Und was ist bei Windstille?
Herr Janzig freut sich über die hohe Windenergie-Einspeisung am Montag vor Weihnachten, „morgens zwischen zwei und fünf Uhr“:
„Es blies ein starker Wind in Deutschland, der mehr als 14.000 Megawatt ins Netz drückte. Zugleich standen in vielen Unternehmen die Maschinen still: einige Betriebe hatten konjunkturbedingt verlängerte Weihnachtsferien angeordnet. Und auch sonst war die Nachfrage nach Elektrizität rar, es war schließlich Nacht. Deswegen war plötzlich so viel Strom da, dass es für viele Erzeuger billiger war, den Abnehmern noch Geld zu bezahlen, als die Kraftwerke abzuschalten. Dies betraf vor allem die unflexiblen Atomkraftwerke, die allem Überfluss zum Trotz in diesen Stunden mehr als 12.000 Megawatt einspeisten.“
Diese Daten zeigen doch eindringlich, wie unsinnig die Windkraft ist: Strom muß erzeugt werden, wenn er benötigt wird; große Mengen sind einfach nicht speicherbar. Was nützt die schönste Leistungsabgabe der bundesweit über 20.000 Windräder, wenn für den erzeugten Strom gerade kein Bedarf da ist? 14.000 Megawatt sind übrigens gerade einmal 61 % der gesamten installierten Windkraftswerksleistung. Die „ins Netz gedrückte“ Stromleistung kann aber innerhalb von kürzester Zeit (Stunden oder gar Minuten) dramatisch schwanken und bis auf fast Null zurückgehen! Was dann? Eine schöne Zahl aus einer dpa-Meldung vom 11.9.2009: „Bei einer in Deutschland installierten Windenergie-leistung von 23.000 MW hat die verfügbare Leistung am 8.1.09 unter 900 MW = 4% gelegen“. Aufmerksame Bürger konnten in der sehr kalten Woche vom 4. – 11. Januar beobachten, daß sich viele Windräder über Tage fast nicht drehten! In Phasen sehr kalter Witterung ist die Stromanlieferung aus Windkraftanlagen sehr stark eingeschränkt, da bei derartigen Temperaturen in der Regel Windstille herrscht. Zusätzlich war tagelang die (ohnehin geringfügige) Sonnenenergie-Einspeisung ebenfalls fast auf Null gesunken, weil zahllose Sonnenkollektoren über Tage mit Schnee bedeckt waren.
Zu den „unflexiblen Atomkraftwerke(n), die allem Überfluss zum Trotz in diesen Stunden mehr als 12.000 Megawatt einspeisten“: Wie wäre es, Herr Janzing, wenn Sie sich ein wenig über die Sicherstellung der Stromversorgung informieren würden und sich ein paar Gedanken über Grundlast, Mittellast und Spitzenlast machen würden? Rund um die Uhr wird ein Sockelbedarf an Strom benötigt, die Grundlast. Diese wird in unserem Land zu 50 % aus Braunkohle (auch so ein Teufelswerk für unsere politisch korrekten rot-grünen Weltenretter) erzeugt, 45 % durch Kernkraft und 5 % durch Wasserkraft. Alle anderen Energieträger sind nicht grundlastfähig – Erdgas ist zu teuer (und viel zu kostbar zum Verheizen) und Wind- und Sonnenenergie tauen wegen mangelnder Verläßlichkeit – s. oben) erst recht nicht für die Grundlast. Aber auch für Mittel- und Spitzenlast sind Wind- und Sonnenenergie überhaupt nicht zu gebrauchen. So schnell kann der Wind nicht auf Sturmstärke anschwellen, um die notwendige Energie für die Belastungsspitzen morgens, mittags und abends bereitzustellen. Und der Beitrag der Solarenergie im Winter – das ist hoffentlich auch meinen rot-grünen FreundInnen klar – liegt bei den Belastungsspitzen morgens und abends bei exakt null Komma null! Und wenn der Himmel bewölkt ist, sinkt die Leistungsabgabe der Sonnenkollektoren ganz schnell auf weit unter 10 %!
Noch ein paar Worte zur Speicherung: in Deutschland gibt es z.Z. 32 Pump-Speicher-Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 6600 Megawatt (zum Vergleich: maximal mögliche, aber nie erreichte Leistung aller Windkraftwerke: 23.000 Megawatt).
Allein diese Zahlen belegen, daß die Windkraft ein teures „Wohlstandshobby“ mit minimaler Effizienz ist.
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