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KOMMENTARDas Ende der Ruhe

■ Anti-Apartheid-Aktionäre bei der BLG

Selbst im Allerheiligsten des Kapitalismus, einer Aktionärsversammlung, bleiben Unternehmer nicht mehr von kritischen Fragen verschont. Haben sich die Anteilseigner von Großbanken oder Chemiekonzernen längst an die unwillkommenen Mit-AktionärInnen gewöhnt, hat die bremischen Kaufmannschaft ganz offensichtlich Schwierigkeiten damit, sich darüber klarzuwerden, daß die Zeiten der institutionalisierten Langeweile auf einer Hauptversammlung endgültig vorbei sind. Die Herrschaften sind nicht mehr unter sich.

Das gilt zumindest, bis der Handel mit Südafrika endlich aufhört. Die Mehrzahl der Reeder, Spediteure und Lageristen in der Stadtwaage machte nicht den Eindruck, als hätten sie je aus dem Mund von Kritikern erfahren, was gegen den Südafrika-Handel in Bremen überhaupt einzuwenden ist. Durch ein paar Anträge sind die Herren in den Nadelstreifen natürlich nicht zu bewegen, ihre Geschäfte mit Südafrika zu beenden. Doch die Ruhe ist ihnen abhanden gekommen.Solange sich Politiker gegen den Boykott sträuben, wird sich das Erlebnis derjenigen, die mit der Apartheid in Bremen ihre Dividende verdienen, wiederholen.

Martin Christians

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