr hören. Das wird doch nicht nur im Prenzlauer Berg getrunken, sondern gibts schon lange beides im McDoof in Buxtehude oder Pfaffenhofen. Es steht für nichts und ist für nichts mehr bezeichnend, höchstens dafür, dass die Zeit an diesem Klischee vorbeigezogen ist.

    Ist wegen der Kinder aufs Land ziehen nicht auch Selbstaufgabe, aus Sicht des Mitten-im-Leben- Großstädters?

    Lasst die Leute doch glücklich sein, wie sie wollen: Sie kümmern sich um ihre Kinder, und das ist auch gut so. Vo außen sieht es übertrieben und militant und sonstwas aus - und ja, es kann einen nerven - von innen ist es halt ein bestimmter Lebensentwurf, der im P-Berg übermäßig angehäuft und homogenisiert auftritt und daher übertrieben rüberkommt. Und, wie hier im Forum schon treffend gesagt - die Schäden an den Kindern werden überschaubar bleiben.

  • E
    Eva

    Zunächst empfand ich die ersten "Lebensentwurf"-Texte noch- trotz oder wegen ihres polemischen Tons- als wunderbare Diskussionsanreger. Mittlerweile geht mir das Kreisen um den Prenzlauer Berg und die dortige Elternschaft, aber auch die Diskussion darum, ob es einen Rückfall der Frau in Voremanzipationszeiten darstellt, wenn sie auch ihrer Mutterrolle einen Stellenwert zuerkennt (vgl. Badinters Thesen), vollkommen gegen den Strich. Mir scheint, Ihr sprecht Eltern, die sich trotz des Wissens um Scheidungsraten, Karriereeinbußen und deren Folgen für die Altersvorsorge dafür entscheiden, ihre Kinder sehr aktiv beim Größerwerden zu begleiten, jeden Verstand ab, stellt sie dar als naive, romantisierende Trottel. Ohne die Kinder zum einzigen Sinn des Lebens zu verklären, bin ich froh über die Freiheit, neben dem Beruf auch der Familie, der Partnerschaft, den Freunden viel Raum geben zu können. Diskussionen darüber, ob mir das zusteht oder mich zum urbanen Dorftrottel stempelt, brauche ich nicht im Wochentakt in der Taz zu lesen...

  • C
    @CarlGeorgOtto

    Genau solche leute wie Sie sind damit gemeint. "Der Gesellschaft mehr nützen als die Hochhauskinder", allein der Satz zeugt von unglaublicher Überheblichkeit. Durch Menschen wie Sie wird die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben, ich hoffe, dass Sie mit ihrer Meinung alleine dastehen. Hier scheint ja soger Fremdenhass bzw Immigrantenhass durch. Ekelhaft.

  • E
    ema

    "Eine Gesellschaft, die keine einigermaßen planbaren Biographien mehr kennt ..." schreibt Anja Maier. Ausgangspunkt der Debatte war doch, dass geschiedene Frauen in Armut geraten, weil sie keinen eigenen Beruf mit ausreichendem Einkommen haben. Ein Teil des Problems ist eine Arbeitswelt, in der Firmen ihre Mitarbeiterinnen nicht mehr kennen wollen, nachdem sie in Elternzeit gegangen sind.

     

    Ich bin froh, dass ich nicht unter diesen Bedingungen Karriere machen muss und meinen Kaffee in der Elternzeit selbst bezahlen kann. Ich bin verbeamtete Lehrerin und kann nach dem Babyjahr auch mit einer Zweidrittelstelle Kaffee trinken gehen, so viel ich will.

  • PD
    PD Dr. Birgit Reime MPH, Vancouver

    Seid versichert, dass das ausserhalb von Berlin niemanden interessiert. Außerdem koennen gewollt kinderlose Menschen sowieso nicht verstehen, dass (Wunsch-) kinder genau all das sind: GLUECK, Sinn, Jungbrunnen, Stolz etc. und genau aus dem Grund bekommen Menschen ueberall auf der Welt immer noch Kinder, trotz birth control. Nichts ist vergleichbar mit der Liebe eines Kindes. Ihr Artikel hoert so sich an, als wuerden Menschen ab der Geburt ihrer Kinder zur verkrachten Existenz verkommen. Gehen Ihnen nicht bald mal die Klischees aus?

  • MU
    mir und mich verwechsle ick nich

    Als Vater dreier Kinder zwischen 13 und 17 kommt mir das sehr bekannt vor. Und ich behaupte mal: wenn man Kinder kriegt, wird man erstmal fürchterlich spießig. Hat vermutlich was mit Nestschutz- und pflege zu tun. Das Schöne ist aber: je größer die Kinder werden, desto lockerer wird man auch wieder. Im Nachhinein lache ich manchmal über mich selbst. Schade nur, daß viele Beziehungen diese Enge nicht überleben.

  • AS
    Andreas Suttor

    Tatsächlich ist eines der Hauptprobleme unserer Gesellschaft hier sehr treffend beschrieben worden: Kinder sind nichts Normales mehr (was ihnen selbst so unglaublich gut tun würde), sondern sind Projekte der Eltern, in die alle Hoffnungen und Sehnsüchte des eigenen Denkens projiziert werden. Natürlich wird den lieben Kleinen jeden Tag versichert, daß sie die Allerbesten, -liebsten und -schlauesten sind - mit fatalen Folgen. Kritikloses Anhimmeln bis ins höchste Jugendalter, falsch verstandene Fürsorge und Regelung aller Dinge des täglichen Lebens für die lieben Kleinen führt zur Heranreifung leistungsunfähiger Narzißten, die dann irgendwann - wenn sie nicht Sprößlinge wirklich Mächtiger sind - den jähen Absturz erleben, wenn ihnen Aussenstehende, Professoren, Arbeitgeber oder ähnliche Miesmacher attestieren, daß sie vielleicht doch nicht ganz so toll sind und außerdem durch die genossene "Erziehung" jegliche Sozialkompetenz vermissen lassen. Als gegen diesen Strom schwimmender Vater durfte ich mich über Jahre hinweg auf jeder Elternversammlung von den Vertretern dieser Elterngeneration als verantwortungsloser Rabenvater beschimpfen lassen. Inzwischen sieht die Sache nach den ersten Rückschlägen des verzogenen Nachwuchses im realen Leben etwas anders aus. Ganz zu schweigen vom Elend der Vollzeitprojekteltern, wenn das Projekt durch jähes und vollkommen unerwartetes Erwachsenwerden des Nachwuchses beendet wird.

  • K
    kai

    Sehr treffender und nur leicht überzeichneter Artikel. Noch amüsanter wie üblich der Aufschrei der Kommentatoren, die sich wohl irgendwie ganz gut getroffen sehen. Konkret zu Herrn Carl-Georg Otto: ob diese Kinder wirklich der "Gesellschaft" mehr nützen werden als Kevin und Chantal bleibt abzuwarten.

  • S
    Schopi

    @TereseLeDuc

     

    Die Menschen im Prenzlauer Berg sind links, selbstgerecht und haben Geld. Die Journalisten der TAZ sind auch links, sind auch selbstgerecht, haben aber kein Geld.

  • E
    Era

    Gibts bei der Taz intern ne Prämie für die Verwendung der Bezeichnung "Macchiato-Mütter/Väter"? Stimme Leser Riin zu, das Thema ist echt durch und besser wirds wegen diesen Artikeln sicher auch nicht.

  • B
    beppo

    ick bin saua!

     

    jetzt hab ick aba echt die schnauze voll!

    schon wieda - wir prenezlberjer eltern......da hab ick mich jestern erst jefragt: wat isses, wieso kriegt die susi ihr drittes, jenny ihr zweites und ick selba denk übern viertet kind nach....wat issest? wat machtn prenzlaua berg so anders, das dit hier so jut funktioniert? ( mal jaaaanz abseits von irgendwelschen 'zeit'-schreibalingen, die nur von draussen druff kiecken und irgendwelschen soziologen, die och nich drinne stecken). also, ick stecke drinne, mitten im prenzlaua berg zwischen kastanienallee und schönhausa und dit erst seit 2003, gross jewerden im neukölna rollbergviertel, bei der ersten schwangerschft kruezberg 36 verlassen ( klar, wegen die türken). und wisst ihr, wat es ist? es is wegen die toleranz hier, weil hier muss keener stylish uffe strasse jehn, hier DÜRFEN die kinners noch laut, dreckich und frech sein

    ( so wiese nu ma sind-die jören), hier jibts imma netzwerke und gleichgesinnte und ne menge schlaue frauen. und wisst ihr, wieso die alle so schlau sind?

