piwik no script img

Das Haus des Kapitals

■ Einen Tag vor dem Haus der Demokratie eröffneten die Arbeitgeber ihre Zentrale

Berlin ist wieder Sitz der Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt bezeichnete den Einzug von BDI, DIHT und BDA in ein gemeinsames „Haus der Wirtschaft“ gestern bei der offiziellen Eröffnung als eine Rückkehr nach 50 erfolgreichen Jahren in Bonn, Köln und Wiesbaden. Bundespräsident Johannes Rau wünschte Weitblick und die Bereitschaft, auch in Zukunft eine soziale Marktwirtschaft zu gestalten, die diesen Namen nicht nur als schmückendes Beiwort trägt.

Rau plädierte für mehr Zuversicht und weniger Schwarzmalerei. Es bestehe kein Anlass zu Kleinmut. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass es bei uns eine Aversion gegen gute Nachrichten gibt.“ Diese „Fehlsteuerung des gesellschaftlichen Immunsystems“ müsse dringend behoben werden. Der Bundespräsident appellierte an die Verbände, zusammen mit der Politik den Menschen neue Perspektiven für neue Arbeit zu eröffnen.

Hundt sagte, die Spitzenorganisationen wollten mit dem „Drei-Verbände-Haus“ dort sein, wo wirtschafts- und sozialpolitische Entscheidungen getroffen würden. Sie verstünden sich als Garanten der sozialen Marktwirtschaft und als Motor ihrer Erneuerung. In dem neuen sechsstöckigen Bau gegenüber dem Nikolaiviertel sollten Begegnungen mit allen gesellschaftlichen Gruppen ermöglicht werden. Die Verbände würden zu Weichenstellungen weiterhin unvermindert klar und deutlich Position beziehen, sagte Hundt. Sie wollten Deutschland zu einem Gewinner im internationalen Wettlauf machen, so wie sie in den vergangenen fünf Jahrzehnten die Entwicklung der Bundesrepublik begleitet und maßgeblich mitgestaltet hätten.

Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) haben mit 520 Mitarbeitern einen 197 Millionen teuren Bürokomplex in der Breite Straße 21 – 29 im Bezirk Mitte bezogen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks als vierte große Wirtschaftsorganisation ist schon seit Juli in Berlin. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen