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Debatte Korrekte KinderbücherModernisierte Klassiker

Daniel Bax
Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax und Daniel Bax

„Die kleine Hexe“ soll ohne diskriminierende Begriffe erscheinen. Das ist keine Sprachzensur, sondern im Sinne ihres Autors Otfried Preußler.

Otfried Preußler und der Räuber Hotzenplotz. Aber wer ist wer? Bild: dapd

W er sich heute in die Kinderbuchabteilung eines Buchladens verirrt, den kann das Gefühl beschleichen, in eine Zeitmaschine geraten zu sein. „Pippi Langstrumpf“, „Der Räuber Hotzenplotz“, das „Urmel“, „Jim Knopf“ oder die „Sams“-Bücher gehören dort noch immer zu den Bestsellern, die auf dicken Stapeln ausliegen – so, wie schon vor über 30 Jahren.

Der Grund für diese Restauration im Kinderzimmer ist, dass viele Eltern am liebsten zu jenen Büchern greifen, mit denen sie selbst aufgewachsen sind, weil sie mit den Figuren, die sie auch von Hörspielkassetten oder der Augsburger Puppenkiste kennen, nur positive Erinnerungen verbinden.

Umso größer ist bei vielen instinktiv die Abwehr, wenn sie hören, dass an diesen Büchern etwas geändert werden soll – so wie jetzt bei der „kleinen Hexe“ von Otfried Preußler, dessen Verlag angekündigt hat, aus der für diesen Sommer geplanten Neuauflage das Wort „Neger“ zu streichen.

Bild: taz
Daniel Bax

ist Redakteur für „Integration und Migration“ im Inlandsressort der taz.

Auf einen entsprechenden Artikel in der taz und Meldungen in anderen Zeitungen gingen bei dem Stuttgarter Thienemann-Verlag Hunderte von Mails ein – überwiegend Protest, zum größten Teil sogar üble Beschimpfungen. Auch in vielen Onlineforen schwappen die Emotionen hoch. Dem Verlag wird dort „Zensur“ vorgeworfen, und von George Orwell bis zu den Bücherverbrennungen der Nazis ist kein Vergleich zu grob, um nicht eifrig bemüht zu werden.

Das Recht auf Verständlichkeit

Dabei geht es gar nicht um ein Verbot oder gar um Zensur – sondern vielmehr um das Recht eines Autors und seines Verlags, seine Bücher an den Sprachgebrauch der heutigen Zeit anzupassen, damit sie künftig noch von vielen Menschen gelesen werden können, ohne dass diese das in den falschen Hals bekommen – zum Beispiel, weil sie schwarz sind. Das Problem ist ja nicht nur, dass das Wort „Neger“, das früher gebräuchlich war, heute als diskriminierend gilt.

Hinzu kommt, das es vielen Kindern heute schlicht nicht mehr geläufig sein dürfte. Will man es der nächsten Generationen da nun ausgerechnet per Kinderbuch beibringen? Und würde es nicht vielmehr der humanistischen und zweifellos antirassistischen Intention von Autoren wie Otfried Preußler und Astrid Lindgren widersprechen, solch missverständliche Begriffe in Kinderbüchern wie „Pippi Langstrumpf“ und „Die kleine Hexe“ beizubehalten?

Nun ist es tatsächlich schwierig, zwischen dem Willen zur Werktreue und der Authentizität des Originals auf der einen Seite sowie sprachlichen Entwicklungen und der Rücksichtnahme auf heutige Minderheiten andererseits abzuwägen. Der Autor und der Verlag haben sich ihre Entscheidung deswegen auch nicht leicht gemacht, sondern lange mit sich gerungen.

In der Neuausgabe der „Kleinen Hexe“ soll auch nicht mehr von „Schuhe wichsen“ die Rede sein, sondern von „Schuhe putzen“. Außerdem soll die kleine Hexe nicht mehr damit drohen, Kinder mit ihrem Besen „durchzuwichsen“, sondern sie zu verhauen, wie man das heute sagen würde. Auch die schönen Originalillustrationen werden erstmals in Farbe erscheinen. Über all das hat sich seltsamerweise noch niemand beschwert.

Mark Twain ohne „Nigger“

Letztlich kann man solche Entscheidungen auch nur im Einzelfall treffen, wie die Debatte über Mark Twains „Tom Sawyer“ und „Huckleberry Finn“ in den USA gezeigt hat. Dessen amerikanischer Verlag hat vor zwei Jahren das Wort „Nigger“ – das in „Huckleberry Finn“ mehr als 200-mal vorkommt –, durch den weniger anstößigen Begriff „Sklave“ ersetzt.

Dieser Schritt war auch dort heiß umstritten und hat hitzige Debatten provoziert. Allerdings ist „Huckleberry Finn“ auch ein Jugendbuch und fällt damit in eine andere Kategorie.

So oder so – Klassiker wie „Tom Sawyer“, „Die kleine Hexe“ und „Pippi Langstrumpf“ bleiben trotzdem Weltliteratur, eine behutsame Modernisierung muss ihnen nicht schaden. Selbst die Luther-Bibel wurde mehrfach sprachlich überarbeitet und von antisemitischen Ausfällen ihres Autors bereinigt, damit man ihre Botschaft auch heute noch versteht. Warum Kinderbücher da per se „heiliger“ sein sollen, leuchtet nicht so recht ein.

