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Debatte Alternative für DeutschlandSpießig und vorlaut

Kommentar von Hasso Mansfeld

Die AfD hat mit Liberalismus nichts zu tun. Ihr Nationalismus und Ressentiment gegen Arme sind Freidenkern unwürdig.

Hat sich die AFD Wahlkampfhilfe bei der Blueman Group geholt? Bild: imago / Wolf P. Prange

G ut 400.000 ehemalige FDP-Wähler haben am 22. September für die „Alternative für Deutschland“ gestimmt. Parteichef Bernd Lucke spekuliert auf weitere „Überläufer“. Tritt also mit der AfD eine neue liberale Kraft aufs politische Parkett?

Nein: Die AfD ist höchstens in Wirtschaftsfragen liberal und pflegt ansonsten ein populistisch-konservatives Weltbild, das vor allem an Ressentiments andockt. Um das zu belegen, soll nicht in erster Linie das Parteiprogramm herangezogen werden, sondern auch Äußerungen von Funktionären und Unterstützern. Denn eine Partei, gerade eine Partei, die sich noch formiert, ist nur im Zusammenspiel aller ihrer Teile zu begreifen.

Die Anhänger der AfD haben sich bisher nicht im besten Licht präsentiert. Pöbeleien gegen Migranten, „Zecken“ und finanziell schwächer Gestellte begegnen dem interessierten Leser auf Facebook und in den Online-Leserkommentaren verschiedener Zeitungen häufig. Kritiker der Partei werden schnell als Teil einer gesteuerten Kampagne denunziert, und überhaupt herrscht in Debatten mit Andersdenkenden ein aggressiver Ton vor.

Liberal sein heißt idealerweise jedoch, nicht nur andere Meinungen zuzulassen, sondern auch dafür zu kämpfen, dass der Andersdenkende seine Ansichten formulieren darf. Liberalismus bedeutet gelebte Toleranz, der Liberalismus definiert daher auch keine absoluten Wahrheiten. Aggressivität ist also ein sicheres Zeichen für eine unliberale Gesinnung. Der lautstarke AfD-Unterstützer ist typischerweise ein besserwisserischer Besserverdiener. Sein Dogma lautet: „Der Euro muss weg!“

Selbst, wo man sich moderat gibt, spricht die Moderation Bände. So fiel AfD-Sympathisanten zu den sicherlich kritisierenswerten, da mit Nazisymbolik operierenden Protesten gegen die deutsche EU-Politik in Griechenland nichts anderes ein, als einmal mehr den berühmten „Schlussstrich“ zu fordern. Die Nazivergangenheit, hieß es, müsse man ruhen lassen. Überdeutlich wurde dies zuletzt wieder, als Lucke im Anschluss an das Verfehlen der 5-Prozent-Hürde bei den Bundestagswahlen von „entarteter Demokratie“ sprach.

Bild: privat
Hasso Mansfeld

ist Unternehmensberater, Kommunikationsexperte und Mitglied der FDP: Er hat die Facebook-Kampagne „Joachim Gauck als Bundespräsident“ durchgeführt und die liberale Ideenschmiede FDP Liberté im Netz initiiert.

Statt die Entgleisung zu reflektieren, machte sich unter anderem die AfD Mecklenburg-Vorpommern in einem Banner auf ihrer Facebookseite die Wortwahl zu eigen. Hieraus spricht ein Wunsch nach Freiheit von historischer Verantwortung ebenso wie die trotzige Verweigerung von nationaler Selbstreflexion. Beides ist dem Liberalen unwürdig.

Falsche Familienwerte

Der liberale Vordenker Voltaire wollte seine körperliche Unversehrtheit dafür einsetzen, dass der Andersdenkende jederzeit seine Meinung äußern dürfe. Liberale sollten daher auf die Meinung Andersdenkender mit Argumenten reagieren, nicht mit Aggression. Und sie sollten zur Selbstkorrektur fähig sein. Polemik um jeden Preis mit nach rechts offener Flanke zeugt indessen von Unvernunft. Oskar Wilde schrieb: „Jeder von uns hat nur eine Aufgabe zu lösen: sich selbst voll zum Ausdruck zu bringen.“ Bleibt zu hoffen, dass die Freunde der AfD davon noch weit entfernt sind.