     

    weil die nämlich nich denken, der ihr leben sei zu ende, soblad die kinners aussem haus sind, nee, die wissen, das dit leben danach weiter jeht, dasse dann imma noch schreiben lesen, rechnen, malen, programmieren, schrauben, denken, tanzen, singen............können - dit jeht doch nich verloren und vielleicht wollen se gar keene karriere machen mit jeld verdienen und status und dit janze pipapo.

    nee, wisst ihr, wat die ooch sehen können, die schlauen frauen? dit, wat ihnen die schlauen alten frauen sajen: geniessen se die zeit bloss mit ihren kindern, dit jeht sooo schnell vorbei! jenau! uff meine mal so errechnete lebenszeit von 80 jahren is die zeit mit meinen kindern 'n tröpfchen. und dit wird jenossen und dann wird weita jekieck t- mit fuffzich, weil, dann kann ick ja noch imma 20 jahre arbeiten - dit weiss doch eh keena, wies weitajeht und wenns jetzte grade so schön is mit den kindern, na dann doch bitte am schönsten ort der republik, im prenzlaua berg.

     

    so, nach dit plädoyer für den bezirk mal kurz zu die schicken muttis - hamse jetzt alle entdeckt, das der bugaboo scheisse is für die bürjersteige hier im bezirk, muss der schicke hesba ran.....und warum dit allet?

    warum teuer und schick und schicker? wat macht denn die gemeine frau, wenn se frustriert is? jenau! wennse kann, dann shopt se! (wennse nich kann putzt se oda hängt vorrer glotze) und warum isse frustiert? weil se allllet falsch macht! klar, imma.

    kümmert se sich um ihre kinners, sorgt für jutet essen und bildung und so - alllet falsch!

    also, icke, ick bin ja ooch so anjelegt : kümmern um den nachwuchs, jutet jefühl, richtisch, die werden wahrscheinlich ma länga dasein als icke, is so ne kollektiver menschheitsjedanke, kann ick rational jar nich so jegen an.

     

    dit fängt doch schon in die schwangerschaft....jehn se doch ma in so ne praxis, kriegen se doch mal die janzen broschüren inne hand jedrückt (waaat? ick darf nich ma mehr sushi?) , alllet fasch! und mein körper sowieso....irgendwat hat er doch imma, irgendwat is doch imma falsch:der hb-wert, dit jewicht, die haltung: alllet falsch! und ick jefährde mein kind! und wenns dann raus is.....heijeijei, wat kannste alllet falsch machen! aba dit ham se sich doch nich selba ausjedacht, die frustrierten müttas, unsicha wie sie sind. weil bloss nich so werden wie die eigene mutti, bloss nich solche fehla machen wie mutti, weil sonst werden die eigenen kinners ja genauso falsch wie sie selba. jut, nüscht neues, aba nu stehts sogar inner zeitung : alllet falsch!!!

     

    aba nu lasst uns doch ma hinter die fenstas kiecken von so nem schicken altbau (entkernt, saniert, von papa bezahlt), in die parkettwohnung...und, wat sehn wir? jenau! kinders , die ihre eltern bestimmen. auch. aber auch grosse mädchen, die gerade lernen, erlter zu werden, die mit schlaflosen nächten umgehen lernen und- und das vor ALLEM- sich darauf eingelassen haben, permanent fremdbestimmt zu sein. und wat tunse noch? jenau! sie lernen! sie lernen, wies nich jeht, wat fehlt, watse anders machen müssen, jeden tach, wat nich jut is für ihre kinners......kann man dit den leuten nich mal zujestehen? das se lernen..... ick glob nisch, das se so viel jelernt hätten, wärn se alle in ihrem -ingen jebleiben, dann hätten se wohl allet so weiter jemacht wie die oma dit sacht und nich wie dit erziehungsbuch....und die oma....sind wir doch mal alle ehrlich - alte leia - hat die nich so ne bdm-sozialisation abjekriegt? sagt die nich imma noch dit mit dem schreien lassen und dem klaps uffe fingers? wollen wir ditte?

    ma butta bei die fische--ick bin ja selba oft jenug neidisch uff die marthas hof kinners und dit janze süddeutsche reicho-jeklüngel....aba wat war noch mal dit schöne hier?

    jenau - die toleranz, det gegenseitige verständnis, weil : kann ja keener wat für, wo er mitm silbalöffel im mündchen uffe welt kam.

     

    und dit is doch jenau dit, wat berlin ausmacht : die toleranz wider die borniertheit!

    und wenn dit die landkinders noch nich jelernt ham, najut, dafür sind wir berliners dann eben da, bring wirs ihnen bei : jeder nach seiner fasson.

    und deswegen gehts nich ins berliner umland, weil intoleranz und dorfgeklüngel und die janze faschistoide scheisse, die so entsteht, wenn allet eng is, is da wohl'n bisschen eher zu finden, als uffm kollwitzmarkt.

    bytheway: Kollwitzplatz is nich gleich der prenzlauerberg, jenauso wenich wie der stutti charlottenburg, der marheinekeplatz 61, der mariannenplatz 36, der wittenbergplatz schöneberg is und so weiter - dit issen platz in berlin und steht nich synonym fürn janzen bezirk - veralljemeinerungen und undifferenziertheit kriegen wir alle grade vom sarrazin, dit muss doch nich inner taz ooch noch so stehn, oder?

    ick weiss doch ooch : bosheit macht spass, über andere herziehen brauchen wir alle, lästern is jesund und so......................aber bitte! nich die mütter, die sind doch eh immer an allem schuld, ejal, wat se machen. dit jibt doch jenug arschlöcher in unsera republik, üba die böse schreiben ooch spass machen kann!

    küsschen.

  • RS
    Rolf Schwarzwaldmädel

    Groß-art-ig!Danke für diesen Artikel. Die Macchiato-Gesellschaft existiert übrigens nicht nur in Prenzlauer Berg, sondern auch im Münchner Glockenbach-Viertel und sogar im Schwarzwald findet man Ableger, auch wenn die Kinderwägen vielleicht nur 500 € kosten.

     

    Rolf. Kinderlos, arbeitslos, illusionslos.

  • J
    Jörn

    Toll...besonders der Schwerpunkt Erziehung und daraus resultierende Verantwortung ist richtig und wichtig. Ich wohne mittlerweile im "schlechten" Kreuzberg 36 und die sog. HartzIV Säufer entwickeln mit ihren Kindern eigene Projekte ... Bürgersteigbegrünung, leere Flächen nutzen und so weiter... und, ganz wichtig, sie erziehen ihre Kinder nicht, sondern leben mit ihnen. Sibylle Berg sagte mal über diese Mütter, dass sie sie wie Pokale behandeln würden und laut schreien möchten "Seht her, ich hatte Sex!" und genauso ist es. Diese Eltern ahmen unbewusst ihre eigenen Eltern nach, obwohl sie sich doch so gerne davon absetzen möchten. Und was kommt dabei raus? Sie liegt schon seit längerem auf dem Trockendock, während er "Ich geh mal schnell rüber zu Toni, bin gleich wieder da" heimlich im Volkspark Friedrichshain andere Männer im Gebüsch beglückt.

  • R
    Radar

    @TereseLeDuc

     

    Das sind aufgeplusterte, gekünstelte Vollidioten sind, die im Übermasss Einfluss auf den Rest des Landes haben, weil sie sich als Vorbilder verstehen und sie so daregstellt werden (große Nähe bzw. Affintät zu Medien, Werbung und den dortigen Sinnbildern).

    In HH-Eimsbüttel und Ottensen, Köln Südstadt und Belgisches Viertel sieht es ähnlich aus.

    Sie halten sich für sehr intelligent, sind aber hoffnungslos einer hippen lifestyle-Metalität verfallen, die furchtbar neo-spießig ist und die nur Surrogat von irgendwas ist (der Gauloises-Werbung und so was).

    Eigentlich sind sie dumm, haben nur die richtige Familie, die richtigen Beziehungen und/oder so eine System-Cleverness, wie man den akademischen und beruflichen Weg ohne inneres Wachstum und Wissen durch cleveres Antizipieren äußerlich erfolgreich

    absolviert.

    Borniert und dummdreist.

     

     

    FG

  • W
    wilf

    an georg "theo" carl otto von so und so:

     

    das was du forderst, gibts schon zu hauf in anderen medien-- von bild über welt bis hin zu "altermedia"-was solls? kann dir deinem bewusstsein entsprechendes buch von sarrazin empfehlen -- du niedlicher leistungsträger, du

  • A
    anna

    danke und das in der taz, dem leib-und magenorgan der angesprochenen ... wobei der "prenzlauer berg" nur als synonym gilt. ergänzend sei gesagt, daß diese kinder dann auch für soziale und ethnische ausgrenzungen (z.b. bei einschulungen) oder dem zurechtbiegen von menschenrechten("meine kinder lass ich nicht von rechts-oder linksextremen erziehen")herhalten müssen - du redest von "bestimmerkindern? andererseits tuen mir die kinder leid, die für die "charaktere" ihrer eltern herhalten müssen...

