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DJV vor 4-Tage-Krieg

■ Journaille erwartet harte Tarifrunde

JournalistInnen sollen in Zukunft nur noch vier Tage in der Woche arbeiten. Mit dieser Forderung geht der „Deutsche Journalisten-Verband“ DJV in die anstehenden Tarifverhandlungen. Das haben gestern die Delegierten des dreitägigen DJV-Verbandstages in Bremen beschlossen. Dabei betonte die Interessenvertretung für bundesweit 27.000 JournalistInnen, sie fordere nur die genaue Festschreibung dessen, was bereits im Tarifvertrag festgelegt sei. „Die festgelegte Wochenstundenzahl ist in den meisten Redaktionen schon nach vier Tagen verfrühstückt, Überstunden dürfen oft nicht aufgeschrieben werden,“ sagte Rolf Lautenbach vom DJV-Vorstand. „Der fünfte Arbeitstag ist dann ein kostenloses Geschenk an den Verleger.“ Nach Vorstellungen des DJV soll die bereits geltende 37,5-Tage-Woche auf nur noch vier statt wie bisher fünf Tage verteilt werden. Hinter den Redaktionsschreibtischen richtet man sich auf eine harte Tarifauseinandersetzung ein: „Ohne Arbeitskampf werden wir das nicht hinkriegen.“

Umstritten unter den JournalistInnen war die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland: Soll der sich auch weiterhin aus Werbung oder ausschließlich aus Gebühren finanzieren ? Der DJV fand eine salomonische Lösung: Es sei das langfristige Ziel, „die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks allein aus Gebühren so sicherzustellen, daß Grundversorgung, Bestands- und Entwicklungsgarantie voll erfüllt bleiben und die Konkurrenzfähigkeit gewährleistet wird. Solange dieses Ziel nicht erreichbar ist, bleibt es bei der Mischfinanzierung aus Gebühren und Werbung.“ Auch beim Sitz des DJV bleibt alles beim alten: Ein Antrag auf Umzug von Bonn nach Berlin wurde von den Delegierten ebenso abgelehnt wie die Einrichtung von „Verbindungsbüros“ in Berlin und Brüssel. bpo

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