Neben ehemaligen Sympathisanten der FDP haben nun auch zahlreiche Wähler der Linkspartei die AfD gewählt. Worin sehen sie sich von der neuen Partei vertreten? Eine Antwort gibt das konservative bis spießige Wertesystem, das die Alternative vertritt. D-Mark-Nostalgie und überhaupt die Vorstellung, dass früher alles besser gewesen sei, sprechen CDU-nahe Ex-FDP-Wähler und konservative Linke gleichermaßen an.

Doch was ist liberal an der Vorstellung, dass Familie und Eltern in erster Linie für Bildung und Erziehung der Kinder zuständig sein sollen, während der Staat nur mehr eine unterstützende Funktion wahrzunehmen habe? Nichts: Erst die allgemeine Schulpflicht ermöglicht es jedem Einzelnen, sich auch unabhängig von seiner familiären Herkunft zu entfalten. Die ist damit eine absolut zentrale Forderung des Liberalismus.

Gleiches gilt für die von einer Arbeitsgruppe der Bundes-AfD angestrebte Direktwahl bedeutender Staatsämter. Was für manchen Libertären und Linken verlockend klingt, führt letztendlich dazu, dass „Checks and Balances“ des Rechtsstaates unterhöhlt werden. Ob so der „Schutz des Einzelnen vor der Tyrannei der Mehrheit“, wie es der Philosoph und Urvater des Liberalismus John Stuart Mill formulierte, noch sichergestellt wäre, darf bezweifelt werden.

Wahlrecht für die Betuchten

Liberal ist die Alternative, das zeigt das Mantra von der Partei der VWL-Professoren ebenso wie ein Blick ins Wahlprogramm bestenfalls im wirtschaftlichen Sinne. Doch ökonomischer Erfolg ist nichts, wenn die Freiheit des Einzelnen nicht gewährleistet ist. Der Liberalismus ist die politische Bewegung, die mit dem Gedankengut der Aufklärung aufs Engste verschwistert ist. Liberalismus in diesem Sinne bedeutet Humanismus. Wirtschaftliche Freiheit ist daher eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung liberalen Denkens.

Der Philosoph Immanuel Kant, vielleicht der bedeutendste Aufklärer, war überzeugt: Der Mensch dürfe niemals nur Mittel zum Zweck, sondern müsse stets Zweck an sich sein. Wenn Bernd Lucke von finanziell schwachen Migranten als sozialem „Bodensatz“ spricht, ist ihm diese Maxime kaum noch geläufig. Ebenso, wenn ein Bundesvorstand der AfD, Konrad Adam, sich in einem Artikel der Welt von 2006 fragt, ob es ein Fortschritt war, dass „die Fähigkeit, aus eigenem Vermögen für sich und die Seinen zu sorgen, als Voraussetzung für das Wahlrecht entfallen“ ist. Ob Adam heute noch so denkt?

Trotzdem: Die Alternative für Deutschland ist keine Nazipartei. Wer das behauptet, torpediert vernünftige Kritik. Sie ist eine wirtschaftsliberale Partei, die von ihrem Anti-Euro-Programm lebt und Ressentiments schürt, auch wenn sie nachvollziehbare Zukunftsängste bestimmter Bevölkerungsteile kanalisiert. Sie hat beste Chancen, den Weg der FPÖ in Österreich zu beschreiten.

Als überzeugter Liberaler hält man also den größtmöglichen Abstand.

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57 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Q
    Quer

    Zitat aus Artikel in Verbindung mit Unter-Überschrift "Falsche Familienwerte"

     

    " Erst die allgemeine Schulpflicht ermöglicht es jedem Einzelnen, sich auch unabhängig von seiner familiären Herkunft zu entfalten."

     

    Was soll diese Aussage in Verbindung mit der Familienpolitik der AfD? Die allgemeine Schulpflicht ist in Art. 7 GG als Grundsatz und unabänderbar festgeschrieben.

    Die Familienpolitik der AfD zieht in keinerlei Weise diesen Art. 7 des GG in Zweifel.

     

    Entweder hat der Verfasser keine Ahnung von den Artikeln des GG bezüglich der Aussagen über die im GG enthaltenen Grundsätze der "Familienrechtspolitik" oder er verwässert und verfälscht bewusst.

     

    Für beide angenommenen Fälle gilt: eine sachliche und sachgerechte Auseinandersetzung ist unter diesen Umständen leider nicht zu erwarten.