  • RU
    Rolf Uelser

    Der Kabarettist Robert Griess hat ein wunderbares Programm über urbane Spielplatz-Väter und -Mütter gemacht. Da kommen sie alle vor: Die Dalai-Lama-Groupies mit einer Umschulung zur anthroposophischen Stillberaterin genauso wie der Hartz-IV-Papa, für den "Wohlstandsverwahrlosung" ein Fremdwort ist. Angucken oder CD hören, dann hat man diese Artiklelreihe plus befreiendem Lachen!

    Der Unterschied zwischen hochbegabt und ADHS ist nur das Herkunftsmilieu. Die Kevins halten später in Afghanistan für die deutschen Interessen ihren Arsch hin, während die Philipps, deren Milieus die deutschen Interessen gehören, auf der Waldorf-Schule lernen, ihre Gefühle mit Knetgummi auszudrücken.

  • RU
    Rolf Uelser

    Der Kabarettist Robert Griess hat ein wunderbares Programm über urbane Spielplatz-Väter und -Mütter gemacht. Da kommen sie alle vor: Die Dalai-Lama-Groupies mit einer Umschulung zur anthroposophischen Stillberaterin genauso wie der Hartz-IV-Papa, für den "Wohlstandsverwahrlosung" ein Fremdwort ist. Angucken oder CD hören, dann hat man diese Artiklelreihe plus befreiendem Lachen!

    Der Unterschied zwischen hochbegabt und ADHS ist nur das Herkunftsmilieu. Die Kevins halten später in Afghanistan für die deutschen Interessen ihren Arsch hin, während die Philipps, deren Milieus die deutschen Interessen gehören, auf der Waldorf-Schule lernen, ihre Gefühle mit Knetgummi auszudrücken.

  • T
    Thomas

    Ja, ja die lieben "Südländer" stören mal wieder die taz. Oder ist es Neid auf den (geschenkten) Wohlstand?

     

    Die Erbengeneration aus Bayern und Ba-Wü. hat sich in einem der schönsten Altbauviertel Berlins vor Jahren zu Schnäppchenpreisen (aber für den "armen" Durchschnitts- Berliner unerschwinglich) eingekauft. Und nun werden sie eben Eltern.

     

    Und leben eben einen anderen Lebensstil als Mohammed aus Neukölln oder Chantalle aus Berlin-Marzahn. Selbst in München wachsen Kinder je nach Stadtteil unterschiedlich auf. Schon einmal in Berlin vom Hasenbergl oder Neuperlach gehört? Das sind keine Ghettos wie Neukölln, aber hier hat man eben auch kein Wochenendsitz am Tegernsee. So what?

  • A
    AktivityCenter

    Die Kurzfassung:

    Das Thema heißt eigentlich: Konsum

    Der hält das bundesdeutsche Laufrad in Gang.

     

    Die Kreativler auf die beschriebene Weise, die Prekären mit Plasitkspielzeugbergen und Konsolen.

     

    Raus aus dem Konsumkreislauf und laßt die Kinder selber was machen, mit Dingen ohne Label drauf:

    drinnen: Papier-Schere-Klebzeug-Stifte

    draußen: Bretter-Hammer-Nägel-Grünraum

     

    Und die Eltern halten sich mal raus!

  • F
    Friedrich

    Ich wohne hier im Prenzlberg - in der Weinertstrasse, nur 5 Min vom Kollwitzplatz entfernt - und viele der Klischees treffen auf mich zu: männlich, Mitte 30, schon zweimal Väterurlaub genommen, ein Hesba-Kinderwagen für 800,- Euro, zwei Kinder (drittes ist unterwegs), Altbauwohnung mit Stuck und Parkett, Akademikerjob in Teilzeit. Und echt: ich bin vor 2 Jahren wieder in die Kirche eingetreten.

     

    Aber wisst ihr: ich bin fest davon überzeugt, daß mein Leben und meine Entscheidungen trotz aller Klischeehaftigkeit den Eurigen überlegen ist.

     

    1: Ich pflanze mich fort!!! Macht Euch nix vor - kinderlose Emanzen werden spurlos von dieser Welt verschwinden wie die Hutterersekten oder der Kassettenrecorder. Die Natur rottet diese Weltsicht von ganz allein aus. Und mal ehrlich: wer von Euch will den mit Mitte 40 noch ein spackiger, abgelebter, impotenter Single ohne Kinder sein? Ehrlich, inwzischen verachte ich Kinderlose, und scheue mich nicht, ihnen das mitzuteilen.

     

    2: Ich gebe mir Mühe, meinen Kindern möglichst viel Bildungsehrgeiz mit auf den Lebensweg zu geben. Dazu zählt für mich nicht nur Englisch-Unterricht, sondern auch Härte und Disziplin. Ich blase meinem Sohn keinen Wohlstandsmüll in den Hintern, wie viele andere hier, sondern laß ihn sich auf dem Spielplatz behaupten. Wenn er sich quer über den Spielplatz prügelt, hört er von mir kein einziges böses Wort. Das hat nix mit antiautoritärer Erziehung zu tun, sondern ich möchte meinem Sohn früh zeigen, daß nur der überlebt, der sich behauptet. Dazu gehört auch, Schmerz wegzustecken und nach einer Prügelei wieder aufzustehen - ohne Tränen.

     

    3: Ich habe mal grün gewählt. Jetzt bezeichne ich mich als rechtskonservativ und wähle entsprechend. Auch dafür habe ich viele Argumente, die ich im einzelnen hier nicht ausführe.

     

    4. Ich gebe hart verdientes Geld dafür aus, daß mein Kind möglichst ausländerfrei aufwächst. Daraus mache ich inzwischen kein Hehl mehr. Uns wurde ein staatlicher Kindergartenplatz im Wedding angeboten und ich habe mein Kind dort für zwei Wochen hingeschickt, doch ich konnte es nicht über das Herz bringen, meinen Jungen jeden Morgen zwischen lauter Mischlingen und Türken sitzen zu lassen - als einziges blondes, restdeutsches Kind. Jetzt könnt ihr all die bösen Vokabeln auf mich werfen - es stört mich nicht mehr. Mein Junge geht jetzt auf einen privaten Kindergarten - für 235,- pro Monat, was mir wehtut, aber das ist es mir wert.

     

    5. Ich bin inzwischen Sozialstaatsgegner. Ich möchte weder Aishe noch Kevin mit meinem Geld durchfüttern. Ich möchte auch nicht für die Rente kinderloser Linksspackos aufkommen müssen. Wer nicht für sich selbst sorgt, den soll der Teufel holen.

     

    6. Ich engagiere mich: in unserer konservativen Gruppe, in der Elterninitiative unserer privaten Kita und auch politisch.

     

    7. Ich sorge vor: für das Alter, für harte Zeiten, für meine Kinder. Der Staat oder die Allgemeinheit wird nie für mich sorgen müssen. Ich verachte die, die sich auf dem Rücken anderer versorgen lassen.

     

    Mir ist klar, das ich damit das Feindbild all der Emanzen und PC-Selbstverwirklicher bestätige. Das tue ich gern. Vater sein hat mich gelehrt, daß man manchmal den Konflikt auch suchen muss.

     

    Ich bin überzeugth: Mein Lebensstil ist dem Euren überlegen. Und ihr wisst es!

  • L
    Lulu

    An die Kommentatoren, die diese Art von Überhöhung für wesentlich besser halten als Vernachlässigung

     

    Es ist interessanterweise so, dass überbehütete Kinder, die Liebe nur durch fette Kinderwagen und Joga-Mandarin-Kurs gezeigt bekommen letztendlich die gleichen emotionalen Verhaltensstörungen aufweisen wie Kevins und Jaquelines, die mit McDonalds und Spongebobgucken abgespeist werden.

    Das nennt man dann Wohlstandsverwarlosung.

    Was den Kindern fehlt, ist echte Liebe und ich meine jetzt Liebe und nicht Geschenke und überbordende Aufmerksamkeit oder das Auffangen von Schwierigkeiten, die das Kind am besten selbst aufgefangen hätte.

    Besonders Eltern wissen bei Liebe oft nicht, was gemeint ist, geschweige denn, wie man sie zeigt.

  • B
    black

    Verdrängung der "Ostler und Alternativen" durch die spießige Neureichen, welche sich lieber in Wilmersdorf bei den reichen Witwen eingenistet hätten.

  • S
    sim

    Danke für den Artikel! Den Gram auf die PrenzlBerg Macchiato-Eltern kann ich nachvollziehen, möchte ihn aber nicht teilen. Wohne in F´hain, da wirds in ein paar Jahren doch auch so sein...