Traditionen der Ausgrenzung

Es geht ja auch nicht darum, die ganze Weltliteratur umzuschreiben. Denn rassistische und antisemitische Injurien ziehen sich durch die gesamte christlich-abendländische Kultur – selbst Aufklärer wie Voltaire, Kant oder Georg Christoph Lichtenberg waren nicht frei davon, und auch moderne Philosophen wie Adorno schrieben in ihren Büchern noch ganz selbstverständlich von „Negern“.

Das alles kann man nicht nachträglich einfach umschreiben, ohne plumpe Geschichtsfälschung zu betreiben. Aber es ist doch etwas anderes, wenn es um Kinderbücher geht, die heute noch gelesen und vorgelesen werden. Von Dreijährigen kann man schlecht erwarten, dass sie bestimmte Begriffe und Bilder kritisch reflektieren und historisch einordnen können – von Studenten der Philosophie schon.

Natürlich sind Kinderbücher nur ein Nebenkriegsschauplatz, wenn es um den Kampf gegen Rassismus geht. Doch von Einwanderern verlangt man ja auch, dass sie ihre Herkunftskultur und ihre mitgebrachten Traditionen kritisch überprüfen – zu Recht, ist die Geschichte ihrer Länder doch oft von Gewalt, Frauenfeindlichkeit oder der Ausgrenzung Andersdenkender geprägt. Aber auch die deutsche Geschichte ist von Gewalt, Frauenfeindlichkeit und Rassismus geprägt, ja sogar von einem Völkermord. Grund genug, auch die deutsche Kultur und Traditionen immer mal wieder einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.

Angesichts dessen erstaunt die Wut, die die bloße Ankündigung eines Verlags, ein paar Details in einem Kinderbuch zu verändern, ausgelöst hat. In der Verbissenheit, mit der mache an Begriffen wie „Neger“ festhalten wollen, scheint eine seltsame Sehnsucht nach der vermeintlich „guten alten Zeit“ durch, als man solche Worte noch ungehemmt verwenden durfte. Man sollte bei solch unkritischer Nostalgie aber nicht vergessen, dass unverheiratete Frauen damals auch noch „Fräulein“ genannt wurden, Abtreibungen verboten und Altnazis noch überall in Amt und Würden waren.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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43 Kommentare

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  • Der Grund warum ich gehen eine Anpassung bin ist ganz einfach: die meisten Begriffe, wenn nicht sogar alle, die wir irgendwann einmal als unangemessen empfinden werden, waren einmal ganz unproblematisch, sogar einfach nur Beschreibend. Rassismus entsteht nicht durch sie, er äussert sich noch nicht mal in ihnen, Rassismus ist die Ursache, warum die Begriffe problematisch wurden. Sie zu ändern, ist nicht der Weg, Rassismus zu bekämpfen, es ist der feige Weg, der ihm ausweicht. Gegen Rassismus hilft nur Aufklärung und Auseinandersetzung. Das Wort 'Schwarzer' ist bereits oft ebenso rassistisch konnotiert wie Neger, weil sich die Einstellung einfach nicht ändern will. Warum auch, wenn keiner bereit ist dagegen zu kämpfen. Es ist ja viel einfacher die Worte zu streichen und so zu tun als gäbe es dann den Rassismus nicht mehr. Zu Astrid Lindgrens Zeiten wäre die Chance gewesen, den Kindern beizubringen, das diejenigen, die sie als Neger bezeichnet, gleichwertige Menschen sind. Anstatt den Begriff zu verbieten, wäre es besser gewesen, die Vorstellung, die man damit verknüpft, an die Realität anzupassen. Dann würde man eine Generation von Menschen herangezogen haben, die den Begriff nicht mehr verwendet, weil sie es nicht mehr nötig hat, zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe überhaupt zu untetscheiden. Wenn dann ein Elternteil dem Kind das Buch heute vorläse und das Kind fragte, du, was ist denn ein Neger, so wäre die Antwort, so nannte man früher Menschen mit dunkler Haut. Und wenn das Kind dann wissen wollte warum würde man antworten können: Weil sie da noch glaubten, das mache einem Unterschied. Aber Kind du glaubst es nicht, noch früher dachte man auch die Welt wäre flach! Na das wäre doch mal die Idee: anstatt uns immer neue Begriffe auszudenken und Energie mit Debatten über alte Bücher zu verschwenden, Verteidigen wir die, die wir haben gegen rassistische Vereinnahmung und lehren unsere Kinder: Hey du, Schwarze sind genausoviel Wert wie alle anderen auch.

  • VS
    Verein schäft qwant

    Auf die Gefahr hin, von der falschen Seite Applaus zu ernten: Auch wir stehen diesen Sprachpolizei-Massnahmen sehr kritisch gegenüber.