     

    Wieder eindeutig ein "gegen die AfD-Partei"-Artikel ohne jegliche inhaltlich tragbare Substanz.

     

    Was soll das und wozu soll das gut sein?

  • Q
    Quer

    Zitat aus Artikel:

    "... dass Familie und Eltern in erster Linie für Bildung und Erziehung der Kinder zuständig sein sollen, während der Staat nur mehr eine unterstützende Funktion wahrzunehmen habe? "

     

    Ist der Art. 6 GG nicht bekannt?

     

    Auszug Art. 6 GG:

    (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

    (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.

     

    Die AfD greift hier dem verankerten und nicht abdingbaren Grundgedanken des Grundgesetzes auf, der bei den Etablierten in Vergessenheit geraten zu sein scheint und stattdessen in Richtung einer Familienpolitik geht, die an die der ehemaligen DDR erinnert.

  • C
    chris

    In der Rede von Lucke über Migranten (in der das Wort "Bodensatz" gefallen ist) argumentiert er gerade aus der Sicht der Migranten. In dieser Rede stehen die Migranten im Mittelpunkt und kritisiert, dass diese durch geringe Bildung und ohne Chancen auf gesellschaftlichen Aufstieg einen "sozialen Bodensatz" bilden.

    Also entweder kennt der Autor die Rede von Lucke nicht, oder er hat die Wortwahl instrumentalisiert, um sein Bild der AfD darzulegen.

  • S
    Sonder

    "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" August Heinrich Hoffmann von Fallersleben deutscher Dichter und Philologe(1798-1874)

     

    "Spießig und vorlaut"? ...so fragt man sich am Ende des Artikels. Wer ist wohl wirklich damit gemeint, der Denunziant selbst oder doch nur sein Opferlamm?

  • HB
    Harald B.

    Das altbekannte AfD-Bashing wieder und wieder, ohne auf das Programm einzugehne mit den üblichen Unterstellungen.

    Oft genug wiederholt- das glaubt doch kein Mensch mehr.

    Warum nehmt ihr euch nicht mal einen oder zwei Programmpunkte der AfD und argumeniert dazu?

    Oder keine courage?

    • @Harald B.:

      AfD hat kein gültiges Programm

      • @Andre:

        So ein Quatsch.

        FDP-Mitglied?

         

        (Der Artikel ist ein wenig lächerlich; insbesondere dieses schulaufsatzmäßige Einstreuen von Zitaten, mit dem der Autor versucht, das geistige Erbe von Voltaire, Kant, Mill und auch noch Oskar Wilde für die FDP zu reklamieren! Und ob die AfD tatsächlich eine rechte Partei ist, muss selbstverständlich anhand ihrer Inhalte nachgewiesen werden, und nicht durch den dünnen Verweis auf irgendwelche Beiträge angeblicher Anhänger in Online-Kommentarbereichen. Wenn's nach den Kommentarspalten ginge, wäre ja sogar die taz eine rechte Zeitung!)

  • R
    Realist

    Das liest sich ja fast so als wenn wir Deutschen den Griechen Reparationen schulden?? Gehts noch. Wer das macht versündigt sich an Europa. Dieses Europa wurde gegründetet um ein für alle mal mit dem unseligen Aufrechnen aufzuhören. Ausserdem haben die heute Lebenden mit den Naziverbrechen nichts mehr zu tun. Warum soll ICH also zahlen, für was?? Das ich Nazis abscheulich finde? Man-o-mann.

  • S
    Säger

    Die F.D.P ist weit, weit rechts von der CDU weil sie noch viel stärker Anti-Links und bedingungslos loyal gegenüber der obersten Oberschicht ist. Das weiß jeder, der mal mit der Jungschar der F.D.P. das zweifelhafte Vergnügen hatte. Über Mittelstand und Freiberufler lachen die nur weil das ihre dummen, ergebenen Schäfchen sind. Physische Gewalt haben moderne Faschisten zur Zeit gar nicht nötig. Es reicht völlig aus, in sämtlichem Gremien, Kammern, Verbänden vertreten zu sein.

     

    Überlaufen zur AfD passt schon. Der deutsche Haider/LePen/Fortuyn/Wilders wird aus der ehemaligen F.D.P kommen.

  • C
    chrs

    tja, was ist schon liberal... in der USA mittlerweile Schimpfwort für alles "Linke", die Demokratische Partei usw. In Deutschland geprägt durch den Wirtschaftsliberalismus der FDP nach der sozialliberalen Koalition, ganz früher gab es noch die Nationalliberalen, tja, ich weiss es nicht, irgendwie ziemlich schwer die AFD auf diesem Weg beschreiben zu wollen...da gibt es so viele Aspekte, z.B. das der Angst, die AFD macht die selbe Angstpolitik wie CDU/SPD/Grüne, Angst davor das ohne den Euro alles vor die Hunde geht vs. Angst das mit dem Euro alles vor die Hunde geht... mein Haus, mein Auto bei den linksliberalen Wählern wohl auch noch die Idee von Europa, aber alles beruht auf Angst und ein richtiger Ansatz wäre es egtl. weniger Angst zu schüren und mehr zu wagen...

  • ES
    Ernst Stankowski

    Wer die AfD als "rechts" oder nur als "rechtspopulistisch" zu diffamiert, zeigt, dass er sich nicht mit den inhaltlichen Positionen der AfD vorurteilsfrei auseinandergesetzt hat.

    Die AfD vertritt z.B. im Politikbereich der Immigration, eine Position, die der Haltung der Grünen ähnelt: Immigration soll gefördert, soll geregelt werden, nach dem Vorbild des Kanadischen Immigrationsrechtes. So steht´s im AfD - Programm.

    Was daran "rechts" sein soll, erschließt sich nur Leuten, die krampfhaft die "Rechtskeule" schwingen wollen, um Andersdenkende zu diffamieren, und um sich selbst moralisch zu erhöhen.

    Mit sachlicher, ressentimentfreier Auseinandersetzung hat das nichts zu tun.

    • @Ernst Stankowski:

      Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich bin mir sicher .. du hast es nicht gelesen!

  • K
    Kopfschüttler

    Herr Mansfeld,

     

    "Ihre" FDP ist de facto erledigt!

    Wozu diese Tiraden gegen die AFD?!

     

    Die AFD hat "Ihre" FDP längst überholt!

     

    Die FDP war mal unter Herrn Genscher eine brauchbare, liberale Partei.

     

    Das ist aber vorbei...

  • M
    Munster

    Ich persönlich bin ja auch nicht überzeugt von der AfD, aber die "taz" sollte sich mal tunlichst mit ihren ständigen Populismus-Vorwürfen zurückhalten, denn was hier teilweise veröffentlich wird, ist keineswegs besser, sondern strotzt ebenso nur so vor Populismus.

  • "Überzeugter Liberaler" -ich muß lachen -

    Und was die unsachliche Kritik an der AfD angeht, so hat die Erfahrung mich gelehrt, daß Wichtigtuerei, selbstgefällige Arroganz und dümmliche Selbstsicherheit Fallstricke für den Blick der Realität sind.

    • H
      Heringsbändiger
      @tokkath:

      Genau deshalb ist die AfD an der 5% Hürde gescheitert.. Eichtigtuerei selbstgefällige Arroganz und dümmliche Selbstsicherheit gabs da wie nirgendwo anders.

  • G
    Gääääähn

    Kurz: Die FDP sagt "Wählt nicht die AfD, wählt FDP". Den Rest kann man sich schenken.

  • J
    Jay

    "Doch was ist liberal an der Vorstellung, dass Familie und Eltern in erster Linie für Bildung und Erziehung der Kinder zuständig sein sollen, während der Staat nur mehr eine unterstützende Funktion wahrzunehmen habe?"

     

    Nun: Alles. Einer der wichtigen Kerne des Liberalismus ist der Minimalstaat, der sich nur in das Leben seiner Bürger einmischt, wenn es absolut unumgänglich ist.

     

    Weniger kluge Zitate von klugen Leuten auswendig lernen sondern mal mehr verstehen, was diese Leute eigentlich sagen wollten.

  • H
    Hanna

    Eine wahre Demokratie braucht Alternativen, sonst ist die Gesellschaft nicht mehr demokratisch.

    Deshalb tut eine AfD der Gesellschaft gut.

    • T
      topa
      @Hanna:

      Na ja, bei der Bundestagswahlen traten

      22 (?) Parteien an.

      Also - warum tut eine AfD der Gesellschaft gut ??

