Deal mit Harvey Weinstein: 19 Millionen für die Betroffenen

Sexualstraftäter Weinstein hat sich mit zahlreichen Klägerinnen auf einen millionenschweren Vergleich geeinigt. Nicht alle sehen darin einen Erfolg.

Porträt Harvey Weinstein

Übernimmt keine Verantwortung: Harvey Weinstein muss das Geld nicht aus eigener Tasche zahlen Foto: Mark Lennihan/ap

BERLIN reuters/taz | Der verurteilte Sexualstraftäter Harvey Weinstein hat sich mich Dutzenden mutmaßlich Betroffenen auf einen millionenschweren Vergleich geeinigt. Das teilten die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James und die Chicagoer Anwältin Elizabeth A. Fegan am Dienstag mit. Sobald ein zuständiger Richter den Deal abgesegnet hat, stehen den Frauen zwischen 7500 und 750.000 US-Dollar zu. Insgesamt handelt es sich um knapp 19 Millionen Dollar, denen den mutmaßlich Betroffnen nun zu steht.

Wenn der Deal durch geht, würde auch eine separaate Sammelklage zu einem Ende kommen, die 2017 von neun Frauen eingereicht wurde, die dem ehemaligen Hollywood-Produzenten sexuelle Belästigung und Körperverletzung vorwerfen.

Staatsanwältin James sieht den insgesamt knapp 19 Millionen US-Dollar schweren Deal als großen Erfolg an. Sie teilte bei Twitter mit: „Nach all den Belästigungen, Drohungen und Diskriminierungen erhalten diese Überlebenden endlich einen Anschein von Gerechtigkeit“. Doch nicht alle sind so überschwänglich. Mehrere Anwälte, die sechs der Frauen vertreten haben, bezeichnen den Deal als Verrat. Denn Weinstein müsste keine Verantwortung übernehmen und das Geld auch nicht aus eigener Tasche bezahlen.

Weinstein ist momentan in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York City inhaftiert. Der ehemalige Filmproduzent ist wegen Vergewaltigung und anderer sexueller Gewalt zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Betroffene und Feministinnen feierten das Urteil Anfang des Jahres als einen Sieg der #MeToo-Bewegung. Bald muss der 68-Jährige sich auch im Bundesstaat Kalifornien vor Gericht verantworten, unter anderem gegen den Vorwurf der Vergewaltigung.

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