: Dasa-Runde gescheitert
■ Ministerpräsidenten für Subventionen
München (dpa) – Die Spitzengespräche um die Zukunft der Deutschen Aerospace (Dasa) sind gescheitert. Nach einem Treffen mit Dasa-Chef Jürgen Schrempp und Daimler-Lenker Edzard Reuter teilte Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) gestern mit, er habe mit seinen Amtskollegen aus den betroffenen Bundesländern vergeblich um einen Aufschub der Werkschließungen gekämpft. Stoiber hatte zusammen mit Erwin Teufel (CDU) und Gerhard Schröder (SPD) einen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen. In Bonn wollten die Länderchefs die von der Dasa geforderten Standortverbesserungen durchsetzen. Dabei ging es vor allem um die auf Eis gelegten Raumfahrtprojekte, indirekte Förderungen für die Luftfahrt und Rüstungsprojekte wie den Eurofighter.
Reuter würdigte das Engagement der Ländervertreter für den Erhalt der Arbeitsplätze. Großprogramme wie der Eurofighter dürften nicht immer wieder in Frage gestellt werden. „Wir brauchen klare Entscheidungen und Vorgaben.“ Standortspezifische Lösungen helfen laut Schrempp nicht weiter, da die Probleme die gesamte Industrie beträfen. Auch die von den Ländern angebotenen Finanzhilfen seien keine Lösung.
„Den Koalitionsentscheidungen zur Sicherung der deutschen Steinkohle müssen bald entsprechene Entscheidungen zur Sicherung der Zukunftsindustrie Luft- und Raumfahrt folgen“, sagte Stoiber bereits am Vorabend. Gerhard Schröder bekräftigte, seine Regierung sei bereit, sich an dem Dasa- Werk Lemwerder zu beteiligen. Die Dasa will 16.000 Arbeitsplätze abbauen, sechs Werke schließen und drei verkaufen.
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