      • P
        Pluto
        @topa:

        Es werden weitere Wahlen folgen. Die nächste ist die Europawahl. Dann werden Sie sehen, dass die AfD punktet. Und weiter wird sie noch meh punkten. Sie fängt gedae erst an. Bis dahin bitte ich einen Blick in das Programm der AfD zu werfen. Vielleicht können Sie da was lernen.

        • @Pluto:

          hehe wieder mit 22 virtuellen Prozente und dann doch ne 2,7?

  • Traditionell brüllt doch die Linke am lautesten und schreibt anderen vor was richtig ist und was nicht. Z.B. Sitzblockaden werden nur von Linken gemacht, kein Konservativer würde je auf so eine "Idee" kommen.

    Die Medien und die ganze Gesellschaft ist sehr Links, da tut etwas AfD als konservatives Gegengewicht der Gesellschaft sehr, sehr gut.

  • Und das interessante ist, dass die meisten Kommentare unter diesem Artikel die Theorien des Herrn Mansfeld auch noch bestätigen. Diejenigen nämlich, die ganz offensichtlich mit der AFD sympathisieren, üben sich in den Diffamierungen gegen angeblich linke Parteien, die wir schon in zu großer Zahl hätten (welche linke Parteien meinen sie denn bitte Frau Jennifer Radeck?) Das Problem welches wir in Deutschland haben ist nicht etwa eine angeblich links dominierte Politik (wenn man das linke Lager schon bei der CDU zu beginnen verortet stimmt ganz offensichtlich etwas mit dem eigenen politischen Kompass nicht…), sondern eine durch und durch neoliberale Politik (für die auch die Partei des Verfassers dieses Artikels steht und stand, der FDP nämlich)… Aber ich werde mich nun nicht in Ergüssen gegen antiliberales und rechts-konservatives Denken aus der AFD Ecke ereifern, denn ich möchte die Meinungen anderer nicht durch möglichst lautes digitales Schreien unterdrücken und es somit dem AFD Klientel gleichtun…

  • L
    Luise

    populistisch-konservatives, was ist das?

     

    Aggressivität steht für die Linken.

  • K
    Karl-August

    Ach du lieber Himmel. Ein Mitglied der "Wir machen vier Jahre mal nichts, schon gar nichts liberales"-FDP, das sich in der taz ausheult. Wie jämmerlich.

     

    Wünsche viel Spaß mit dem neuen "mitfühlenden Liberalismus" a la Lindner, Herr Superliberaler. Wenn es nichts wird -wovon ich ausgehe-, können Sie ja immer noch zur Linkspartei wechseln.

  • R
    Renegade

    Haha, war ist nicht das Ehrenmitglied dieser freidenken Partei, welche es ja nichtmal mehr schafft, wirtschaftsliberal zu sein (vom Rest ganz zu schweigen), welches so tolerant und offen war, dem wirklich freidenkenden Mitglied Frank Schäffler den Austritt nahezulegen?

     

    Die AfD mag vielleicht nicht liberal sein, aber unliberaler als der Rest der Parteien sind sie sicher auch nicht. Und da dachte man schon, die FDP hätte aus dem unwürdigen Betteln um Zweitstimmen vor der Wahl etwas mitgenommen...

  • S
    Sabine

    Wieder mal ein unschöner Artikel gegenüber einer anders denkenden Partei. Warum darf eine Partei nicht anders denken?

    Es sind nicht nur die ehemaligen AfD-Wähler, die von dem Parteiprogramm überzeugt sind. Ich habe u.a. die Grünen gewählt, gebe meine Stimme aber nun der AFD und zwar konsequent, weil auch ich konservativ bin. Ich überlege mir zzt., der Partei beizutreten.

    Mit keinem Wort haben Sie erwähnt, dass während des Wahlkampfes die AfD-Plakatierer massiv angegriffen wurden. Die Täter waren "anders Denkende"...

     

    PS: Ich gehöre nicht zu den besser verdienenden, verfüge jedoch über einen sehr guten Bildungsstand und finde es wahrhaft erfreulich, dass in der neuen Partei Bildung auch in den eigenen Reihen eine große Rolle spielt.

    • @Sabine:

      Die Plakate einer jeder Partei wurden zerstört! Aber die AfD sieht sich gern als Opfer. Beste Beispiel war doch des angebliche Attentat auf Lucke, was ja anscheinend nur ein Wahlkampftrick war.

