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Das Wetter: H

Die Liste aller Menschen, die ich gekannt hatte und die schon gestorben waren, lag angefangen in einer der beiden unteren Schubladen meiner Kommode. Das letzte Mal, als ich einen ernsthaften Versuch unternommen hatte mit der Liste, war ich unterbrochen worden, weil H hereinkam und mich wissen ließ – ihre Mimik hatte sie achtsam ins angemessen Schmerzliche gezwungen –, dass P gestorben war, und statt seinen Namen einfach auf die Liste zu setzen, war ich kurz und hochschnellend aufgestanden wie ein Schulkind, das, in Gedanken vertieft, vom Lehrer aufgerufen wird und sich ertappt fühlt. Ich räumte den Tisch dann ab und verstaute die Liste, wie gesagt, in der Kommode, dachte zwar bei jedem neuen Toten an mein Vorhaben, aber nicht mehr daran, es auch umzusetzen. Irgendwann fing ich dann eine neue Liste an, die Liste aller Menschen, von denen ich wünschte, sie wären tot. Die hängt am Kühlschrank. Auch H steht seit letztem Sommer darauf, und die Hoffnung, die beiden Listen eines Tages in einer einzigen zusammenfassen zu können, habe ich wenigstens noch.

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