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Debatte Israel63 Jahre ohne Frieden

Kommentar von Rafael Seligmann

Eine Erfolgsgeschichte: Israel ist die Heimstatt der Juden geworden. Wenn sie weitergeschrieben werden soll, müssen Staat und Gesellschaft neue Wege gehen.

Schaumspiele am 63. Unabhängigkeitstag: Kinder spielen am Rabin Square in Tel Aviv. Bild: reuters

D er Staat Israel begeht seinen 63-jährigen Geburtstag. Die Zionisten haben objektiven Grund, zu feiern. Die Bevölkerung hat seit der Staatsgründung um das 10-Fache zugenommen. Bereits in den ersten zwei Jahren der Existenz Israels nahmen die weniger als 700 000 Bewohner mehr als 1,4 Millionen jüdische Flüchtlinge aus den arabischen Ländern sowie Holocaustüberlebende aus Europa auf und erfüllten damit das Prinzip des Zionismus, Asyl für die verfolgten Hebräer in aller Welt zu sein. Dies geschah freilich um den Preis der Vertreibung hunderttausender arabischer Einheimischer.

Die Israelis haben eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Die Wirtschaft des Landes hat sich vom Orangenexporteur zum Hightech-Zentrum entwickelt. Zion gibt pro Kopf der Bevölkerung weltweit die meisten Mittel für Forschung und Bildung aus, seine Hochschulen promovieren die relativ größte Ingenieurszahl. Das Gesundheitssystem des Landes zählt zur Weltspitze, die Lebenserwartung liegt in der globalen Führungsgruppe, in keinem arabischen Land werden Araber so alt wie in Palästina.

Israel verfügt über eine vitale Demokratie, die Presse ist frei und respektlos, die Justiz unabhängig: Staatsanwälte und Richter zögern nicht, selbst Regierungschefs und Staatspräsidenten wegen Korruption und Sexualdelikten anzuklagen und zu verurteilen. Das israelische Kulturleben ist vielfältig, das Bevölkerungszentrum Tel Aviv gilt weltweit als hip. Also Friede, Freude und Schalom?

Bild: Reno Engel
Rafael Seligmann

RAFAEL SELIGMANN 63, ist Schriftsteller und Journalist. Seine Romane („Der Musterjude“) und Essays kreisen oft um deutsch-jüdische Themen. Zuletzt erschien seine Autobiografie „Deutschland wird dir gefallen“ (Aufbau). Er lebt in Berlin und Tel Aviv.

Die Zukunft des Zionismus

Keineswegs. Die Israelis, ob Juden oder Araber, Religiöse oder Säkulare, Nationalisten oder Friedensbewegte, sind sich einig, dass es so nicht weitergeht. Über den zukünftigen Kurs des Staats wird erbarmungslos gestritten. Kernfrage ist die Zukunft des Zionismus. Die Prämisse des Gründers des politischen Zionismus, des Wieners Theodor Herzl (1860-1904): "Ein Volk ohne Land für ein Land ohne Volk", war falsch, wie Herzl sich bereits 1898 beim Besuch der osmanischen Provinz überzeugen konnte. Hier lebten viele Araber - und wenige Juden.

Der Fantast Herzl meinte dagegen, die Besiedlung des Landes durch die Juden werde auch der einheimischen arabischen Bevölkerung einen zivilisatorischen Schub verleihen. Die semitischen Vettern, Juden und Araber, würden voneinander profitieren. Als das Palästina-Projekt wegen des Widerstands der Osmanen nicht weiterkam, schlug der areligiöse Herzl als staatliche Brückentechnologie eine jüdische Besiedlung Ugandas vor. Doch damit mochten sich die gläubigen Juden Osteuropas nie und nimmer abfinden. Für sie war und bleibt Zion das alleinige Ziel ihrer Sehnsüchte. Herzl musste nachgeben: also doch Palästina in Kooperation mit den Arabern. Aber diese mochten schon damals nicht.