      • @Andre:

        Zitat: "Beste Beispiel war doch des angebliche Attentat auf Lucke, was ja anscheinend nur ein Wahlkampftrick war."

         

        Sagt wer?

    • T
      topas
      @Sabine:

      Und Sie ? Sie akzeptieren es doch mit Ihrem Leserbrief selbst nicht.

      Der Autor denkt nun mal anders...

      Und - es muss nicht in jedem Artikel

      erwähnt werden, dass beim Wahlkampf gegen die AfD-Plakatierer massiv vorgegangen wurden.

      • S
        Sabine
        @topas:

        Was soll ich nicht?

  • P
    Picho

    Danke für das tolle Bild. Fehlt nur noch das Cape, und jeder sieht, die etablierten Parteien werden jetzt von Superhelden attackiert..

  • EN
    egaler name

    Die Sprache ist auch Heimat. Und es ist nicht angenehm, wenn man aus seiner Heimat vertrieben wird. Leute, die hinter falschen Worten herjagen, sind selten intelligent (umso ideologisierter), somit eh nicht satisfaktionsähig, es ist daher falsch, es denen recht machen zu wollen.

  • Die Theorien, was Liberalismus sein sollte, hat Herr Mansfeld ja fein aufgeschrieben. Aber diese schönen Eigenschaften finden sich bei der FDP genau so wenig wie bei der AfD. Einen schönen Schlusssatz enthält dieser merkwürdige „Debattenbeitrag“ allerdings. Ich zitiere: „Als überzeugter Liberaler hält man also den größtmöglichen Abstand." Und ich ergänze: „zur FDP!“

  • I
    Igor

    und Ressentiments schürt, auch wenn sie nachvollziehbare Zukunftsängste bestimmter Bevölkerungsteile kanalisiert.

     

    Das trifft wohl eher auf Sozialisten aller Art zu die immer gegen die Reichen hetzen.Was dabei rauskam sieht man an Hitler,Stalin,Mao und Co.

    • @Igor:

      nein definitiv auf die AfD! AfD erklärt Horrorszenarien, in dem jeder Deutsche sein Sparvermögen verliert, Deutschland wirtschaftlich und finanziell bald ruiniert wäre. Dass Horden des von Lucke beschriebenen Bodensatzes nach Deutschland in die Sozialsysteme einreisen und dass es eine jüdische Weltverschwörung gäbe. AfD ne rechtpopulistische Partei, und ich geh noch weiter, dass ich diese als verfassungsfeindlich und rassistisch sehe!

  • Z
    zot

    Lucien Seve schrieb zum Liberalismus in der Le Monde diplomatique:

    "Der italienische Philosoph Domenico Losurdo(1) meint, die liberale Lehre habe wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Beginn an zwei Gesichter gehabt: Einerseits flammende Plädoyers für die individuelle Freiheit, die jedoch nur weißen Besitzbürgern zugestanden wurde, dem "Herrenvolk" - das deutsche Wort wurde von den meist anglofonen Ideologen übernommen; andererseits die zynische Verleugnung menschlicher Würde für die Kolonisierten, die sogenannten Barbarenvölker der Iren und Indianer und für das "einfache Pack" der Diener und Arbeiter."

    Das erklärt dann auch Äußerungen wie die eines Konrad Adam.

    http://www.monde-diplomatique.de/pm/2013/07/12.mondeText.artikel,a0055.idx,20

  • "...Ressentiment gegen Arme sind Freidenkern unwürdig."

     

    spricht die Partei der gemäß eigenem Postulat "Besserverdienenen".

     

    spricht die Partei, der Erkenner "spätrömischer Dekadenz" bei den zunehmend vielen "Überflüssigen" der postindustriellen Ära.

     

    "Sie hat beste Chancen, den Weg der FPÖ in Österreich zu beschreiten."

     

    Da kabbeln sich wohl zwei um den Platz an der hiesigen FPÖ-Sonne?

    • J
      Jay
      @ebertus:

      Ging mir auch durch denk Kopf.

      Herr Mansfeld sollte wohl lieber weniger das Parteiprogramm seiner eigenen Partei heranziehen sondern sich auch mal die Äußerungen von Funktionären und Unterstützern der FDP zu Gemüte führen.