     

    Die Kernaussage(für mich) hingegen möchte ich sehr wohl teilen. Angst und Verunsicherung war noch nie ein guter Berater! Man kann nur Hoffen, dass den kleinen Jonathans, und so, diese erspart bleibt und sie trotzdem sozial kompetent werden:

     

    "Eine Gesellschaft, der die Sinnhaftigkeit von Arbeit verloren gegangen ist, die keine einigermaßen planbaren Biographien mehr kennt und als Ersatz für berufliche Entwicklung sich selbst aufgebende, steuerfinanzierte Elternschaft anbietet, ist tief verunsichert."

  • N
    NaUnd

    Ist doch im Grunde egal ob kleine Kinder in teurer Kleidung herumlaufen oder nicht, die blicken das eh nicht. Fast alle geben Geld für Blödsinn in irgendeiner Form aus, also warum nicht für einen Kinderwagen? Schaut doch mal was ein Tazrad kostet, und das benutzen die wenigsten Käufer jeden Tag. Vielleicht liegt die Kritik ja daran das solche Spielzeuge hauptsächlich von Männern gebraucht werden, und die wissen ja was sie tun!

    Von dreijährigen auf die Gesellschaft von Morgen zu schliessen ist ausserdem zweifelhaft, das Verhalten der Kinder in der Pubertät ist schlecht vorauszusagen. Die 68 hatten ja auch eher konservative Eltern, nicht?

  • K
    knut

    An dem Thema ist etwas dran, gerade weil Anja Maier Klischees bringt. Nehmen wir noch einen themenverwandten (schlimmeren, weil noch dünneren) Artikel auf Spiegel Online hinzu, dann zähle ich über fünfhundert Kommentare zum Thema!

     

    Zu den Klischees:

    Teure Kinderwägen, bei denen nie gefragt wird, ob sie nicht auch aus Qualitätserwägungen angeschafft worden sind - in Verbindung gebracht werden sie sie ausnahmslos mit der Zurschaustellung des neuen Status (worum sich übrigens der Streit wahrscheinlich wirklich drehen wird);

     

    Dann die Beobachtung, dass die jungen Eltern es mit den Kindern einfach nicht können. Eltern (besonders im ehemaligen Szene-Kiez) werden als Parvenüs dargestellt, die aus niederen Beweggründen - persönliche Probleme - sich in die Elternschaft mit ihren sozialen Chancen flüchten. Legitim wären sie, würden sie im Reihenhaus wohnen, im Kiez kann es sich nur um Eltern-Darsteller handeln. Die sind nämlich eben auch noch so gewesen wir man selbst, und nun haben sie vielleicht Elterngeld -und schlimmer noch - werden beschenkt von ihren eigenen Eltern, treten in die Kirche ein und gründen überall Kinderläden und Cafés mit Kinderspiel-Ecken.

     

    Das ist alles nicht ganz falsch - aber auch nur halb so schlimm. Vor nicht so langer Zeit würden solche Zusammenhänge gelobt als alternatives Gegengewicht zur kapitalistischen Erstarrung. Jetzt sind sie Grund für einen heftigen sozialen Konflikt. Bei Anja Maier heißt es nach einem Verständnis, zu arbeiten stifte im Zweifelsfall eher Sinn als Familie zu haben - was für eine Verhöhnung der Mütter, die nachts ihre Arbeit leisten, weil sie tagsüber die Kinder an der Backe haben!

     

    Abgesehen vom Kampf gegen den Status dieser Eltern vermute ich hinter dem Konflikt einen Groll, weil der zunächst geldlose Wert der kinderlosen Szene-Bewohner durch diese Eltern zerstört wurde und wird: Das Prestige, in einem tollen Kiez zu wohnen, sinkt, je mehr "Muttis" dort wohnen.

     

    Dieses erstrebte Ziel des "unspießigen", weil familienfernen Szeneviertels - gehört das nicht auf den Prüfstand? Diese dümmlichen Vergleiche: Und, wo wohnst Du? - die erinnern mich an die ähnlich durchschaubaren Fragen an der Uni: und, wie weit bist Du? Es geht ums abchecken, wie viel man selbst wert ist (an der Uni, wenn man schon mehr Scheine beisammen hat als der Befragte) oder in Berlin (wenn man in einem tollen Szeneviertel wohnt) - so doof ist diese "konkrete Utopie".

  • V
    vic

    Ach, ich habs gern gelesen. War doch nett geschrieben.

    Ich habe keine Kinder, gehöre also definitiv nicht "dazu" und freu mich drüber.

  • D
    deltaM

    Es ist doch erstaunlich, dass sich einige Menschen hier an dieser Stelle so massiv persönlich angegriffen fühlen, statt den Artikel mit ein wenig Humor zu nehmen. Wir befinden uns hier in der Rubrik "Debatte" und bei einer Debatte darf provoziert werden! Stattdessen lese ich hier Kommentare die ernsthaft meinen, das hier wäre eine NEID-Debatte. Wir sollten uns an dieser Stelle - und ich finde die Autorin zeigt das gut auf - eher darüber Gedanken machen, wie das richtige Maß an elterlicher Zuwendung aussieht! Denn ich persönlich neide niemandem, der sein Seelenheil in einem festgefahrenen Lebensstil gefunden hat, egal ob Bonze, Hippie oder Gentrifizierer. Ich mache mir Gedanken über die Zukunft und sehe weder im Macchiato-Lifestyle noch in der Verwahrlosung der nächsten Generation einen wirklichen Fortschritt. Abschließend im Bezug auf einen Vorposter noch ein kleines Detail, dass übersehen wurde: Reiche die über Arme herziehen tun das mit der Eitelkeit der Fähigen. Und die finde ich deutlich abstoßender als die Unfähigkeit der Hoffnungslosen!

  • S
    Sontag

    Erst konstituieren Sie sich Ihr Feindbild, geben Ihm einen Namen, um es dann mit erstaunlicher Penetranz attackieren zu können. Was haben Sie eigentlich für ein Problem?

  • F
    Feinfinger

    Im Ursprungsland des Milchkaffees wird dieser kranken und schwachen Menschen zum Aufpäppeln gereicht. In Italien wird der Kaffee gewöhnlich ohne Milch getrunken. Ein gutes hat es aber doch, dass der Prenzlauer Berg diese Leute anzieht. Bei uns in den Kleinstädten sind nun weniger davon auf der Strasse. ;-)

     

    @ Carl-Georg Otto: Das die Leons & Hannahs in Zukunft der Gesellschaft mehr nutzen als die Kevins und Chantals ist doch nur eine Hypothese. Vielmehr dürften sich die kleinen Egoisten in große Egoisten verwandeln. Die Erfolgreichen werden sich mit den Ellbogen nach oben drängeln und hemmungslos die unteren Klassen ausbeuten, die weniger Erfolgreichen werden wie die heutigen Auszeiteltern mit Luxusartikeln rumgammeln. Nur werden sie dann nicht mehr Bionade und Latte schlürfen sondern irgendein anderes Szenegesöff. Und wenn wir mal bei den Frauen bleiben, die zehn, zwölf Jahre ohne Abschluß studiert haben und dann heiraten und ihre kleinbürgerliche Welt aufbauen: Wie fällt da die volkswirtschaftliche Bilanz aus?

    Mit proletarischem Gruß

    Feinfinger

  • JJ
    Jan Jansen

    Was ist denn hier los?

     

    Mann kann sich weiß Gott bessere Feindbilder suchen als die überambitionierten Prenzlauer Berg-Mütter. Was für ein Stress für nix. Diese ewige Kinderkriegen im Prenzlauer Berg zeugt natürlich von innerer Lehre und hängt indirekt mit der Gentrifizierung zusammen, in Wedding auch nur umgekehrt und so. Aggressive Kinderwagen nehmen mir Raum und Ruhe, wenn ich zu meinem preferierten Espressoladen schlendern will, denn ich trinke bestimmt keinen Latte Macchiato- aus Überzeugung. Dieses abgehalfterte Lifestyle-Gesippe hat keinen Stil, höchstens für Leute mit verkrachten irgendwas mit Medien-Biographien, stimmts liebe Anja Maier? Ich hoffe Anja Maier geht es jetzt besser. Das musste einfach alles mal raus. Toll, dass in der taz Platz ist für autotherapeutisches Schreiben.

  • S
    systemix

    Endlich wieder einmal etwas Nettes zu lesen und noch lustiger die wütenden Kommentare. Tja, da zeigt sich wieder einmal, wer so alles "taz" liest und sich "grün" nennt. Unter den Grünen gibt es eben ganz viele provinzielle Metzger, die nun ihren pubertären Groll mit der verhassten Elterngeneration überwunden haben und ihre schöne kleine enge "Besser-Welt" am Prenzlauer Berg ausleben. An den Kommentaren sieht man auch, wie wichtig ihnen die Abgrenzung ist. Diese Bornierthiet kann es locker mit jedem württembergischen Pietistendorf aufnehmen.

