piwik no script img

Das Licht unter dem Himmel über Berlin

■ Ab August soll es auf dem Potsdamer Platz leuchten

Vom 2. bis zum 18. August wird das Baukran-Ensemble am Potsdamer Platz nicht nur im Sonnenlicht, sondern kraft einer Lichtinstallation auch aus sich selbst heraus leuchten. Gemäß einer Konzeption des Künstlers Gerhard Merz werden etwa 2.200 Leuchtstoffröhren an elf Kränen der Daimler-Baustelle dergestalt senkrecht übereinandermontiert, daß die spröden Metallkolosse den Betrachtenden aus geeigneter Entfernung als monumentale Lichtsäulen erscheinen müssen. Die 20 bis 68 Meter hohen Felder kalten, weißen Lichts sollen als „Hommage an die Moderne“ verstanden werden, erklärte der Galerist Max Hetzler in Vertretung des Künstlers. Merz verstehe sich in der geistigen Nachfolge Ilja Ehrenburgs (ein Manifest des russischen Dichters soll allabendlich per Tonband verlesen werden), den bereits im Berlin der 20er Jahre Kontraste und Parallelen zwischen Kunst und Technik faszinierten. Wichtig seit Christo: Merz verlangt außerdem kein Honorar. Dafür sorgen die Sponsoren für die technische Umsetzung, Sicherheit sowie Materialbeschaffung und -recycling. Die auf der „Schaustelle“ Potsdamer Platz geadelten Leuchtstoffröhren sollen nämlich – allerdings unsigniert – wieder in den profanen Baumarkthandel zurückgeführt werden. Eva Behrendt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen