DDR-Marke wird wiederbelebt: Trabi als Elektromobil geplant
Ein DDR-Klassiker ersteht auf: Die Firma IndiKar will im September den elektrisch betriebenen Trabant nT vorstellen. Er soll weniger als 1.000 Kilogramm wiegen.
BERLIN taz | Ein neuer, elektrisch betriebener Trabi könnte bald auf den Straßen rollen. Einen Prototypen mit Elektromotor und einem Akku für etwa 160 Kilometer Fahrt will der Hersteller IndiKar bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September in Frankfurt am Main präsentieren. Auch ein Solardach ist zur Unterstützung der Klimaanlage vorgesehen.
Das nach dem DDR-Klassiker benannte Auto soll ein Gewicht von weniger als 1.000 Kilogramm haben und wäre somit leichter als die meisten Pkw. Um für möglichst viele Menschen attraktiv zu sein, werde der Trabant nT mit elektrischem Betrieb und vor allem für die Stadt und Stadtnähe entwickelt, sagt IndiKar-Sprecher Jürgen Schnell. Die relativ große Zuladefläche könne ihn auch für Dienstleister ansprechend machen.
Bereits während der IAA 2007 wurde der Wagen in seinem neuen Design der Weltöffentlichkeit vorgestellt - allerdings noch in kleiner Version, im Maßstab 1:10. Entwickelt hatte ihn der fränkische Miniaturmodell-Hersteller Herpa. Bei einer Umfrage unter den damaligen AusstellungsbesucherInnen sprachen sich Herpa zufolge über 90 Prozent der Befragten für die Entwicklung eines echten "new Trabi" aus. Dieses Ziel will die Modellfirma nun in Zusammenarbeit mit IndiKar, der Ingenieurgesellschaft IAV und dem Autodesigner Nils Poschwatta umsetzen.
In Medien und in der Auto-Fachwelt herrschen zum Thema sowohl Vorfreude als auch Skepsis. So verkündete schon die Firma Opel laut der Tageszeitung Financial Times Deutschland im Mai Pläne, die DDR-Marke Wartburg wiederzubeleben. Danach habe man aber nichts mehr von dem Vorhaben gehört. Schnell entgegnet darauf lediglich: "Das lässt sich nicht vergleichen, der Trabant ist eine starke Marke." Das Firmenkonsortium habe bereits mehr als 2,2 Millionen Euro darin investiert.
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