     

    Aus Pädagogensicht sind diese Lustprodukte solcher Eltern schlichtweg unerträglich. Soziales Verhalten ist ihnen fremd. Kein Wunder, denn trotz des materiellen Wohlstandes und dem "overprotecting" der Mütter, die damit sich nicht nur selbst aufwerten wollen, sondern gleichzeitig auch ihre Schuldgefühle mittels Überfürsorge verdrängen, erleiden die Kinder eine "soziale Verwahrlosung". Dieser Begriff ist noch nicht alt in der Soziologie. Solche sozial verwahrlosten Kinder sind nicht zu selbstbestimmtem Handeln fähig. Ihre Frustrationstoleranz ist sehr gering, obwohl Ehrgeiz und Fleiß oft stark entwickelt ist. Aber, sobald sie nicht mehr zu den Besten gehören, fallen sie schnell in ein sehr tiefes Loch.

     

    Wahrscheinlich mögen die Empörten es nicht, daran erinnert zu werden, dass sie mit ihren Eltern gleichgesetzt werden. Aber als älterer Mensch habe ich da noch ein Trostpflaster in der Hausapotheke. Die tollen 68er, die damals auch so peinlich darauf geachtet haben, wer dazu gehörte und wer nicht, die damals die Diktatur des Proletariats einforderten und bei eisiger Kälte im Nato-Parka mit Palästinenserfeudel die "Kommunistische Volkszeitung" des "KBWinzig" verteilten; sie sind längst arrivierte CDU-Mitglieder oder "Grüne".

     

    Aber lange wird es nicht dauern, bis "man" in der Gegend gar nicht mehr wohnen kann, weil soviel anderes "Zeugs" hingezogen ist. Dann ist eine andere Gegend angesagt. Wie wäre es mit einem richtigen Russenschießplatz, der noch nicht vollständig beräumt ist? Da würde das Leben doch wieder richtig prickelnd werden, die Stacheldrahtzäune würden auch das ungebetene Prekariat draußen lassen.

     

    Da sind wir dann an dem Punkt, wo der Autor als gebürtiger Berliner seufzt:" Uff die ham wa jerade noch jewartet."

  • NS
    na so was

    "Entscheidung des Tages 27. August 1010" zur Frage "wie halten Sie's mit (Safer) Sex?: 42% sagt doch glatt "Ich habe keinen Sex". Ist ja echt der Hammer, so alt ist sind die Leser der Taz, oder ist Wichsen kein Sex? Wie dem auch sei, auf jeden Fall schlichtweg erschuetternd. Was hat das mit diesem latte-macchiato Gezeter zu tun? "Irgendwie" -;) schon...

  • B
    Barbara

    Danke für den Artikel. Spricht mir aus der Seele. Und es geht mir nicht um Hass oder Neid, sondern darum, dass Leute, die sich (noch) nicht reproduziert haben, das selbe Recht haben, wie die sich selbst den Heiligenschein aufsetzenden Mamas und Papas, Gehwege, Radwege und Straßen zu benutzen und überhaupt zu leben.

    Ich kenne übrigens auch vernünftige Eltern, die sich nicht nur über ihre Kinder definieren, warum können nicht alle so sein?

  • S
    Susetzki

    wow, da musste sich aber jemand was von der Seele schreiben. Scheint ja sehr fundiert und auf akribischer Recherche zu fußen, dieser wirklich originelle Artikel.

     

    Eine bekennende beruflich erfolgreiche und fürsorgliche alleinerziehende Mutter vom Prenzlauer Berg

  • PM
    Peter Maas

    Mir wird langsam klar, dass dieses Macchiato-Thema als Serie angelegt ist. Bitte einstampfen! Zu dem Thema wurde alles Nötige und noch mehr gesagt.

  • K
    Kopfschüttler

    Mmmh, habe ich grad aus versehen einen Artikel von Bild.de gelesen? Ist das wirklich die taz? Die Zeit zum Abo abbestellen scheint gekommen.

  • SW
    schon widerlich

    hier sind genau die frauen beschrieben, vor denen elisabeth badinter in "der konflikt" warnt. eine retrokulturelle öko-bourgoise klasse verwöhnter jutetaschen, die mit der penetranz von energiesparlampen ihre neue bigotte spießigkeit als weltverbesserungsmaßnahme zelebrieren. so ganz individuell, alle mit dem gleichen kinderwagen, den gleichen klamotten, dem gleichen dünkel, besser zu sein, moralisch überlegen, weil ihrer natürlichen bestimmung zur fortpflanzung nachgekommen, erbittert in einem pseudoreligiösen wettbewerb um die längste stillzeit und den biologischsten brei. natürlich alles zum wohle des kindes, damit kann man ja alles verkaufen.

  • S
    superfly

    Ich verstehe wirklich nicht, warum die TAZ dieses Thema so auswalzt. Es fing vor Wochen interessant mit einem Beitrag zur Frauenrolle an. Aus den folgenden Artikeln spricht jedoch der pure Neid. Kinder sind toll, aber auch ganz schön anstrengend. Ich gönne jedem Elternpaar seinen Latte Macciato und seinen Marken-Kinderwagen. Ich weiß nicht, warum die sonst so tolerante TAZ es nicht tut.

  • J
    jetzterstrecht

    Passt doch alles ganz gut... zu den Erkenntnissen, die Psychologe Winterhoff seit einiger Zeit veröffentlicht: Die Eltern leben ohne jegliche Distanz zu ihren Kindern - in der symbiotischen Beziehung, die im ersten Lebensjahr das Überleben der Nachkommenschaft sichert, aber dann eigentlich nix mehr da zu suchen hat... Sie kriegen gar nicht mehr mit, wenn ihre Kinder Mist bauen, weil das ja nicht sein kann - "Mein Kind macht sowas nicht, das sind die doofen Erzieher/Lehrer/Sozialarbeiter..." die anderen halt... Wir ziehen eine nette Brut von kleinen Egoisten heran, die nie Kind sein durften, weil sie schon mit Anderthalb gefragt wurden, welchen Nachtisch sie haben wollen. Mensch Leute wacht auf und lasst Eure Kinder wieder Kinder sein. Sonst müsst Ihr mit den Kindern Dinge ausfechten, die mit einem Dreijährigen Kind schon mühsam sind und mit 10 oder 11 Jahren sehr sehr anstrengend werden.

  • NK
    nix kommt nix

    man man man, TAZ! langsam glaub ich euer Leben spielt sich nur noch am Prenzlauer Berg ab. Oder wollt ihr einfach nur mit eurem Neologismus der "Machiatto-Eltern" möglichst oft öffentlich prahlen? Mit anderen Worten, ES NERVT! Ich bin überzeugt, dass es interessantere sozio-kulturelle Milieus gibt, als das eben benannte. Wo bleibt eure -von mir so geschätzte- Kreativität? Ich warte auf Besserung....

  • R
    Ratzfatz

    Mensch, es nervt. So wichtig sind diese Mütter mit ihren Bratzen nun auch nicht. Das wächst sich aus, spätesten in der Pubertät werden diese dann als marodierende Horden durch Prenzelberg ziehen und ordentlich rebellieren.

  • PL
    Peter Link

    Ist schon ein guter Artikel,ich sehe es eher so,dass diese Eltern/Kinder Produkte der Wohlstandsgesellschaft sind,wharscheinlich die besten Verdiener; sie leben uns eine hohen Standard vor, klar kann man da schon leicht neidisch werden, es fehlt einem allerdings jeder Vergleich, da bleibt nur das Akzeptieren: das ist eine neue Generation und so richtig laesst sich das nur beurteilen, wenn man die erwachsenen Kinder sieht.

    Sowas hats auch schon vor 20 Jahren in Stuttgart, Frankfurt oder Hamburg gegeben.

  • D
    Dompteuse

    Ein wunderbarer Artikel. Herrlich treffend geschrieben, Chapeau! Ich darf gleich ein ganzes Rudel solcher Macchiato-Eltern des Öfteren im Familienverbund erleben und muss mit meiner Meinung, die Anja Maier hier so wunderbar vertritt, immer hinter´m Berg halten.

  • CH
    Charlie H.

    mir doch latte wie ihr euren wurf großzieht. dummes konsum-, wahl- und klatschvieh.