    Was haben die Roma, die Zigeuner, die Jenischen, die Sinti, die Fahrenden davon, wenn die Romanhelden nicht einmal ersetzt, sondern ganz gestrichen werden? Dass es seltsam zu lesen wäre, wenn in leicht angestaubt wirkenden Geschchten die kleine Hexe an der Dorffasnacht auf Kinder trifft, die sich als „Sinti“ verkleidet haben, leuchtet ein. Aber wieso dürfen die Erinnerungen an unsere Vorfahren nicht einmal mehr in der verklärten Form eines Fasnachtszigeuners am Leben bleiben? Das kommt doch einer Nullifizierung, einer erneuten Auslöschung unserer Volksgruppen gleich! Unschwer lassen sich in der Figur des Räubers Hotzenplotz Parallelen erkennen zu den berühmten Gaunern der frühen Neuzeit wie dem Hölzerlips, einem Jenischen, oder Hannikel, einem Sinto. Müsste man nicht den Hotzenplotz gleich ganz verbieten? Statt eines Verbots von Wörtern oder gar ganzen Büchern wäre es höchste Zeit, dass Geschichte UND Gegenwart von Sinti, Roma UND Jenischen gleichberechtigten Eingang in die Lehrmittel der Grund- und Oberstufe finden, vom "Zigeunergalgen" des Mittelalters bis zu uns "Internetnomaden" heute!

    Einen Vortrag zu einer Fachtagung finden Sie unter: https://www.facebook.com/notes/verein-sch%C3%A4ft-qwant/tsiganologie-und-antiziganismusforschung-zwischen-wissenschaftsdiskurs-und-pater/474227829303802

  • L
    Liddy

    @PeterWolf

     

    Richtig. Die Kirche sollte eine Untersuchungskommission einrichten bezüglich ihrer kolonialistischen Vergangenheit und ihrer Rolle bei der Eroberung und Unterdrückung Afrikas.

    Die angesprochene Figur selbst ist rassistisch, nicht nur ihr Name, sie stellt Afrikaner als unmündige und unterwürfige Hilfeempfänger dar und ist Ausdruck kolonialen Geistes. Und wenn Sie so eine Figur zu Hause haben oder in der Bucht verkaufen wollen, scheinen Sie ja nichts dabei zu finden, weiterhin in diesem Geist zu leben.

  • VB
    Vicco Breulert

    Einige meiner Kommentare wurden, obgleich der Netiquette entsprechend, von der Taz-Moderation nicht veröffentlicht.

     

    Den Link findet man im Netz:

    http://glamorama.blog.de/2010/05/27/taz-zensiert-8680780/

     

    Über Zensur braucht sich die Taz ergo nicht aufzuregen

  • J
    johnnywinter

    Vieles gilt heute nur deshalb als diskriminierend, weil selbsternannte Sittenwächter, die für sich die Meinungshoheit beanspruchen, bestimmte Dinge auf den Index setzen.

    Fehlen nur noch die Sanktionen bei Nichtbeachtung.

    Iran läßt grüßen.

    http://www.politaia.org/sonstige-nachrichten/zensur-und-gehirnwasche-uber-e-books/

  • OG
    oh gott

    Hier kann man wieder schön sehen, wie sich ein kleines Grüppchen gegenseitig hochschaukelt.

    Niemand will Bücher verbrennen, oder gar verbieten, es geht schlicht um eine leichte Modernisierung der Sprache. Wie der Autor des Artikels sehr richtig angemerkt hat waren viele Kindergeschichtenautoren schlicht gegen Rassismus und Diskriminierung, es kann daher nur in ihrem Sinne sein,wenn die Wortwahl überarbeitet wird.

    Mit Völkermorden in China und dem dritten Reich hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Unfassbar, was in manchen Köpfen so abgeht.

  • F
    fabi

    Begriffe wie "behutsame Modernisierung" und "sprachlich überarbeitet... damit man ihre Botschaft auch heute noch versteht" transportieren einen geradezu beängstigenden Ungeist und eine Auffassung, gegen die doch sonst die sich gern als 'alternativ' gebende leicht linkslastige Künstlerschaft lautstark aufbegehren würde - ist es doch ein Umschreiben, ein Verfälschen im Sinne eines herrschenden Zeitgeistes. Ein Neusprech, noch klein, ein Säugling, aber da.

  • L
    Lucernus

    Bei "älteren" Kinderbüchern muss Verständlichkeit auch die historische Dimension einbeziehen, die verstellt wird, wenn alles sofort auf das politisch korrekte und meist nur so kurzlebige Zeitgeistnarrativ eingedampft wird. Wie kann man, ob als Kind oder auch als Erwachsener, sonst noch verstehen, warum Mark Twain, ein engagierter Gegner der Rassentrennung, von der "real nigger show" schwärmt, die er als Junge in seinem Heimatdorf am Mississippi noch erlebt hat und deren Wiederauferstehen ihm wünschenswerter erscheint als selbst der Genuss gleich welcher klassischen Oper?! So unverfälscht nachzulesen im Kapitel 12 von "The Autobiography of Mark Twain", herausgegeben von Charles Neider in Harpers Reihe der P e r e n n i a l Modern Classics.