  • Schon lustig, wie die FDP hier gegen einen Konkurrenten Argumentiert. Ich erinnere an den FDP Mitgliederentscheid. Ich erinnere an die Schlussphase der FDP Wahlkampf bei der Berliner Abgeordnetenhaus.

     

    Die scharfe Abgrenzung, ja die Kontrastsetzung zwischen "Liberal" auf der einen Seite und dem was man an der AfD kritisiert auf der anderen Seite ist konstruiert. Eine Partei hat immer mehr als eine Linie. Die FDP übrigends auch.

     

    Eine nur und oder zentalliberale Partei gibt es nicht.

    • @Tim Leuther:

      wo ist hier die FDP?

  • L
    lowandorder

    AfD - " Spießig und vorlaut" …?

     

    Na, wer beliebt denn da,

    dünne Bretter zu bohren?

    ah ja - FDP - da schau her;

    jo mei gibt's die wirklich noch?

    diie hen noch 'a Mitglieder?

     

    Egal." …sind Freidenkern unwürdig."

    Das - mit Verlaub - ist ja wohl schwer daneben.

     

    Das sind KEINE - Freidenker

     

    Als Freidenker haben sich - in meiner Familie mütterlicherseits seit gut 200 Jahren - Bürger verstanden, die die Welt aufklärerisch-rational und nicht durch die kirchliche Brille betrachten und gestalten wollten;

    heute weltanschaulich überwiegend in der Humanistischen Union verortet.

     

    " Nationalismus und Ressentiment"

    - egal wie und gegen wen - sind also diametral entgegengesetzt!

     

    vor allem aber - diese Brüderle aus Ihrem Garten, Herr Mansfeld, sind

    ebenfalls keine Freidenker!

     

    Zu Ihrer Erinnerung:

     

    Liberté, Fraternité, Egalité

     

    DAS - diese TRIAS,

    ist die Formel der Moderne,

     

    hinter die es kein zurück gibt

    und die ausdifferenziert in der Verfassung dieser res publica,

    dem Grundgesetz unserer Republik, festgeschrieben ist;

     

    und nicht das, was Sie hier so heuchlerisch besorgt auszubreiten suchen.

     

    Ihr altfränkischer Abgrenzungsversuch - sorry - ist gar keiner; sondern billiges Fischen im Trüben.

     

    "Brüderle" - ja;

    aber Gleichheit und Brüderlichkeit

    - das, ja das könnt ihr und eure Klientel ja nichemal schreiben!

     

    und - ps:

    Kant nicht nur schreiben;

    - einfach mal wieder lesen;

    ein Versuch -

    vielleicht - fällt Ihnen danach

    mehr als nur liberté ein.

    Und - Nein! wir vermissen euch nicht;

    haben euch aber im Blick;

    genau deswegen.

  • J
    Jon

    Super Kommentar! spricht mir aus der Seele!

  • J
    Janina

    Ein FDP-Mitglied findet, die FDP sei unverzichtbar, weil die AfD nicht liberal ist.

     

    Hätt' ich ja nieeee gedacht.

  • M
    misty

    "Als überzeugter Liberaler hält man also den größtmöglichen Abstand" Schön, dass die taz mir helfen will, aber ich bin in der Lage selbst zu denken. Was für ein unglaubliches "liberales" Geschwurbel....

  • M
    M.A:

    Hasso fass!

     

    Der Hasso Mansfeld hat also schiss vor der AfD! Och wie süß... da fürchtet jemand um seine politischen Pfründe.

    Die heutige FDP als liberal zu bezeichnen ist recht kindisch und verlogen. Anstatt selbst ordentliche Politik zu machen wird mal wieder nur mit Dreck geworfen - wie typisch für die FDP.

  • 1G
    1896 (Profil gelöscht)

    Im linken Spektrum hat die AfD wohl eher hauptsächlich an den Protestwählern der LINKEn geschröpft.

    • @1896 (Profil gelöscht):

      Nicht alle. Einige Protestwähler haben ja weiterhin Linke gewählt.

  • FF
    Florian Fröhlich

    Wäre der Protest in ähnlicher Weise von Linksgrün formuliert worden, mit ähnlichen Gesten und Theateraktionen, die taz wäre sicherlich voll des Lobes.