Gründung mit Gewalt

Der Illusion und Propagandalüge von der zionistisch-arabischen Eintracht bereitete Wladimir Jabotinsky (1880-1940) ein Ende. "Die Araber lieben ihre Heimat mindestens so sehr, wie wir Juden Erez Israel begehren. Wenn wir unseren Staat dort gründen wollen, müssen wir dies mit Gewalt tun!" Diese Offenheit trug ihm die Feindschaft der etablierten Zionisten ein. Jabotinsky zog die Konsequenzen und gründete die zionistischen "Revisionisten". Deren Adepten sind unter anderem der ehemalige Ministerpräsident Menachem Begin und der heutige Amtsträger Benjamin Netanjahu.

Die ersten drei Jahrzehnte nach der Staatsgründung am 14. Mai 1948 gaben freilich die Sozialisten mit David Ben-Gurion den Ton an. Ben-Gurion, Ministerpräsident bis 1963, erlag der eigenen Propaganda. Er schwankte zwischen Friedenshoffnung und Untergangsangst. Die arabischen Staaten dachten indessen nicht daran, Israels Existenzrecht anzuerkennen. Die Folge waren ständige Kriege und Grenzgefechte.

Israels größter militärischer Triumph im Sechstagekrieg von 1967 zog daher zugleich seine ärgste politische und ethische Katastrophe nach sich. Die Vereinigung Jerusalems unter israelischer Herrschaft, die Besetzung des Westjordanlands, des Sinai sowie der Golanhöhen stachelten den Widerstand der arabischen Länder weiter an, statt sie, wie von Zion erhofft, friedensbereit zu stimmen. Hinzu kam, dass die Palästinenser unter Jasser Arafats Führung ihren militärischen Untergrundkrieg vermehrt durch systematische politische Aktionen auf internationaler Ebene begleiteten.

Die politische Kampagne gegen den Zionismus war überaus erfolgreich. Nicht zuletzt weil die Israelis in den besetzten Gebieten Siedlungen errichteten. Im November 1975 stimmte die Vollversammlung der Vereinten Nationen einer Resolution zu, die "Zionismus als Rassismus" brandmarkte. Dies empfanden die Israelis, aber auch die meisten Juden in der Diaspora, deren Angehörige Opfer des tödlichen Rassismus der Nazis gewesen waren, als Verhöhnung. Die Selektion jüdischer Flugpassagiere einer Air-France-Maschine durch deutsche Terroristen 1976 in Entebbe, die Tatenlosigkeit der Staatengemeinschaft und ihre Befreiung durch Israel schweißten Zion und die Diaspora enger zusammen.

Den ab 1977 zumeist regierenden Revisionisten gelang 1979 der erste Friedensvertrag mit Ägypten. Allerdings unter diametral entgegengesetzten Prämissen. Ägyptens Präsident Sadat sah Zions Rückzug aus Sinai als ersten Schritt. Israels Begin schloss weitere Räumungen aus.

Nächster Krieg absehbar

Heute ist Premier Netanjahu bereit, einen Staat Palästina an Israels Seite zu akzeptieren. Die Palästinensische Autonomiebehörde wiederum fordert die Räumung aller jüdischen Siedlungen. Doch die islamistische Hamas, bald wieder Teil der palästinensischen Regierung, hält, ebenso wie Irans Präsident Ahmadinedschad, unbeirrbar an ihrem Ziel fest, Zion "auszulöschen".

Israel muss die einsetzende Demokratisierung Arabiens als Chance zur Entschärfung des Konflikts nutzen. Eine Friedenslösung muss die gegenseitige Anerkennung und die Räumung der israelischen Siedlungen sowie internationale Garantien beinhalten, ansonsten ist der nächste arabisch-israelische Krieg absehbar. Für Israel ist der Friede auf Dauer existenziell.

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15 Kommentare

 / 
  • IB
    @Israel Beobachter

    Sie haben aus dem cicero absatzweise zitiert und hätten das besser kennzeichnen können. was Sie weggelassen haben:

     

    "Doch er möchte Israel auch nicht von jeder Verantwortung reinwaschen: „Israel ist kein Apartheidsstaat, aber es gibt Diskriminierung der israelischen Araber: auf dem Arbeitsmarkt, beim Ausbau der Infrastruktur, beim Zugang zu öffentlichen Geldern. Die Beziehungen zwischen Juden und Arabern haben sich verschlechtert, der Rassismus hat zugenommen – allerdings auf beiden Seiten. Meine Angst ist, dass eine dritte Intifada ausbricht – diesmal in Nazareth, in Akko, in Galiläa: Weil die israelischen Araber in einer gesellschaftlichen Grauzone leben.“

     

    und zum schluss muss Khaled Abu Toameh zugeben, dass die daumenschrauben für israel. araber in existenz gefährdender weise weiter angezogen werden (da wo's ihn mal selbst betrifft, obwohl er doch so vorbildlich assimiliert ist):

     

    "Gar nicht gut zu sprechen ist Toameh allerdings auf den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman, der vorgeschlagen hat, im Austausch gegen ebenjene Siedlungen mehrere arabische Ortschaften in Nordisrael einem künftigen Palästinenserstaat zuzusprechen (um auf elegante Weise nebenbei den arabischen Bevölkerungsanteil zu senken). „Lieberman will zwar niemanden vertreiben. Er will nur Land austauschen und die Grenze verschieben“, betont Toameh. „Aber dennoch: Lieberman hat kein Recht, mich auszutauschen. Ich bin Israeli. Wir israelischen Araber sind loyale Bürger und haben ein Recht, hier zu sein. Wir sind diejenigen, die Israel 1948 akzeptiert haben. Leider ist Israel nicht immer so loyal zu uns wie wir zu Israel.“"

     

    quelle: http://www.cicero.de/259.php?ress_id=38&kol_id=11140

  • IB
    Israel Beobachter

    Am Israel Chai, Herr Seligmann, trotz ihrem sehr links stehenden Artikel, und Hector, sie leben überall in der Welt, aber von Israel haben Sie keinen blassen Schimmer, das sagt Ihnen ein arabischer Israeli.

     

    Mir sind Palaraber, die kritisch dem Staat Israel gegenüber stehen, und trotzdem Einblick haben, lieber, als Typen die ihren Hintern im warmen Europa haben, über keinerlei Ahnung verfügen, aber den üblichen Müll von sich geben, ohne selber einmal nachzudenken, sprich faktenresistent sind. Damit will ich niemanden beleidigen, sondern nur zum Nachdenken anregen.

     

    Der arabisch-israelische Journalist Khaled Abu Toameh lebt in einem jüdischen Viertel von Jerusalem, sagt von sich, er sei pro-palästinensisch, kritisiert dabei das Wirken Arafats und bemängelt die fehlende Selbstkritik der Palästinenser.

     

    Was ihm manche noch weniger verzeihen können als die vermeintliche Nestbeschmutzung, ist der Umstand, dass Toameh in Israel nicht das Reich des Bösen sieht. „Hier in Israel bin ich frei, ich kann mich frei bewegen und schreiben, was ich will. Außerdem bin ich als palästinensischer Journalist in Jerusalem unter israelischer Herrschaft sicherer als im Westjordanland. In Ramallah wäre ich längst tot.“

     

    Dass es inzwischen Mode geworden ist, Israel als Apartheidsstaat zu bezeichnen, macht Abu Toameh regelrecht wütend. „Im Libanon gibt es über fünfzig Berufe, die Palästinenser nicht ausüben dürfen. Das ist Apartheid.“ Er erzählt, dass es für ihn überhaupt kein Problem gewesen sei, ein Haus in einem mehrheitlich jüdischen Viertel von Jerusalem zu kaufen, wo er mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebt.

