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DDR-Diskussion über Rückkehrer

Ost-Berlin (dpa) - Die Ostberliner Zeitung 'Junge Welt‘ hat am Mittwoch einen Leserbrief abgedruckt, der deutlich Positionen kritisiert, die sich gegen eine Rückkehr ehemaliger DDR-Bürger aussprechen. Auch bei politischen Veranstaltungen der Jugendorganisation FDJ wurde in letzter Zeit die Frage gestellt, warum Ausgereiste, die ihren Schritt bereuen, nur in Ausnahmefällen in die DDR zurück dürften.

Der Leser des FDJ-Organs 'Junge Welt‘ schreibt: „Ich bin überzeugt, die meisten (Ausgereisten) bereuen ihren Schritt.“ „Ehrlich gesagt, mich erschreckt, wenn jemand dann in eurer Zeitung sehr absolut und undifferenziert fordert: Für solche Leute gibt es niemals ein Zurück.“

Der Leserbriefschreiber aus Merseburg meint, Leute, die „trotz erwiesener Menschlichkeit unseres Staates ihrer Republik den Rücken kehren“, tun dies „aufgrund fataler Illusionen“. Er betont gleichzeitig, daß Ausreisen auch dort geschehen, „wo bei uns Herzlosigkeit überhand nimmt, dort wo Menschen Sorgen haben und sie offensichtlich wenig Verständnis finden“. Gleichzeitig bekennt sich der Mann zur „sozialistischen deutschen Nation“.

Bei der Übersiedlung verlieren die Ausreisenden in der Regel ihre DDR-Staatsbürgerschaft. Sie gibt es, wie aus den spärlichen DDR-Berichten zu dem Thema deutlich wird, nur in Ausnahmefällen zurück.

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