     

    gibt jetzt übrigens auch luft in tüten. hab ich extra für euch abgefüllt. ganz sauber und rein; einfach zu hause aufreissen und die ganze familie mal gemeinsam tief einatmen. da habt ihr dann noch eine neue familienaktivität, werden eure ritalinkiddies nicht asozial wie die kevins oder charlies....

    einfach bei ebay "biostoff" eingeben und zack für 5,- bestellen die tüte. versand ist selbstredend kostenfrei.

  • S
    schubiedu

    Oh ganz einfach, das Stadtbild des Prenzlauer Bergs hat sich sehr verändert in den letzten Jahren. Früher mal ein Wohnbezirk für Arbeitnehmer, dann der Szene Bezirk mit unglaublich vielen Parties. Fühlt man sich heute manchmal etwas unwohl wenn man diesen Bezirk nicht mit mindestens einem Kind betritt. Vorzugsweise das eigene ;-) Aber es ist und bleibt ein Bezirk der sich ständig verändert. Bin gespannt auf die nächsten fünf Jahre.

  • BF
    boese frau

    die beschriebene klientel gibt es mitnichten nur in berlin. gehen sie mal am freitagabend auf den friedberger markt in frankfurt. einzige ausnahme, hier wird wein(schorle) konsumiert ...

  • R
    rrriot_curl

    Der beste Beitrag zur Latte-Debatte bisher. Wie immer großartig, Frau Maier!

  • B
    Bartleby

    Amüsant. Oh, hier fühlen sich aber einige wohl sehr getroffen:-))

    Dazu immer noch brandaktuell- David Brooks: "Die Bo(no?)bos.Der Lebensstil der neuen Elite." Man setze sich mit dem Buch in eines der geläufigen Stadtviertel und lasse einfach den Film ablaufen.

  • J
    jojo

    Sie waren noch nicht da. Oder sind ebenso unreflektiert wie die Wolfskin Klamotten Fraktion.

     

    Hoffe das reicht.

  • G
    grünschnabel

    Ich denke es bekommt Kindern am besten wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen sondern ein "normaler" teil der familie sind(wie Vater, Mutter und evtl. geschwister auch)um den es sich nicht mehr dreht als um die Eltern.

    Im Mittelpunkt sollte der Partner stehen denn die Kinder sind ja irgendwann weg und suchen sich ihren gegebenenfalls selber.

    Kinder müssen auch nicht verwöhnt werden und jede Kleinigkeit ermöglicht bekommen -solche verzogenen

    "Schnöselkinder" mag doch eh keiner.

  • K
    Kevin

    so ist die taz, normalerweise würde man denken das die Diffamierung ganzer Bevölkerungsgruppen nicht hier hin passt. Aber die ganzen Artikel über sogenannte Macchiato-Eltern zeigen das wahre Gesicht.

  • M
    Maks

    Liebe Frau Anja Maier, danke, dass Sie das in wunderschöne Worte kleiden, was viele denken. Sicherlich spielen Sie etwas mit Klischees, aber das passiert ja der Dramatik wegen - das verbucht man gern als rhetorisch-inhaltliches Mittel, das pieksen und nicht immer hundertprozentig ernst genommen werden möchte. Vorredner, die überkritisch an Sie heran getreten sind, möchte man fast sagen: "Getroffene Hunde bellen!" oder auch "Zu viel Coffein am Kollwitzplatz?". Ich fand Ihren Artikel sehr sympathisch: Sie tragen Ihr Herz auf einer spitzen Zunge! Viele Grüße!

  • C
    Castorp

    Nein, das ist kein Neid. Das ist Verzweiflung!

    Verzweiflung über das, was manche Eltern als wichtig erachten.

    Aber man muss nur ein paar Jahre warten. Dann sieht die Realität wieder anders aus. Charlotte und Jonathan haben ihre Eltern an den Rand des Nervenzusammenbruchs geführt.

  • A
    andreas

    von TereseLeDuc:

    Ich lebe nicht in Berlin; aber ich Frage mich woher kommt nur all dieser Hass und die Verachtung welche hier stets gegen die Bewohner -Familien des Prenzlauer Bergs durch journalisten wie auch Kommentare zelebriert wird?

    Kann das mal jemand in Kurzfassung erklären?

     

    Das müssen sie nicht verstehen. In Berlin wird eine Neidkultur und ein Selbsthass der besonderen Art gepflegt. Immer ist "das System" oder die Anderen Schuld am eigenen Versagen.

    Am schlimmsten sind aber Kinder von deutschen Eltern. Das geht garnicht ! Was im Rest der Welt normal ist , eben Kinder zu haben, gilt in linken Kreisen als dumpf/selbstsüchtig und was auch immer...

     

    Wie gesagt müssen sie nicht verstehen !

  • K
    Kalle

    Chapeau !

     

    Gut getroffen, wohne mittendrin im Wahnsinn, mache aber keinen Platz, wenn die Mutterwalze anrollt.

    Die Selbstverständlichkeit, mit der hier einige Mütter

    den Kiez zu "ihrem Revier" erklären ist schon frech. Also, liebe Mütter, a little more respect, ihr seid hier nicht alleine...

  • HJ
    Hessie James

    Sie schreiben: "Selbstredend ist ein Hund etwas Wunderbares. Von niemandem wird ein Erwachsener so vorbehaltlos geliebt, kein anderer Mensch sieht so über offenbare Schwächen hinweg und schenkt für die bloße Existenz als Frauchen oder Herrchen dermaßen viel Bewunderung. Großartig." Oder sollte ich da was falsch gelesen haben?

  • RR
    Roy Roelandt

    Sehr schön! So isses aber!!

    Nur wurde eines vergessen.. ist ja nicht mehr Kollwitzplats, sondern Stuttgarterplatz....

  • RR
    Roy Roelandt

    Sehr schön! So isses aber!!

    Nur wurde eines vergessen.. ist ja nicht mehr Kollwitzplats, sondern Stuttgarterplatz....

  • M
    Martin

    Frau Maier, Sie scheinen ja Einblick in viele Haushalte und Familien zu haben... Habe selten solch einen pauschalen Unsinn gelesen.

  • A
    Andy

    Mir fallen dazu nur zwei Sachen ein:

    "Aha" + "Na und?"

  • S
    sue

    was ich an anja maiers kolumne "blagen" immer sehr schätze, ist ihr, aus jedem leerzeichen hervorlugendes unverkrampftes verhältnis zum eigenen mutterdasein, ihre distanz zur mutterrolle. da wird nix beschönigt. beim macchiato-text nr. 3 wird aber nochmal deutlich, worum es offenbar eigentlich geht. die autorin erwähnt es: im prenzlberg hat seit dem mauerfall ein 80&iger austausch der bevölkerung stattgefunden.

    @TereseLeDuc

    deswegen glaube ich, hinter dem "macchiato"-mutter/eltern-bashing steckt ein heimlicher, aber handfester ost-west-konflikt.

     

    barbara dribbusch hatte inhaltlich eine, da schließe ich mich @naja an, gelungene konstruktive kehrtwende in der haudrauf-debatte vollzogen. der aktuelle text stellt aber leider einen rückschritt dar, offenbar sind die gräben und verletzungen doch (noch) zu tief.

     

    p.s. das heißt nicht, dass ich anja maier nicht in einigen punkten recht geben würde. aber das alles nur am prenzlberger bürgertum festzumachen ...

  • U
    unbedarft

    Zum Glück fühl ich mich nicht angesprochen und kann unbedarft über die scharfe Zunge lachen. Danke schonmal dafür!

    Keine Frage, in dem Artikel stecken viele Verallgemeinerungen, Vorurteile, Vermutungen und sehr, sehr viele Wertungen. Der Artikel täuscht aber auch keinen sozialwissenschaftlichen Anspruch vor, es ist eine Meinung, der wahrscheinlich viele beobachtende Momente vorausgegangen sind. Und das sollte auch in der Taz erlaubt sein und weist nioch kein "B...-"Niveau auf. Und dieses "Die Autorin ist ja nur neidisch!"-Argument ist ja nun mehr als schwach und spricht nicht für die Kommentator_innen, klingt eher nach Abwehrhaltung und bloß nicht selbstkritisch eigene Alltagsmuster hinterfragen.

    Nun gut, ich finde den Artikel jedenfalls sehr amüsant, provokant und polarisierend. Nicht mehr und nicht weniger. Hab ihn gern gelesen und werd ihm gleich mal einen jungen Mutter zweier kleiner Mädels weiterleiten, um sie zu fragen, ob sie unter ihren mütterlichen Freundinnen Ähnliches beobachtet und empfindet...

  • D
    donygoj

    Harter, aber auch lustiger Tobac in Wort und Ton! Hat aber hat schon was Wahres, kann ich sowohl als alleinerziehender Vater und Sozialpädagoge als auch Prenzlauer-Berg-Nachbar bestätigen. Und besonders nervig: man wird heutzutage von den "fortschrittlich-bewussten" Turbo-und-nur-Müttern ähnlich kritisch und moralischer beäugt, wenn man trotz Eltern-Sein auch noch ein andere Identität hat und lebt, als von mancher betagten Mutter aus einer katholischen Kleinstadt in Oberbayern.

