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Das Gegenteil wird erreicht

■ betr.: „Brandsätze gegen geistige Brandstifter“ (Dokumentation), taz vom 21.12.94

Das ist sicherlich ganz lieb gemeint von den „revolutionären (Lesbenfrauen-)gruppen“ mal was gegen die Junge Freiheit zu tun, aber durch Gewalttätigkeiten wird genau das Gegenteil erreicht. Viele sehen nämlich keinen Unterschied zwischen den geistigen Brandstiftern der JF und den handelnden Brandstiftern irgendwelcher pseudo-revolutionärer Gruppen. Wenn sich einige, die sich „links“ schimpfen, auf das gleiche Niveau begeben wie Rechtsradikale, kann ich nur sagen: Doppelt gute Nacht, Deutschland!

Es ist ein starkes Stück Intoleranz, eine Zeitung aufgrund ihres Kleinanzeigenteils und des Wortes „Mitteldeutschland“ mit Brandsätzen anzugreifen. Die „revolutionären Gruppen“ sollten sich lieber um die Postillen der Ultra- Rechten und der rassistischen Mailboxen im „internet“ sowie um antisemitische Computer„spiele“ kümmern. Da ist nicht mehr von „ethnischer Homogenität“, sondern von „Heizjuden“ und ähnlichem die Rede.

Und sollte die JF vom Zeitungsmarkt verschwinden, werden die Redakteure für andere Zeitungen/ TV-Sender arbeiten und dort – viel verdeckter und gefährlicher – mit einer weitaus größeren Leserschaft agieren. Es ist besser, die JF dort zu lassen, wo sie ist – in der Schmuddelecke des rechtsradikalen Milieus. Jeder Brandsatz steigert den Bekanntheitsgrad und die Auflage dieses Blattes; nicht aber seine Ablehnung. Zum Märtyrer werden nicht die, die Brandsätze werfen, sondern die, die sie in ihren Häusern wiederfinden. Jochen Zenthöfer

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