: Das böse Märchen vom "Würge-Engel" ist aus!
■ betr.: "taz vom 5. April 1993, Einen "Würge-Engel", der Kinder würgt, schlägt und erpreßt, gab es nie
betr.: taz vom 5. April 1993
Einen „Würge-Engel“, der Kinder würgt, schlägt und erpreßt, gab es nie
Wut und Entsetzen löste ein unreflektierter und diffamierender Artikel über die Kita Anhaltspunkt aus, in dem Beschuldigungen wie Körperverletzung, Verängstigung und Einschüchterung von Kindern und Eltern und anderes mehr erhoben wurden. Erst die heftigen Reaktionen von Eltern, Angestellten und Vereinsmitgliedern, die sich gegen die Vorwürfe und die Art der Berichterstattung wehrten, lieferten den Anlaß, die bisher versäumte Recherche nachzuholen.
Beim Ortstermin, zu dem die betreffende freie Mitarbeiterin der taz geladen war, äußerten sich Eltern, Mitglieder des Trägervereins wie auch die beschuldigten Angestellten der Kita zu den verleumderischen Vorwürfen, die großenteils von Eltern, die bereits seit längerer Zeit die Einrichtung verlassen haben, vorgebracht werden. Die bei dem Treffen in der Einrichtung Anwesenden waren empört über die leichtfertigen, unwahren Beschuldigungen.
„Wenn dies wahr wäre, so würde uns ja eine Verletzung unserer Sorgfaltspflicht als Eltern unterstellt!“ erklärten Eltern, die ihre Kinder weiterhin ganz bewußt in dieser Kita belassen. „Was sind das nur für Eltern, die solche Vorwürfe gegen die Kita erhoben haben und dennoch ihre Kinder weiterhin hierher brachten oder immer noch hierher bringen“, entsetzt sich eine Mutter. Ein Vater ist erschüttert: „Wenn ich wirklich davon überzeugt wäre, würde ich doch mein Kind nicht einen Tag länger hierlassen. Und wenn es nicht stimmt, kann ich mich doch nicht an einer Hetzjagd gegen Menschen beteiligen, die mein Kind betreuen.“ Die Eltern sind aufs äußerste entschlossen, diese Kita zu bewahren und ihre Angestellten zu schützen.
„Ist es eine von Rachsucht getriebene Mutter, die aus Angst vor Entdeckung einzelne Angestellte der Kita so gnadenlos verfolgen läßt und damit deren Glaubwürdigkeit in Frage stellen möchte?“ fragen sich Eltern und Mitarbeiter der Kita. Oder stecken vielleicht zielgerichtete Motive hinter diesen Aktionen? Immerhin wurde versucht, die Struktur der Kita zu zerstören und auf die Zusammensetzung der Elternschaft Einfluß zu nehmen. Diese Bemühungen gingen sogar soweit, die Kündigung einzelner Kinder zu verlangen. Eine wahre Flut von Briefen verschiedener Verdächtigungen, Behauptungen und Unterstellungen schreibt diese Mutter im Verbund mit einer befreundeten Mutter an Rechtsanwälte, Vorstandsmitglieder und Eltern.
Für diese Kampagne wurden einige Eltern, die überwiegend nicht mehr der Kita angehören, und ein oder zwei ehemalige Mitarbeiter gewonnen. In einigen Fällen sind Lügen und unwahre Vorgaben, mit denen „Ehemalige“ zum Mitmachen von dieser Initiative aufgefordert wurden, der Kita bekannt. Es hat den Anschein, daß einige der Beteiligten über den wahren Hintergrund der von den Initiatoren geplanten Aktion nicht aufgeklärt sind, wurde von einem Anwesenden geäußert.
Die bei diesem Treffen in der Kita vertretene Elternschaft sieht die Existenz der Einrichtung und ihr pädagogisches Konzept ernsthaft bedroht. Sie ist entschlossen, einer Kampagne der Diffamierungen und Unterstellungen, im besonderen gegen die Leitung und gegen die Mitarbeiter, entgegenzuwirken. Einige der Eltern beabsichtigen, mit Rechtsmitteln gegen die erhobenen Verleumdungen vorzugehen.
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