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DVU-Beiräte bedroht und verschreckt

■ Waller Beirat blieb aus Angst zu Hause, Huchtinger trat aus der DVU aus

Für die in die Beiräte gewählten VertreterInnen der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) ist es zur Zeit schwierig, ihre Funktion auszuüben. Als der DVU-Abgesandte für den Beirat Walle am Montag abend zur konstituierenden Sitzung gehen wollte, stand ein Dutzend AntifaschistInnen vor seinem Haus. Sie drohten ihm mit „Konsequenzen“, falls er an der Versammlung teilnehme.

DVU-Kandidat Hans-Herbert Beyer und seine Frau zogen es daraufhin vor, den Abend zu Hause zu verbringen. Dem Waller Ortamtsleiter Bernd Peters erzählten die verschreckten DVU- Leute am nächsten Morgen, daß sie „als Faschisten beschimpft“ worden seien und die Überraschungsgäste ihnen mit Brandstiftung gedroht hätten. Beyer überlege sich jetzt, ob er auf seinen Beirats-Sitz verzichten solle, so Amtsleiter Peters zur taz.

Der DVU-Vertreter im Beirat Huchting ist inzwischen wieder aus seiner Partei ausgetreten. Begründung: Auf sein Haus sei ein Brandanschlag verübt worden.

Derweil werden in den Beiräten die unterschiedlichsten Koalitionen gebildet. In Walle haben sich SPD und FDP verbündet, obwohl rechnerisch eine rot-grüne Mehrheit möglich wäre. Alter und neuer Beiratssprecher ist Gerd-Rüdiger Kück (SPD).

Um in der „Asylfrage“ an einem Strang zu ziehen, haben sich in der Vahr SPD und Grüne auf eine Koalition geeinigt. Zum Beiratssprecher wurde der Sozialdemokrat Helmut Weigelt gewählt. In Huchting schließlich wurde trotz absoluter SPD-Mehrheit eine lockere Zusammenarbeit zwischen SPD, FDP und Grünen vereinbart. och

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