     

    Und trotzdem fügt er hinzu: „Lieber bin ich Bürger zweiter Klasse in Israel als Bürger erster Klasse in irgendeinem arabischen Land.“ Solche Worte klingen für viele nach Onkel Tom. Aber eine solche Sicht ist herablassend. Onkel Tom war ein Sklave. Khaled Abu Toameh ist selbstbewusster Bürger eines freien Landes.

     

    http://www.cicero.de/259.php?ress_id=38&kol_id=11140

    9..

  • S
    sue

    eine erfolgsgeschichte.

     

    auf kosten wohl wievieler menschenleben (gemeint sind tote, entrechtete und seelisch verkrüppelte über generationen!)?

     

    herrn seligmann habe ich bis dato mehr scharfblick zugetraut.

  • S
    Schleifchen

    Im Gegensatz zu vielen Kommentierenden hier hat Herr Seligmann viel Ahnung von Israel.

  • S
    Severloh

    Wer glaubt, Israel könne die halbe Million jüdischen Siedler aus den besetzten Gebieten jemals wieder "heimholen" zurück hinter die Grüne Linie, der ist ein irrationaler Phantast und hat nichts begriffen. Für jeden der aus Gaza "heimgeholten" Siedler zahlte Israel ca. 200.000 Dollar, und umgerechnet auf die 500.000 Siedler in den besetzten Gebieten wären das 100 Milliarden Dollar. Wer soll das bezahlen, wer will diese gewaltige Menge an religiösen Fanatikern unter Kontrolle halten? Israel würde in einem Bürgerkrieg untergehen.

     

    Eine Zwei-Staaten-Lösung ist nicht mehr realisierbar. Aber die Alternativen sind ebenso existenzvernichtend für Israel als Judenstaat: Ein binationaler Einheitsstaat, mit allen Menschen zwischen Meer und Jordan als gleichberechtigten Bürgern nach dem Prinzip "one man one vote" und gleichen Rechten auf "Rückkehr", das wäre definitiv kein jüdischer Staat mehr.

     

    Also was bleibt da noch an Optionen? Auf ewig die Besatzung, die Unterdrückung und Entrechtung der Palästinenser in den besetzten Gebieten und ewige Fortsetzung der jüdischen Besiedelung - Ein Staat, der seine Existenz auf der Unfreiheit eines ganzen Volkes begründet in Form eines Apartheidstaates, der kann nicht dauerhaft überleben. Dann also die Vertreibung der Palästinenser aus den besetzten Gebieten, das heisst gross angelegte ethnische Säuberung? Ebenfalls nicht möglich, solch ein System kann kein Existenzrecht haben.

     

    Am Ende wird Israel froh sein können, wenn sich der Konflikt so auflösen wird wie in Südafrika nach der Apartheid. Aber das wäre dann selbst als Demokratie ein islamisch-arabischer Staat, mit den Juden als Minderheit. Und Schuld daran sind die Zionisten, die die besetzten Gebiete jüdisch besiedelt haben, und dabei die Rechte der einheimischen Palästinenser missachtet haben.

  • F
    Francesca

    "Doch die islamistische Hamas, bald wieder Teil der palästinensischen Regierung, hält, ebenso wie Irans Präsident Ahmadinedschad, unbeirrbar an ihrem Ziel fest, Zion "auszulöschen"". Das stimmt so nicht ganz, das wissen Sie sicherlich, Herr Autor. Die Hamas und die gesamte arabische Liga sind dazu bereit, ein Israel in den Grenzen von 1967 sofort anzuerkennen, dessen Existenz anzuerkennen, in Frieden zu leben. Entsprechende Vorschläge, sehr geehrte Autor, hat stets die isarelische Seite zurückgewiesen. Ebenso, wie die isarelische Seite unter dem US-Schirm jegliche Friedensaussicht mit der ungehemmten Fortführung der Besatzung, der Besiedelung und Annektion Palästinas boykottiert hat.