  • KM
    kleine Mann

    Schön wäre es gewesen hätte der Autor seine rosarote Brille mal bei Seite gelegt, dann hätte er nämlich erkennen können, dass gerade die Linken und Grünen sind, die alles andere als liberal mit der anderen Meinung umgehen. Ich habe nicht gehört, dass AFD Anhänger Plakate anderer Parteien zerstört haben, Wahlkampfveranstaltungen massiv gestört haben. Und wenn man schon Philosophen zitiert sucht man sich halt den heraus der einem so passt. Man hätte ja auch mit Aristoteles kommen können, der auch nicht ein Fan von Armen in der Demokratie war.

  • JR
    Jennifer Radeck

    Diese Kritik an der AfD ist nicht besonders tiefsinnig. Angesichts der Tatsache, dass der Euro fehlkonstruiert ist, dass wir horrende Schulden haben und dass Familien im Kapital-Sozialismus unserer Tage immer weiter ausgehöhlt werden, brauchen wir dringend ein wertkonservatives Korrektiv.

    Die AfD ist eine grundsolide wertkonservativ-liberale Partei. Linke Parteien haben wir genug. Der Staat kann nicht alle Probleme lösen. Er muss den Bürgern und Familien Freiraum geben. Dafür steht die AfD.

    • @Jennifer Radeck:

      Der Euro ist doch für euern Faschismus keine Ausrede!

  • D
    D.J.

    Bekanntermaßen interessiert es in Deutschland und andernorts nicht, was man sagt, sondern wer etwas sagt. Wenn Pirat Ponader den Begriff "entartet" verwendet, interessiert es keine Sau:

     

    http://www.abendblatt.de/politik/article2317328/Entartung-des-Systems-Ponaders-Aerger-mit-der-Arbeitsagentur.html

     

    Auch hier gilt natürlich, dass es auf den Kontext ankommt. Ponader hält den Sozialstaat (wie ich) für eine wichtige zivilisatorische Errungenschaft; Lucke die Demokratie (wie ich) für eine wichtige zivilisatorische Errungenschaft, die nicht aufs Spiel gesetzt werden darf. In beiden Fällen wäre bzw. ist der Vorwurf der Nähe zum fasch. Gedankengut aufgrund der Verwendung des Wortes schon etwas bösartig.

  • RT
    Ruth TW

    Gähn... Die Nazikeule mal wieder. Langsam wird´s langweilig. Lasst Euch doch mal was neues einfallen. Wie wär´s mit Pädophilie-Vorwürfen gegen die AfD? Wäre doch mal was neues...

    • @Ruth TW:

      Wer lesen kann ist bekanntermaßen klar im Vorteil...

      Ich zitiere: "Trotzdem: Die Alternative für Deutschland ist keine Nazipartei. Wer das behauptet, torpediert vernünftige Kritik."

      In ihrem Beitrag zeigt sich aber der in einem längeren Abschnitt beschriebene aggressive Beißreflex der AFD Anhänger, welcher einem liberal denkenden Menschen eigentlich gänzlich fern liegen sollte ;-)

      Nachzulesen hier: „Die Anhänger der AfD haben sich bisher nicht im besten Licht präsentiert. Pöbeleien gegen Migranten, „Zecken“ und finanziell schwächer Gestellte begegnen dem interessierten Leser auf Facebook und in den Online-Leserkommentaren verschiedener Zeitungen häufig. Kritiker der Partei werden schnell als Teil einer gesteuerten Kampagne denunziert, und überhaupt herrscht in Debatten mit Andersdenkenden ein aggressiver Ton vor.

      Liberal sein heißt idealerweise jedoch, nicht nur andere Meinungen zuzulassen, sondern auch dafür zu kämpfen, dass der Andersdenkende seine Ansichten formulieren darf. Liberalismus bedeutet gelebte Toleranz, der Liberalismus definiert daher auch keine absoluten Wahrheiten. Aggressivität ist also ein sicheres Zeichen für eine unliberale Gesinnung. Der lautstarke AfD-Unterstützer ist typischerweise ein besserwisserischer Besserverdiener. Sein Dogma lautet: „Der Euro muss weg!“"

    • AN
      Amani na upendo
      @Ruth TW:

      Mhh, hast du den Artikel tatsächlich gelesen? Wenn ja, dann ist es wohl nicht weit her, mit den AfD Sympathisanten!