    Noch ein Beispiel gefällig? Abstimmung zur Schulreform in Hamburg: wenns ums eigene Kind und dessen "optimale Förderung" geht, hört dann auch bei multi-kulturell(-genießendem), akademisch-grünem und ach so offenem und politcal-correctness-Klientel das Verständnis und die soziale Grundeinstellung sowie die Bereitschaft zur Integration von schwächeren, behinderten, "verhaltesnauffälligen", anders glaubenden und sozialisierten Menschen auf. Das ist nichts anderes als ein Ausdruck von praktischem Sozialdarwinismus - halt netter verpackt und geschickter argumentiert wie von "ganz rechts außen". Es sind hier wie auch andernorts weniger die Politiker als die Eltern, die längeres gemeinsames Unterrichten verhindern (werden), weil sie einen Arsch voll Angst um ihren lieben großen Kleinen und deren Karriere oder vor einer langsameren Geschwindigkeit im Erreichen eines hochwertigen Studienabschlusses haben.

  • M
    mamamia

    Dieser Artikel ist ja zum Lachen und Weinen zugleich.

    Kinder hat man, weil es das Normalste ist von der Welt. Weil die gesamte Natur auf Fortpflanzung ausgerichtet ist. Ist ja logisch.Selbst Kartoffeln und Apfelbäume sind männlich und weiblich und müssen aus benannten Gründen gegengeschlechtlich bestäubt werden.Und wir erfreuen uns dann an den Früchten. Eltern freuen sich auch an ihren Früchten(oder Früchtchen). Kinder sind witzig und machen Spaß.Sie sind uns Geschwister,Onkel und Tanten, Eltern und am Schluß Großeltern, Großtanten und Onkel usw. Sie geben uns die Möglichkeit, selbstlose Liebe zu schenken und zu empfangen und über unseren angeborenen Egoismus hinauszuwachsen.Wir und sie schenken uns selber. Das ist manchmal schwer zu verstehen in einer Gesellschaft, die Hilfsbereitschaft in eine Krankheit mit dem Namen "Helfersyndrom"verwandelt hat. Armes Deutschland.

  • HS
    Hans Sarpei

    Das frage ich mich auch? Was ist so schlimm an den Berliner Eltern?

  • A
    ausländer

    Witzig und sehr gut beobachtet!!!

    Bin Mutter einer so gut wie erwachsenen Tochter, war zeitweise alleinerziehend, nicht gut betucht, nicht HartzIV, sondern lebte und lebe immer noch mein Leben mit gesundem Menschenverstand, der in D'land leider immer mehr abhanden kommt.

    Übrigens, Latte-macchiato-Mütter gibt's überall in D'land. Hier im Schwabenland, wo ich mich als Ausländer fühle, treiben's die Eltern dann später in der Schule noch weiter: Sollte ein Lehrer/in dem lieben Kinde eine Strafarbeit oder einen Tadel gegeben haben, läßt man den Anwalt gleich beim Regierungspräsidium Einspruch erheben!!! Da kommt doch Freude auf! Der Lehrer wird gar nicht mehr wahrgenommen. Bin selber zum Glück keine Lehrerin und muss mich somit mit solch assozialem Verhalten nicht 'rumärgern.

    Die Frage ist nur, wie bekommt man wieder Kurs auf den Mittelweg, das heißt mit Respekt und Wertschätzung miteinander umgehen???

  • M
    Mutter

    Herr Buschkowski will der Nation ja immer weismachen, dass alle Eltern nichts taugen, dass alle alles Geld versaufen oder verglotzen. Aber an diesem Beitrag fasziniert mich, dass es auch in Berlin noch Eltern gibt, die für ihren Nachwuchs tun, was sie nur können. Sie lassen ihre Träume fahren, verzichten sogar auf ihren Urlaub, um den Kindern Chancen zu eröffnen, sie zu fördern und sie nicht der Straße zu überlassen. Frau Maier macht diese Eltern einfach nieder, indem sie ihnen böse Absicht unterstellt ( Selbstaufgabe, Statuskinder, Edelwesen etc. ). Das alles wäre ja noch verzeihlich. Unverzeihlich ist aber der Vorwurf „steuerfinanzierter Elternschaft“. Auf dem Boden der Realität wüsste sie, dass das Kindergeld per se die Rückerstattung zuviel bezahlter Steuern ist, sie wüsste, dass die Eltern in jedes Kind, das in Deutschland aufwächst, aus eigener Tasche 300 000 Euro investieren. Leute, die sich nicht fortpflanzen wollen, stecken diese Beträge in ihren Urlaub oder ihr Bankkonto. Die Autorin weiß auch, dass diese Kinder ihr einst das Ruhegeld erwirtschaften müssen. Im Altersheim wird sie sich einmal von diesen Kindern füttern lassen müssen. Ob sie ihr aber den Nachttopf leeren?

  • K
    Kuchenmanufaktur

    na, damit dürften sich Eure letzten Prenzlberg-Abos ja nun auch erledigt haben... (-;

     

    ansonsten würde ich mich Karl anschliessen

    habe sehr geschmunzelt

     

     

     

    PS.: wo bekommt man eigentlich mittlerweile die mitfühlenderen Reaktionen?

    beim Bekenntniss, auf dem Prenzlberg zu wohnen, oder doch noch Duisburg???

  • S
    Sulla

    @TereseLeDuc:

     

    Das sind doch nur (Großstadt)Kinder.

    Die spielen gerne ;)

     

    Nicht ernst nehmen.

    Berlin eben.

  • OD
    Oh, dein Gott :-)

    Ist ja bedauerlich, dass jemand, der so gescheit war einen Bericht zu schreiben, der so tief in die Seele gescheiterter StudentInnen zu blicken, leider nicht klug genug gewesen ist, sich zu denken, was für ein Menschenschlag ihn vorwiegend lesen wird.

     

    An alle die sich hier fragen, was an einem solchen Macchiato-Mutter leben schlimm sein soll: druckt den Bericht aus, packt ihn in einen Ordner und schaut ihn euch noch einmal in 20 Jahren an, wenn euer Leben gelebt und euer Tyrann... pardon, Nachwuchs... aus dem Haus ist. Vllt fällt es euch dann ein ;-)

  • G
    Gordon

    Reden Sie aus persönlichen Erfahrung?

    Anderseits:

    In Berlin ist es hart mit Kinder in der U-Bahn, so viel negativ Vibes.

    Auch Nachbarn die die Bullen anrufen sobald die Kidz im Hof spielen.

    Nicht mehr in Prenzlberg vielleicht, aber in den normalen Bezirke.

    Respekt für Eltern egal ob Macciato oder (wie Ich)Bier aus Netto. Wir haben es nicht immer leicht.

     

    And why do journos have to pathologise every fucking thing?

     

    It's just nature, baby.

  • L
    lautunddeutlich

    Dass so ein unbedarfter Artikel bei taz erscheinen darf, mag dem Sommerloch zuzuschreiben sein.

    Die Edel-Eltern haben am Samstagvormittag nur eins im Sinn, sich Macchiato trinkend stolz mit ihrem gut gekleideten Nachwuchs auf dem Gemüsemarkt der ungeteilten Aufmerksamkeit und Bewunderung der Bevölkerung auszusetzen, inclusive Laufrad und Fahrradanhänger. Vielleicht kaufen sie auch noch Unmengen an Obst und Gemüse. Außerdem haben sie ihre Kinder ( es soll sogar Mütter mit 2 Kindern geben, aber hallo! ) bloß bekommen, weil sie entweder mit sich, mit dem Partner oder mit dem Chef nicht klarkommen. Auszeitkinder! Nein, die Mamas und Papas sollten besser huschhusch ohne Kinder einkaufen gehen, die Kleinen zuhause einsperren und sich ja nicht mehr blicken lassen, damit sie den Neid der Autorin nicht noch mehr aufreizen.....

    Eigentlich klagt man heute über die Kehrseite der Medaille, über vernachlässigte Kinder ohne Aufsicht, über Eltern, die ihre Kinder sich selbst überlassen, ihnen kein frisches Essen kochen, die keinen Euro für Laufrad oder Fahrrad übrig haben, die bloß vor der Glotze hocken.....Werte Frau Anja Maier, was denn nun? Achtsamkeit oder Vernachlässigung? Kann es sein, dass Sie selber ein Problem haben?

  • R
    Riin

    Man, das Thema wird jetzt aber gemolken, hm? Vielleicht ein gutes Thema für die ein oder andere Doktorarbeit... die könnt ihr dann ja veröffentlichen und bewerben?