  • S
    Stefan

    Über Positionen und auch die Meinung von Herrn Seligmann kann man diskutieren - und das ist gut so. Aber in einer Sache irrt Seligmann gewaltig: Internationale garantien für Israel haben erfahrungsgemäß KEINEN Wert (...siehe die Blauhelme auf libanesischer Seite, die sich zu Mordkomplizen machen und als ihre Aufgabe den Schutz libanesischer Angreifer sehen). Israel muss sich im Zweifelsfall selber verteidigen können. Wer soll denn bitte die Garantien geben? Die UN, denen jegliche Aktivität gegen Israel doch egal ist? Die EU? Oder Deutschland, dessen Bundestag eine Hamas-Solidaritätserklärung verabschiedete, ohne dass es den Abgeordneten auffiel? Nein, Herr Seligmann, von einem möglichen Frieden kann man träumen, wenn die Existenz Israels gesichert ist. Sicherheitsüberlegungen sind eben nicht Ihre Stärke. Da sollten Sie sich den Rat von Experten einholen. Die Experten, die dafür sorgen, dass sie ungefährdet so leichtfertig schreiben können.

  • H
    Hector

    Ein recht unreflektierer Bericht von Hernn Seligmann...

     

    "Israel verfügt über eine vitale Demokratie, die Presse ist frei und respektlos, die Justiz unabhängig: Staatsanwälte und Richter zögern nicht, selbst Regierungschefs und Staatspräsidenten wegen Korruption und Sexualdelikten anzuklagen und zu verurteilen. Das israelische Kulturleben ist vielfältig, das Bevölkerungszentrum Tel Aviv gilt weltweit als hip."

    Die Realität sieht anders aus. Hassmorde an Araber werden kaum wenn überhaupt verfolgt, systematisch werden Linke, Besatzungsgegner überwacht und verhaftet (z.B. Pollak), Gemeinde dürfen Nicht-Juden den Einzug verwehren, willkürliche Verhaftungen in Ostjerusalem und in der Westbank, Verhaftungen von unter 14jährigen, die arabische Bevölkerung wird deutlich weniger gefördert (siehe Ausgabenverteilung der Stadt Jerusalem), staatliche Rabbi dürfen ungestraft hetzen (z.B. in Safed "Juden vermietet nicht an Nichtjuden usw.)...die Liste könnte man ewig weiterführen. Jede Woche werden in der Knesset neue anti-demokratische Gesetzesentwürfe besprochen und durchgewunken, Justiz hält diese fatale Entwicklung nicht auf...

     

    Auch die Behauptung der Premierminister und die israelische Regierung würde eine Zwei-Staaten-Lösung befürworten hält der Realität nicht stand. Man denke an die letzten abgebrochenen Gespräche, die Einfrierung der Steuern der PA usw. Bevor es Hamas und Fatah getrennt regiert haben hieß es: Es gibt kein Partner für Frieden, da Hamas und Fatah nicht zusammenarbeiten. Und nun wollen sie zusammenarbeiten, dann heißt es wieder: Es gib kein Partner für Frieden. Israels Bemühungen für Frieden stehen ehrlich gesagt bei Null, außer warmer Worte für die Unterstützer wurde und wird nichts gemacht, im Gegenteil es wird munter in Ostjerusalem und in der Westbank an Siedlungen gebaut und neue Genehmigungen erteilt. Zu sagen es gibt kein Frieden wegen Hamas und Fatah, der lügt sich in die Tasche. Wenn bis September nichts von den Israelis Richtung Frieden unternommen wird, dann werden sie vollends in der Isolation landen...

    Schöne Grüße aus Jerusalem,

  • DP
    Daniel Preissler

    Guter Text! Schöner Überblick!

  • E
    end.the.occupation

    >> Israel muss die einsetzende Demokratisierung Arabiens als Chance zur Entschärfung des Konflikts nutzen.

     

    Israel müsste erst einmal begreifen, dass Menschen- und Bürgerrechte nicht unter dem Vorbehalt des 'Jüdischseins' stehen können.