  • AS
    Arthur Schopenhauer

    Ein Maximalpigmentierter mit Gazelle zagt im Retreitnemgiplamixam nie!

  • PP
    peter pa

    Die meisten Kommentare hier sind echt gruselig.

     

    Eine Anmerkungen möchte ich machen:

    Es wird immer wieder behauptet, die Begriffe sollten drinbleiben, die Kinder würden dann nachfragen beim Vorlesen und die Eltern es dann erklären. Dadurch wäre es pädagogisch sehr wertvoll. Gerade die Preusslerbücher gehören aber für viele Kinder zu den ersten Büchern, die sie selbst lesen, je nach Begabung etwa ab der dritten Klasse. Da erklärt dann keiner mehr was, das Kind liest Neger, hat vermutlich eine Vorstellung davon, was das ist und übernimmt den Begriff. Wir reden hier ja nicht von Büchern für Dreijährige.

  • T
    texttheater

    Was meinen Sie mit "antisemitischen Ausfällen ihres Autors"? Luther war nicht Autor, sondern Übersetzer der Bibel.

  • N
    Naivling

    Früher habe ich grundsätzlich darauf verzichtet, sogenannte Klassiker in Ausgaben von DDR-Verlagen zu lesen. Aus gutem Grund. Eine "behutsam" modernisierte Wortwahl bringt so manchen ganz schnell näher an den realexistierenden Sozialismus. Zuletzt so gelesen bei einer Übersetzung aus Tausendundeine Nacht.

    Nun habe ich auch guten Grund, aus manchen gesamt- und ehemals westdeutschen Verlagen nichts mehr zu kaufen.

    Ich war ja so naiv, als ich glaubte, die würden so etwas nie machen.

  • F
    FaktenStattFiktion

    George Orwell schrieb vom "Neusprech" und einer Sprache, welche das politisch unkorrekte Denken unmöglich machen sollte.

     

    Insofern ist der Vergleich nicht "grob" wie Herr Bax meint, sondern vollumfänglich zutreffend. Peinlich wird es dann, wenn als vorgeschobene Erklärung das "Verständnis" der Bücher leiden könne.

     

    Wobei schon "Die kleine Hexe" gleich dreifach auf dem politisch-korrekten Scheiterhaufen landet.

    1. Geschlechtsneutralität fehlt,

    2. Diskreminierung wg. Kleinwuchs oder Alter,

    3. Herabwürdigung der ZauberInnen...

     

    JEDES Wort wird irgendwann erstmals gelesen - selbst Karl Marx hat nicht als Baby erst "Kapitalismus" und danach "Mama" gebrabbelt.

     

    Aber wenigstens hat dieser Unsinn Wirkung gezeigt - die Leser haben absolut kein Interesse an "Neusprech"-Büchern!

  • K
    Kriz

    In einer Gesellschaft, die noch vor 15 Jahren Fußballspieler mit dunkler Hautfarbe mit Bananen beworfen und als Bimbo bezeichnet hat, in einer Gesellschaft, in der dunkelhäutige Spielfiguren nur als Bergbau-Arbeiter oder Cargo-Hilfskraft oder Kofferträger vorkommen, da ist es natürlich wichtig und unerlässlich, dass schon Dreijährige frühzeitig mit den gängigen Rassismen in Kontakt kommen...

     

    Übrigens gibt es Studien, die zeigen, dass sich eine Unterscheidung von Menschen nach Hautfarbe (Kriterium: hell/dunkel) erst sehr spät entwickelt, ja dass die Betonung der Hautfarbe als Merkmal überhaupt erst durch die Sozialisierung mit Bedeutung aufgeladen wird. Mein Sohn ist drei Jahre als, er liest gerne die kleine Hexe und hat mich gottseidank noch nie nach den Negerlein gefragt. Was er sich darunter vorstellt, weiß ich nicht. Sicher keinen Menschen mit schwarzer Hautfarbe, denn er einige schwarze Kinder in seinem Kindergarten, unser Nachbar ist auch schwarz. Zur Zeit ist er in der "Warum"-Phase. Nach schwarzer Hautfarbe hat er mich noch nie gefragt...

  • J
    Jörn

    Harhar!

     

    Seit heute vormittag bin ich im Besitz aller wesentlichen Kinderbuchklassiker in der unverfälschten Version.

    Und zwar als gedruckte Ausgabe, kein fernmanipulierbares E-Book.

     

    Meinen Kindern werde ich aus den authentischen Werken vorlesen.

     

    Liebe Politiker, ihr werdet es nicht schaffen, die Geschichte zu wiederholen. 1933 und 1953 sind Mahnung genug.

  • SR
    Steffen Roßkamp

    @Axel Das von ihnen befürchtete wird durch ihr Verhalten erst Recht eintreten. Wenn sie sich nicht zusammen mit ihren Kindern kritsch mit diesen Begriffen auseinandersetzen und es ihnen erklären werden sie diese unweigerlich irgendwo anders aufschnappen und dann vermutlich völlig unreflektiert damit umgehen.

