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DDR–Bürger: Vor der Reise AIDS–Test

Berlin (ap) - DDR–Bürger müssen künftig vor längeren Reisen ins sozialistische Ausland nachweisen, daß sie nicht mit AIDS infiziert sind. In einem am Samstag im SED–Zentralorgan Neues Deutschland veröffentlichten Interview sagte der Gesundheits–Staatssekretär Ulrich Schneidewind, daß DDR–Bürger bei der Einreise in die UdSSR und andere sozialistische Staaten ein Zeugnis vorlegen müßten, in dem bescheinigt werde, daß der Inhaber frei von AIDS und anderen Infektionskrankheiten sei. Dies gelte auch für Ausländer, die sich für längere Zeit in der DDR aufhalten wollen. Ferner kündigte Schneidewind an: „Bürger anderer Staaten, die sich zeitweise in der DDR aufhalten und an AIDS erkrankt oder HIV–positiv sind, werden in Übereinstimmung mit den diplomatischen Vertretungen ihrer Länder zurückgewiesen.“ Die epidemiologische Lage bei AIDS in der DDR beurteilte Schneidewind günstig. Im Dezember 87 seien 35 Bürger und eine weitere - allerdings nicht genannte - Anzahl von Ausländern mit dem AIDS– Erreger HIV infiziert gewesen. In der DDR besteht - anders als in der BRD - eine Meldepflicht für AIDS.

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