    Von dieser Erkenntnis ist Israel jedoch ebensoweit entfernt wie Seligmann.

     

    Und solange sich daran nichts ändert, Israel seinen Kolonialisierungskrieg gegen die Palästinenser in Jaffa, Lod, Jerusalem, Arakib, Hebron oder Nablus fortsetzt, solange wird die arabische Welt diesen Staat bekämpfen.

  • C
    Conni

    Meiner Meinung nach liegt es zu über 80 % an Israel, dass es bis heute keinen Frieden gibt. Es wäre schön, wenn die israelische Politik endlich umgedenkt und aufhört Mauern zu bauen.

  • U
    Unbequemer

    "Israel muss die einsetzende Demokratisierung Arabiens als Chance zur Entschärfung des Konflikts nutzen."

     

    Einsetzende Demokratisierung Arabiens? Welche denn? Wenn der Autor soviel grundlosen Optimismus und Vorschußloorbeeren bei der Atomkraft aufbringen würde, dann müßte er ein glühender Verfechter des schnellen Brüters sein.

     

    Das Problem ist nicht Israel.

  • A
    Antisemit¹

    Ich sehe das Problem nicht im Zionismus an sich, sondern in der Exegese: Ein Staat Israel existiert bereits und taugt darum nicht mehr als Diskussionsobjekt (ausgenommen für die radikalen Antizionisten unter den Arabern, Persern und Juden).

     

    Das Problem liegt in der undemokratischen Konstitution dieses Staates, der sowohl theokratisch (wohl eher eine Folge des Antijudaismus der Christen als des Antisemitismus der Nazis) als auch militaristisch geprägt ist und der in dieser Form nicht die Basis für ein geregeltes Zusammenleben sein kann, sei es als föderale Ein- oder als Zwei-Staaten-Lösung, schon allein deswegen, weil Pazifismus deutlicher als in jedem anderen demokratischen Staat der gesellschaftliche Tod ist.

     

    Wenn Israel intelligent wäre, würde es (das sehe ich genau so) die Demokratiebewegungen der Umwelt unterstützen und seine Zivilbevölkerung entmilitarisieren - de facto hat man oft das Gefühl, es fürchtet sich davor, dann selbst als der undemokratische Schandfleck der Region darzustehen.

     

    ______

    ¹: "Jede Kritik an Israel ist Antisemitismus" heisst es...

  • M
    Masha

    Die Juden haben die Propheten getötet...die Unschuldigen geschlachtet, die Gläubigen verhaftet. Es kann keinen Frieden mit den Mördern geben. - Flugblatt Nr. 30 der Hamas

  • R
    Richard

    Sorry, klingt mir zu unobjektiv der Artikel.

     

     

    Holocaust survivors 'in poverty'

    A Holocaust survivor's support group has said 40% of survivors in Israel are living below the poverty line, Israel Radio has reported.

    http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/4566762.stm

     

    "Es gibt keinen anderen Fall eines westlichen Regimes, das einem entwickelten Volk die Selbstbestimmung und Menschenrechte so lange Zeit verweigert hat. Außerdem sind Amerikaner wie ich auch mitverantwortlich für das Leiden so vieler unschuldiger Menschen, da unsere Regierung Israel täglich 7 Millionen $ vor allem militärische Hilfe gibt, ohne dass Bedingungen daran geknüpft sind - weit mehr als an alle Länder Afrikas südlich der Sahara zusammen. Die Amerikaner werden deshalb von vielen in der Welt für die israelischen Menschenrechtsverletzungen als mitverantwortlich angesehen. Außerdem hat die USA 42 mal Resolutionen des UN-Sicherheitsrats mit einem Veto blockiert."

    Pam Rasmussen, amerikanische Friedensaktivistin

     

    Jimmy Carter: Israel's 'apartheid' policies worse than South Africa's

    http://www.haaretz.com/news/jimmy-carter-israel-s-apartheid-policies-worse-than-south-africa-s-1.206865