     

    Genau das ist hier auch der Punkt, man versucht bestimmte Begriffe durch Reinigung aus dem Wortschatz von Kindern herauszuhalten, was per se zum Scheitern verurteilt ist. Kinder kommen auch so schon mit genügend Dingen in Berührung die der elterlichen Erklärung bedürfen. Diesen Kreis nun noch zu vergrößern kann nicht gut enden.

     

    Die Argumentation des Artikels dazu steht dann auch auf sehr wackeligen Füßen. Allein der zur Unterstützung herbeigezogene Vergleich mit der Luther-Bibel hinkt schon gewaltig.

     

    Einerseits ist diese ganz sicher nicht als Kinderbuch einzustufen (Dazu gibt es übrigens genau so bezeichnete, ans Alter angepasste Kinder-Bibeln).

     

    Andererseits zeigt dies das Hauptproblem gut auf: Es wird etwas als Luther-Bibel verbreitet was diese nicht mehr ist. Auch Luther war (nur) ein Mensch, eben nicht perfekt und während er einige gängige Ansichten seiner Zeit wiederlegte, vertrat er eben andere.

    Klar möchte man sich hier als Kirche modernisieren, Ansichten die sich als mittlerweile falsch oder zumindest irreführend erwiesen haben ersetzen. Aber dann doch bitte nicht indem man Altes zensiert und auch nur ansatzweise versucht den Eindruck zu erwecken es sei schon immer so gewesen.

  • AJ
    Ach Ja?

    Wer kommt eigentlich als Erster auf die Idee, die Mona Lisa zu übermalen, weil sie keine Schlauchbootlippen und Silikontitten hat, die heute doch so modern und politisch korrekt sind?

  • SZ
    Schulhof zensieren

    Sie haben es nicht verstanden, Herr Dax.

    Nein, Kinderbücher sind nicht "heiliger". Es ist immer und in allen Fällen falsch. Und wenn ich meinem Kind "Die kleine Hexe" vorlesen kann, kann ich diese Dinge erklären. In kindgerechter Weise. Gar kein Problem.

    Rafft das Kind nicht? Dann versteht es die Geschichte auch nicht.

    Überlegen Sie mal, mit welchen Worten die Kinder aus der Grundschule vom Schulhof nach Hause kommen. Oder schon aus der Kita. Da haben Eltern auch eine Menge zu erklären.

    Z.B.: warum ist es nicht o.k., einen Mitschüler als "schwul" zu beschimpfen, während "schwul" aber zugleich kein "böses Wort" ist. Ist gerade an unserer Grundschule Thema.

    Wenn Sie beispielsweise einem Neunjährigen nicht erklären können, warum Tom Sawyer "Nigger" sagt und warum man das heute nicht mehr sagt, haben Sie da längst verloren.

    Sie können dem Problem natürlich aus dem Weg gehen, indem Sie das Wort aus den Büchern streichen und sich auf dem Schulhof die Ohren zu halten.

    Der Unterschied: es sind nur Ihre Ohren, aber unser aller Bücher.

    Und noch was: die Autoren, um die es in dieser Debatte geht, sind alle ausnahmslos tot und können nicht mehr zu ihrem Werk befragt werden, geschweige denn, es selbst "modernisieren".

  • SD
    Sonja De

    Otfried Preußler und sein Verlag haben die Änderungen beschlossen. Also sind anscheinend einige der Kommentatoren hier der Meinung, dass es Zensur ist, wenn der Autor selbst an seinen Büchern was ändert? Wow.

  • I
    Ichschmeißmichweg

    Das Problem ließe sich mit einer FSK für Bücher lösen. Alle Werke, die politisch unkorrekte Wörter enthalten, werden mit einer Alterbeschränkung ab 18 versehen. Schon hat sich die Sache. Dann sehen Eltern endlich, wie schändlich Bücher wie "Die kleine Hexe" sind und kaufen pc-weichgespülte Neusprech-Kinderliteratur.

     

    Oder alte Schinken bekommen ein Haltbarkeitsdatum. Jedes (JEDES!) Buch, das älter als, hm, sagen wird mal 20 Jahre, ist, wird nicht mehr gedruckt. Alte Exemplare werden eingestampft (oder verbrannt, ist viel nachhaltiger, da es noch zur Wärmeerzeugung dient) und schon ist alles immer schön und sauber.

     

    Alte Werke, die sich noch im Privatbesitz befinden, werden von der Bücherkontrolltruppe abgeholt. Wer die Schwarten nicht freiwillig rausgibt, muß wegen Besitzes volksverhetzender Schriften vor ein PC-Tribunal, das die Gesinnung prüft und Unbelehrbare in Umerziehungslager befördert. (Damit eines Tages nicht noch Wörter wie "Negerkuß" an ungeschützte Ohren kommen.)

     

    Die Schokoladenfirma Sarotti wird verstaatlicht (sorry, Dr. Rösler, aber das dürfte auch in Ihrem Interesse sein, obwohl sonst natürlich alles privatisiert werden muß...) und zum Umerziehungslager gemacht. Der Sarotti-Mohr wird durch Schulz (siehe Tom Cartoons) ersetzt und ...

  • M
    manfred (61)

    @SchnurzelPu

    Genau so ist es.