  • S
    sandramo

    Meine Rede: Urbane Dorftrottel!

  • WS
    Wendula Strube

    "...und deren Mütter nur noch andere Mütter kennen und die alles dafür tun, dass das Leben ihres Kindes gelingen möge." Was soll denn daran nun wieder falsch sein, für mich spricht da eine Menge Neid und der stammt wahrscheinlich von einem selbsternannten Bioloser. Einer, der aus seinem Hedonismus heraus nicht in der Lage war, sich auf andere einzustellen und nun in der Einsamkeit verzweifelt auf diejenigen einschlagen möchte, die sich durch viele Ups and Downs durch das normale Leben schlagen muss, dem Leben von Vater oder Mutter. Schon als Kind spielt jedes Kind Vater,Mutter, Kind und zwar weltweit. Einigen fällt dieses Spiel nicht mehr ein, wenn sie erwachsen sind und darum scheitern sie und bleiben für die längste Zeit ihres Lebens einsam.

  • CO
    Carl-Georg Otto

    Man kann gegen die gutsituierten Mütter und Väter mit den gepflegten Wohlstandskindern sagen, was man will. Diese Kinder werden unserer Gesellschaft mehr nützen als der Hochhausnachwuchs namens Kevin und Chantal. Also bitte nicht so nagativ. Egal wie, aber sie kümmern sich wenigstens um den Nachwuchs. Und das sie später die Brut bei Rudolf Steiner unterbringen oder bei Tante Montessori ist mir verständlich. Nachdem ich mich daran erfreuen kann, das meine drei Kinder mit den Multikultiblagen auf der Gesamtschule Massen an Problemen haben, hab ich da in der Tat großes Verständnis für! Bringt doch mal genauso herablassend nen Artikel über saufende, rauchende Doppelkorn Hartz-4-Eltern in Marzahn oder prügelden Bart-Väter und Vollschleier-Mütter im Wedding.

    Ich denke, da ist sehr viel Hochmut und Unwissenheit von kinderlosen TAZ-Autoren im Text, gelle?

  • M
    Metropolis

    Dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Ich arbeite in diesem Bezirk und kann die Luxus-Kinderwagen-Kolonnen und deren oftmals rücksichtslose Schieber/innen nur bestätigen. In diesen Luxuskarossen befinden sich die ganzen zukünftigen Leas, Leonies, Leons und Hannahs, die die oben beschriebene Ellenbogenmentalität perfekt vorgelebt bekommen und später perfektionieren werden. Schade, dass viele dieser Eltern ihr eigenes Leben vollkommen aus dem Blick verloren haben. Ja, der Frage nach dem Sinn des Lebens stellt sich keiner gern und gibt sie "idealerweise" an seine Kinder weiter.

  • K
    Karl

    Sicher sehr überspitzt aber lustig geschrieben. Hat mich sehr amüsiert. Danke für den Artikel!

    Gruß, K.

  • G
    Gloria

    "Die andere, die dysfunktionale Versagerwelt da draußen, soll mal schön draußen bleiben, das kann dann später der Sozialkundelehrer erklären. " Haha, wunderbar! Herrlich ätzend. Könnten meine Worte sein, auch wenn natürlich nicht ein jedes auf der Goldwaage landen sollte, denn z.B. eine konservative Haltung kann man so direkt keinem Menschen als Fehler anlasten.

     

    Eine schöne Ergänzung zu http://taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/die-zuegel-von-mutter-natur/ dem Kommentar zu Elisabeth Badinters Thesen.

  • B
    broxx

    Hey Frau Maier, autsch, das ist aber böse...habe mehrfach schadenfroh und kopfschüttelnd gelacht.

  • N
    naja

    Mir ist der Artikel von Barbara Dribbusch vom 16.8.2010 immer noch am sympathischten und sachlichsten in dieser Debatte:

     

    "Schluss mit den Vergleichen!

     

    Karriere, Mutterschaft, Singledasein: Noch nie hatten Frauen so viele Optionen wie heute. Das erzeugt neuen Leistungsdruck. Der muss weg. VON BARBARA DRIBBUSCH"

     

    Jetzt ist wohl eher wieder der B...-Zeitungsstil dran. Schade!

  • DG
    Dod Grile

    Treffender Artikel, ich vermisse etwas den Verweis auf den kongenialen Soundtrack von Garfunkel & Oates mit "Pregnant women are smug": "You're just giving birth now, you're not mother earth now"

  • L
    Lulu

    Am schlimmsten sind all die Äußerlichkeiten, wie Markenkleidung und -kinderwagen. Für ein Kind ist das einfach noch nicht wichtig, aber sie werden dahin erzogen, dass es ihnen spätestens in der Grundschule wichtig wird. Das ist dann einfach nur Stress, einem leeren Ideal hinterherzurennen.

    Die Überhöhung der Fähigkeiten ist auch nicht gesund für die Kinderpsyche. Die Kinder werden dann süchtig nach Lob und können keinen Schritt mehr tun ohne ein "toll gemacht, Bosse"(Diverse Pädagogen meines Bekanntenkreises wissen davon zu berichten) Besonders hart wird es, wenn die Kinder irgendwann merken, dass sie gar nicht so begabt und toll sind (das sind nämlich die wenigsten und niemand ist deswegen mehr oder weniger wert), da wartet ein böses erwachen, dass auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.

    Das Ende vom Lied sind neurotische Egomanen, die nicht weiter gucken, als ihre Nase lang ist, wie die Eltern es ihnen schon vorgelebt haben.

    Diesen Trend kann man aber nicht nur bei Prenzl-Muddis beobachten, sondern auch bei Einkomensschwachen Eltern vom Land.

  • H
    Hahaha

    Der Kollwitzplatz steht sinnbildlich für die GRÜNE-wählenden Leute, die keine Lust mehr haben in den Dingen zu leben die sie für andere wählen. Multikulti ja, aber bitte woanders. Urban, Bio, und fair gehandlte Nobel-Labels sind willkommen. Bezahlen soll gerne jemand anderes, ob durch Direktförderungen oder durch Aufträge im Kreativbereich. Man ist ja dafür kreativ. Darüber ist der Teil der Linksalternativen erbost dessen bevorzugter Lebensstil wegen fehlender Inteligenz oder Hintern-Hoch-Bekommen und dadurch fehlendem Geld+Bildungsabschluß eben Frühstück um 11.30Uhr danach kreatives Abhängen, Entschuldigung Konzeptentwicklung natürlich, im Kiezprojekt und das 16Uhr-Bierchen mit anschließendem Beirflaschenherumtragen bis zum Feierabendbieren auf der Oranien/Wiener-Straße lautet. Natürlich ohne Kinder. Als gentrifizierender Unternehmer mit Zweitwohnung in Kreuzberg sind mir beide Gruppen egal. Kollwitzplatz ist verlogener, Kreuzberger "Alternative" kosten mehr Geld. Neue Ideen außerhalb des üblichen Weltkommunismus für eine sich selbst tragende Gesellschaft werden allerdings von beiden Gruppen gleich intensiv bekämpft. Da belustigt mich das gegenseitige Beharken der beiden Gruppen einfach nur. Die TAZ bietet mir dazu im Rhytmus die Böser-Kollwitzplatz-Story. Zum Glück gibt es immer mehr Leute die etwas Konkretes tun und dabei die Vorteile des Großstadtlebens erleben. leider ist dank zusammengerochebem Bildungssystem und einer fehlenden Sicherheit für Kinder und Jugendliche ein solches Leben mit Kindern noch etwas problematisch.

  • K
    Klugscheißerin

    Für alle, die gleich losmeckern wollen: ja, ich habe (leider nur) 1 Kind. Ich liebe auch Kinder, ABER NICHT IMMER!!! Tief in mir schlummerten immer diese Gedanken, nun hat sie jemand formuliert. Vielen Dank! Als späte Mutter bin ich noch behaftet mit Werten und Moral, die nun mein armes Kind auch noch ertragen muss. Als Nicht-Ellbogen- und Kindertagesstättenkind seit dem 2. Lebensjahr hat meine Tochter nun einiges auszuhalten von ihren MitschülerInnen. Da gibt es zuhause viele Diskussionen und Bemühungen, sie wieder aufzurichten.

    Ab heute trinke ich wieder Bohnenkaffee!!

  • T
    TereseLeDuc

    Ich lebe nicht in Berlin; aber ich Frage mich woher kommt nur all dieser Hass und die Verachtung welche hier stets gegen die Bewohner -Familien des Prenzlauer Bergs durch journalisten wie auch Kommentare zelebriert wird?

     

    Kann das mal jemand in Kurzfassung erklären?

     

    Danke