Datenleck bei Reiseportal: Traumhaft! Günstig! Ungesichert!
Beim Internet-Unternehmen Unister waren einem Bericht zufolge persönliche Reisedaten für Dritte online einsehbar. Es geht um 4.700 Buchungen des Portals urlaubstours.de.
![](https://taz.de/picture/178152/14/Bildschirmfotourlaubstours1.jpg)
LEIPZIG dapd | Bei der in die Schlagzeilen geratenen Leipziger Internet-Firma Unister hat es offenbar ein Datenleck gegeben. Namen und Reiserouten von Tausenden Reisenden seien im Internet von Fremden einsehbar, berichtete die Zeitschrift Computer-Bild. Das Problem betreffe etwa 4.700 Buchungen bei der Fluggesellschaft Ryanair über das Unister-Portal urlaubstours.de.
Das Datenleck entstand laut Bericht dadurch, dass Ryanair seinen Kunden anbietet, mit einer Reservierungsnummer und einer E-Mail-Adresse die Buchung zu kontrollieren. urlaubstours.de habe jedoch für alle Buchungen dieselbe Adresse verwendet, so dass die Kunden die Daten anderer Reisender einsehen könnten.
Die Airline forderte nach Angaben von Computer-Bild Unister auf, sich mit hoher Priorität um das Sicherheitsproblem zu kümmern. Unister-Sprecher Konstantin Korosides habe versichert, dass man den Hinweis auf das Datenleck unverzüglich prüfen werde und alle notwendigen Maßnahmen ergreife, um die Datensicherheit bei Ryanair-Buchungen zu gewährleisten.
Am Donnerstag hatte Unister-Mitbegründer und Geschäftsführer Thomas Wagner seinen Rückzug aus dem operativen Geschäft angekündigt. Seit Dezember steht das Unternehmen im Mittelpunkt von staatsanwaltlichen Ermittlungen. Unister mit Portalen wie ab-in-den-urlaub.de und fluege.de wird verdächtigt, unerlaubt über seine Reiseportale im Internet Versicherungen verkauft und Steuern hinterzogen zu haben. Unister wies die Vorwürfe zurück. Außerdem ermittelt der sächsische Datenschutzbeauftragte wegen möglicher Sicherheitslücken im Zahlungsverkehr.
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