     

    Durch die bewußte Verwendung des Begriffes "Nigger" machte Twain das Unmenschliche des damals in den Südstaaten herrschenden Rassismus, der bis heute nachwirkt, und die der Sklaverei innewohnende Menschenverachtung deutlich. Wenn ein heutiger Verlag dieses Wort aus Twains Werk entfernt, muß daß nicht unbedingt antirassistisch sein, es kann auch die Absicht dahinterstehen, diesen peinlichen Teil der amerikanischen Geschichte ein wenig aufzuhübschen. Aber auch ohne diese Absicht dahinter entsteht dieser Effekt. Dadurch wird Twains Werk inhaltlich entstellt, bewußt oder unbewußt.

  • N
    Name

    "Altnazis noch überall in Amt und Würden waren. " - das ist nun heute bei der Partei "DieLinke" ähnlich, da sind auch noch die DDR-Mauerschützen- und Folter-Fans am Start. Also mal langsam mit der guten alten Zeit, Herr Bax - ultra-rechtes Gedankengut ist auch heute noch sehr angesagt, wie man auch an der größten rechtsextremen Partei Deutschland "DieLinke" leider traurig sehen kann.

  • F
    Franel

    Von der mäßig witzigen Bildunterschrift, die ja bei den meisten taz-Beiträgen zu einem echten Ärgernis geworden sind, abgesehen ist das ein durchaus brauchbarer Beitrag. Der Beitrag ist sachlich, soweit das in der taz eben geht, er enthält keine offensichtlichen Lügen und frei Erfundenes, das als Tatsache dargestellt wird - die Argumentation ist schlüssig, der Artikel ist angenehm entspannt geschrieben. Okay, die Kommentare zeigen doch die standardmäßige kleingeistige Gutmenschen-Empörung, die das Leben der meisten taz-Leser regiert, aber dafür kann der Verfasser ja nichts. Ein durchdachter Artikel, so stelle ich mir guten linken Journalismus vor - leider hat Herr Bax ja auch immer wieder üble Hetz-Artikel gegen Deutsche und Juden auf Lager. Schade, er kann es ja auch besser, wie dieser gelungene Beitrag zeigt.

  • M
    MattF

    "Jeder der sich über die Änderungen aufregt sollte einmal kurz nachdenken, in welche Situationen er seine Kinder und sich bringen kann."

     

    Korrekt und noch schlimmer was tut man schwarzen Kindern an? Oder dürfen die nicht die kleine Hexe lesen?

     

     

    Im übrigen ändert den Text hier der Rechteinhaber. Er ändert den Text nicht auf staatlichen oder öffentlichen Druck (eher im Gegenteil), er ändert ihn weil er eingesehen hat, dass es besser ist.

     

    Zu glauben dass dies irgendetwas mit Zensur zu tun hat ist weltfremd.

     

    In jeder Neuauflage eines Buches werden wahrscheinlich hunderte Worte und Sätze geändert (auch einfach Rechtschreibfehler korrigiert), kein Mensch schreit da Zensur.

     

    Der Rechteinhaber hat das Recht mit seinem Buch zu machen was er will. Gäbe es im übrigen keine Rechteinhaber, dann könnte sowieso jeder damit machen was er will.

  • M
    MattF

    "Jeder der sich über die Änderungen aufregt sollte einmal kurz nachdenken, in welche Situationen er seine Kinder und sich bringen kann."

     

    Korrekt und noch schlimmer was tut man schwarzen Kindern an? Oder dürfen die nicht die kleine Hexe lesen?

     

     

    Im übrigen ändert den Text hier der Rechteinhaber. Er ändert den Text nicht auf staatlichen oder öffentlichen Druck (eher im Gegenteil), er ändert ihn weil er eingesehen hat, dass es besser ist.

     

    Zu glauben dass dies irgendetwas mit Zensur zu tun hat ist weltfremd.

     

    In jeder Neuauflage eines Buches werden wahrscheinlich hunderte Worte und Sätze geändert (auch einfach Rechtschreibfehler korrigiert), kein Mensch schreit da Zensur.

     

    Der Rechteinhaber hat das Recht mit seinem Buch zu machen was er will. Gäbe es im übrigen keine Rechteinhaber, dann könnte sowieso jeder damit machen was er will.

  • P
    PeterWolf

    Was mache ich denn jetzt mit meinem "Nickneger"?

    Und wie bezeichne ich den, wenn ihn mal in der Bucht verkaufen will?

    Schließlich soll er da ja gefunden werden und nach "Nickschwarzer" oder "Nickfarbiger" sucht bestimmt niemand.

    Und wenn ich den als "Nickneger" bezeichne (steht ja so auf der Verpackung), mache ich mich dann strafbar?

    Und muss die Kirche jetzt nicht eine Untersuchungskommission einsetzten, schließlich ist das Teil ihre "rassistische?" Erfindung?

  • T
    tommy

    "Man sollte bei solch unkritischer Nostalgie aber nicht vergessen, dass unverheiratete Frauen damals auch noch „Fräulein“ genannt wurden, Abtreibungen verboten und Altnazis noch überall in Amt und Würden waren. "

     

    Wieso macht sich jemand, der Abtreibungen als gesellschaftlichen Fortschritt ansieht, eigentlich Gedanken darüber, was in Kinderbüchern steht?

