: DER BALL IST GLOBAL
NEUE RÜCKPASSREGEL
Mit der Einführung einer neuen Rückpaßregel hat der Internationale Fußball-Verband (FIFA) am Samstag einen wichtigen Schritt gegen Spielverzögerungen unternommen. Die im walisischen Newport vom FIFA-Board verabschiedete Neuerung sieht vor, daß Torhüter Rückpässe ihrer Mitspieler künftig nicht mehr mit der Hand aufnehmen dürfen. Die Regel tritt am 25.Juli dieses Jahres in Kraft. Torhüter, die den Ball trotzdem mit der Hand aufnehmen, werden nach der neuen Vorschrift mit einem indirekten Freistoß gegen ihre Mannschaft bestraft. „Die neue Regel soll Zeitschinden verhindern und den Angriffs-Fußball unterstützen“, erklärte FIFA-Generalsekretär Blatter in Newport. Eine Analyse der Spiele bei der WM-Endrunde 1990 in Italien habe ergeben, daß sich der Ball in einer 90minütigen Partie mitunter nur knapp 45 Minuten effektiv im Spiel befand.
MEISTERSCHAFTEN
Österreich: VSE St.Pölten-Austria Wien 1:0, Rapid Wien-Vorwärts Steyr 4:3, Admira/Wacker-FCS Tirol 1:2, Austria Salzburg-Linz 3:1. Tabellenspitze: 1. Austria Salzburg, 33 Punkte; 2. Austria Wien, 31; 3. FCS Tirol, 31
Schweiz: Grashoppers Zürich-Servette Genf 2:0; Young Boys Bern-Neuchatel Xamax 1:2; Lausanne-Sports-FC Zürich 0:1; FC Sion-FC St. Gallen 2:1. Tabellenspitze: 1. FC Sion, 33 Punkte; 2. St. Gallen, 3;, 3. Grashoppers Zürich, 30
SCHLAPPIS KRITIK
Kritik am Wirken der Führungsgremien des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) und der Ost-Bundesligisten hat der scheidende Trainer des Fußball- Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena, Klaus Schlappner, geübt. Die NOFV-Verantwortlichen würden im Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu wenig einbringen. „Wenn man nicht agiert, bleibt nur noch das Reagieren. Und da springt nicht viel heraus“, so Schlappner. Um den Ost- Fußball zu retten, müßte es auch in den Chefetagen der Profivereine Änderungen geben. „Es sind in den letzten Monaten wieder Leute aufgetaucht, die schon im Sozialismus in den Klubs das Sagen hatten. Die sind einflußreich und machen vieles kaputt.“
HUGOS HEIMKEHR
Der mexikanische Fußballer Hugo Sanchez spielt künftig für „America“, einen mexikanischen Erstligaverein. Das gab der Stürmer am Freitag abend in Madrid bekannt. Sanchez war seit 1985 bei Real Madrid unter Vertrag und mehrfach Torschützenkönig der spanischen Liga.
MALENTE
Bundeskanzler Kohl hat sich am letzten Vorbereitungstag auf die Europameisterschaft in Schweden in der Sportschule Kaiserau in Kamen angesagt. Er wird den Spielern die besten Wünsche für das Turnier vom 10. bis 26.Juni mit auf den Weg geben. Kohl soll auch am Mittagessen der Nationalmannschaft teilnehmen. Vorher ist ein Elfmeterschießen geplant.
Scharfe Kritik hat Jürgen Klinsmann, noch bei Inter Mailand unter Vertrag stehender Nationalstürmer, an der neuen „Ausländerpolitik“ der italienischen Vereine geübt. „Sie schießen ein riesengroßes Eigentor, wenn nun ein vierter Ausländer verpflichtet werden kann, aber nicht spielen darf. Es wird ein knallharter Kampf unter den Spielern losgehen“, kündigte in Malente Klinsmann an.
Manfred Binz von Eintracht Frankfurt zu einem möglichen Wechsel nach Italien oder Spanien Stellung: „Ich habe noch keine Kontakte zu irgendwelchen Vereinen gehabt. Nach Andy Möller soll nun aber auch Uwe Bein die Eintracht verlassen. In diesem Fall muß ich mir überlegen, wie es in Frankfurt weitergeht. Wenn zwei Herzstücke aus der Mannschaft herausgerissen werden, dann muß ich mich auch um meine Zukunft sorgen.“
Der Vertrag von Binz läuft noch bis 30. Juni 1995.
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