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Daimler-Benz-Plan: Zuckerbrot und Peitsche

Stuttgart (dpa) - Es war gekonnt, wie die beiden großen Macher bei Daimler-Benz, Vorstandschef Reuter und Aufsichtsratsboß Herrhausen die Beteiligung am Luft- und Raumfahrtkonzern Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) begründeten. Nach einer über neunstündigen Marathonsitzung des Daimler-Aufsichtsrats traten die beiden Konzernstrategen vor die Presse.

Der Chef der Deutschen Bank übernahm den Part in Richtung Steuerzahler. Mit Blick auf die 4,3 Mrd.Mark Absicherung für die Airbus-Lasten bis zum Jahr 2000 meinte Herrhausen: „Ohne einen industriellen Partner bei MBB wäre die Pflicht des Bundes für die Airbus-Lasten unlimitiert“. Folglich sei der Bonner Kabinettsbeschluß „besser für den deutschen Steuerzahler als die bisherige Situation“, bei der ein Ende der Subventionierung nicht absehbar sei. Nach diesem „Zuckerbrot“ lieferte Daimler-Benz-Chef Reuter allerdings gleich die Bedingungen nach, die für Daimler-Benz wichtigste Voraussetzungen für einen Einstieg bei MBB sind.

Die Ministerpräsidenten der an MBB mit 52 Prozent beteiligten Bundesländer Bayern, Hamburg und Bremen wird Reuters deutlich formulierte Zielvorstellung sicherlich aufhorchen lassen. Der Daimler-Chef sagte nämlich ganz bewußt: „Wir sind nur bereit, dieses Engagement bei MBB, das auch eine Last sein kann, zu übernehmen, wenn die klare Führbarkeit gegeben ist.“ Regionale Interessen müßten hinter allgemeinen Interessen zurückstehen. Eine Arbeitsplatz- und Standortgarantie für bestehende MBB-Arbeitsplätze könne es für Daimler-Benz nicht geben.

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