    Dem linksgrünen Bürgertum scheints immer noch deutlich zu gut zu gehen, wenn man sieht, über welche "Probleme" es sich vorrangig Gedanken macht...

  • G
    gehteuchnixan

    Mit grünem Schleifchen verziert

    kommt er marschiert,

    im multikultibunten Kleid

    zum Sturm bereit,

    der Geist der Zeit.

    Mit der Fackel in der Hand

    zieht er wieder durchs Land.

  • E
    erikius

    Entwicklungstechnische ist es für ein Kind viel wertvoller, wenn das Wort Neger beibehalten würde. Die Eltern können dem Kind erklären, dass dies früher ein völlig normales Wort war und warum es heute nicht mehr benutzt wird. So lernt das Kind zum Beispiel sehr früh, dass das geschriebene Wort nicht automatisch richtig und gut ist. Diese Lektion ist viel wertvoller als solche Konflikte von Kindern fernzuhalten. Das Wort Neger oder auch Nigger werden sie sowieso irgendwann hören. Eltern würden gut daran tun ihre Kinder auf eine realistische Welt voller Widersprüche vorzubereiten und nicht auf auf eine träumerische Utopie wie die Welt aussehen könnte.

     

    Meine zukünftigen Kinder werden sehr früh lernen zu hinterfragen, damit sie eben nicht leichte Opfer für Ideologien werden - dazu gehört auch der Umgang mit Worten.

  • S
    supmac

    Pippi Langstrumpf, die kleine Hexe?

     

    Langstrumpf reduziert die Pippi ( der Name geht gar nicht- assoziert Urin abgeben)auf ein modisch manipuliertes Mädchen.Ich möchte einen anderen Namen!

     

    Die kleine Hexe???

    Mittelalter?

    Hexenverbrennungen?

    So etwas möchte ich meiner Tochter nicht antun!

    Ab auf den Index mit solchen Büchern!

     

    Ach wie modern ist der Neuschreib!

  • S
    SchnurzelPu

    Zu: "Mark Twain ohne „Nigger“"

     

    Durch den häufigen Gebrauch des Wortes Nigger hat Mark Twain mehr für die "Neger" in den USA getan als es jemand anderes zu dieser Zeit vermochte. Dieses literarische Denkmal schliffen vermutlich weiße überbezahlte Amerikaner, die soziale Fragen nicht gerne beantworten.

     

    "Selbst die Luther-Bibel wurde mehrfach sprachlich überarbeitet und von antisemitischen Ausfällen ihres Autors bereinigt, damit man ihre Botschaft auch heute noch versteht."

     

    Das ist aber jetzt seltsam argumetiert. Wenn der "Autor" Antisemit war und seine "Argumente" in der heutigen Zeit gefälliger daherkommen sollen - sollte Sie sich lieber Herr Bax, nicht schleunigst an die Bereinigung von "Mein Kampf" setzen? Oder, wenn es Sie zeitlich überfordert, was ich verstehen würde, sich einmal Schiller vorknöpfen?

     

    Unsere Zeit braucht neue Helden, deshalb Ärmelschoner hoch und rein in das Wortgefecht.

  • A
    Arne

    Genau, warum sollten Kinder mit der Realität konfrontiert werden in einem Land, in dem noch genug ein rechtsextremes Weltbild haben. Warum sollten sie lernen, selber nachzufragen, was diese Begriffe da verloren haben? Kinder müssen immerzu beschützt werden, eigenes Denken sollte ihnen verboten werden. Denen muss man viel verbieten, dann kommt da nämlich nix mehr raus.

     

    Es ist eine hervorragende Idee, den Eltern, denen nix einfällt, als ihren Kindern die Literatur vorzusetzen, die sie selber noch gelesen haben, auch noch die pädagogische Aufgabe zu nehmen, zu erläutern, warum diese Begriffe im Nachkriegsdeutschland ganz normal waren.

     

    Ich gehöre glücklicherweise einer Generation an, deren Eltern aus einer Generation stammten, die noch andere Kinderbücher bevorzugten (bevor man ihnen das verboten hat). Und ich kann mich entsinnen, dass ich weinte, als ich "Pünktchen und Anton" vorgelesen bekommen habe wegen der sozialen Ungerechtigkeiten darin. An rassistische Ausfälle von Kästner darin kann ich mich nicht entsinnen. Und ich bin ganz froh, dass meine Eltern niemals Ausgaben bekamen, die nach 1933 Kästners Literatur im Nazi-Sinne "entschäft" wurden.

     

    Es gibt genug brauchbare Kinderliteratur auch heute noch, so dass man Kindern nicht das Denken verbieten muss, wenn ihnen Begriffe sonderbar vorkommen.

     

    Es ist eine Schande, wie die TAZ hier die sondersame reaktionäre Politik eine Familienministerin hochjubelt, die alle Probleme der Nachkriegszeit zukitten will, weil sie meint, dass Kinder sowieso nur dummes Vieh sind, die denken nicht lernen sollten.

