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Das DetailDas wortkarge Amt

Foto: Anschlag auf das Oktoberfest 1980 Foto: Dieter Endlicher/ap

WIESNATTENTAT Wenn der Verfassungsschutz Auskunft gibt

Von Anfang an gab es große Zweifel, ob der Student Gundolf Köhler 1980 alleine für das Oktoberfestattentat verantwortlich war. Zwei Jahre wurde der Bild-Zeitung diesbezüglich eine Auskunft verweigert, nach einem Gerichtsbeschluss musste der Geheimdienst jetzt antworten.

Die arrogante Antwort des Verfassungsschutzes: ein einziger SATZ, dass es in den Akten Hinweise auf weitere Täter gibt.

Die Verschleppungstaktik findet einfach kein Ende. Wichtige Zeugen sind schon tot. Und die Bundesanwaltschaft hat beim verheerendsten Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik die Tatort-Asservate, dar­unter eine nicht klar zuordenbare abgetrennte Hand, zerstört. Wegen Platzmangel in der Lagerung.

Typisch für den Umgang mit Rechtsterrorismus: Laut Urteil habe der neonazistische Täter ohne politisches Motiv, sondern vielmehr aus „Frustration und Perspektivlosigkeit“ gehandelt. Die Rolle von V-Männern ist bislang ebenso ungeklärt wie die Verbindung zum vergessenen Doppelmord am Rabbiner Shlomo Lewin und seiner Lebensgefährtin. FSCH

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