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Das Wetter: Holler satt (Ende)

Der Duft der Hollerküchl brachte den Furor des Försters zum Kochen. Denn jener Duft gemahnte ihn an längst vergangene Zeiten, an Zeiten, in denen er froh gewesen war und glücklich, weil am Rockzipfel seiner seligen Frau Mutter hängend, die der Herrgottnochmal viel zu früh hatte von ihm gerissen. Meingottnochmal was hatte seine Mutter für Hollerküchl gebacken, im tiefsten Fett, das man sich überhaupt vorstellen kann. Doch das tut hier nichts zur Sache. Weißgott nicht, denn wir müssen hier nicht nur zum Förster zurückkehren, sondern auch zum alten Franz. Der, ausgestattet mit einer leichter Buckligkeit und eingelullt von einer Wolke Schnaps, war der Schöpfer dieser weltbesten Hollerküchl. In seiner Gärtnerpantry verbriet er gottweißwieviele Holunderblüten, die er auf der Grenze zwischen den Zier- und Nutzschonungen gerodet hatte. Letztere unterstanden dem Förster. Doch schlussendlich ließ jenen der Duft der Hollerküchl milde werden. Der alte Franz und der Förster wurden, Gott hab sie selig, furchtbar dicke Freunde. Auf ewig.

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