  • K
    kdl

    Vielen Dank für diesen Kommentar. Er bringt es auf den Punkt!

  • VN
    von nebenan

    "Das Problem ist ja nicht nur, dass das Wort „Neger“, das früher gebräuchlich war, heute als diskriminierend gilt."

     

    Das N-Wort war schon immer diskriminierend, nur weil dies vielen "früher" nicht bewusst war, heißt dies noch lange nicht, dass es kein diskriminierendes wort ist

  • A
    Axel

    Als Vater, der die alten Versionen noch bis vor kurzem seinen kleinen Kindern vorgelesen hat, habe ich mich entschieden Begriffe wie Neger, Nigger usw. nicht zu verwenden und habe sie ersetzt. Soll ich dauernd unterbrechen um zu erklären, dass man dieses Wort nicht verwendet, weil es andere Menschen diskriminiert. Schon dieses neue Wort kann man einem 5-jährigen Kind nur umständlich erklären.

    Genauso kann man sich vorstellen in welche Situation man kommt, wenn die Kinder diese Worte lernen und dann unbedarft im falschen Moment benutzen.

    Jeder der sich über die Änderungen aufregt sollte einmal kurz nachdenken, in welche Situationen er seine Kinder und sich bringen kann.

  • PM
    Peter Mueller

    "Hinzu kommt, das es vielen Kindern heute schlicht nicht mehr geläufig sein dürfte." Wer über Sprache schreiben will, sollte nicht das und dass verwechseln. Natürlich sollte man auch sonst nicht Konjunktionen mit Artiklen verwechseln, aber in einem Text über Sprache wirkt es eben besonders peinlich.

  • B
    überrascht

    Kann denn jemand schon sagen durch welche Wörter die politisch unkorrekten Ausdrücke ersetzt werden?

  • B
    Boiteltoifel

    Lieber Daniel Bax,

     

    sind ja nur Kinderbücher, was? Was soll die Aufregung? Nun, wir hätten da noch ein paar tausend völlig veraltete Klassiker, an denen es mächtig viel anzupassen gäbe. Oh, wenn ich nur daran denke, aus wievielen Werken das Wort "Fräulein" politisch korrekt in "Frau", noch richtiger natürlich "Dame" umgewandelt werden müßte.

     

    Lieber Daniel, ich glaube, Du hast da irgendwas an dem Entsetzen über diese Art von Buchzensur nicht verstanden oder willst es nicht verstehen. Du schreibst "Es geht ja auch nicht darum, die ganze Weltliteratur umzuschreiben." Nun möchte ich von Dir wissen: Wo ist die Grenze und wer bestimmt sie???

     

    Lies doch mal Orwells "1984" oder Huxleys "Schöne neue Welt".

     

    Jede weitere Debatte ist überflüssig, die hatten wir ja schon seitenweise bei den letzten Beiträgen. (Aber natürlich sind alle, die sich gegen Buchzensur wehren Rassisten, Frauenfeinde und so weiter... So fängst es dann an!)

  • TF
    Thomas Fluhr

    Es geht nicht um die Kinderbücher oder 'Neger', das ganze ist ein Symptom für eine neue, alte Krankheit. Wenn Apple Fotos zensiert, oder Wörter ausgetauscht werden, ist diese Weißfärberei vom Prinzip mit Propaganda zu vergleichen, so wie früher in China Fotos retuschiert wurden, oder ganze Völkermorde geleugnet werden. Es geht darum Wahrheit zu erschaffen, nach dem Motto, was nicht sein soll, kann auch nicht sein, political correctness. Wo anders nennt man das Geschichtsfälschung.

    Ob eine Frau gezwungen wird den Schleier zu tragen, oder gezwungen wird keinen zu tragen, auf jeden Fall ist sie unfrei. Nach welchen Werten, oder Rechtsempfinden soll sich die Zukunft anpassen? Verlogenheit? Auch die Nazis oder die Taliban fühlten/-en sich im Recht. Oder die Grabschänder in Timbuktu, die löschen gleich ganze Bibliotheken aus, dienach 600 Jahren, nicht mehr als richtig anerkannt werden und holen un-heilige Sufis aus ihren Gräbern.

    Es geht um ein Symptom, deshalb die Aufregung,wehret den Anfängen.

  • KK
    Karl K

    Mr.PC-Bax - again..…Rassismusfrei!

     

    VERBOTEN hat Abschließendes dazu gesagt.

  • P
    Pax

    Sie werden es nicht glauben, aber die sind immer noch im Amt.

  • A
    Autobahn

    Mir fällt auch gleich noch ein Buch ein, das wegen seiner Gewalt verherrlichenden/diskriminierenden Stellen umgeschrieben/aktualisiert/modernisiert werden sollte.

    Ob der Herr Baxxx weiß, was gemeint sein könnte, und traut er sich da auch ran?

  • S
    Schwarz-Weiß

    Verbissenheit?

     

    Von wem?

     

    Ich jedenfalls bestreite, unfarbig zu sein und wenn Weiß keine Farbe ist, dann Schwarz auch nicht...

     

    Ach ja, Monte-Negro, kann man das heute noch so nennen?